Freitag, 2. Mai 2025
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Grund- bis Profiausstattung: Wer braucht welches Bike?

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Du suchst nach einem neuen Rad und bist erschlagen vom unübersichtlichen Angebot? Wir helfen dir bei der Orientierung und zeigen, was du in den Kategorien Basic, Advanced und Pro für dein Geld erwarten darfst.

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Lasse Lührs vor einem Highlight-Jahr: „Ich freue mich auf den Weg Richtung Paris“

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2023 war für die Athleten der Deutschen Triathlon Union ein besonderes: Heim-WM in Hamburg und Quali für Olympia 2024. Auf Fuerteventura haben wir mit den Athleten gesprochen, die in Paris dabei sind. Lasse Lührs über seinen Fail des Jahres, seine Kochkünste und das beste Rennen seiner Karriere.

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Franks Jahr 2023: Mit Doppelwumms durch die Republik

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Ziele machen das Trainingsleben leichter. Besonders schön ist es, wenn man sie schließlich erreicht. triathlon-Publisher Frank Wechsel zieht ein Fazit, wie die Saison 2023 gelaufen ist.

Unbekannter Ironman-Frankfurt-Finisher

In der triathlon 207 haben einige Mitglieder der Redaktion ihre Ziele für die Saison 2023 festgehalten. Was ist daraus geworden? Was hat funktioniert, was nicht? Und was ist sonst noch passiert? Ich hatte für das Jahr 2023 drei Ziele. Zwei feste und ein eher schwammiges. Und zum Jahresausklang kann ich sagen: drei Haken dran. Es war ein tolles Triathlonjahr!


Die Radtour von Nord nach Süd

Einmal von Nord nach Süd durch Deutschland – diesen Traum möchte ich mir mit meinem 16-jährigen Sohn in den Maiferien erfüllen. Mit der Bahn geht es nach Westerland, von dort zum Sylter Ellenbogen und nach einer kurzen Dänemarkschleife nach Flensburg. Über die privat organisierten Nachtlager bei Familie und Freunden in Hamburg, Osnabrück, Köln, Frankfurt, Karlsruhe, Stuttgart und Immenstadt erreichen wir hoffentlich nach 1.350 Kilometern in neun Tagen Einödsbach, um umgehend mit der Bahn zurück nach Hamburg zu fahren. Denn unser Zielschluss ist der Schulgong am Montagmorgen …

Frank Wechsel / spomedis

So stand es in der triathlon 207 und ich bin im Nachhinein erstaunt, wie konkret diese Planungen damals schon waren. Mit wenig Gepäck und viel Abenteuergeist ging es am 13. Mai auf die Fahrt. Per Deutschlandticket nach Sylt. Per Rad zum Ellenbogen, dem nördlichsten Straßenstück Deutschlands, kurze Kampfansage in die Kamera – vor Touristen, die ihren Ohren kaum glauben wollten. Und dann los nach List, übersetzen nach Rømø – und bei Ostwind gen Osten nach Sønderhav (139,7 km). Am nächsten Tag von Dänemark nach Hause (185,9 km), ein kritischer Punkt: Würden wir am dritten Tag morgens tatsächlich wieder losfahren? Wir fuhren, und zwar nach Osnabrück (210,2 km), durch heimatliche Gefilde nach Bergisch-Gladbach bei Köln (188,5 km), in das Herz Frankfurts (200,8 km), nach Eggenstein-Leopoldshafen bei Karlsruhe (162,7 km), Leinfelden-Echterdingen (91,7 km), Sonthofen (209,0 km) und schließlich zum Gipfelsturm (57 km). Am Ende standen wir 7 Tage und 22 Stunden (oder 1.450 Kilometer) nach unserer Abfahrt nicht nur auf dem südlichsten Stück Asphalt der Republik, sondern vor dem Schrofenpass auch einem mit 1.460 Metern über NN höchstgelegenen. Eine grandiose Woche mit vielen Erlebnissen und wunderbaren Menschen, null Regen und nur zwei Platten, einem Sohn, der über sich hinausgewachsen ist, und ganz viel Papastolz – dieses Erlebnis nimmt uns niemand mehr! Und ja: Den Schulgong hat Jonas pünktlich auf dem Schulhof gehört.


Die emotionale Langdistanz

Mit meinem letzten Start bei der Challenge Roth 2019 habe ich mit dem Film „Papa kann keinen Endspurt mehr“ viele Menschen zum Triathlon motiviert. Am 25. Juni möchte ich das Rennen nun zum vierten Mal erleben – und diesmal alle Emotionen selbst aufsaugen. Und wenn ich schon mal da bin, könnte ich vielleicht einem Kollegen beim Schwimmen die Füße kitzeln?

Die Kampfansage an den Kollegen Lars Wichert aus der triathlon 207 blieb unerfüllt, das Rennen in Roth war ein zähes. Vielleicht steckte mir noch der Schock des Todesfalls eines Motorradfahrers auf der Radstrecke des Ironman Hamburg drei Wochen zuvor mit allen Nachwehen in den Knochen, aber irgendwie kam ich nicht so richtig rein in meinen vierten Roth-Start nach 1996, 1998 und 2019. Mit einem halben Jahr Abstand erinnere ich mich an ein passables Schwimmen über die 3,8 Kilometer ohne Trainingsaufwand zuvor und Energieaufwand unterwegs, an einen vernünftigen Radstart, der bald nach dem Rausch der ersten Passage des Solarer Bergs in ein zähes Ringen um jeden einzelnen der 178 Kilometer überging. Es lief einfach nicht und ich hatte große Angst vor dem Marathon, die sich schließlich als unbegründet herausstellen sollte. In der letzten Disziplin kam ich doch noch in einen Flow, erinnere mich an viele freundliche Gesichter und ein ganz besonderes Schild am Streckenrand, sodass die Kilometer nur so dahinpurzelten. Mit Anstand finishte ich meine zwölfte Langdistanz, die Zielzeit müsste ich jetzt nachschlagen, aber um die ging es mir nicht. Roth ist immer ein Erlebnis – spätestens im Ziel kamen dann auch die Emotionen, für die wir alle diesen Sport betreiben.

Nils Flieshardt / spomedis

Die extreme Langdistanz

Und wenn ich schon für Roth trainiere, dann darf diese neue Langdistanzform nicht ungenutzt bleiben! Nachdem es in Franken sicher emotional wird, darf es beim zweiten Start ruhig extrem sein. Ich liebäugele gerade mit zwei Optionen, die so abenteuerlich klingen, dass mein Sportlerherz sie eigentlich beide machen will. Aber auch so verrückt, dass zunächst Körper, Familie und Kollegen zustimmen müssen, bevor ich sie verkünden kann. Stay tuned!

Am Ende wurde es Option 3 (wobei 1 und 2 nur aufgeschoben sind): Endlich wollte ich ein Finish auf dem Frankfurter Römerberg in meine Sammlung einfügen. Gemeldet war ich schon einmal, bei der Premiere 2002, aber damals traute ich es mir mit Trainingsrückstand nicht zu. Eine Woche nach der Challenge Roth wollte ich mir nun diesen Traum erfüllen, verkündete das erst in und um Roth (Moderator Hartwig Thöne: „Du bist ja völlig irre … Dafür hat der Kanzler den Begriff Doppelwumms erfunden“). Und so stand ich sechseinhalb Tage nach dem Finish im Frankenland am Ufer des Langener Waldsees. Hoppla, nicht so schnell: Am Montag ging es zunächst von Roth nach Hause. Am Dienstag war der Muskelkater beim Fahrradputzen unerträglich, nahm am Mittwoch ab, sodass ich am Donnerstag ohne Verrenkungen in das Auto nach Frankfurt steigen konnte. Am Freitag fühlte sich mein Körper so an, als wolle er mir sagen, welch ein Idiot ich doch bin. Am Samstag wurde eingecheckt und am Sonntag gestartet. Das Schwimmen war besser und schneller als in Roth, das Radfahren im Wind (vor dem sich allzu viele Mitstreiter hinter anderen Mitstreitern versteckten – schämt euch!) lief ebenfalls besser und beim Laufen merkte ich schnell, dass beides eine dumme Idee war. Kilometer 1 in Frankfurt fühlte sich an wie Kilometer 31 in Roth, den Marathon am Main werde ich wohl als die übelste Qual meiner Sportlaufbahn in Erinnerung behalten. In Erinnerung bleiben aber auch die vielen aufmunternden Worte vom Streckenrand. Der Zieleinlauf war einer der emotionalsten meiner bisherigen 13 nach einer echten Langdistanz. Auch hier erinnere ich mich nicht mehr an meine Zielzeit, aber daran, dass am Montag bei der Slotvergabe für die Ironman-WM in Nizza dreimal mein Name fiel. Aber zwei Langdistanzen in einem Jahr waren dann auch genug …

Peter Jacob / spomedis
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18. Februar 1978: Honolulu erlebt die Geburtsstunde des Mythos Ironman

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Alles begann am 18. Februar 1978: Mit einem Wettstreit von 15 Wagemutigen, die mit ihrer Idee eine weltweite Bewegung begründeten. Wir blicken zurück auf den legendärsten Tag der Triathlongeschichte.

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Triathlon, wo der Weihnachtsmann zu Hause ist: Langdistanz in Lappland

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67 Grad Nord: Das ist das Markenzeichen des Laponia Triathlons im schwedischen Lappland am 6. Juli 2024. Da dort im Sommer immer die Sonne scheint, kann man entsprechend früh starten.

Anderswiken | Dreamstime.com

Am 6. Juli 2024 um 0:00 Uhr fällt der Startschuss für den Laponia Triathlon 67°N. In und um Gällivare geht es nach dem Motto „SWIM BIKE RUN – Under the midnight sun“ über die Langdistanz. Zielschluss ist um 18 Uhr. Start, Wechselzonen und Ziel befinden sich auf einer Wiese am Sandviken-Strand von Gällivare.

Schwimmen bei 15 bis 20 Grad

Die Schwimmstrecke ist ein Drei-Runden-Kurs mit jeweils kurzem Landgang im Vassara-See vor den Toren von Gällivare liegt. Da hier im Juli die Mitternachtssonne scheint, geht es unter dieser auch los – und zwar exakt um Mitternacht. Die Wassertemperaturen können stark schwanken, aber weniger als 15 Grad Celsius sind selten, mehr als 20 aber auch nicht.

Radfahren mit Rentieren und Lagerfeuer

Die Radstrecke besteht aus zwei Wendepunktteilen. Der erste Wendepunkt befindet sich im kleinen Dorf Tjautjas am See Tjautjasjaure, dort, wo „die Straße endet und die Berge beginnen“. Nach dem Umkehren geht es zurück nach Gällivare und weiter zum Dorf Nattavaara, einem der kältesten Orte Schwedens mit Wintertemperaturen von unter –40 °C. „Wir erwarten wärmeres Wetter während des Rennens“, freut sich Renndirektor Robert Johansson, „aber wir werden trotzdem ein wärmendes Feuer für die Athleten in Nattavaara bereitstellen, bevor es zurück nach Gällivare geht.“ Insgesamt enthält der Kurs 1.000 Höhenmeter, der Cut-off nach dem Radfahren liegt bei einer Gesamtzeit von bequemen elf Stunden. Mit viel Glück sieht man unterwegs einen Elch oder einen Bären, mit großer Wahrscheinlichkeit aber eine von Santas Rentierherden.

Laponia Triathlon

Laufen auf Singletrails mit grandioser Aussicht

Die Laufstrecke führt zunächst entlang des Flusses Vassara mit dem Berg Dundret in der Nähe und dann über 3,5 Kilometer die alte und enge Transportgasse Rallarstigen hinauf. „Falls man auf diesen engen Abschnitten auf einen Athleten trifft, muss man eventuell kurz anhalten und einen kurzen Schritt zur Seite machen, um einander überholen zu können“, erklärt Johansson diesen Streckenteil. Etwa bei der Halbmarathonmarke biegt die Strecke ab und es beginnt ein langer und anstrengender Anstieg hinauf zum Gipfel des Dundret. Die Athleten folgen einer kleinen asphaltierten Straße für 5,3 km, bevor es auf einem Schotterweg für die letzten 1,6 km bis zum 823 Meter hohen Gipfel geht – ein Gesamtanstieg von 440 Metern auf 6,9 Kilometern. Von oben kann man angeblich mit einem Rundumblick ein Elftel der Fläche Schwedens sehen, bevor es über 15 Kilometer größtenteils bergab ins Ziel geht. Auf der Laufstrecke sind insgesamt 800 Höhenmeter zu erklimmen.

Per Polarexpress zum Start

Auch wenn Gällivare einen kleinen Flughafen hat, bietet sich die Anreise per Bahn an. Aus Stockholm fährt ein Nachtzug täglich die 1.100 Kilometer lange Strecke in den hohen Norden, das größte Hotel des Wettkampforts ist nur 100 Meter vom Bahnhof entfernt. Mit rund 50 Triathletinnen und Triathleten über die Langdistanz gehört das Rennen zu einem der kleinsten weltweit. Bis zum 31. Dezember 2023 beträgt die Startgebühr 2.500 Schwedische Kronen (227 Euro), danach 3.000 (272 Euro). Wer sich die 226 Kilometer nicht zutraut, kann zuvor bei einem Sprinttriathlon starten.

Informationen

Website des Laponia Triathlon 67°N

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Adventskalender 2023: 24. Dezember mit Rouvy

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Heute ist jeder ein Gewinner: Mit Indoor-Cycling von ROUVY hast du das perfekte Gegenmittel gegen weihnachtlichen Exzess, denn es bringt dich wieder in Form!


Die App von ROUVY bietet über 1300 realistische Videorouten auf der ganzen Welt, auf denen du den Globus erkunden, trainieren und Spaß haben kannst. Genieße die Landschaft oder fordere dich mit Rennen, Herausforderungen und Trainingsplänen selbst heraus.

Registriere dich noch heute und fahre einen Monat lang kostenlos mit dem Code TRIMAG-ADVENT und entdecke, wie ROUVY dich durch den Winter motivieren kann. Für drei teilnehmende Menschen kann aus dem kostenlosen Probemonat eine ganze Jahresmitgliedschaft werden.

Das ist das Rätsel, das du lösen musst:

Hat der Ex-Ehemann von Angelina Jolie aus den Jahren 2014 bis 2019 eine Hose der bekannten US-Marke des Blue-Jeans-Erfinders an, trägt … … .  

Hinweis: Heute werden Vor- und Nachnamen im Rätsel gesucht.

Lösung: Brad Levi’s (Bradley Weiss)


Die Regeln und Beispiele

Beim triathlon-Adventskalender suchen wir jeden Tag mit einem Rätsel oder Wortspiel nach einer Triathletin oder einem Triathleten. Dabei geht es um den jeweiligen Nachnamen ODER den kompletten Namen. Bei den Wortspielen ergeben sich die Namen teilweise aus den gesprochenen Lösungen der korrekt eingefügten Wörter, nicht der richtigen Schreibweise. Jedes einzusetzende Wort ist dabei mit drei Punkten gekennzeichnet. Wenn ihr die Lösung wisst, habt ihr die Chance, jeden Tag einen unserer Preise zu gewinnen. Der Gewinner bzw. die Gewinnerin wird von uns schriftlich benachrichtigt. Eure Kreativität ist gefordert, wir wünschen euch viel Spaß beim Rätseln und eine fröhliche Weihnachtszeit!

3 Beispiele:

Rätsel: Wenn man während des Klavierspielens den Umfang von Kreisen berechnet, benutzt man zwangsläufig … … … .

Lösung: Pi am Piano/Piampiano (Sarah Piampiano)


Rätsel: Wenn ich unter allen Umständen gegen Gewalt bin, sorgt das dafür, dass ich trotz enormer Wut … … .

Lösung: nie schlag/Nieschlag (Justus Nieschlag)


Rätsel: Baut man dem ersten deutschen Wimbledonsieger eine Fels-Skulptur, steht dort der … aus … . (Hinweis: Dieses Mal sind Vor- und Nachname gesucht.)

Lösung: Boris Stein

Die Teilnahme am Rätsel ist nur am jeweiligen Kalendertag möglich.

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Essstörungen im Triathlon: Die gefährliche Jagd nach weniger Gewicht

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Eine gesunde Ernährung und ein athletischer Körper sind für Topleistungen im Sport unabdingbar. Doch was ist, wenn das Essverhalten zwanghaft wird? Essstörungen sind ein Tabuthema und kommen dennoch immer häufiger vor. Der Entstehungsprozess ist oft schleichend, die gesundheitlichen Folgen sind dramatisch.

Terovesalainen | Dreamstime.com

Essstörungen können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein, doch die zwei Krankheitsbilder der Magersucht und Bulimie müssen insbesondere im Zusammenhang mit Ausdauersport genauer betrachtet werden. Die lateinischen Fachbegriffe „Anorexia nervosa“ für Magersucht und „Bulimia nervosa“ für Bulimie verdeutlichen bereits, dass es sich um psychische Krankheiten handelt – wörtlich übersetzt handelt es sich um eine nervliche Appetit­losigkeit beziehungsweise nervlichen Heißhunger.

Die Ursachen dieser Erkrankungen sind extrem vielschichtig. Betroffene sind häufig perfektionistisch veranlagt und finden mit der Krankheit eine Möglichkeit, Kontrolle über den eigenen Körper zu erlangen und somit das Selbstbewusstsein zu ­steigern. Im Gegensatz zu psychisch bedingten Auslösern sind die Auswirkungen von Essstörungen körperlicher Natur. Diese können gravierend sein: Eine Magersucht endet bei etwa zehn Prozent der Erkrankungsfälle tödlich und kann nur bei etwa der Hälfte vollständig geheilt werden. Betroffene streben nach einem dünnen Erscheinungsbild, das sie mit allen Mitteln erreichen wollen.

Ist ein noch eine Diät oder schon eine Krankheit?

Das Gewicht ist auch der Faktor, mit dem eine Magersucht klinisch diagnostiziert wird. Ausschlaggebend ist der Body-Mass-Index (BMI). Er wird berechnet, indem man das Körpergewicht durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat dividiert. Ein Ergebnis zwischen 18,5 und 25 steht für Normalgewicht, der kritische Wert für eine Magersucht liegt bei 17,5 beziehungsweise darunter. Hier kommt es häufig zu einer sogenannten Körperschemastörung, bei der sich die Erkrankten mit einer gestörten Selbstwahrnehmung auch im extremen Untergewicht noch als zu dick empfinden und panische Angst vor einer Gewichtszunahme haben.

Diese psychischen Symptome sind bei einer Bulimie sehr ähnlich. Während Magersüchtige durch eine extrem niedrige Kalorienzufuhr, exzessiven Sport, den Missbrauch von Abführmitteln, Erbrechen oder durch eine Kombination aus alldem ihr Gewicht immer weiter reduzieren, haben Bulimie-Patienten mit regelmäßigen Fress­anfällen zu kämpfen. Diese Anfälle haben nichts mit „ein bisschen über die Stränge schlagen“ zu tun, wie es wohl jeder mal von den Feiertagen oder besonderen Anlässen kennt. Bei einer Bulimie werden innerhalb eines kurzen Zeitraums unkontrolliert große Mengen gegessen, die schnell einmal 10.000 Kilokalorien haben können. Der Kontrollverlust verstärkt wiederum die Angst vor einer Gewichtszunahme und es wird mit Erbrechen versucht, den Kalorienüberschuss auszugleichen. Bei einer Bulimie liegt kein Untergewicht vor, was eine Diagnose umso schwerer macht.

Was ist eine „sportinduzierte Magersucht“?

Eine weitere Essstörung ist die sogenannte Anorexia athletica, also eine sportinduzierte Magersucht, die allerdings klinisch nicht als Krankheit anerkannt und klassifiziert ist. Eine Athletin oder ein Athlet strebt ein möglichst niedriges Gewicht an, das jedoch gleichzeitig zu einer Verbesserung der sportlichen Leistung führen soll. Der Gewichtsverlust wird zwar gezielt herbeigeführt, ist aber zeitlich begrenzt geplant, beispielsweise vor dem Saisonhöhepunkt. Danach wird zum gewohnten Essverhalten zurückgekehrt und auch eine Gewichtszunahme akzeptiert. Das klingt erst einmal unproblematisch. Wenn sich auf dieser Gratwanderung allerdings alles nur noch um Kalorien, die Makronährstoffverteilung und den Körperfettanteil dreht, ist die Gefahr groß, dass die vermeintliche Selbstbeherrschung außer Kontrolle gerät und sich aus der gewünschten Leistungssteigerung eine Krankheit entwickelt.

Perfektionistische Ansprüche in Zeiten von Social Media

„Gar nicht so wenige der Athleten, die ich betreue, machen sich Gedanken um ihr Gewicht“, sagt Caroline Rauscher. Die Ernährungsexpertin betreut Profi- und Hobbysportler und sorgt dafür, dass sie mit einer optimalen Nährstoffzufuhr an der Startlinie stehen. Anders als bei klassischen Essstörungen, von denen Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer, ist diese Verteilung bei Athleten anders. Caroline ­Rauscher kann das bestätigen: „In meiner täglichen Arbeit sind es oft eher Männer, die sich sehr intensiv mit ihrem Körpergewicht auseinandersetzen und immer mehr abnehmen wollen, obwohl sie schon schlank sind.“

In einigen Sportarten ist ein niedriges Gewicht grundsätzlich vorteilhaft und mit einer ­besseren Leistung verbunden. Ausdauersport gehört dazu – wer wenig Körperfett hat, läuft schneller. Das ist nicht per se falsch, doch Verallgemeinerungen können gefährlich sein. „Der optimale Körperfettanteil ist sehr individuell und sollte nicht mit aller Gewalt so niedrig wie möglich gehalten werden“, sagt auch Caroline Rauscher.

Besonders in Zeiten von Instagram und Co. sind von solchen perfektionistischen Ansprüchen keinesfalls nur Profis betroffen. Durchtrainierte Körper können nicht nur in der Wechselzone, sondern auch rund um die Uhr im Internet bewundert werden. Das eigene Training und Aussehen werden hinterfragt und ständig verglichen – sei es mit ­Hawaii-Siegern oder dem fitten Trainings­kollegen.

Alarmzeichen und Auswirkungen

Was anfangs noch zur Motivation beiträgt, kann schnell in einen selbst auferlegten Leistungsdruck umschlagen. Das sagt auch Professor Ulrich Voderholzer, ärztlicher Direktor der Schön Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee. Als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie hat er täglich mit essgestörten Patienten zu tun. „Diäten sind bei einer entsprechenden psychischen Veranlagung grundsätzlich ein Risikofaktor, eine Essstörung zu entwickeln“, so Voderholzer. Wenn sich alles nur noch um die vermeintlich perfekte Ernährung dreht, diese den Alltag bestimmt und vielleicht sogar soziale Kontakte darunter leiden, sollten die Alarmglocken läuten. Auch die vielleicht anfangs positiven körperlichen Auswirkungen einer Ernährungsumstellung können sich ab einem gewissen Punkt ins Negative umkehren und zwanghaft werden. „Eine zunächst leistungsorientierte Gewichtsabnahme kann außer Kontrolle geraten und die Leistungsfähigkeit sinkt“, sagt ­Voderholzer.

Wenn Energieaufnahme und Energieverbrauch im Ungleichgewicht stehen

Die verminderte Leistungsfähigkeit ist nur der Anfang eines gefährlichen Teufelskreises und ­eines der ersten Anzeichen, bei dem die Ernährung und das Training hinterfragt werden sollten. Der Teufelskreis hat einen Namen: „Relative Energy Deficiency in Sports“, kurz RED-S-Syndrom. Die ­Grundproblematik besteht darin, dass Energieaufnahme und -verbrauch in einem Ungleichgewicht stehen – ob das Defizit bewusst herbeigeführt wird oder nicht, ist dabei erst mal egal. „RED-S ist nicht zwangsläufig mit einer psychisch bedingten Essstörung verbunden. Viele Athleten nehmen auch aus Unwissenheit zu wenige Kalorien auf“, sagt Caroline Rauscher. Die Konsequenzen seien letztendlich dieselben.

Durch ein dauerhaftes Kaloriendefizit gerät der gesamte Hormonhaushalt durcheinander und es treten Mangelerscheinungen auf. Besonders Schilddrüsen- und Sexualhormone sowie der Eisenstoffwechsel seien betroffen, so Ernährungsexpertin Rauscher. All diese Faktoren wirken sich wiederum auch auf den Bewegungsapparat und insbesondere die Knochengesundheit aus, was zu Ermüdungsbrüchen führen oder diese in Verbindung mit intensivem Training begünstigen kann. Regeneration und Muskelwachstum verschlechtern sich, das Immunsystem wird geschwächt. Langfristig können ­Osteoporose und auch Depressionen die Folge sein. Ein Modell, das dem RED-S-Syndrom vorausging, ist die sogenannte „Female Athlete Triad“, die sich nur auf Frauen bezieht und vornehmlich die Wechselwirkung aus geringer Energieverfügbarkeit, menstruellen Dysbalancen und der Knochengesundheit beschreibt.

Essstörungen – immer noch ein Tabuthema im Sport

Das RED-S-Syndrom schließt männliche und weibliche Athleten ein und verdeutlicht, dass sich eine Unterversorgung nicht nur auf die ­Gesundheit von Frauen massiv ­auswirkt. Yvonne van Vlerken, u. a. dreimalige Gewinnerin der Challenge Roth, hat die negativen Auswirkungen am eigenen Leib erfahren. Die heute 45-jährige Niederländerin beendete 2019 ihre Profikarriere und sprach alsbald danach offen über die Problematik, die im Sport nach wie vor als Tabu behandelt wird. „Das Thema wird häufig auf die leichte Schulter genommen. Selbst Ärzte haben mich nie auf die Gefahren hingewiesen“, sagt van Vlerken.

Endless Pools Die dreimalige Roth-Siegerin Yvonne van Vlerken spricht heute offen über die Unterversorgung während ihrer Profikarriere und die Auswirkungen auf ihren Körper.

Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr die Zeit vor ihrem ersten Sieg bei der Challenge Roth 2007: „Mein damaliger Partner, ein sehr ambitionierter Hobbyathlet, hatte in seiner Jugend eine schwere Essstörung und eine ganz andere Ernährung als ich. Ich habe mich dadurch total unter Druck gesetzt und war nicht mehr ich selbst.“ Der jahrelange Leistungssport hat Spuren hinterlassen: Ein gestörter Hormonhaushalt und vorzeitige Wechseljahre haben Yvonne van Vlerken letztendlich zum Karriereende bewegt. Als Trainerin gibt sie nun ihr Wissen weiter und möchte insbesondere Frauen sensibilisieren. Ein Ereignis, das sie selbst wachgerüttelt hat, war das Verhalten einer Trainingspartnerin im Trainingslager. „Wir hatten einen sehr intensiven Tag hinter uns, an dem wir mehr als acht Stunden trainiert haben. Als wir beim Abendessen saßen und ich ihr Milchreis zum Nachtisch mitgebracht habe, hat sie richtig panisch reagiert und gesagt, dass sie das doch jetzt nicht essen könne“, erzählt van Vlerken.

Dem Teufelskreis entkommen

Was kann man tun, um der Negativspirale zu entkommen oder gar nicht erst hineinzugeraten? „Ab einem gewissen Punkt sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden“, sagt Professor ­Voderholzer. Er kennt die Probleme seiner Patienten genau: „Wenn sich das Essverhalten und die Beschäftigung damit unmittelbar auf das Leben auswirken, ist eine Therapie ratsam“, sagt der Mediziner. Sie sei aber nur sinnvoll, wenn der oder die Betroffene motiviert ist, etwas am Verhalten zu ändern. ­

Voderholzer hat auch Erfahrungen mit Sportlern, die durch extremen Leistungsdruck krank geworden sind – sowohl psychisch als auch körperlich. Diese Erfahrungen zeigten, dass es ein erster nötiger Therapieschritt sei, die sportliche Aktivität stark einzuschränken oder sogar eine komplette Sportpause einzulegen, damit sich der Körper erholen könne, sagt Voderholzer. Das Trainingspensum ist in solchen Fällen ein weiterer Stressfaktor, der zu privaten und beruflichen Verpflichtungen hinzukommt.

Intensiv trainieren? Ja. Aber nicht gleichzeitig dabei abnehmen wollen!

Damit es dazu gar nicht erst kommt, ist es zunächst wichtig, alarmierende Verhaltensweisen zu erkennen und körperliche Anzeichen richtig zu deuten. Grundsätzlich sind Extreme problematisch. Auf das Gewicht und die Ernährung zu achten, ist in Ordnung, den Alltag davon bestimmen zu lassen, nicht. Intensiv und umfangsbetont zu trainieren ist kein Problem, diese Trainingsphasen aber gleichzeitig bewusst zum ­Abnehmen zu nutzen, schon.

Die ­Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen. „Die Signale des Körpers müssen unbedingt beachtet werden. Grenzen sollte man akzeptieren und sich nicht mit radikalen Diäten darüber hinwegsetzen“, betont Caroline Rauscher. Wer sich antriebslos fühlt, im Training nicht vorankommt oder häufig verletzt ist, sollte nicht nur an Übertraining denken, sondern auch die Nährstoffzufuhr hinterfragen.

Minimalwert an Kilokalorien nicht unterschreiten

Schaut man sich die Studienlage an, scheint die Nährstoffzufuhr der entscheidende Faktor zu sein, um sämtliche Systeme in ­Balance zu halten. Die tägliche Kalorienmenge, die dafür notwendig ist, liegt bei mindestens 30 Kilokalorien pro Kilogramm fettfreier Masse. Bei einem Gewicht von 75 Kilogramm und 15 Prozent Körperfett wären das 1.920 Kilokalorien pro Tag. Das ist nicht allzu viel. Doch es handelt sich hierbei ja auch um einen Minimalwert, der keinesfalls unterschritten werden darf – sofern tatsächlich auf eine vernünftige Art und Weise das Gewicht optimiert werden soll. Neben einem Ernährungs­tagebuch gibt auch ein Blutbild Aufschluss über eine mögliche Unterversorgung, die dann bei Bedarf supplementiert werden muss.

Wichtig: Passe die Ernährung an den individuellen Bedarf an und orientiere dich nicht an unrealistischen Vorbildern. Die eigene Gesundheit sollte das kostbarste Gut sein und ein Sixpack oder eine Zahl auf der Waage sind es nicht wert, diese aufs Spiel zu setzen.

Alarmzeichen erkennen

Anhand der folgenden Merkmale kannst du überprüfen, ob du bereits ein problematisches Essverhalten hast oder gefährdet bist, eine Essstörung zu entwickeln.

  • Gedanken kreisen ständig um Essen, Gewicht und Kalorien
  • Vernachlässigung sozialer Kontakte
  • Angst vor einer Gewichtszunahme
  • gestörte ­Wahrnehmung des Körpers (Körperschemastörung)
  • streng kontrollierte Nahrungsaufnahme
  • selbst auferlegte Essens­regeln, von denen man nicht abweichen kann (z. B. bei Essenseinladungen oder beson­deren Anlässen)
  • schlechtes Gewissen, wenn man glaubt, zu viel gegessen zu haben

Hilfe für Betroffene

Die gute Nachricht: Wer ­unter einer Essstörung leidet, kann ­Hilfe bekommen. Der ­erste Schritt zur Selbsthilfe ist, sich ­jemandem anzuvertrauen. Wer ein Problem erkennt und offen ­darüber spricht, kann hierbei die Motivation für eine Verhaltensänderung finden. Zahlreiche hilfreiche Informationen und Adressen finden Sie online, beispielsweise unter anad.de. Das Bundesinstitut für Sportwissenschaften hat sich konkret dem Thema „Essstörungen im Leistungssport“ angenommen und hierzu einen umfangreichen Leitfaden für Athleten und Trainer herausgegeben.

Wenn du in deinem ­Umfeld, etwa bei Trainingspartnern, auffällige Verhaltensweisen beobachten, solltest du das zur Sprache bringen. Wichtig ist hierbei, die Beden­ken nicht als Vorwurf zu formulieren, sondern lediglich Beobachtungen zu schildern und durch Nachfragen Interesse zu signalisieren.

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Adventskalender 2023: 23. Dezember 2023 mit Tubolito

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Farblich passend zur Rätselfrage kannst du heute Schläuche von Tubolito gewinnen!

spomedis

X-Tubo-CX/Gravel-All ist ein extrem widerstandsfähiger Schlauch für alle CX/Gravel Räder. Ausgestattet mit der eigens entwickelten X-Tubo-Technologie für maximalen Pannenschutz ist er extrem widerstandsfähig gegenüber Dornen, Nägeln und Scherben. Tubolito bietet eine einjährige Herstellergarantie auf alle Schläuche. Der Gutschein gilt für zwei Stück X-Tubo-CX/Gravel-All im Wert von jeweils 29,95 Euro.

Das ist das Rätsel, das ihr lösen müsst:

Verlangt der Rapper mit dem bürgerlichen Namen Wladislaw Balowazki während des Essens von einem Begleiter das indische Gewürz, das typischerweise Kurkuma enthält, reicht man Capital … … … . 
Hinweis: Beim heutigen Rätsel werden Vor- und Nachname gesucht.

Lösung: Bra den Curry (Braden Currie)

Die Regeln und Beispiele

Beim triathlon-Adventskalender suchen wir jeden Tag mit einem Rätsel oder Wortspiel nach einer Triathletin oder einem Triathleten. Dabei geht es um den jeweiligen Nachnamen ODER den kompletten Namen. Bei den Wortspielen ergeben sich die Namen teilweise aus den gesprochenen Lösungen der korrekt eingefügten Wörter, nicht der richtigen Schreibweise. Jedes einzusetzende Wort ist dabei mit drei Punkten gekennzeichnet. Wenn du die Lösung weißt, hast du die Chance, jeden Tag einen unserer Preise zu gewinnen. Die Gewinnerin bzw. der Gewinner wird von uns schriftlich benachrichtigt. Deine Kreativität ist gefordert, wir wünschen dir viel Spaß beim Rätseln und eine fröhliche Weihnachtszeit!

3 Beispiele:

Rätsel: Wenn man während des Klavierspielens den Umfang von Kreisen berechnet, benutzt man zwangsläufig … … … .

Lösung: Pi am Piano/Piampiano (Sarah Piampiano)


Rätsel: Wenn ich unter allen Umständen gegen Gewalt bin, sorgt das dafür, dass ich trotz enormer Wut … … .

Lösung: nie schlag/Nieschlag (Justus Nieschlag)


Rätsel: Baut man dem ersten deutschen Wimbledonsieger eine Fels-Skulptur, steht dort der … aus … . (Hinweis: Dieses Mal sind Vor- und Nachname gesucht.)

Lösung: Boris Stein

Die Teilnahme am Rätsel ist nur am jeweiligen Kalendertag möglich.

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Fuerteventura: „Team Deutschland“ macht sich auf den Weg nach Paris 2024

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Die Nationalmannschaft macht sich auf den Weg in die Saison 2024. Fünf Deutsche träumen bereits den Olympiatraum von Paris im kommenden Jahr, zwei fighten noch um das letzte Ticket, viele andere denken schon an 2028. Wir waren im ersten Camp der Saison dabei.

Frank Wechsel / spomedis Tim Hellwig bei einer der vielen Laktatabnahmen im Trainingscamp von Fuerteventura. Coach Steffen Justus durfte sich die Ringe nach seiner Teilnahme in London 2012 bereits auf dem Unterarm verewigen lassen.

Zwei Wochen Fuerteventura. Für viele Agegrouper der Traum vom Urlaub. Für die besten Kurzdistanzler Deutschlands Teil des Berufs. „Klimalehrgang“ nennt sich die Maßnahme unter südlicher Sonne, die die Athleten und Betreuer gestern abgeschlossen haben. Wir waren einige Tage dabei, um ab hier den Weg der Olympiamannschaft zu den Spielen von Paris 2024 in einer Videoreihe zu begleiten. Auch die Fotokamera war im Gepäck – hier sind unsere Impressionen vom Saisonstart des Nationalteams.


Athletik: Mit voller Kraft nach Paris

Frank Wechsel / spomedis Laura Lindemann und Jule Behrens arbeiten im Gym des Playitas-Resorts an ihrer Rumpfstabilität.

Laura Lindemann mag es geschmeidig. Viel Zeit investiert die Olympiateilnehmerin von Rio 2016 und Tokio 2021 in ihr Beweglichkeits- und Athletikprogramm. An ihrer Seite eine, die es ihr nachtun will: Beim Medaillenkampf von Paris 2024 wird Jule Behrens nur Zaungast sein. 2028 in Los Angeles wollen die Trainingspartnerinnen dann gemeinsam angreifen.

Unterdessen werden auf der anderen Seite des Gyms im Trainingsdomizil Las Playitas Eisen geschwungen. Wenige Wiederholungen, lange Pausen. Lasse Lührs, der sich beim WTCS-Finale in Pontevedra den Traum einer Olympiaqualifikation erfüllt hat, schwitzt. Maximalkrafttraining gehört zur Routine der Profitriathleten.

Damit dabei auch alles richtig läuft, hat die Deutsche Triathlon Union eine große Betreuermannschaft mit auf die Kanareninsel gebracht. Florian Meier begleitet das Team als Physiotherapeut durch die Saison. Hier leitet er Selina Klamt, die sich in Pontevedra den Weltmeistertitel in der U23 holte, an der Langhantel an.

Frank Wechsel / spomedis

Athletiktraining betreiben die Topsportler mehrmals pro Woche. Dabei kommt ein großes und abwechslungsreiches Übungsprogramm auf der Matte, mit dem eigenen Körpergewicht, kleinen Zusatzgewichten und schwerem Eisen zum Einsatz.

Frank Wechsel / spomedis

Schwimmen: Kraftakte am und im Pool

Frank Wechsel / spomedis

Wenige Meter neben dem Gym liegt der 50-Meter-Pool der Anlage. Eine Viertelstunde vor dem scharfen Start im Wasser treffen sich die Sportler am Beckenrand zum individuellen Warm-up. Reinhold Häußlein, bei der Olympiapremiere der Triathleten im September 2000 in Sydney Bundestrainer und heute Vizepräsident Leistungssport bei der Deutschen Triathlon Union, sorgt mit seinen 75 Jahren für eine eindrucksvolle Benchmark.

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Eine Stunde dauert jede Schwimmeinheit im Minimum. Die meisten Kaderathleten schwimmen 90 Minuten. Vor allem diejenigen, die von Dan Lorang als Heimtrainer betreut werden, hängen an das Kaderprogramm noch ihr eigenes hintendran und kommen auf volle zwei Stunden.

Ausschwimmen inklusive. Und dabei ist dann endlich Smalltalk erlaubt – wie hier von Jule Behrens, Selina Klamt und Laura Lindemann zelebriert. Ob auch hier das Thema L. A. 2028 diskutiert wird?

Frank Wechsel / spomedis

Radfahren: Vom Winde verweht

Nach dem Frühstück (dem zweiten – je einmal vor und nach dem Schwimmen) geht es aufs Rad. Intervalle am Berg stehen heute an, von Tuineje in Richtung Westen. Die Steigung kennt jeder, der schon einmal auf Fuerteventura auf dem Rad gesessen hat. Zuvor ein Gruppenbild, denn später geht es individuell oder in kleinen Grüppchen zur Sache.

Frank Wechsel / spomedis

K3-Intervalle sollen es sein. Die fährt man nicht all-out. Damit die Sportler im Leistungsbereich bleiben, werden nach jedem der sechs Durchgänge Watt und Puls notiert und Laktatwerte genommen. Es ist erstaunlich, wie gut die Selbsteinschätzung der Spitzensportler funktioniert.

Während es für einige Nachwuchssportler nach den K3-Intervallen direkt nach Hause geht, fährt die Spitzenmannschaft weiter durch die Berge. Fuerte-Fans können das einordnen: Die Streifenhörnchen. Betancuria. Und die Eisenmänner. Die kennt jeder Agegrouper. Und – Hand aufs Herz – jeder von uns hat sie doch als Selfiehintergrund irgendwo auf dem Handy. Doch die Kaderathleten machen hier keinen Halt. An einer anderen Kultstätte des Trainingsbetriebs auf Fuerteventura können jedoch auch sie nicht vorbeifahren.

Frank Wechsel / spomedis

Die Bäckerei. Wenn man von der Bäckerei spricht, kann damit nur die Panderia Pulido Alonso in Antigua gemeint sein. Guter Kaffee und eine adäquate Auslage, aus der man die entleerten Kohlenhydratspeicher kostengünstig auffüllen kann, machen die Panderia zum Pflichtstopp. Wer was bestellt hat, bleibt unser Geheimnis.

Frank Wechsel / spomedis

Laufen: Roter Radweg und ganz viel Geröll

Feste Laufuntergründe zu finden, ist auf Fuerteventura nicht ganz so einfach. Der rote Radweg weist den Weg zu einer Laufrunde, wo DTU-Cheftrainer Dr. Thomas Moeller eine Intervallrunde abgesteckt hat.

Frank Wechsel / spomedis

Zwei- bis dreimal zwei- bis dreitausend Meter im zügigen Tempo stehen auf dem Programm. Laktatmessungen nebst Selbsteinschätzungen wieder inklusive. Das bestätigt unseren Eindruck der ersten Tage: Statt höchster Umfänge auf Teufel komm raus stehen hier Akribie und die perfekte Aussteuerung aller Maßnahmen an erster Stelle. Olympiaerfolge sollen planbar sein, kein Zufall. Laura Lindemann führt das Team an – als Frau bekommt sie Vorsprung vor der Männermeute. Aber auch abseits des Trainings nimmt die zweifache Olympionikin immer mehr eine Führungsrolle wahr.

Frank Wechsel / spomedis Lasse Priester und Lasse Lührs

Der eine Lasse hat sie schon, der andere will sie noch: Lasse Lührs (oben rechts) ist für Paris 2024 qualifiziert, Lasse Priester (links) will es ihm gleichtun. Dafür muss er im Olympiaranking den Punktevorsprung von Jonas Schomburg (unten rechts) einholen. Ende Mai steht fest, wer das letzte Olympiaticket für Deutschland und damit einen Startplatz neben Lührs und Tim Hellwig (unten links) bekommt.

Frank Wechsel / spomedis Tim Hellwig und Jonas Schomburg

Zwei Tage vor Weihnachten sind das Olympiateam und die Nationalmannschaft wieder in Deutschland angekommen. Als nächste gemeinsame Maßnahme steht im Februar das Höhentrainingslager in Namibia an, bevor es Anfang März zum ersten WTCS-Rennen und damit einer wichtigen Standortbestimmung nach Abu Dhabi in die Vereinigten Arabischen Emirate geht. Wir werden das „Team Deutschland“ auf dem Weg nach Paris 2024 verfolgen. In den kommenden Tagen startet unsere Reihe PARIS2024 auf unserem Youtube-Kanal. Mit dem ersten Trailer dazu verabschieden wir uns aus Fuerteventura.

Frank Wechsel / spomedis

Neue Videoreihe: PARIS 2024 – Deutschlands Triathleten auf dem Weg zu Olympia

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Dark Horses 2023: Unsere Aufsteigerprognosen im Check

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Vor neun Monaten haben wir Prognosen aufgestellt, welche Athleten in der Saison 2023 richtig durchstarten könnten. Am Ende des Jahres blicken wir nun auf diese Einschätzungen zurück und ziehen Bilanz.

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