Der Startschuss zur Ironman-WM in Nizza ist gefallen. Nach dem Schwimmen befinden sich Jan Frodeno und Sam Laidlow in einer zwölfköpfigen Spitzengruppe. Patrick Lange und Magnus Ditlev liegen eineinhalb Minuten dahinter.
Nils Flieshardt Start an der Côte d’Azur: Sam Laidlow führt das Schwimmen auf der ersten Hälfte an, bevor sich Ex-Elite-Schwimmer Matthew Marquardt an die Spitze setzt.
Die Ironman-Weltmeisterschaft 2023 in Nizza ist gestartet. Nach den 3,8 Kilometern der Auftaktdisziplin gab es bereits die ersten Überraschungen. Keine Überraschung hingegen war es für die Athleten, dass das Schwimmen mit Neoprenanzügen bei einer Wassertemperatur von 24,8 Grad nicht erlaubt war. Auf der ersten Hälfte der Schwimmstrecke übernahm Sam Laidlow, Zweitplatzierter des Ironman Hawaii 2022, einen Großteil der Führungsarbeit. Später setzte sich Matthew Marquardt, im vergangenen Jahr Ironman-Agegroup-Weltmeister in der Altersklasse 25-29, an die Spitze und kam nach 47:46 Minuten als Führender aus dem Wasser. Im Schlepptau hatte er elf weitere Athleten, darunter Jan Frodeno, Sam Laidlow, Braden Currie, Rudy von Berg, Denis Chevrot, Clément Mignon, Bradley Weiss, Robert Wilkowiecki, Matthias Petersen, Gregory Barnaby und Niek Neldoorn.
Die erste Verfolgergruppe wurde von Patrick Lange angeführt, der mit 1:15 Minuten Rückstand in die Wechselzone kam, unmittelbar gefolgt von Favorit Magnus Ditlev, Franz Löschke, Pieter Heemeryck, Leonard Arnold und sechs weiteren Athleten. Cameron Wurf musste einen Rückstand von 3:21 Minuten hinnehmen. Mitfavorit Joe Skipper erwischten einen rabenschwarzen Tag im Wasser und kam allein mit 5:33 Minuten Rückstand bei seinem Rad an.
Die starken Radfahrer Magnus Ditlev und Sam Laidlow verloren beim Wechsel einige Sekunden, da sie sich aerodynamische Socken anzogen. Bei den ersten Rampen der harten und bergigen Radstrecke setzte sich Clément Mignon, Sieger des Ironman Nizza 2023, an die Spitze des Feldes. Einige Kilometer später bildete sich ein Führungsduo von Mignon und Laidlow, das sich von den weiteren Athleten löste und auf den ersten 30 Kilometern bereits zwei Minuten auf Frodeno, von Berg und Weiss herausfuhr. Patrick Lange hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Rückstand von vier Minuten auf das Duo an der Spitze. Die große Frage im weiteren Verlauf wird sein, wie sich die Abstände und Renndynamik auf der anspruchsvollen Radstrecke verändern wird, ob Jan Frodeno dem hohen Tempo der Ausnahmeradfahrer an der Spitze folgen kann und wie sich der Rückstand von Patrick Lange verändert.
Die Ironman-Weltmeisterschaft findet an diesem Sonntag erstmals außerhalb der USA statt – für die Männer. War die nach 2022 verschobene 2021er-Auflage in Utah noch eine Notlösung, soll Nizza eine Dauerlösung sein. Wird das Rennen eine „richtige“ WM? Ein Kommentar.
Frank Wechsel / spomedis
Der Ironman Hawaii. Die Feuertänzer. Die Wellen des Pazifik. Die flimmernde Hitze. Der beste Kaffee der Welt. Und der endlose Highway. Bilder, die die Triathlonwelt liebt. Bilder, die wir lieben. Bilder, die auch wir verbreitet haben. So war es, seit 1982. Also eigentlich immer. Doch dann kam diese Pandemie. Der Rest der Geschichte ist bekannt.
Gehört die Ironman-WM (nur) nach Kailua-Kona?
Seitdem Ironman im Januar offiziell verkündet hatte, dass die Weltmeisterschaften von 2023 bis 2026 im jährlichen Wechsel der Geschlechter in Nizza und Kailua-Kona ausgetragen werden, musste die Organisation eine Menge Kritik einstecken. Man verrate das Erbe der Ironman-Urgesteine, entzaubere den Mythos, agiere allein aus wirtschaftlichen Gründen und vor allem: gegen den Willen der Triathleten. Die stimmten allzu oft mit den Füßen ab, indem sie diese stillhielten bei den Startplatzvergaben. Waren die Kona-Slots im alten Modus noch heiß begehrt und das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit mit vielen Entbehrungen, brauchte es bei vielen Rennen dieses Sommers nur drei Voraussetzungen, um an der morgigen WM teilzunehmen: ein Finish am Sonntag, die Anwesenheit am Montag und ein Polster von über 1.500 Euro auf der Kreditkarte. In den Kommentarspalten machten viele Triathleten ihrem Ärger Luft: Es gebe nur eine Ironman-WM. Und die gehöre nach Kailua-Kona. Punkt.
Rainbow Warriors und die erste Liga
Vergleiche wurden diese Woche oft gezogen zwischen den beiden Austragungsorten der Ironman-Weltmeisterschaften 2023. Die Männer starten an diesem Sonntag in Nizza an der Côte d’Azur (Frankreich), die Frauen am 14. Oktober in Kailua-Kona auf der hawaiianischen Insel Big Island (USA). Leben in Nizza rund 340.000 Menschen, sind es in Kailua-Kona gerade einmal 23.000. Und während auf Big Island der Ironman das größte Sportevent des Jahres ist, wird die Ironman-WM in Nizza von offizieller Seite immer in einem Atemzug mit dem gestern gestarteten Rugby World Cup und der Tour de France genannt, die im kommenden Jahr erstmals mit einem Zeitfahren von Monaco nach Nizza enden wird. In Kailua-Kona rangeln sich am Sonntag die Nachwuchsteams der Rainbow Warriors auf der grünen Wiese im Football, an der Côte d’Azur spielt OGC Nizza in der ersten französischen Fußballliga. In einem von der Ironman-Radstrecke aus sichtbaren Stadion, das den gleichen Namen trägt wie das des FC Bayern München.
Dass sich in Nizza nicht alles um die Ironman-WM dreht, wird besonders offensichtlich am Place Massena, dem Hauptplatz der Mittelmeer-Metrople: Auf der einen Seite stehen die Zelte der Expo der Ironman-WM, auf der anderen die der Fanzone der Rugby-WM. Triathleten tummeln sich vor allem auf und vor der Promenade des Anglais, wo sie sich in ihrer Rennvorbereitung mit denen durchmischen, die hier das ganze Jahr über laufen, radeln und baden. Darum braucht es hier auch keinen Underpants Run als Protestaktion. Während in Kailua-Kona das Leben für den Ironman stillsteht, geht es in Nizza ganz normal weiter. Eine Querstraße hinter der Promenade ist vom Triathlonflair nichts mehr zu spüren.
Ironman zu groß für Kona – jedenfalls in der 2022er-Edition
Der Ironman 2022 war zu groß geworden für Kailua-Kona, der Wechsel des Modus auf zwei Veranstaltungsorte die logische Konsequenz, wenn man die Größe als gesetzt betrachtet, wie Ironman das tut (viele Triathleten tun das nicht, eine spontane Umfrage während unserer ersten Sendung Nizza Daily ergab, dass sich die Mehrheit die Rückkehr zum alten Eintagesmodus in Kona wünscht – auch wenn dadurch die eigenen Qualifikationschancen sinken). Dass Kailua-Kona zu klein ist, bedeutet aber nicht im Umkehrschluss, dass Nizza zu groß für den Triathlon ist. Die Medaille hat auch hier zwei Seiten: Für den Preis der Unterkunft unseres vierköpfigen Teams für die ganze Woche am Mittelmeer bekommen wir im Pazifik ein Zimmer für eine für vier Nächte.
Frank Wechsel / spomedis Die Finisher-Medaille der Ironman-WM in Nizza 2023 – nicht alle der 2.200 Teilnehmer werden sie bekommen.
WM für die Besten vs. WM für alle – diese Diskussion wollen wir hier gar nicht erst aufmachen. Hier treffen Philosophien aufeinander, die noch unterschiedlicher sind als die beiden Austragungsorte. Dieser Diskurs muss und wird weitergeführt werden in den Kreisen der Triathleten, bei Agegroupern und Profis, in der Firma des Veranstalters, die in diesem Jahr nach dem Rücktritt von Andrew Messick noch einen neuen Entscheider an der Spitze bekommen wird. Der vielleicht schon in Nizza ist, um das Geschehen zu beobachten.
Alle Augen auf Nizza
Auch wir beobachten das Geschehen schon die ganze Woche über. Und auch wir kommen nicht umhin, Vergleiche zu ziehen. Der wichtigste: Die Grundstimmung unter den Athleten ist (mindestens) so gut wie in Kona. Die 249 Deutschen, die sich für diese WM entschieden haben, haben das bewusst getan. Viele von ihnen hätten noch jahrelang von der WM geträumt, die morgen Realität für sie wird. Einige rechnen sich auf diesem Kurs bessere Chancen aus. Viele der Nordamerikaner freuen sich über die Alternative, die sie, so hören wir es oft, zum ersten Mal in ihrem Leben nach Europa gebracht hat. Und die Dinge preisen, die für uns selbstverständlich sind.
Der Respekt vor der Strecke ist groß, neben der auch hier spürbaren Hitze wird der Radkurs oft als WM-würdiger betrachtet als der Queen Kaahumanu Highway an der Kona-Küste. Und wer noch von der Nostalgie eines einsamen Laufs zu den Blechhütten des Energy Labs schwärmt, für den ist die Zeit sowieso irgendwann stehen geblieben.
Auf der Suche nach dem pazifischen Flair
Auf der anderen Seite sieht man, dass der Funke an einigen Stellen noch überspringen muss: Die Nationenparade auf der Promenade des Anglais war eher ein müder Spaziergang im Vergleich zum bunten Treiben auf dem Alii Drive. Die deutschsprachige Wettkampfbesprechung entbehrte jeglicher Emotion und die Nudelparty in der Messehalle konnte vom Flair nicht ansatzweise mit der unter freiem Himmel auf dem Parkplatz des King Kamehamea Kona Beach Hotels mithalten (auch wenn das Essen hier besser war – wir sind schließlich in Frankreich). Aber das sind alles Vorgeplänkel, vielleicht auch nur Anlaufschwierigkeiten, denn der große Sport folgt ja erst morgen. Es ist Weltmeisterschaft, auch wenn viele Kommentatoren das bisher nicht wahrhaben wollten.
Wir selbst kennen das ja: Schon bei der Ironman-WM in St. George (Utah) und dem Sub7/Sub8-Projekt auf dem Lausitzring war die Skepsis groß – die Reaktionen reichten vom „interessiert mich einfach nicht“ bis hin zu aggressiven Forderungen, wir Medien müssen diese Events doch boykottieren (was für uns ein klarer Auftrag war, noch genauer hinzuschauen). War die Rennwoche bei den genannten Veranstaltungen erst einmal angebrochen, stiegen unsere Zugriffszahlen rasant. Und so war es auch in Nizza: Die WM, die niemand wollte, wird zum Rennen, das alle gucken werden. Liegt das am WM-Status eines Rennens, das es an Nizza jedes Jahr gibt? Am harten Radkurs? Am letzten Tanz von Jan Frodeno?
Ohne Innovationsgeist kein Fortschritt?
Fakt ist: Es wird morgen Nachmittag einen Nachfolger von Gustav Iden als Ironman-Weltmeister geben. Ob das ein neuer Name ist oder einer der beiden, die schon ganz oben standen (Patrick Lange und Jan Frodeno), werden wir alle beobachten. Das Profifeld ist hochklassig, auch in Kona gab es stets Absagen und Ausfälle. In den Altersklassen werden die Besten um die Titel kämpfen, auch wenn die Streuung der Leistungen größer sein wird als in den letzten Jahrzehnten auf Hawaii. Die Herausforderung, dieses Rennen zu finishen, ist ebenso gewaltig wie in Kona.
2.200 Teilnehmer sind eine ähnliche Dimension, wie wir sie vor der Pandemie aus Kona kannten. Windschattenpulks wie dort erwarten wir in den Seealpen nicht. Vieles wird neu sein morgen, es herrscht tatsächlich so etwas wie Pionierstimmung vor und hinter den Kulissen der Ironman World Championship von Nizza. Aber: Ohne die Pionierstimmung der 15 Mutigen, die 1978 in Honolulu zum ersten Ironman angetreten sind, indem sie die drei Distanzen des 2,4 Meilen langen Waikiki Roughwater Swim, des 112 Meilen langen Round Oahu Bike Race und die 26,2 Meilen des Honolulu Marathons kombinierten, hätten wir heute keinen Ironman. Und ohne Innovationsgeist hätten wir heute auch kein Windschattenverbot, keine Aero-Bars und keine Tütchen mit der zähflüssigen Energie, die uns heute über die 226 Kilometer bringt.
Jan Frodeno wird sich an diesem Sonntagnachmittag vom aktiven Renngeschehen verabschieden. Die Ironman-WM in Nizza soll bleiben (2024 dann für die Frauen, die das Rennen morgen sicher mit der gleichen Spannung verfolgen werden). Ob dieses Rennen eine würdige WM wird? Das entscheidet sich vor allem zwischen dem ersten Start morgen um 6:50 Uhr und dem letzten Finish übermorgen um 0:40 Uhr. Die Räder sind inzwischen eingecheckt, die Zutaten für ein großes Rennen bereitet. Wir werden es beobachten, wie wir auch im Oktober direkt aus Kailua-Kona berichten werden. Um dann erneut darüber zu diskutieren, was eine würdige Ironman-WM ausmacht.
Es ist eine historische Ironman-Weltmeisterschaft: Zum ersten Mal starten die Männer außerhalb der USA und zum letzten Mal startet der dreifache Ironman-Weltmeister Jan Frodeno. Hier findet ihr die Stimmen der Top-Favoriten vor dem Rennen am Sonntag.
Jan Frodeno
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Ein allerletztes Mal tritt Jan Frodeno bei einem großen Rennen an, ein viertes Mal möchte er in Nizza Ironman-Weltmeister werden. Für sein Projekt „Moonshot“ ließ sich der 42-Jährige aus der Raumfahrt inspirieren. Wird die Ironman-WM der Männer 2023 das Rennen, das Jan Frodeno zum größten Triathleten aller Zeiten macht?
Patrick Lange
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Die Ironman-70.3-WM 2019 in Nizza hat der zweifache Ironman-Weltmeister Patrick Lange nicht in bester Erinnerung. Davon will er sich aber bei der Erstaustragung der Ironman-WM in Nizza nicht beeindrucken lassen. Auch nicht von Jan Frodenos letzter Langdistanz, obwohl er es gerne auf ein direktes Laufduell mit ihm ankommen lassen würde.
Magnus Ditlev
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Im Sommer konnte Magnus Ditlev nicht nur seinen Challenge Roth-Sieg vom vergangenen Jahr wiederholen, er unterbot auch Jan Frodenos Streckenrekord von 2016. Kein Wunder also, dass der Däne einer der Top-Favoriten im WM-Rennen von Nizza ist.
Sam Laidlow
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Es war ein durchwachsenen Jahr für Sam Laidlow. Neben Siegen bei der Challenge Gran Canaria und Challenge London kann der Franzose noch einen 8. Platz bei der Challenge Roth verzeichnen. Den Ironman Lanzarote und das PTO-Rennen in Singapur konnte er jeweils nicht finishen. Was ist also drin für den Zweiten der letzten Ironman-WM?
Franz Löschke
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Nur zwei Wochen nach der Ironman-70.3-WM in Lahti, startet Franz Löschke auch bei der Ironman-WM. Darin, dass diese nicht auf Hawaii, sondern in Nizza stattfindet, sieht Löschke, der bereits bei der Ironman-WM auf Hawaii gestartet ist, auch Vorteile.
Leonard Arnold
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Beim Ironman Switzerland qualifizierte sich Leonard Arnold für seine erste Ironman-WM in Nizza. Wir haben ihn einige Tage vor dem Rennen ein Stück auf der Radstrecke begleitet und uns angeschaut, wie er sich spezifisch auf das Höhenprofil von Nizza vorbereitet hat.
Jonas Hoffmann
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Erst im Juni absolvierte Jonas Hoffmann seine erste Langdistanz beim Ironman France. Dank eines dritten Platzes darf er in diesem Jahr noch einmal in Nizza antreten und dort seine erste Ironman-Weltmeisterschaft bestreiten.
Vom 27. bis 29. Oktober startet in Portugal das neue Event-Format Triton. Dabei werden die drei Triathlondisziplinen an drei aufeinanderfolgenden Tagen absolviert. Wir verlosen unter den Mitgliedern von triathlon+ eine Reise für zwei Personen – Flug und Unterkunft inklusive!
Vom 27. bis 29. Oktober findet in Portimao an der Algarve (Portugal) eine neue Triathlon-Rennserie statt. Die drei Disziplinen werden über den gesamten Zeitraum an drei aufeinanderfolgenden Tagen absolviert. Es beginnt am Freitagnachmittag (27. Oktober) mit dem Schwimmen, wobei die Teilnehmer zwischen den Distanzen 1.200, 2.400 oder 3.600 Metern wählen können, am Samstag (28. Oktober) wird Rad gefahren, auch hier kann jeder Teilnehmer individuell zwischen den Strecken von 30, 60 oder 90 Kilometern wählen. Am Sonntag (29. Oktober) bildet der Lauf über 7, 14 oder 21 Kilometer den Abschluss des Events. Das Schwimmen findet in der Praia de Rocha neben dem Yachthafen statt. Mit dem Rad geht es durch Dörfer und angrenzende Berge, gelaufen wird mit Blick aufs Wasser am Strand entlang.
Wer nicht in allen Disziplinen gleich stark ist, kann die Streckenlänge pro Disziplin nach persönlichen Vorlieben und Stärken wählen oder auch im Team an den Start gehen. Die Sieger werden durch ein Punktesystem ermittelt: Der schnellste Athlet jeder Distanz erhält einen Punkt, der zweite zwei und so weiter. Die Teilnehmerin und der Teilnehmer mit der geringsten Punktzahl gewinnt beim Triton.
Exklusives Gewinnspiel für die Mitglieder von triathlon+
Unter allen Mitgliedern von triathlon+ verlosen wir eine Reise für zwei Personen zu diesem auf 300 Teilnehmende limitieren exklusiven Event. Neben der Startgebühr, die je nach Streckenauswahl zwischen 370 und 673 Euro beträgt, sind im Preis der Flug inklusive Radtransfer sowie drei Nächte mit All-inklusive-Verpflegung enthalten.
Teilnahmeschluss an unserem Gewinnspiel ist der 17. September 2023.
Was ist die Mittellinie der Straße und wie gehe ich im Rennen damit um? Diese Frage beschäftigt die Profis vor der Ironman-Weltmeisterschaft von Nizza. Als imaginärer Gast dabei: Lionel Sanders.
Frank Wechsel / spomedis Auf der Radstrecke der Ironman-Weltmeisterschaften von Nizza
Die 180 Kilometer lange Radstrecke durch die Seealpen ist das Herzstück der Ironman-Weltmeisterschaften der Männer am Sonntag in Nizza. Und sie ist der Teil, der den größten Unterschied zum Rennen in Kona macht: schmaler, verwinkelter, mit langen Anstiegen und rasanten Abfahrten. Auf dem Queen Kaahumanu Highway, dem Radkurs an der Kona- und Kohala-Küste von Big Island, gab es zuletzt viele Diskussionen um die Anwendung des Regelwerks. Windschattenverstöße und Blockierungen wurden dort 2022 rigoros geahndet. Die über allem stehende Frage bei den Profis in Nizza ist dagegen: Was ist eine Mittellinie und wie gehe ich damit um?
Lionel Sanders als imaginärer Gast im Profi-Briefing von Nizza
Vor zwei Wochen kam es bei den Weltmeisterschaften über die Ironman-70.3-Distanz in Lahti (Finnland) zum Eklat, als der Kanadier Lionel Sanders disqualifiziert wurde – wegen des Überfahrens einer an dieser Stelle nicht vorhandenen Mittellinie, wohingegen andere, die sich im gleichen Rennen vor laufenden Kameras des gleichen Vergehens schuldig machten, nicht bestraft wurden. Ganz so einfach sei es jedoch nicht, wie Ironman-Offizielle nun in Nizza auf Anfrage von tri-mag.de klarstellten. Der Kampfrichter aus Estland habe nämlich gleich zwei Begründungen für die Disqualifikation vorgetragen: Einerseits habe Sanders den Straßenmittelpunkt an einer Stelle überfahren, wo der weitere Kursverlauf schwer einsehbar war, und damit sich und andere gefährdet. Außerdem habe er sich durch das Abkürzen bei hoher Geschwindigkeit einen Vorteil verschafft, den er nicht gehabt hätte, wenn er auf der richtigen Straßenseite geblieben wäre.
Und diese richtige Straßenseite gibt es immer, wie der Chefkampfrichter Daniel Palladino nun im Briefing der Profimänner von Nizza noch einmal betonte: „Es gibt immer eine korrekte und eine inkorrekte Seite der Straße“, so Palladino. Wenn das nicht klar durch einen Strich gekennzeichnet sei, dann gelte eben die imaginäre Mittellinie – sprich: der Mittelpunkt zweier Fahrspuren. Und den gibt es überall. Auch beim Anfahren von Haarnadelkurven, bei denen auch die Profis nicht die Fahrspur verlassen dürfen, um sie weiter nehmen zu können. „Da muss man eben langsamer fahren“, so der Kampfrichter.
Referees mit drei Optionen
Sollte ein Athlet diese reale oder imaginäre Mittellinie überfahren, hat ein anwesender Kampfrichter drei Handlungsoptionen: Er kann überhaupt keine Konsequenz daraus ableiten, eine gelbe Karte vergeben (was eine einminütige Zeitstrafe bedeutet, die in einem Penalty-Zelt bei Kilometer 80 oder 180 auf der Radstrecke verbüßt werden muss) oder eine Disqualifikation in die Wege leiten. Eine solche muss aber mit dem Chefkampfrichter Palladino, der in Nizza stationiert bleibt, abgeklärt werden, was zu erheblichen Verzögerungen in der Kommunikation führen kann. Man möchte aber diese Kommunikation an alle Beteiligten nun klarer gestalten – Ironman hat also aus den Vorkommnissen aus Kona und Lahti gelernt.
Jan Frodeno bringt Misstrauen zum Ausdruck
Daran bestehen unter den Profis jedoch offenbar Zweifel: Ob man denn nun ein Los ziehen müsse, um zu erfahren, welche der drei Konsequenzen man gewonnen habe, rief der dreifache Ironman-Weltmeister Jan Frodeno dazwischen und drückte damit das Misstrauen aus, das im Elitefeld offenbar gegenüber den Ironman-Kampfrichtern herrscht. Die Antwort: Die Konsequenzen lägen allein in der Sichtweise des Kampfrichters, in dessen Hände man sein Schicksal legen würde, wenn man die gute Seite der Straße verlasse. Man wisse sehr wohl, dass es manchmal sicherer sei, die Mittellinie zu überqueren: Wenn das Crossing tatsächlich besser für die Sicherheit sei, werde es nicht bestraft. Eine gelbe Karte (mit der Konsequenz der einminütigen Strafe) würde gezückt, wenn daraus ein unfairer Vorteil erzielt würde oder durch die Fahrweise der Athlet selbst, seine Konkurrenten, die Zuschauer oder der Verkehr gefährdet würden. Moment mal, Verkehr auf der Radstrecke einer Weltmeisterschaft? Zwar sei die Radstrecke für den Straßenverkehr komplett gesperrt, eine vollständige Garantie, dass sich keine Fahrzeuge auf der Strecke befänden, gäbe es aber nie. Und wenn der Verstoß so massiv, vorsätzlich oder wiederholt auftritt, resultiere das eben in der Disqualifikation.
Frank Wechsel / spomedis Großer Andrang: ein Penalty-Zelt kurz vor der zweiten Wechselzone bei den Ironman-Weltmeisterschaften 2022 auf Hawaii.
Diskussion zwecklos?
Eine Diskussion über die Strafe sei allerdings zwecklos, wie die Kampfrichter noch einmal klar betonten: Die Athleten hätten die Karte zu akzeptieren und eine Zeitstrafe auf jeden Fall abzusitzen – ansonsten drohe allein deswegen die Disqualifikation, da durch Diskussionen auf der Strecke eine weitere Gefährdung entstünde. Schließlich seien die Kampfrichter ja da, um den Athleten einen sicheren und fairen Wettkampf zu ermöglichen – und nicht in erster Linie, um Disqualifikationen auszusprechen.
Einen Einspruch kann jeder Athlet später immer noch bis 15 Minuten nach seinem Zieleinlauf einlegen (wobei Zeitstrafen in keinem Fall wieder abgezogen würden). Einem Zieleinlauf übrigens, bei dem der Oberkörper bedeckt sein muss und die Enden eines Reißverschlusses eingefädelt. Aber das ist noch einmal eine ganz andere Geschichte …
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Windschattenfahren ist verboten – das weiß so gut wie jeder Triathlet. Doch im Detail wird es komplizierter, darauf wurden die Profis beim Briefing vor der Ironman-WM in Nizza noch einmal explizit hingewiesen. Fünf Arten, sich bei Kampfrichtern und Konkurrenten unbeliebt zu machen.
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Für den Radkurs der Ironman-WM in Nizza hat Magnus Ditlev einige Konfigurationen an seiner Maschine vorgenommen. Wir stellen das Bike vor, das der Däne morgen in die Wechselzone stellen wird.
Scott / René Domke
Angesichts der Radstrecke mit ihren gut 2.400 Höhenmetern, langen Anstiegen und Abfahrten, wird sich wohl jeder Starter der Ironman-WM in Nizza noch mehr Gedanken als sonst machen, mit welchem Set-up er die 180 Kilometer bewältigen will. So auch Magnus Ditlev, der derzeit beste Radfahrer im Langstreckentriathlon. Gemeinsam mit seinem Radsponsor Scott hat sich der 25-Jährige Anpassungen überlegt, die sein „Plasma 6“ noch schneller für die entsprechenden Anforderungen machen sollen.
Custom, Leichtbau, Aerodynamik
Eine der Besonderheiten ist die RockShox AXS-Sattelstütze. Diese lässt sich per Knopfdruck absenken, was in den Abfahrten für eine verbesserte Aerodynamik sorgen soll. Für den fast zwei Meter großen Magnus Ditlev bedeutet die tiefere Sitzposition zudem eine Optimierung des Körperschwerpunkts. Die Technologie stammt aus dem Mountainbike-Bereich, wurde jedoch bereits vom slowenischen Radsportler Matej Mohorič bei seinem Sieg des Klassiker Mailand-Sanremo eingesetzt, als er sich in der Abfahrt absetzen konnte.
Ansonsten ist bei Ditlevs Plasma 6 alles auf Leichtbau ausgerichtet. Der Rahmen hat etwa anstatt einer auffälligen Lackierung ein rohes Finish erhalten, wodurch Gewicht eingespart wird. Wie bisher setzt Ditlev auf ein Custom-Cockpit, das es so nicht zu kaufen gibt. Gleiches gilt für den Antrieb. Sowohl das 60er-Monoblatt als auch die Kassette wurden auf die Bedürfnisse des zweifachen Roth-Siegers angepasst.
Die Komponenten im Überblick
Rahmen: Scott Plasma 6 – Größe XL – Custom No Paint Job
Zehn Profis waren geladen zur Pressekonferenz vor der Ironman-Weltmeisterschaft der Männer am Sonntag in Nizza. Die Stimmen der Favoriten.
Frank Wechsel / spomedis
Für manche der Triatholnprofis ist es eine Ehre, zur Pressekonferenz eingeladen zu werden. Andere würden den Tag gern weiterhin mit Rennvorbereitungen verbringen. Es gibt die Männer mit Maske, mit Pokerface und mit selbstbewussten Aussagen. Die wichtigsten haben wir zusammengefasst.
Frank Wechsel / spomedis
55 Startplätze waren für die Ironman-Weltmeisterschaft der Profi-Männer, die am Sonntag zum ersten Mal in Nizza ausgetragen wird, ausgeschrieben. 46 Profis standen am Ende tatsächlich auf der offiziellen Ironman-Startliste. Nach einigen Absagen der vergangenen Tage werden am Sonntag um 6:50 Uhr etwa 40 Profis ins Rennen über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen gehen.
Rudy von Berg (USA)
Frank Wechsel / spomedis
„Ein Heimrennen ist immer besonders. Und wenn es die Weltmeisterschaft ist, dann ist das sehr besonders. Ich habe bei den Rennen in Nizza immer zugeguckt und bin mit dem Mountainbike den Berg hochgefahren, um die Profis zu sehen. Ein Traum geht für mich in Erfüllung. Ich kann es kaum erwarten, auf den Kurs zu gehen. Es ist für mich natürlich gut, dass ich den Kurs kenne, aber die anderen haben dieses Wissen mittlerweile auch.“
Braden Currie (NZL)
Frank Wechsel / spomedis
„Das Rennen hat das Potenzial, komplett zu explodieren. Es wird ein Glücksspiel und man muss seine Karten clever ausspielen. Alle werden bereit sein, mehr zu riskieren, weil es eine WM ist.“
Magnus Ditlev (DEN)
Frank Wechsel / spomedis
„Ich hatte eine steile Lernkurve und die Leute, die hier sitzen, sind immer noch Idole für mich. Ich kann Selbstvertrauen aus meinen bisherigen Langdistanzen schöpfen, aber das WM-Rennen wird eine andere Nummer.“
Joe Skipper (GBR)
Frank Wechsel / spomedis
„Beim Ironman Wales hatte ich einen meiner besten Tage und hoffentlich werde ich auch am Sonntag im Zentrum des Geschehens sein. Der lange Anstieg wird eine Herausforderung, aber der zweite Anstieg nach dem Flachstück wird für viele überraschend hart werden.“
Patrick Lange (GER)
Frank Wechsel / spomedis
„Das deutsche Podium bei der Ironman-70.3-WM in Lahti hat mich an das Podium von Hawaii erinnert. Und es gab schon einen Push, dass wir hoffentlich auch deutsche Athleten auf dem Podium haben werden. Die 2:30 Stunden beim Marathon sind auch hier möglich. Und in zehn Jahren werden sie wahrscheinlich der Standard für den Gewinner sein. Aber es wird fast zu wenig darüber gesprochen, wie hart das Laufen sein wird. Die gleichförmige Belastung wird nach dem harten Radfahren unglaublich hart werden.“
Jan Frodeno (GER)
Frank Wechsel / spomedis
„Ich hatte immer Druck, und ich liebe das, denn unter Druck entstehen Diamanten. Wir werden uns acht Stunden die Köpfe einhauen und dann schauen, wer als der Beste daraus hervorgeht. Nach Andorra zu ziehen, war eine Rocky-Nummer, um noch mal alles zu sammeln. Am Ende war es ein Glücksfall. Ich liebe es, Risiken einzugehen, und ich werde diese Karte spielen. Die Abfahrten bringen ein zusätzlich Element ins Rennen. Zu wissen, dass es das letzte Rennen ist, gibt mir einen gewissen inneren Frieden. Ich fühle die Freiheit, alles geben zu können und dann zu sehen, was passiert.“
Sam Laidlow (FRA)
Frank Wechsel / spomedis
„Der zweite Platz auf Hawaii hat mein Leben ein Stück weit verändert, denn nun sitze ich hier bei der Pressekonferenz. Ich bin auf der Reise zum Sieg bei der WM, und der Sonntag wird ein Teil davon sein.“
Léon Chevalier (FRA)
Frank Wechsel / spomedis
„Die letzten zehn Monate haben für mich zum Renntag geführt und ich freue mich auf den Kurs. Das wird meine dritte WM auf dem dritten Kurs. Ich freue mich auf das Rennen. Je länger und härter es ist, desto besser sind meine Chancen.“
Clément Mignon (FRA)
Frank Wechsel / spomedis
„Der Sieg beim Ironman France war etwas ganz Besonderes. Es war mein erster Sieg und das in meiner Heimatstadt. Es war vom Beginn des Jahres mein Ziel, mich für die WM zu qualifizieren. Und ich bin unheimlich froh, dass ich es geschafft habe. Der Laufkurs ist zwar flach, aber es wird bei der Hitze alles andere als einfach sein.“
Denis Chevrot (FRA)
Frank Wechsel / spomedis
„Wir werden unglaublich viele Supporter an der Strecke haben. Wahrscheinlich werde ich am Anfang ein wenig aufholen müssen und im Tunnel sein, aber am Ende werde ich die Energie der Zuschauer nutzen.“
Beide Athleten werden am kommenden Wochenende ihre Premiere bei der Ironman-WM feiern. Im Doppelinterview mit tri-mag.de verraten die „Rookies“ unter anderem, wer das Rennen am Sonntag für sich entscheiden wird.
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