Am kommenden Sonntag verwandelt sich Klagenfurt erneut in ein rot-weiß-rotes Farbenmeer. Beim traditionsreichen Ironman Klagenfurt kämpfen über 45 Profi-Athleten um den Sieg und die begehrten Startplätze für die Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza. Mit dabei: Hoffnungen deutscher Athleten.

Chevrot ist der Gejagte
Der Franzose Denis Chevrot kehrt als Vorjahressieger an den Wörthersee zurück. Im vergangenen Jahr setzte sich der zweifache Ironman-Europameister in einem packenden Fight auf der Laufstrecke gegen Arthur Horseau (FRA) und den Norweger sowie Norseman-Rekordhalter Jon Breivold durch und unterstrich dabei einmal mehr seine enorme Laufstärke. Auch in diesem Jahr gilt Chevrot als der Mann, der zu schlagen ist.
Zu seinem stärksten Konkurrenten zählt sein Landsmann Clément Mignon, der nach einem fünften Platz beim Ironman Lanzarote noch auf sein WM-Ticket hofft. Ebenfalls hoch gehandelt wird der Brite Joe Skipper, der nach seinem zweiten Platz beim Ironman New Zealand bereits für die Weltmeisterschaft qualifiziert ist. Mit seiner bekannten Radstärke dürfte Skipper das Renngeschehen insbesondere auf der anspruchsvollen Strecke maßgeblich beeinflussen. Es ist erst der zweite Saisonstart für den 37-Jährigen, der in der Vergangenheit noch als Vielstarter bekannt war.
Lokalmatador Michael Weiss möchte nach zwei unglücklichen DNFs (did not finish) bei den vergangenen beiden Ausgaben endlich wieder ein Top-Ergebnis in Klagenfurt erzielen. Nach seinem sechsten Platz beim Ironman Südafrika kann der 44-Jährige auf seinen Heimvorteil zurückgreifen.
Deutsche Athleten mit Quali-Hoffnung
Finn Große-Freese, der beim Ironman Texas mit zwei Platten viel Lehrgeld bezahlen musste, sich dennoch bis ins Ziel gekämpft hat, möchte seine Trainingsleistung endlich vollumfänglich im Rennen präsentieren. Sollte ihm das gelingen, so ist ein Platz unter den besten drei Athleten machbar. Ebenso sind Lukas Stahl, Lukasz Wojt, Thomas Bosch, Jan Höing, Lukas Schnödewind und Fabian Günther aus Deutschland am Start.
Für eine Überraschung könnte der Franzose Simon Viain sorgen, der beim Ironman 70.3 Aix-en-Provence hinter den beiden Norwegern Blummenfelt und Stornes groß auftrumpfte und sich in einem hochkarätigen Rennen den dritten Platz sicherte.
Ein professionelles Frauenfeld gibt es beim Ironman Klagenfurt nicht.
Postkartenkulisse trifft sportliche Herausforderung
Der Ironman Klagenfurt zählt zu den landschaftlich schönsten Rennen im Kalender. Der Wettkampf beginnt mit dem Schwimmen im türkisblauen Wasser des Wörthersees. Der Kurs führt die Athleten zunächst durch den offenen See, ehe sie auf den letzten Metern in den berühmten Lendkanal einbiegen. Hier sorgen unzählige Zuschauer, die die Ufer säumen, für eine unvergleichliche Atmosphäre beim Schwimmausstieg.
Die 180 Kilometer lange Radstrecke ist landschaftlich ebenso reizvoll wie herausfordernd: Auf zwei Runden mit insgesamt 1.825 Höhenmetern wechseln sich knackige Anstiege und rasante Abfahrten durch die malerische Kärntner Landschaft ab. Hier werden vor allem die Radstarken ihre Akzente setzen können.
Zum Abschluss führt der Laufkurs die Athleten über zwei flache und schnelle Runden à 21 Kilometer durch die Klagenfurter Innenstadt und entlang des Wörthersees. Die malerische Kulisse und die begeisterten Zuschauer entlang der Strecke sorgen für zusätzliche Motivation auf dem Weg Richtung Ziel.
Übertragung
Da das Rennen nicht zur Ironman Pro Series gehört, gibt es keine Liveübertragung. Wer das Renngeschehen dennoch verfolgen möchte, hat die Möglichkeit, Zwischenstände über die Ironman Tracker App zu verfolgen.
Anmerkung der Redaktion: In einer vorherigen Version des Artikels bestand der Radkurs aus einer Radrunde – wir haben das korrigiert.