Im Frauenrennen um den Ironman-70.3-EM-Titel war es erwartungsgemäß Lucy Charles-Barclay, die sich in der ersten Disziplin alleine vom Rest des Feldes absetzen konnte. Daniela Ryf, die zuletzt noch auf der Startliste zu finden war, entschied sich gegen einen Start in Dänemark und stattdessen für ein zweiwöchiges Höhentrainingslager nach der Erholung von ihrem zuletzt erfolgreichen US-Trip mit Siegen in St. George und Tulsa.
Vieles deutete statt eines Dreikampfes deshalb auf ein Duell zwischen Charles-Barclay und Titelverteidigerin Holly Lawrence hin. Dieser Verlauf zeichnete sich schon beim Schwimmen ab: Lawrence stieg 55 Sekunden hinter Charles-Barclays aus dem Hafenbecken. Dahinter folgten Camilla Pedersen (+ 2:17 min), Anna-Lena Best-Pohl (+ 2:39 min), Dina Monsted (+ 3:26 min), Maja Stage-Nielsen (+ 3:27 min), Carolin Lehrieder (+ 3:28 min) und Susie Cheetham (+ 4:20 min).
Charles-Barclay baut Vorsprung aus
Auch auf dem Rad legte Charles-Barclays, die zuletzt mit Platz fünf bei ihrem WTCS-Debüt in Leeds beeindruckte, das höchste Tempo vor. Nach 56 Kilometern betrug der Vorsprung auf Lawrence 1:30 Minuten, Pedersen lag zu diesem Zeitpunkt bereits acht, Lehrieder neun Minuten zurück. Auf dem letzten Drittel bestätigte Charles-Barclay ihre starke Radform und baute diesen Vorsprung noch weiter aus: Nach 2:39:56 Stunden kam die Britin mit einer Radzeit von 2:14:12 Stunden in die zweite Wechselzone und knackte damit Melissa Hauschildts Radstreckenrekord von 2:14:29 Stunden aus dem Jahr 2018.
Dominanter Sieg mit Streckenrekord unter vier Stunden
Holly Lawrence wechselte als Zweite mit drei Minuten Rückstand in die Laufschuhe. Auf Platz drei und vier folgten Pedersen und Lehrieder gemeinsam mit gut neun Minuten Rückstand, dahinter kam Stage-Nielsen mit zwölf Minuten Rückstand in T2. Auch beim abschließenden Halbmarathon konnte Charles-Barclay niemand mehr gefährlich werden: Mit Tagesbestzeiten in allen drei Disziplinen lief die Britin ungefährdet dem EM-Titel entgegen. Die gut 21 Kilometer absolvierte die 27-Jährige in 1:18:05 Stunden – ein neuer Laufstreckenrekord, der zu einem neuen Streckenrekord führte. Mit 3:59:57 Stunden blieb Charles-Barclay knapp unter der magischen Vier-Stunden-Marke und gewann das Rennen in einer Art und Weise, die kaum dominanter sein könnte. Mit 5:21 Minuten Rückstand überquerte Holly Lawrence die Ziellinie als Zweite. Komplettiert wurde das Podium von Camilla Pedersen (4:15:51 Stunden) bei ihrem Heimrennen. Rang vier und fünf gingen an Maja Stage-Nielsen und Susie Cheetham, die beiden Deutschen Carolin Lehrieder und Anna-Lena Best-Pohl beendeten das Rennen auf den Plätzen sechs und sieben.
Ironman 70.3 European Championship Elsinore 2021 | Profi-Frauen
27. Juni 2021 | Helsingør, DänemarkPlatz | Name | Land | Gesamt | 1,9 km Swim | 90 km Bike | 21,1 km Run |
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1 | Lucy Charles-Barclay | GBR | 3:59:57 | 22:43 | 2:14:12 | 1:18:05 |
2 | Holly Lawrence | GBR | 4:05:18 | 23:38 | 2:16:26 | 1:20:20 |
3 | Camilla Pedersen | DEN | 4:15:51 | 25:00 | 2:20:37 | 1:24:14 |
4 | Maja Stage-Nielsen | DEN | 4:16:18 | 26:10 | 2:22:21 | 1:21:38 |
5 | Susie Cheetham | GBR | 4:17:24 | 27:03 | 2:21:48 | 1:22:29 |
6 | Carolin Lehrieder | GER | 4:17:48 | 26:11 | 2:19:36 | 1:26:18 |
7 | Anna-Lena Best-Pohl | GER | 4:18:08 | 25:22 | 2:23:52 | 1:23:20 |
8 | Heini Hartikainen | FIN | 4:20:40 | 30:01 | 2:20:22 | 1:23:35 |
9 | Frederikke Idon-Andersen | DEN | 4:33:07 | 29:11 | 2:28:33 | 1:28:55 |
10 | Dina Mønsted | DEN | 4:34:24 | 26:09 | 2:22:29 | 1:39:10 |
Wahnsinns Abstände zwischen 1, 2 und dem Rest des Feldes. In der Verfassung geht Charles-Barclay als Favoritin nach Kona.