
Nachdem Jonas Deichmann vergangene Woche an den Stränden der Sea of Cortes entlang lief, verließ der Abenteurer die Küste, den letzten langen Wüstenabschnitt in Baja California Sur in Angriff zu nehmen. Bevor er aber wieder in die Wüste lief, durchquerte der Abenteurer erst eine landwirtschaftliche Region. „Da haben überall am Straßenrand Leute auf mich gewartet und ich habe auch mehrere Laufclubs gehabt, die mich ein Stück begleitet haben“, erzählt Deichmann von seinen weiterhin positiven Erfahrungen in Mexiko. Anschließend lag nochmal ein 70 Kilometer langer, schnurgerader Wüstenabschnitt auf Deichmanns weg, bevor der Weg Deichmann in eine „tolle Wüste mit Bergen und Kakteen und Hügeln und schöner Aussicht“ führte.
Lange Tage, um die Fähre zu erreichen
Ungefähr vier Tage bevor Jonas Deichmann La Paz erreichte, bemerkte er, dass die Fähre, mit der er aufs Festland übersetzen wollte nicht, wie angenommen in La Paz, sondern 20 Kilometer weiter abfährt. Um seine Planung einzuhalten und die Fähre am Dienstagabend trotz der längeren Strecke noch zu erwischen, musste er „richtig Gas geben“. „Ich habe die letzten drei Tage nach La Paz erst 50, dann 57 und dann nochmal 44 Kilometer gemacht“, sagt Deichmann. Die brutale Hitze machte dem 34-Jährigen zu schaffen, aber nach der nächtlichen Erholung unter dem Sternenhimmel konnte er morgens problemlos weiterlaufen.

Empfang mit Maskottchen und Cheerleadern
In La Paz wurde Deichmann von Mitgliedern eines Lauf- und Triathlonclubs empfangen, die ihn ein Stück begleiteten und zur Mittagspause bei einer Triathletin einluden. Zwei Tage eher als geplant erreichte Deichmann die Nachtfähre, mit der er nach Mazatlán übersetzte. Dort erwartete der lokale Basballclub den Deutschen mit Cheerleadern und Maskottchen. „Das Maskottchen ist dann auch ein Stückchen mitgerannt, das hat mir in der Hitze in seinem Anzug ein bisschen leid getan“, lacht Deichmann.
Nachdem Deichmann Mazatlán verlassen hatte, lief er erst ein Stück am Highway lang, um anschließend ins Hochland nach Durango zu laufen und so der Hitze zu entfliehen. Dass Deichmann nicht an der Küste entlang läuft, hat aber auch noch einen anderen Grund. „Das hier ist ein Narcos-Staat“, erzählt er, „die ganze Küste ist nicht ganz ungefährlich.“ Zwar sind die Narcos auch in den Bergen aktiv und bauen dort an, aber dort werde er in Ruhe gelassen und könne ungestört laufen, sagt Deichmann. Auf seinem Weg in die Berge lernte Deichmann „eine ganz andere Welt als Baja California“ kennen. Er erzählt von „super netten Einheimischen“, Kindern auf Motorrädern und einer chaotischeren und lauteren Umgebung. Sein Weg führt Deichmann nun in endlosen Serpentinen bis auf 3.000 Meter hoch, wo er ein bisschen auf der Hochebene bleiben will. Seinen Vorsprung auf den Zeitplan hat Deichmann weiter ausgebaut und ist seiner eigenen Planung ungefähr zwei Tage voraus. „Solche Abenteuer haben immer kleine unvorhergesehene Schwierigkeiten, deshalb ist es gut einen Vorsprung zu haben“, sagt er.
Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig von seinem Triathlon rund um die Welt. Weitere Informationen zu seinen bisherigen Abenteuern sowie ein Livetracker zu seinem Triathlon rund um die Welt finden sich auf seiner Website jonasdeichmann.com.