Der japanische Komponentenhersteller Shimano alarmierte kürzlich Kundinnen und Kunden, dass bestimmte Rennrad-Kurbelgarnituren aufgrund gelöster Verklebungen defekt sein könnten. Ob euer Material betroffen ist und wie ihr vorgehen müsst, erfahrt ihr im Artikel.

Shimano bietet Kundinnen und Kunden ein freiwilliges Inspektions- und Austauschprogramm an, bei dem das Produkt auf ein Lösen der Verklebung untersucht wird. Es handelt sich dabei um bestimmte verklebte 11-fach „Hollowtech II“ Rennrad-Kurbelgarnituren, die zwischen dem 1. Juni 2012 und dem 30. Juni 2019 produziert wurden. Wenn ihr euer Renn- oder Triathlonrad beziehungsweise die Kurbel also nicht erst vor Kurzem gekauft habt, lohnt sich ein genauerer Blick auf die Komponenten. Betroffene Kurbeln lässt Shimano durch autorisierte Fachhändler inspizieren und ersetzen, falls sie der Überprüfung nicht standhalten. Der Hersteller erwartet, dass die Inspektionen ab dem 1. Oktober 2023 beginnen können. Ob euer Material möglicherweise genauer untersucht und ersetzt werden muss, könnt ihr wenigen Schritten selbst herausfinden.
Schritt 1: Muss meine Kurbelgarnitur überprüft werden?
Schritt 1A: Identifikation der Modellnummer
Die betroffenen Produkte sind mit DURA-ACE und ULTEGRA bezeichnete Kurbelgarnituren mit den folgenden Modell-Nummern: ULTEGRA FC-6800, FC-R8000 und DURA-ACE FC-9000, FC-R9100 und FC-R9100-P. Die Modellnummern sind auf der Innenseite des Kurbelarms am unteren Ende angebracht (siehe gelbes Rechteck im unten stehenden Foto).
Stimmt die Modellnummer auf dem Kurbelarm nicht mit den oben genannten überein, muss nichts unternommen werden.

Schritt 1B: Identifikation des Produktionscodes
Ein Produktions-Code ist auf der Innenseite des Kurbelarms am unteren Ende angebracht (siehe blaues Quadrat in der oben stehenden Abbildung). Die betroffenen Modelle wurden vor Juli 2019 produziert und haben die folgenden, aus zwei Buchstaben bestehenden Produktions-Codes: KF, KG, KH, KI, KJ, KK, KL, LA, LB, LC, LD, LE, LF, LG, LH, LI, LJ, LK, LL, MA, MB, MC, MD, ME, MF, MG, MH, MI, MJ, MK, ML, NA, NB, NC, ND, NE, NF, NG, NH, NI, NJ, NK, NL, OA, OB, OC, OD, OE, OF, OG, OH, OI, OJ, OK, OL, PA, PB, PC, PD, PE, PF, PG, PH, PI, PJ, PK, PL, QA, QB, QC, QD, QE, QF, QG, QH, QI, QJ, QK, QL, RA, RB, RC, RD, RE, und RF.
Wenn es keine Übereinstimmung gibt, müssen keine weiteren Schritte unternommen werden.
Schritt 2: Überprüfung beim Händler
Der Fachhandel hat für die Inspektion der Kurbelgarnituren genaue Anweisungen von Shimano erhalten. Wenn euer Fahrrad vom Produktrückruf betroffen ist, solltet ihr es also in professionelle Hände geben. Der Fachhändler überprüft die Kurbelgarnitur schließlich auf Anzeichen von Delaminierung oder gelöste Verklebungen. Wenn solche gefunden werden, wird die Kurbelgarnitur kostenlos ersetzt und montiert. Die Ersatzkurbel wird eine spezielle Version mit optischen Unterschieden, jedoch gleicher Performance sein.
Schritt 3: Sicher fahren und Fahrrad pflegen
Die Kurbelgarnitur musste nicht getauscht werden? Umso besser, ihr könnt guten Gewissens weiterfahren. Dennoch solltet ihr euer Fahrrad regelmäßig inspizieren lassen und selbst beim Fahren auf ungewöhnliche Geräusche, Verschleißerscheinungen und eine Veränderung des Fahrgefühls achten.
Hier findet ihr weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten.