Freitag, 22. November 2024

Team Europe gewinnt Collins-Cup-Premiere vor den USA und Team International

Peter Jacob / spomedis Das Team Europe gewinnt die Premiere des Collins Cup vor den US-Amerikanern und dem Team International. Die Tagesbestzeiten bei der verkürzten Mitteldistanz aller zwölf Duelle gehen an Taylor Knibb bei den Frauen und Jan Frodeno bei den Männern.

Das Team Europe galt bei der Collins-Cup-Premiere im slowakischen Šamorín als großer Favorit und wurde dieser Rolle am Ende recht deutlich gerecht. Der Weg dahin war allerdings zwischenzeitlich schwerer als es viele zuvor vermutet hätten. Bei der ersten Austragung des neuen Format, in dem jeweils ein Athlet – insgesamt sechs Frauen und sechs Männer – des Team Europa, Team USA und Team International gegeneinander antraten, wurden zwei Kilometer Schwimmen, 80 Kilometer auf dem Rad und 18 Kilometer beim Laufen absolviert. Für jede Siegerin oder jeden Sieger der zwölf Matches gab es drei Punkte, für die Zweitplatzierten zwei, für die Drittplatzierten einen. Extrapunkte gab es für bestimmte Zeitabstände im Ziel: Ein Vorsprung von über zwei Minuten zu einem Konkurrenten brachten 0,5 Punkte mehr, bei mehr als vier Minuten Abstand gab es einen Punkt mehr, ein Abstand von mehr als sechs Minuten sicherte 1,5 Extrapunkte pro Konkurrent – macht eine maximal mögliche Punktzahl von sechs Punkten für den Sieger pro Match.

Am Ende siegte das europäische Staraufgebot relativ deutlich mit 42,5 Punkten vor den US-Amerikanern mit 31,5 Punkten und dem Team International mit 25,5 Punkten. Wir geben einen Kurzüberblick über jedes der zwölf Matches, alle Einzelzeiten und die Punkteverteilung gibt es hier. Während bei den Frauen etwas überraschend die US-Amerikanerin Taylor Knibb, Siegerin des WTCS-Grand-Final in Edmonton am vergangenen Wochenende, auf einem Rennrad fahrend die Tagesbestzeit bei den Frauen aufstellt, war der dreifache Ironman-Weltmeister Jan Frodeno der schnellste Mann des Tages.

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Match 1: Knibb distanziert Ryf und Adam um mehr als Viertelstunde 

Das Match eins gewann etwas überraschend die 23-jährige US-Amerikanerin mit deutlichem Abstand vor der vierfachen Ironman-Weltmeisterin Daniela Ryf. Bereits im Wasser war Knibb anderthalb Minuten schneller als Ryf und fuhr im Anschluss auf einem Rennrad mehr als sieben Minuten auf die „Überbikerin“ aus der Schweiz heraus – die Überraschung des Tages. Weitere sieben Minuten war Kurzdistanzlerin Knibb auf der Laufstrecke schneller: Nach 3:30:10 Stunden lief sie mit Tagesbestzeit ins Ziel. Satte 16:43 Minuten später folgte Daniela Ryf – ein Rennausgang, mit dem wohl niemand gerechnet hat. Teresa Adam folgte 22:58 Minuten hinter Knibb, die damit eindeutig die maximale Punktzahl von sechs Zählern erreichte.

Match 2: Charles-Barclay siegt deutlich gegen Zaferes und Findlay

In Match zwei setzte sich Lucy Charles-Barclay relativ deutlich mit 4:16 Minuten Vorsprung gegen Katie Zaferes durch, die beim Collins Cup ihr erstes grroßes Non-Drafting-Rennen bestritt. Paula Findlay folgte mit 4:53 Minuten Rückstand. Zu Beginn absolvierten Charles-Barclay und Zaferes die Schwimmstrecke gemeinsam, auf dem Rad und beim Laufen konnte die Olympia-Dritte aus Tokio der Britin allerdings nicht mehr folgen. Am Ende sicherte Charles-Barclay fünf Punkte fürs Team Europe.

Match 3: Haug unterliegt Hering, Metzler auf Rang drei 

In Match drei unterlag Ironman-Weltmeisterin Anne Haug überraschend der US-Amerikanerin Jackie Hering, die nach 3:35:26 Stunden ins Ziel kam und 2:23 Minuten Vorsprung vor Haug hatte. Beim ersten Wechsel hatte Haug mit mechanischen Problemen zu kämpfen, die sie beim Radaufstieg rund 30 Sekunden kosteten. Während Jackie Hering und Jeanni Metzler zusammen auf die Laufstrecke gingen und zunächst Seite an Seite liefen, holte Haug am Ende noch Metzler ein und landete fürs Team Europe auf Platz zwei. Hering sicherte sich an der Spitze mit ihrem Sieg währenddessen vier Punkte. Metzler kam 3:24 Minuten hinter Hering ins Ziel.

Match 4: Salthouse gewinnt gegen Moench, Lawrence nach Radsturz Dritte

Match vier ging mit 4,5 Punkten und einer Endzeit von 3:38:38 Stunden an Ellie Salthouse vom Team International. Die Australierin setzte sich mit 2:01 Minuten Vorsprung gegen die Amerikanerin Skye Moench (2,5 Punkte) durch und landete 5:29 Minuten vor Holly Lawrence. Nachdem Lawrence und Salthouse gemeinsam die Schwimmstrecke und große Teile der Radstrecke absolvierten, stürzte Lawrence auf der nassen Straße im Kreisverkehr nur zwei Kilometer vor der zweiten Wechselzone. Trotz des Schreckens und einer kurzen Pause brachte die Britin das Rennen noch ins Ziel.

Match 5: Pallant-Browne setzt sich gegen Sodaro und Crowley durch

Match fünf entschied Emma Pallant-Browne vom Team Europe für sich. Mit einem schnellen Lauf setzte sie sich nach gemeinsamem Schwimmen und Radfahren gegen Chelsea Sodaro von den USA durch und kam nach 3:34:36 Stunden mit 1:13 Minuten Vorsprung ins Ziel. Sarah Crowley folgte nach 8:27 Minuten Rückstand auf Rang drei. Machte am Ende 4,5 Punkte für Pallant-Browne, 3,5 für Sodaro und einen für Crowley.

Match 6: Matthews mit deutlichem Sieg gegen McCauley und Lester

In Match sechs setzte sich Katrina Matthews deutlich gegen Joceyln McCauley und Carrie Lester durch. Matthews lief über sieben Minuten schneller als McCauley, die mit 5:42 Minuten Rückstand auf Platz zwei landete und nach dem Radfahren noch führte. Lester kam deutlich abschlagen 10:42 Minuten hinter Matthews beim letzten der Frauenrennen ins Ziel. Die Ausbeute: 5,5 Punkte fürs Team Europe, drei für die Amerikaner und einen für die Internationalen.

Match 7: Frodeno mit Tagesbestzeit gegen Appleton und Long

Das erste Männerrennen war direkt das schnellste: Sam Appleton und Sam Long waren zuvor hoch motiviert, Jan Frodeno vielleicht etwas ärgern zu können, gingen aber beide leer aus: Frodeno gewann mit einer Tagesbestzeit von 3:13:08 Stunden, nachdem er zuvor gemeinsam mit Appleton schwamm und Rad fuhr, wo er allerdings die meiste Arbeit übernahm. Beim Laufen sorgte der Ironman-Weltmeister sofort für klare Verhältnisse, gewann am Ende mit 4:38 Minuten Vorsprung vor Appleton. Sam Long konnte trotz eines starken Laufs nicht mehr an Appleton herankommen und wurde schließlich mit 5:09 Minuten Rückstand Dritter. Frodeno holte fünf Punkte fürs Team Europe, Appleton bekam zwei Punkte, Long einen Punkt.

Match 8: Iden über sieben Minuten vor Chartier und Smith

Gustav Iden gewann das Match acht mit der zweitschnellsten Gesamtzeit des Tages. Der Norweger fuhr über weite Strecken gemeinsam Rad mit seinen beiden Kontrahenten Collin Chartier und Kyle Smith, bevor Smith am Ende herausfiel. Beim Laufen setzte sich Iden mit der schnellsten Laufzeit des Tages von 58:24 Minuten jedoch schnell von Chartier ab: Der 25-Jährige gewann am Ende mit einer Zeit von 3:13:35 Stunden und 7:13 Minuten Vorsprung vor Chartier. Dieser entschied den Endsprint gegen Kyle Smith für sich, der nur drei Sekunden später die Ziellinie überquerte. Iden holte somit alle sechs möglichen Punkte, Chartier sicherte zwei fürs Team USA, Smith einen für die Internationalen.

Match 9: Sanders gewinnt trotz Sturz gegen Kienle und Starykowicz

Nur sechs Tage nach Platz zwei beim Ironman Kopenhagen gewann eindrucksvoll Lionel Sanders Match neun gegen Sebastian Kienle und Andrew Starykowicz. Der Kanadier stürzte sogar leicht mit dem Rad, machte aber sofort weiter und verlor nicht viel Zeit. Überraschend war, dass Kienle beim Schwimmen rund 1:15 auf Sanders verlor, etwa zehn Sekunden mehr auf Starykowicz. Die Radstrecke absolvierten Sanders und Starykowicz gemeinsam, Kienle verlor auf den 80 Kilometern weitere zweieinhalb Minuten. Mit einem schnellen Lauf zog der Ironman-Weltmeisterin von 2014 zwar noch an Starykowicz vorbei, konnte Sanders aber nicht mehr einholen. Der Kanadier gewann nach 3:19:17 Stunden mit 1:06 Minuten Vorsprung vor Kienle und 1:51 Vorsprung vor Starykowicz. Extrapunkte konnte sich somit in Match neun niemand sichern.

Match 10: Baekkegard läuft zum Sieg gegen Kanute und Neumann

Das Match zehn ging mit 4,5 Punkten an Daniel Baekkegard vom Team Europe. Der Däne setzte sich mit einem schnellen Lauf am Ende gegen Ben Kanute durch, der zuvor auf ein aggressives Radfahren setzte, sich aber nicht entscheidend absetzen konnte. Max Neumann, der Dritte im Bunde, schwamm zwar noch mit den anderen beiden, wurden im Folgenden aber weit distanziert. Baekkegard erzielte eine Endzeit von 3:15:27 Stunden und erreichte 1:23 Minuten vor Kanute das Ziel. Neumann musste einen Rückstand von 10:58 Minuten hinnehmen. Damit gingen 4,5 Punkte an Team Europe, 3,5 an die Amerikaner und ein Punkte an Team International.

Match 11: Lange auf Rang drei, Currie gewinnt vor Hanson

In Match elf musste sich der zweifache Ironman-Weltmeister Patrick Lange seinen beiden Konkurrenten Braden Currie und Matt Hanson geschlagen geben. Currie und Lange schwammen gemeinsam knapp zwei Minuten schneller als Hanson, auf dem Rad konnte sich Currie von Lange lösen. Hanson holte Lange auf dem Rad ebenfalls noch vor der zweiten Wechselzone ein und beide gingen nur wenige Sekunden nacheinander auf die Laufstrecke. Dort behielt Hanson, ebenfalls bekannt als äußerst starker Läufer, die Nase vorn. Er verteidigte Platz zwei vor Lange, konnte Currie an der Spitze jedoch nicht mehr gefährlich werden. Der Neuseeländer siegte deutlich nach 3:20:30 Stunden mit 5:16 Minuten vor Hanson und 6:44 Minuten vor Lange – 5,5 Punkte fürs Team International, zwei für die Amerikaner und einer für die Europäer.

Match 12: Laundry siegt knapp vor Skipper, Metzler Dritter

Im letzten Match des Tages behielt am Ende knapp das Team International die Nase vorn. Der Kanadier Jackson Laundry gewann das engste aller Matches nach 3:18:08 Stunden mit nur 38 Sekunden Vorsprung vor Joe Skipper. Jackson lief stark und blieb noch unter einer Stunde für die 18 Kilometer – ein Tempo, dem Skipper beim Überholvorgang nicht folgen konnte. US-Amerikaner Justin Metzler hatte beim Duell an der Spitze bereits früh das Nachsehen und kam mit 3:45 Minuten Rückstand ins Ziel: 3,5 Punkte für Laundry, 2,5 für Skipper und einer für Metzler.

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Simon Müller
Simon Müller
Simon Müller ist selbst als ambitionierter Athlet unterwegs. 2022 wurde er Deutscher Meister auf der Kurzdistanz, 2019 qualifizierte sich bei seinem ersten Ironman in Mexiko mit einem AK-Sieg in 8:45 Stunden für den Ironman Hawaii. In seiner Brust schlägt neben dem Triathleten- auch ganz besonders ein Läuferherz. Simons Bestzeite über 10 Kilometer liegt bei unglaublichen 30:29 Minuten.

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