
Das mit Spannung erwartete Ironman-Debüt des Norwegers Gustav Iden endete mit einem Paukenschlag. Mit dem schnellsten Ironman-Debüt aller Zeiten und einem Weltklasse-Marathon zeigte das Distanzen-Multitalent aus Norwegen, dass mit ihm zukünftig auch auf den klassischen 226 Kilometern zu rechnen sein wird, wo immer er antritt.
Kompakte Favoritengruppe beim Schwimmen
Schon beim verhältnismäßig langsamen Schwimmen im Golf von Mexiko zeigte sich Iden in der Spitzengruppe. Nur neun Sekunden nach dem Schweden Robert Kallin, der die 3,8 Kilometer in 57:59 Minuten hinter sich brachte, und dem Amerikaner Justin Metzler erreichte Iden die Wechselzone von Panama City Beach. Nach dem Brasilianer Luis Ohde und dem Australier Cameron Wurf hielt auch der Kanadier Lionel Sanders mit 19 Sekunden Rückstand auf Platz 6 den Anschluss.
Quintett setzt sich ab
Mit der Wechselzonenroutine eines Olympiastarters setzte sich Iden im Radpark an die Spitze. Ein Quartett folgte ihm auf den flachen Kurs im Sunshine State, der seinem Namen an diesem ersten Novembersamstag alle Ehre machte, die Pace: Zehn Minuten fuhren Sanders, Kallin, Iden, der Franzose Arnaud Guilloux und Wurf schon auf der ersten Hälfte raus, auf den letzten 30 Kilometern konnte sich der großgewachsene Kallin noch einmal eine Minute von seinen drei Kontrahenten absetzen – exakt die Zeit, die der Schwede dann in der zweiten Wechselzone im Toillettenhäuschen verbrachte, sodass mit Iden, Sanders und Kallin (schnellste 180-Kilometer-Radzeit in 4:03:59 Stunden) ein Trio gemeinsam den Marathon in Angriff nahm. Wurf war in diesem Moment schon nicht mehr dabei – der 38-Jährige stieg beim Radfahren aus dem Rennen aus.
Ironwar bis Kilometer 25
Auch von Kallin war bald nichts mehr zu sehen. Schulter an Schulter legten Iden und Sanders eine zermürbende Pace vor, liefen den ersten Halbmarathon in 1:16 Stunden. „Hast du geblufft?“, fragte Sanders den Norweger später im Ziel, „du hast so geröchelt, dass ich an meine Chance geglaubt habe.“ Doch Iden bluffte nicht, verschärfte nach 25 Kilometern das Tempo und zeigte dem nun angeschlagen wirkenden Sanders seine Langdistanztauglichkeit. Nach einer Marathonzeit von 2:34:51 Stunden (nur 12 Sekunden langsamer als der Amerikaner Matt Hanson bei seinem Ironman-Laufrekord vor drei Jahren an gleicher Stelle) finishte Gustav Iden seinen ersten Ironman in 7:42:57 Stunden – und entthronte damit den Deutschen Florian Angert als schnellsten Ironman-Debütanten (7:45:05 Stunden beim Ironman Barcelona 2019).
„Ich hatte beim Laufen gehofft, dass ich mich von Lionel absetzen kann oder er mir wegläuft“, sagte ein glücklicher Gustav Iden im Ziel. „Einen Endspurt hätte ich nicht ertragen.“ Auf die Frage, ob er sich nun auf die Ironman-WM im Mai 2022 in St. George (Utah) freue, sagte Iden nur: „Ich kann mir momentan nicht vorstellen, dass ich das noch einmal mache – aber gebt mir ein paar Stunden, dann habe ich meine Entscheidung vielleicht geändert.“

Auch Lionel Sanders zeigte mit seinem Finish auf Platz zwei in 7:48:50 Stunden und einem 2:40er-Marathon eine erneute Weltklasseleistung. Robert Kallin hatte als Dritter schon 25 Minuten Rückstand auf den Sieger, der sich mit seiner Premiere in den Kreis der absoluten Weltspitze auf der Langdistanz katapultiert hat. Da jedoch sowohl Iden als diesjähriger Ironman-70.3-Weltmeister als auch Sanders durch seinen zweiten Platz beim Ironman Chattanooga für den Ironman Hawaii im Oktober 2022 qualifiziert sind, durfte sich Kallin ebenso wie der Viertplatzierte Arnaud Guilloux über das frühzeitige Kona-Ticket freuen.
Ironman Florida 2021 | Profi-Männer
6. November 2021 | Panama City Beach (Florida, USA)Platz | Name | Land | Gesamt | 3,8 km Swim | 180 km Bike | 42,195 km Run |
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1 | Gustav Iden | NOR | 7:42:57 | 0:58:09 | 4:05:11 | 2:34:51 |
2 | Lionel Sanders | CAN | 7:48:50 | 0:58:19 | 4:04:30 | 2:40:43 |
3 | Robert Kallin | SWE | 8:08:13 | 0:57:59 | 4:03:59 | 3:00:06 |
4 | Arnaud Guilloux | FRA | 8:26:38 | 0:59:02 | x:xx:xx | 3:17:54 |
5 | Colin Norris | USA | 8:27:07 | 0:58:22 | 4:32:56 | 2:48:22 |
6 | Pedro Gomes | POR | 8:32:09 | 1:00:44 | 4:31:55 | 2:52:02 |
7 | Luis Ohde | BRA | 8:41:17 | 0:58:11 | 4:39:20 | 2:57:23 |
8 | Jesse Vondracek | USA | 8:44:32 | 1:07:01 | 4:37:30 | 2:53:56 |
9 | Justin Metzler | USA | 8:44:22 | 0:58:03 | 4:58:04 | 2:42:57 |
10 | Vicenç Castellà Serra | ESP | 8:49:08 | 1:09:03 | 4:38:12 | 2:54:35 |
Beim Radfahren war es eine Fünfergruppe mit Iden, Sanders, Wurf, Kallin und Arnaud Guillux.. Wurf ist dann mitten beim radfahren ausgestiegen..
Was wäre das für eine Zeit gewesen bei normalem Schwimmen und kürzeren Wechselzonen ….
Armer Sanders, wenn man mit ner Laufzeit von 2:40 „nur“ zweiter wird.
2-fache 70.3 Weltmeister. 2-facher Weltmeister vielleicht Im November nächstes Jahr.