Seit 2016 mischt Sram auf dem Markt der elektronischen Schaltungen mit und gerade unter Triathleten erfreuten sich die Komponenten der „Red eTap“ bis heute großer Beliebtheit. Nun löst eine neue Version der Gruppe das bestehende Ensemble ab. Ab sofort gibt es die „Red eTap AXS“, mit der Sram ein neues Level auf dem Schaltungsmarkt erreicht, wie unsere ersten Tests gezeigt haben.
Die wichtigsten Punkte:
- Sram verändert die Übersetzung und erreicht dadurch eine größere Range. Zum einen ist die neue Gruppe 12-fach, was bedeutet, dass die Kassette ein Ritzel mehr hat als das bisherige System. Doch das ist noch nicht alles. Statt der üblichen 11 Zähne hat das kleinste Ritzel nun 10 Zähne. Dadurch wird eine sehr geschmeidige Abstufung möglich. So haben zwei Kassetten (10-26 und 10-28) sieben Sprünge mit nur einem Zahn Unterschied und sogar die Bergübersetzung 10-33 hat immer noch fünf 1-Zahn-Sprünge. Dank des kleineren, zusätzlichen Ritzels können zudem kleinere Kettenblätter gefahren werden, ohne dass Einbußen bei der Bandbreite hingenommen werden müssen.
- Die Sram Red eTap AXS gibt es sowohl mit hydraulischen Scheibenbremsen als auch in der üblichen Variante mit mechanischen Felgenbremsen. Die Komponenten sind sowohl für den Einsatz mit zwei Kettenblättern geeignet als auch für 1-fach-Kurbeln. Alle Kassetten und Kurbeln sind miteinander kombinierbar und können mit einem einzigen Schaltwerk gefahren werden.
- Die verschiedenen 1- und 2-fach-Kurbeln der Gruppe sind jeweils auch mit integriertem Powermeter erhältlich. Es handelt sich dabei um die Technik aus dem „DZero“ von Quarq. Durch die Integration sei es gelungen, das Gewicht und auch den Preis zu senken, heißt es von Seiten des Herstellers. So beträgt der Aufpreis der Powermeter-Variante zur „nackten“ Version bei allen Konfigurationen 500 Euro. Das Mehrgewicht soll gerade mal 36 Gramm betragen.
- Alle elektronischen Komponenten der Gruppe kommunizieren über die neue AXS-App miteinander. Es sind keine Dongles oder Sticks mehr nötig und auch der Powermeter erscheint in der App und benötigt keine eigene Software mehr. Die App zeigt den Ladestand der einzelnen Komponenten an, man kann die Funktion der verschiedenen Shifter individualisieren, Wartungserinnerungen einstellen und Software-Updates aufspielen. Zudem kann man das Schaltverhalten verändern. Neben dem komplett manuellen Betrieb, der sich nicht von der bisherigen eTap unterscheidet, kommen zwei neue Modi infrage: „Sequential“ und „Compensating“. Im Sequential-Modus wechselt der Umwerfer beim Durchschalten der Gänge an einem in der App definierten Punkt automatisch das Kettenblatt. Compensating bedeutet, dass beim manuellen Wechsel des Kettenblatts automatisch Ausgleichschaltungen durch das Schaltwerk vorgenommen werden.
- Interessant für Triathleten: Die Blipbox, in der die Kabel der Shifter vom Cockpit mit dem ansonsten kabellosen System verbunden werden, ist deutlich kleiner als bei der bisherigen Variante. So lässt sich die Einheit viel einfacher integrieren. Etwa in Rahmen, Oberrohrboxen oder Lenker.
- Wenn es nach Sram geht, werden ambitionierte Triathleten künftig vermehrt mit 1-fach-Systemen unterwegs sein. Die Komponenten sind dafür ausgelegt und dank der neuen Übersetzungen besteht nun auch nicht mehr die Gefahr, dass einem in bestimmten Situationen die Gänge ausgehen – weder im flachen noch im bergigen Terrain. Die Variante 48 x 10 entspricht 53 x 11 und 50 x 10 ist gleichbedeutend mit 55 x 11. Hinten stehen als jeweils größtes Ritzel 26, 28 und 33 Zähne zur Wahl. Lediglich die Kette müsste angepasst werden, das Schaltwerk kann mit allen Varianten arbeiten. Für Profis, die sich ein noch größeres Kettenblatt wünschen, hat Sram bereits ein 52er-Kettenblatt angekündigt, das auch als Ersatzteil für sehr ambitionierte Agegrouper erhältlich sein soll.
- In der günstigsten Version (1-fach Aero mit Felgenbremsen) kostet die komplette Sram Red eTap AXS 2.868 Euro. Das obere Ende markiert die 2-Fach-Rennradgruppe mit hydraulischen Scheibenbremsen und integriertem Powermeter, für die 4.118 Euro fällig werden.