Die Professional Triathletes Organisation (PTO) sorgt in einem sonst nahezu höhepunktlosen Jahr 2020 zum Ende für den großen Knall. Je 60 Frauen- und Männer-Profiathleten werden bei der PTO Championship im Rahmen der Challenge Daytona auf dem International Speedway in Florida (USA) um den Sieg kämpfen. Los geht es am 6. Dezember um 16 Uhr deutscher Zeit mit dem Frauenrennen. Um 20 Uhr gehen dann die Profimänner an den Start.
Der Kurs
Das Rennen findet komplett innerhalb des Daytona International Speedways statt. Dies war auch bereits im vergangenen Jahr im Profirennen der Fall. Auf der verkürzten Mitteldistanz schwimmen die Athleten zuerst zwei Runden mit je einem Kilometer im Lake Lloyd, der sich im Inneren des Motordromes befindet. Auf dem Rad warten dann 20 Runden mit je vier Kilometer Länge auf dem Speedway. Dabei müssen die Athleten eine 20-Meter-Windschatten-Regelung beachten. Entschieden wird der Wettkampf durch einen 18-Kilometer-Lauf, aufgeteilt auf vier Runden à 4,5 Kilometer.
Das Starterfeld der Frauen
Im Rennen der Frauen gehen mit der amtierenden Ironman-Weltmeisterin Anne Haug, Laura Philipp, Carolin Lehrieder und Kristin Liepold vier Athletinnen aus Deutschland an den Start. Vor allem Anne Haug und Laura Philipp ist der Sprung aufs Podium – auch auf den obersten Podestplatz – durchaus zuzutrauen. (Hier geht es zum großen Favoritinnen-Check) Die größte Konkurrenz beim Kampf um die vordersten Plätze bekommen die deutschen Starterinnen unter anderem durch Holly Lawrence (GBR), Nicola Spirig (SUI), Paula Findlay (CAN), Sarah Crowley (AUS), Heather Jackson (USA), Skye Moench (USA), Emma Pallant (GBR) oder auch Athletinnen wie Lisa Norden (SWE), Lucy Hall und Nikki Bartlett (beide GBR). Einige starke Athletinnen, die ebenfalls gute Siegchancen in Daytona gehabt hätten, fehlen beim Aufeinandertreffen am Sonntag. Nicht mit dabei sind unter anderem Daniela Ryf, Lucy Charles-Barclay, Jessica Learmonth, Georgia Taylor-Brown, Flora Duffy und Imogen Simmonds. Lucy Charles-Barclay hat zu Beginn der Woche auf Twitter bekannt gegeben, dass sie positiv auf Covid-19 getestet wurde, dass ihr jedoch gut gehe und sie bislang keine Symptome habe. Im Rahmen der Ankunft der Athleten sei es bislang zu keinen Coronafällen gekommen, wie die PTO auf Nachfrage der tri-mag.de-Redaktion bestätigt. „Die Tests in Daytona haben sich als äußerst effektiv erwiesen. Wir haben ein privates Ärzteteam vor Ort. Es gibt tägliche Tests für jeden, der dies wünscht. Alle Athleten werden bei ihrer Ankunft einem Test unterzogen“, sagt Jane Hansom, Pressesprecherin der PTO.
Das Startfeld der Männer
Die PTO hat im Vorfeld immer wieder vom „besten Starterfeld aller Zeiten“ gesprochen. Diese Aussage ist zumindest in der Hinsicht zutreffend, dass in Daytona die besten Athleten von der Kurz- bis zur Langdistanz aufeinandertreffen werden. An den Start gehen werden unter anderem Alistair Brownlee (GBR), Sebastian Kienle (GER), Lionel Sanders (CAN), Javier Gomez (ESP), Gustav Iden (NOR), Jonathan Brownlee (GBR) und Vincent Luis (FRA). Mit Sebastian Kienle sowie Andreas Dreitz, Maurice Clavel, Florian Angert, Andreas Böcherer, Frederic Funk, Nils Frommhold und Boris Stein stehen gleich acht Athleten aus Deutschland auf der Startliste. Wer im Wettkampf der Männer am Ende die Nase vorn haben könnte und welche Rolle die deutschen Athleten wohl bei der Vergabe der vordersten Plätze spielen, lest ihr in unserem Favoriten-Check. Auch in der letzten Folge von Carbon & Laktat haben Chefredakteur Nils Flieshardt und Redakteur Simon Müller ausführlich über die möglichen Rennszenarien gesprochen. Zwei deutsche große Namen und zwei internationale Athleten fehlen jedoch auf der Startliste: Jan Frodeno, Patrick Lange, Kristian Blummenfelt und Cameron Wurf werden nicht mit von der Partie sein.
Das Preisgeld
Beim Rennen in Daytona geht es dabei für viele Athleten nicht nur um den lange vermissten Kampf um die Plätze auf dem Podium, sondern auch um ein hohes Preisgeld. Dies ist in einem finanziell extrem belastenden Jahr ohne die sonst großen Rennen ein wichtiger Faktor und Ansporn genug, beim Wettkampf in Florida an der Startlinie zu stehen. 1,15 Millionen US-Dollar verteilt die PTO auf die 120 Profiathleten. Die Gewinner der Frauen- und Männerrennen erhalten jeweils 100.000 US-Dollar, die Zweitplatzierten bekommen 70.000 US-Dollar und die Drittplatzierten gehen mit immer noch 50.000 US-Dollar nach Hause. Die beiden Zehnten des Rennens erhalten 17.000 US-Dollar, auf Platz 20 sind es noch 4.000 US-Dollar Preisgeld. Alle weiteren Athleten – von Platz 21 bis zum letzten Platz – erhalten 2.500 US-Dollar.
Die Übertragung
Die beiden Rennen am 6. Dezember sollen auf der Webseite der PTO im Livestream zu sehen sein. Für die Übertragung muss man dort zuerst einen Account anlegen und hat danach die Wahl, ob man den „Triathlon Covid-19 Relief Fund“ mit einer Spende unterstützt. Es ist aber ebenfalls möglich, den Livestream mit einer Null-Dollar-Spende sehen zu können. Ohne Anmeldung sollen die beiden Rennen außerdem im Livestream der ARD zu sehen sein. Ab 16 Uhr überträgt die ARD das Geschehen aus Daytona, kommentiert von Dirk Froberg und Ralf Scholt.
Die ARD bekleckert sich schon mal mit Ruhm:
„Beim Triathlon über die Halbdistanz in Daytona ist fast die gesamte deutsche Elite am Start. Hier gibt es den Wettkampf unter anderem mit Jan Frodeno und Anne Haug im Livestream. Es kommentieren Dirk Froberg und Ralf Scholt.“
6. Oktober? Kleiner Schreibfehler? 😉
Hallo Swantje, ja ein kleiner Schreibfehler 😉 Vielen Dank für den Hinweis!