Samstag, 24. Mai 2025
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Daniela Ryf feiert dominanten Sieg beim Ironman Tulsa

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Getty Images for IRONMAN Daniela Ryf kann sich einen Einbruch beim Marathon leisten, um den Ironman Tulsa noch immer dominant für sich zu entscheiden.

Daniela Ryf macht dort weiter, wo sie bereits bei den Mitteldistanzen in Dubai und St. George begonnen hat: Mit einer dominanten Vorstellung gewann die Schweizerin beim Ironman Tulsa auch ihre erste Langdistanz im Jahr 2021 und stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass sie knapp fünf Monate vor der WM auf Hawaii wieder in Bestform ist. Auf Platz zwei kämpfte sich die Britin Katrina Matthews, Dritte wurde die US-Amerikanerin Skye Moench.

Pamella Oliveira schwimmt allen davon

Abseits der Ironman-Nordamerikameisterschaft in Tulsa war es wohl selten so einfach für die Profifrauen, einen Slot für die Weltmeisterschaft auf Hawaii im Oktober zu ergattern. Neun Athletinnen hatten ihr Ticket für Kailua-Kona bereits in der Tasche. Die verbleibenden 14 Profifrauen kämpften um drei Startplätze für das Rennen des Jahres auf Big Island. Ohne Hawaii-Ticket und als extrem starke Schwimmerin bekannt trat die Brasilianerin Pamella Oliveira bereits auf dem ersten der insgesamt 3,8 Kilometer im Wasser die Flucht nach vorn an. Die vermeintlich schwächeren Schwimmerinnen konnten Oliveira trotz Neoprenfreigabe bei 23 Grad Wassertemperatur im Keystone Lake nicht ansatzweise folgen. Nach 51:01 Minuten hatte Oliveira als Erste wieder Boden unter den Füßen und dabei bereits einen Vorsprung von 1:20 Minuten auf ihre ersten beiden Verfolgerinnen Daniela Ryf (Schweiz) und Kesley Withrow (USA). Die darauffolgende Gruppe rund um Meredith Kessler (USA), Sarah Crowley (Australien), Kimberley Morrison (Großbritannien) und Skye Moench (USA) kam mit rund zweieinhalb Minuten Rückstand auf die Führende aus dem Wasser. Die einzige deutsche Starterin Carolin Lehrieder erreichte als Achte mit bereits knapp sechs Minuten Rückstand die erste Wechselzone.

Oliveira beißt sich an Ryfs Hinterrad fest

Auf dem Rad war Oliveira nur für kurze Zeit in alleiniger Begleitung der Führungskamera. Bereits nach wenigen Kilometern preschte die Schweizer Topfavoritin Ryf von hinten heran und übernahm nach 1:15 Stunden Rennzeit die Führung des Feldes. Jedoch konnte sich Ryf zunächst nicht, wie sonst bei vielen Wettkämpfen üblich, von ihrer Kontrahentin absetzen. Die Brasilianerin ließ nicht locker und blieb im Rahmen der gebotenen Abstandsregeln am Hinterrad der vierfachen Ironman-Weltmeisterin. Bei Kilometermarke 48,3 hatten Ryf und Oliveira ihren Vorsprung auf die nachfolgende Kimberley Morrison auf drei Minuten ausgebaut. Zu diesem Zeitpunkt des Rennens hatte sich das Feld bereits weit auseinander gezogen. Weitere 40 Sekunden nach der Britin Morrison folgte Skye Moench auf Platz vier. Meredith Kessler und Sarah Crowley passierten den Zeitnahmepunkt eine weitere Minute später mit knapp fünf Minuten Rückstand auf Ryf. Carolin Lehrieder belegte zu diesem Zeitpunkt des Wettkampfs Platz neun mit rund neun Minuten Rückstand auf die Schweizerin.

Daniela Ryf sorgt für geregelte Verhältnisse

Bereits einige Kilometer vor der Halbzeitmarke der Radstrecke sorgte Daniela Ryf für geregelte Verhältnisse. Pamella Oliveira konnte das Tempo der Schweizerin nicht mehr mitgehen und fiel in die Verfolgergruppe mit den Britinnen Katrina Matthews und Kimberley Morrison sowie der US-Amerikanerin Skye Moench zurück, die nach etwas mehr als 90 Kilometern auf dem Rad einen Rückstand von mehr als sechs Minuten auf Ryf hatten. Auf den Rängen sechs und sieben folgten Sarah Crowley und Meredith Kessler mit mehr als neuneinhalb Minuten Rückstand. Carolin Lehrieder lag nach rund dreieinhalb Stunden Rennzeit auf Platz acht, knapp 13 Minuten hinter Ryf. Im Laufe der zweiten Disziplin konnte die Schweizerin ihr Zeitpolster mit jedem Kilometer mehr in Richtung T2 ausbauen. Nach 130 Kilometern war ihr Vorsprung bereits mehr als achteinhalb Minuten groß. Pamella Oliveira musste ihrer Verfolgungsjagd weiter Tribut zollen und verlor auch den Anschluss an Ryfs erste Verfolgerinnen Moench, Morrison, Matthews und Crowley.

Ryfs Vorsprung in T2 bereits bei 15:30 Minuten

Auch im letzten Drittel der zweiten Disziplin ließ Daniela Ryf nichts mehr anbrennen und baute ihr Zeitpolster auf ihre Kontrahentinnen weiter aus. Nach 5:33:40 Stunden im Rennen und 4:39 Stunden auf dem Rad kam sie bereits mit einem Vorsprung von 15:29 Minuten auf Skye Moench und 15:31 Minuten auf Kimberley Morrison in der zweiten Wechselzone an.

Auf den abschließenden 42 Kilometern des Rennens im Marathon bestritt Ryf ein weiterhin einsames Rennen an der Spitze. Hinter der Schweizerin wurde der Wettkampf noch einmal richtig spannend, auch mit Blick auf die drei Kona-Slots, die es an diesem Tag in Tulsa an die Frau gebracht werden sollten. Vor allem Katrina Matthews packte die Siebenmeilenstiefel aus und kämpfte sich im Laufe des Marathons von Platz fünf auf Platz zwei vor. Hinter der Britin festigte Skye Moench den dritten Platz. Ebenfalls äußerst schnell unterwegs zum Ende des Wettkampfs war die Spanierin Gurutze Frades Larralde, die mehrere Plätze gutmachte und hinter Heather Jackson und Sarah Crowley auf Rang sechs das erste der Hawaii-Tickets vorläufig in der Tasche hatte.

Im Ziel halbiert sich Ryfs Zeitpolster

Das Zeitpolster von Ryf schmolz auf dem Weg zur Ziellinie noch einmal deutlich. Nach 8:40:34 Stunden kam die Schweizerin als Erste ins Ziel. 5:01 Minuten später finishte die vom deutschen Coach Björn Geesmann trainierte Britin Katrina Matthews (8:45:35 Stunden) als Zweite, 7:11 Minuten nach der Siegerin komplettierte Skye Moench (8:47:45 Stunden) das Podium. Im Zielinterview sagte Ryf, dass sie wohl auf dem Rad zu viel Energie verbraucht habe und die letzten 20 Kilometer des Marathons dementsprechend hart und anstrengend wurden. Auf Platz vier kam Heather Jackson ins Ziel (8:57:58 Stunden). Gurutze Frades Larralde kämpfte sich noch auf den fünften Platz vor und gewann damit eines der drei Hawaii-Tickets. Sarah Crowley kam als Sechste ins Ziel. Die Britin Ruth Astle wurde Siebte. Auf Rang acht sicherte sich Astles Landsfrau Kimberley Morrison einen der weiteren Kona-Slots.

Getty Images for IRONMAN Das Podium der Frauen: Skye Moench (3. Platz), Siegerin Daniela Ryf und die Zweitplatzierte Katrina Matthews.

Carolin Lehrieder, die einzige deutsche Athletin bei den Profifrauen, kam nicht ins Ziel. Sie stieg kurz nach der Hälfte der Radstrecke aus dem Rennen aus.

Ironman Tulsa 2021 | North American Championship | Profi-Frauen

23. Mai 2021 | Tulsa (Oklahoma), USA
PlatzNameLandGesamt3,8 km Swim180 km Bike42,2 km Run
1Daniela RyfSUI8:40:340:52:214:39:003:04:55
2Katrina MatthewsGBR8:45:350:56:574:54.482:49:49
3Skye MoenchUSA8:47:450:53:394:53:042:56:57
4Heather JacksonUSA8:57:581:00:324:53:562:59:45
5Gurutze Frades LarraldeESP9:02:191:00:425:03:342:52:53
6Sarah CrowleyAUS9:06:300:53:344:56:393:11:41
7Ruth AstleUSA9:12:361:00:335:03:353:03:52
8Kimberly MorisonGBR9:17:470:53:384:53:043:26:18
9Tara GrosvenorGBR9:35:470:58:565:17:093:15:11
10Meredith KesslerUSA9:48:510:53:285:17:173:32:51
DNFCarolin LehriederGER-:--:--0:56:56-:--:---:--:--

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Alles oder nichts – Das Rennen um die letzten beiden deutschen Olympia-Startplätze

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Am kommenden Mittwoch ist es so weit: Beim internen Supersprint-Rennen der DTU werden in Kienbaum unter Ausschluss der Öffentlichkeit die letzten beiden deutschen Tickets für die Olympischen Spiele in Tokio Ende Juli vergeben. Laura Lindemann und Jonas Schomburg sicherten sich bereits 2019 beim Testevent auf dem olympischen Rennkurs in Japan durch eine Top-10-Platzierung ihr Startrecht – zu einem Zeitpunkt, als noch fest davon auszugehen war, dass die Olympischen Spiele 2020 stattfinden und nicht verschoben werden müssen. Da sich Deutschland im Laufe des Qualifikationsprozesses über die neue Team-Relay-Wertung qualifiziert hat, stehen dem deutschen Team jeweils zwei Startplätze bei den Frauen und Männern zu. Dieser Umstand und die Hoffnung darauf, als Staffel beim neuen und erstmals olympischen Mixed-Relay-Format (alle vier Athleten absolvieren je 300 m Schwimmen, ca. 7 km Radfahren, ca. 1,6 km Laufen) eine vordere Platzierung zu belegen, sind auch der Grund dafür, warum die beiden verbleibenden Olympia-Startplätze über einen Supersprint im Time-Trial-Format verteilt werden. Eine strategische Entscheidung des Verbands, um die Athleten zu finden, mit denen ein möglichst gutes Staffelergebnis möglich sein soll. Obwohl dabei ganz andere Qualitäten gefordert sind als bei den Einzelrennen über die olympische Distanz, werden die qualifizierten Athleten in Tokio auch die Einzelwettkämpfe bestreiten.

Kein Windschatten und Einzelstarts alle zwei Minuten

Der Startschuss zum Rennen in Kienbaum fällt am kommenden Mittwoch, den 26. Mai, um 10:30 Uhr. Die Strecken von 300 Metern Schwimmen, 6,7 Kilometern Radfahren und 1,9 Kilometern Schwimmen werden dabei alleine absolviert, alle zwei Minuten wird eine Athletin beziehungsweise ein Athlet auf die Strecke geschickt. Direkte Konkurrenz im Rennen gibt es damit nicht, auch das Windschattenfahren fällt als taktische Komponente weg – ein ungewöhnliches Format für alle Beteiligten. Auch die mangelnde Rennpraxis durch die Absage vieler Wettkämpfe könnte einen Einfluss auf die Leistungen haben, da bei rund 20 Minuten Renndauer am Ende jede Sekunde entscheidend sein könnte. Nur die Gewinner des Frauen- und Männerrennens bekommen letztendlich einen Startplatz für die Olympischen Spiele in Tokio, bei denen die Einzelrennen am 26. und 27. Juli stattfinden.

Fünfkampf zwischen Breinlinger, Hellwig, Lührs, Nieschlag und Wernz

Bei den Männern gibt es einen Fünfkampf um das Olympia-Ticket: Am Start sind Jonas Breinlinger, Tim Hellwig, Lasse Lührs, Justus Nieschlag und Valentin Wernz. Drei der Starter haben am vergangenen Wochenende ein Rennen bestritten und somit doch noch kurzfristige Rennpraxis sowie einige Rangpunkte in diesem Jahr gesammelt. Jonas Breinlinger, bekannt als starker Schwimmer und Radfahrer, belegte Platz zehn beim Europa-Cup-Rennen in Italien, Valentin Wernz kam im gleichen Rennen auf Rang 55 ins Ziel. Tim Hellwig bestritt in Yokohama das erste WTCS-Rennen des Jahres und beendete das Rennen auf Platz 30. Den enormen Reisestress und großen Aufwand so kurz vor dem wichtigen Wettkampf in Kienbaum nahm Hellwig auf sich, um entscheidende Punkte für das Olympia-Ranking zu sammeln. Dort liegt er nach dem Resultat in Japan nun auf Rang 156, müsste im Falle eines Sieges in Kienbaum allerdings bis zum Ende des Qualifikationszeitraumes für Tokio in den Top 140 sein, um bei Olympia starten zu dürfen. Die anderen vier Kandidaten liegen bereits – zum Teil sehr deutlich – unter den ersten 140 Athleten: Lasse Lührs (40.), Justus Nieschlag (51.), Wernz (72.) und Breinlinger (101.).

NameJahrgang
Jonas Breinlinger1994
Tim Hellwig1999
Lasse Lührs1996
Justus Nieschlag1992
Valentin Wernz1995

Justus Nieschlag blieb vor Kienbaum lediglich ein Start beim Super-League-Rennen in London am 27. März. Einen ausführlicheren Artikel mit Details zu Nieschlags Vorbereitung, seinen beiden Trainingslager und einigen Gedanken und Einschätzungen zum Quali-Event gibt es hier. Auch Lasse Lührs bestritt 2021 noch keine größeren Rennen, bereitete sich aber – wie Justus Nieschlag auch – zuletzt mit seiner Trainingsgruppe mehrere Wochen im Höhentrainingslager in der Sierra Nevada auf die Saison und den Wettkampf in Kienbaum vor. Auch wenn Prognosen aufgrund des außengewöhnlichen Formats und der wenigen Vorergebnisse schwierig sind, scheint es aufgrund der Resultate aus vergangenen Jahren so, als wäre Justus Nieschlag des ausgeglichenste Athlet zwischen allen Disziplinen und gleichzeitig derjenige, der auch mit dem Supersprint-Format bisher am meisten Erfahrung besitzt. Insbesondere mit einer starken Radleistung könnte er einen entscheidenden Unterschied machen. Dass die zweite Disziplin ohne Windschattenfahren ausgetragen wird, dürfte ihm eher entgegenkommen.

Mixed-Team-Relay-WM Hamburg 2019
Jörg Schüler Bei der Mixed-Relay-WM 2019 in Hamburg gingen Justus Nieschlag, Nina Eim, Valentin Wernz und Laura Lindemann an den Start und gewannen Silber für Deutschland. Lindemann ist bereits für Olympia qualifiziert – Nieschlag, Eim und Wernz kämpfen am kommenden Mittwoch um einen Startplatz.

Die vielleicht beste Schwimm-Rad-Kombination besitzt Jonas Breinlinger, für den es vermutlich darauf ankommen wird, auf den abschließenden 1,9 Laufkilometern eine möglicherweise gute Ausgangslage auch ins Ziel zu bringen. Insgesamt dürfte Lasse Lührs, der in allen Disziplinen auf einem hohen Niveau ist und bereits sehr gute Laufleistungen auf den kürzeren Strecken gezeigt hat, eine gute Chance auf den Sieg in Kienbaum haben. Auf dem Papier deutet vieles auf ein Duell zwischen Nieschlag und Lührs hin, durch das spezielle Format und die kurze Renndauer werden mögliche Fehler allerdings doppelt bestraft, wodurch der Ausgang wiederum deutlich offener sein könnte. Neben der vielleicht rennentscheidenden Rad-Lauf-Kombination, die am Ende wohl den Unterschied machen wird, kommt es daher wohl außerdem darauf an, mit dem großen Druck umzugehen, keine entscheidenden Fehler zu machen und sich das Rennen trotz der fehlenden direkten Konkurrenz im Wettkampf genau richtig einzuteilen, ohne dabei wichtige Sekunden liegen zu lassen.

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Acht Olympia-Kandidatinnen bei den Frauen

Bei den Frauen wird das Rennen um die Quali zwischen acht Athletinnen ausgefochten: Nina Eim, Marlene Gomez-Islinger, Anja Knapp, Anabel Knoll, Annika Koch, Lena Meißner, Caroline Pohle und Lisa Tertsch. Lena Meißner dürfte mit einer gehörigen Portion Rückenwind ins Quali-Rennen gehen, nachdem sie am vergangenen Wochenende das Europa-Cup-Rennen in Italien gewann. Anabel Knoll landete dabei auf Platz vier, Annika Koch wurde 19. Marlene Gomez-Islinger macht in diesem Jahr mit einigen starken Laufleistungen auf sich aufmerksam, absolvierte unter anderem die Deutschen Meisterschaften in der Halle über 3.000 Meter und erzielte eine neue Bestzeit von 9:21 Minuten.

NameJahrgang
Nina Eim1998
Marlene Gomez-Islinger1993
Anja Knapp1988
Anabel Knoll1999
Annika Koch1999
Lena Meißner1998
Caroline Pohle 1995
Lisa Tertsch1998

Als starke Läuferin ist auch Lisa Tertsch bestens bekannt, die dieses Jahr erstmals bei einem Super-League-Rennen teilnahm und den Wettkampf in Rotterdam Anfang April als einziges Vorbereitungsrennen vor Kienbaum bestritt. Tertsch dürfte in der dritten Disziplin nur schwer zu schlagen sein und für einen Sieg wird es bei ihr darauf ankommen, möglichst gut durch das Schwimmen und Radfahren zu kommen, wo sie nach eigener Aussage nach den Rennen im vergangenen Jahr noch einiges an Potenzial sieht. Wie viel sie sich seit den starken Ergebnissen aus dem Sommer 2020 bereits verbessern konnte, wird sich wohl erst am nächsten Mittwoch zeigen. Auch Nina Eim konnte in den vergangenen zwei Jahren mit einer starken Entwicklung auf sich aufmerksam machen und hat sich international bereits mehrfach gut präsentiert. Ihr Schlüssel zum Sieg könnte darin bestehen, ein möglichst ausgeglichenes Rennen auf einem hohen Niveau in allen drei Disziplinen hinzulegen. Vieles deutet aufgrund der Vorleistungen darauf hin, dass der Olympia-Startplatz insbesondere zwischen Tertsch, Gomez-Islinger, Meißner und Eim ausgefochten wird. Aber: Wenn Überraschungen möglich sind, dann definitiv bei diesem Format.

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Das Briefing für die Trainingswoche 24. bis 30. Mai 2021

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Im Wochenbriefing erklären Coach Björn Geesmann und Publisher Frank Wechsel euch, was in der nächsten Trainingswoche auf den Plänen von power & pace steht. Wo stehen wir, welche Trainingseinheiten sind besonders wichtig und was gilt es zu beachten, um aus dieser Woche den bestmöglichen Effekt mitzunehmen? In dieser Epiosode geht es um die letzte Pfingsteinheit – und natürlich den Ironman Tulsa.

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Etappenziel erreicht – Jonas Deichmann ist in Wladiwostok

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Auch der Triathlon rund um die Welt hat seine schönen Seiten. „Ich liege hier gerade am Strand und genieße das schöne Wetter“, berichtet Jonas Deichmann. Nach 228 Tagen und dem herausfordernden Abschnitt durch Sibirien heißt es für ihn zunächst: ausruhen. Der 34-Jährige ist aus dem sibirischen Winter direkt in den pazifischen Sommer gefahren. 20 Grad und Sonne, ein willkommener Kontrast zu den zurückliegenden Wochen. Er ist in Wladiwostok angekommen, wird aber vermutlich mehr Zeit in der zweiten Wechselzone verbringen als gedacht. Immer noch ist er händeringend auf der Suche nach einer Möglichkeit, per Boot über den Pazifik nach Mexiko zu kommen, wo er die 5.000 Laufkilometer in Angriff nehmen wird. Die Optionen USA und Kanada sind aus dem Rennen. „Aus den Ländern habe ich definitive Absagen für die Einreise erhalten.“

Plötzlich Sommer

Im Schlussspurt Richtung Wladiwostok war Deichmann zunächst ab Chabarowsk nach Süden abgebogen und entlang der chinesischen Grenze gefahren. „Es gab noch einen Tag mit Dauerregen, an dem es kalt und ungemütlich war, dann war plötzlich innerhalb von zwei Tagen Sommer. Das ging so schnell, weil ich nach Süden gefahren bin und der Wechsel in dieser Region ohnehin recht schlagartig kommt. Die Landschaft hat sich verändert, die Vegetation, es ist auch wieder besiedelter“, so Deichmann, der kurz vor Wladiwostok auf der hügeligen Strecke noch einmal einen 220-Kilometer-Tag absolviert hat. „Ich wollte nicht zu spät dort sein.“

Gefährliche Einfahrt in die Stadt

Bevor er es sich am Strand gemütlich machen konnte, war es noch einmal in die Vollen gegangen. Gewohnte russische Verkehrsverhältnisse. „Die Einfahrt nach Wladiwostok war extrem lang, mit viel Verkehr auf einer schmalen Straße ohne Seitenstreifen, dafür mit vielen Schlaglöchern. Das war teilweise schon sehr gefährlich und ging über rund 80 Kilometer so.“ Die Ankunft in der 600.000-Einwohner-Stadt entschädigte für die Strapazen. „Das Zentrum ist wunderschön, ein atemberaubendes Gefühl, wenn man das erste Mal den Pazifik sieht. Der Verkehr ist aber auch dort total verrückt, fast wie in Bangkok. Überall Stau.“ Am Stadtrand hatten zwei Radfahrer auf Deichmann gewartet, um ihn zu begleiten.

Markus Weinberg Auch die Begegnung mit Menschen macht den Triathlon rund um die Welt aus.

Spektakuläre Brückenüberfahrt

„Wir sind eine Stunde vor Sonnenuntergang angekommen und mussten über die Golden Horn Bay. Eine spektakuläre Brücke führt über die Bucht, man sieht unter sich den Industrie- und Militärhafen mit U-Booten, Frachtschiffen, Militärkreuzern. Ich bin auf der anderen Seite dort angekommen, wo ich auch vor vier Jahren angekommen bin. Mich haben bereits zehn Leute erwartet, die ich von damals kannte. Ich bin auch wieder vom selben Gastgeber eingeladen worden.“

„Froh, das hinter mir zu haben“

Als der Abenteurer aus dem Sattel stieg, kam die Erleichterung. „Ich bin froh, dass es geklappt hat. Russland im Winter und Frühjahr zu durchqueren, war ein Abenteuer, bei dem es einem ziemlich oft schlecht geht. Ich hatte nur wenige einfache Tage in Russland und bin froh, das hinter mir zu haben“, betont Deichmann, der seine Ankunft in kleiner Runde feierte – mit einem Abend in einem traditionellen russischen Dampfbad, einer Banja. „Da wirst du mit Zweigen ausgepeitscht, dann sind wir ins Meer gesprungen, der Pazifik hat derzeit 9,4 Grad. Aber ich wollte unbedingt noch baden gehen, das mache ich bei jedem Projekt: Wenn man ans Meer kommt, muss man reinspringen.“

Noch keine Möglichkeit zur Pazifiküberquerung

Nach einer kurzen Pause ging es für Deichmann zurück an die Planung. Die Suche nach einer Möglichkeit zur Pazifiküberquerung geht weiter. „Der Bruder von einem Radkollegen arbeitet im größten Segelclub in Wladiwostok und hat mich dem Präsidenten des Clubs vorgestellt. Das war zunächst leider sehr ernüchternd“, verrät Deichmann. Der Yachthafen ist quasi leer. „Hier friert das Meer zu, daher gibt er im Winter keine Boote. Die werden alle nach Korea gebracht, sollten aber normalerweise wieder zurück sein – die Grenze ist aber zu, die Boote liegen dort und können nicht zurück“, verdeutlicht der Abenteurer das Dilemma. „Ausländische Segler gibt es auch nicht. Da kommt höchstens mal einer im Jahr vorbei – und der könnte gerade ohnehin nicht einreisen.“ Auch die Option, mit einem Frachtschiff überzusetzen, hat sich in Luft aufgelöst. „Es gibt keine Direktverbindungen nach Mexiko. Die dürften mich auch nicht mitnehmen.“

Ein kleines Fünkchen Hoffnung

Eine kleine Hoffnung bleibt. „Es ist zwar äußerst schwierig, aber der Präsident vom Yachtclub ist begeistert und hilft mir. Er ist in der Politik als Generalkonsul tätig und war am Donnerstag beim Sportminister. Ich habe Hoffnung, dass es doch noch ein Segelboot für mich gibt. In den nächsten zwei bis drei Tagen werde ich Bescheid wissen, ob noch etwas möglich ist. Irgendeine Lösung wird es sicherlich geben.“

Markus Weinberg Gewohntes Bild: Auch auf dem Weg nach Wladiwostok musste sich Jonas Deichmann an Schlaglöchern vorbeikämpfen.

Mexikos Pazifikküste möglichst meiden

Nebenbei plant der 34-Jährige bereits die Laufroute durch Mexiko. „In Tijuana wird es losgehen, an der amerikanischen Grenze, dann laufe ich Baja California runter, das wird heiß in der Wüste. Dann geht es rüber auf das Festland nach Mazatlan, anschließend durch die Berge im Hochland, an Mexiko-City vorbei, durch den Bundesstaat Chiapas bis nach Cancun, damit ich auch auf meine 5.000 Kilometer komme – und weil ich wenig Zeit an der mexikanischen Pazifikküste verbringen möchte. Dort sitzen die Drogenkartelle, es ist dort sehr gefährlich.“

Körper schaltet in den Ruhemodus

Bis es so weit ist, gönnt Deichmann seinem Körper ein wenig Ruhe. „Ich genieße es derzeit, nicht acht Stunden am Tag Sport machen zu müssen. Mir ging es zwar körperlich gut, aber jetzt nach zwei, drei Tagen Beine hochlegen ist der Körper im Ruhemodus angekommen und ich merke die Müdigkeit. Ich bin mir aber sicher, dass ich nach zwei bis drei Tagen einlaufen in meinem Marathonrhythmus sein werde. Das wird super.“

Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig von seinem Triathlon rund um die Welt. Weitere Informationen zu seinen bisherigen Abenteuern sowie ein Livetracker zu seinem Triathlon rund um die Welt finden sich auf seiner Website jonasdeichmann.com.

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„Ein rein konservatives Rennen wird selten mit einem starken Ergebnis belohnt“

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Jonas Blank

Carolin Lehrieder, du stehst nach deinem Sieg beim Ironman Italy 2019 zum ersten Mal wieder bei einer Langdistanz am Start. Überwiegt nach so langer Zeit die Vorfreude oder die Nervosität?

Wie es in der Rennwoche so üblich ist, gewinnt zugegebenermaßen allmählich die Nervosität die Oberhand … Allerdings hat mich in den letzten Wochen die Aussicht, wieder eine Langdistanz bestreiten zu können, sehr motiviert. Und ich freue mich, endlich testen zu können, wo ich nach dieser langen Trainingsphase wirklich stehe. 

Du hast deinen Einstand in die Rennsaison 2021 jüngst bei der Challenge Riccione gegeben und hast nun einen vierten Platz auf der Mitteldistanz im Gepäck. Konntest du aus deinem Auftritt noch kurzfristige Erkenntnisse für Tulsa gewinnen, oder lassen sich eventuelle Lehren nicht auf die Langdistanz übertragen?

Die Challenge Riccione vor zwei Wochen war vor allem ein Test für Körper, Kopf und Material und die letzte harte Belastung vor dem Ironman. Trainingstechnisch hatte ich also keinen Spielraum mehr. Für mich war es sehr wertvoll, das Gefühl der Anspannung vor einem Rennen wieder zu erleben, alle Abläufe im Rennmodus durchzugehen und auch meine Verpflegungsstrategie zu testen. Insgesamt fehlte mir aufgrund des Langdistanztrainings in Riccione sicherlich der letzte Punch, jedoch gab mir der stabile Halbmarathon ein positives Gefühl, das ich gerne für Sonntag mitnehme!

Du bist ja bereits für die Ironman-WM auf Hawaii qualifiziert. Warum hast du dich trotzdem entschieden, jetzt eine Langdistanz zu machen, und warum hast du dir Tulsa ausgesucht?

Als ich mich für Tulsa entschieden habe, war noch nicht absehbar, ob es dieses Jahr überhaupt eine andere Möglichkeit geben wird, über die volle Distanz an den Start zu gehen. Es war zunächst also alternativlos. Allerdings sehe ich mittlerweile einige Vorteile: Der Zeitpunkt ist optimal, um anschließend noch viel Zeit für einen langen Formaufbau bis Oktober zu haben und an den aufgedeckten Stellschrauben zu drehen.

Wo siehst du dich mit deinem jetzigen Leistungsstand im Vergleich zur starken Konkurrenz, in der außer dir noch acht weitere von insgesamt 25 Frauen die Quali bereits in der Tasche haben.

Um genau diese Frage zu beantworten, stehe ich am Sonntag am Start! Ich sehe es als große Chance, mich zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison einem starken Profi-Feld zu stellen, um meine Baustellen für die kommenden Monate auf dem Weg nach Hawaii aufzudecken. Nach der langen wettkampffreien Zeit fällt es sicher noch schwerer, vorherzusagen, wo wir alle gerade leistungstechnisch stehen. Eines weiß ich aber: Ich habe die Zeit gut genutzt (lächelt).

Bist du aufgrund des hohen Preisgelds bereit, Risiken einzugehen, die dich, wenn es schief ginge, auch das Rennen kosten könnten?

Weder das Preisgeld noch meine bereits erfolgte Qualifikation haben großen Einfluss auf die Renntaktik: Bei jedem Rennen geht es für mich darum, die bestmögliche Leistung an dem Tag abzurufen. Selbstverständlich gehört dazu auch immer etwas Risikobereitschaft, denn ein rein konservatives Rennen wird selten mit einem starken Ergebnis belohnt.

Wie sieht deine weitere Saisonplanung aus? Hast du schon weitere Rennen eingeplant?

Meine Planung geht erst mal nur bis Sonntag. Danach wird es sicher eine kleine Pause geben, bevor der Fokus auf der Hawaii-Vorbereitung liegt. Es ist schön zu sehen, dass auch die europäische Saison langsam Fahrt aufnimmt und ich hoffe sehr, noch bei der einen oder anderen Mitteldistanz im deutschsprachigen Raum an den Start gehen zu können.

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Olympia-Quali – Justus Nieschlags Vorbereitung auf den Tag X

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Das Jahr 2021 startete für Justus Nieschlag zunächst mit einem Trainingslager auf Fuerteventura.

Es ist wie der allseits bekannte Sprung ins kalte Wasser. Wenn am kommenden Mittwoch in Kienbaum um die letzten beiden deutschen Olympia-Startplätze gekämpft wird, ist jede Sekunde entscheidend. Bei nur rund 20 Minuten Renndauer (300 m Schwimmen, 6,8 km Radfahren, 1,9 km Laufen im Time-Trial-Format) muss jeder Handgriff sitzen, der kleinste Fehler wird bestraft – und hat in diesem Fall weitreichende Folgen, denn nur die Sieger des Frauen- und Männerrennens qualifizieren sich für die Olympischen Spiele in Tokio Ende Juli. Besonders prekär wird dieser Umstand dadurch, dass ein Großteil der Athleten aufgrund der aktuell herrschenden Situation vorher keine oder kaum „echte“ Rennpraxis sammeln konnte. Für manche ist der Wettkampf um den Olympia-Startplatz das erste Rennen seit vielen Monaten. Auch Justus Nieschlag blieb in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung für Kienbaum „nur“ ein Start beim Super-League-Rennen in London Ende März.

Super League Triathlon Kurz und schmerzvoll: Das Super-League-Rennen in London Ende März war für Justus Nieschlag der einzige Wettkampf vor dem Rennen um die Olympia-Quali am 26. Mai.

„Zum Glück hatte ich überhaupt die Gelegenheit, in London zu starten. Es war zwar nicht die klassische Triathlonreihenfolge, aber das Format ist auch sehr intensiv und um die Handgriffe mal wieder unter Wettkampfbedingungen umzusetzen, war das auf jeden Fall hilfreich. Sicherlich nicht optimal, aber definitiv besser als nichts“, sagt Nieschlag zur mangelnden Rennpraxis vor dem alles entscheidenden Wettkampf. Er habe sich ganz bewusst gegen einen Start beim WTCS-Rennen in Yokohama am vergangenen Wochenende entschieden, um dem enormen Reisestress, der Zeitverschiebung und der Erholungszeit nach einer olympischen Distanz so kurz vor dem Rennen um die Olympia-Quali zu entgehen. „Es fühlt sich schon ein bisschen so an wie der erste Wettkampf der Saison, bei dem man noch nicht so genau weiß, was man erwarten kann. Insbesondere, weil das Format so speziell ist. Vor zwei Jahren haben wir in Kienbaum einen Testwettkampf auf der Rennstrecke gemacht und am Ende lag nicht einmal eine Sekunde zwischen Platz eins und zwei. Da muss wirklich alles passen.“

Saisonvorbereitung auf Fuerteventura und im Höhentrainingslager

Ein kleiner Zeitsprung zurück: Vor dem Start in die Saisonvorbereitung 2021 musste Nieschlag gegen Ende 2020 zunächst eine Laufverletzung auskurieren, weshalb das Training fürs neue Jahr mit einer Laufpause und kurzen Reha startete. Im Anschluss ging es bereits im Januar für mehrere Wochen nach Fuerteventura ins Las Playitas: „Insbesondere beim Laufen war es nach der Verletzung eine Gratwanderung. Wir wussten, dass ich durch die Pause viel verloren habe und daher enorm investieren muss, um wieder auf das entsprechende Niveau zu kommen. Gleichzeitig mussten wir vorsichtig sein, damit ich währenddessen auch gesund bleibe und die entsprechenden Umfänge und Intensitäten ohne Probleme vertrage. Das hat aber alles funktioniert und ich bin gesundheitlich gut durch die vergangenen Monate gekommen“, so der 29-Jährige. Nach dem Super-League-Rennen in London ging es für Nieschlag im April drei Wochen lang ins Höhentrainingslager in die spanische Sierra Nevada. Das Trainingscenter auf 2.320 Metern Höhe ist dem Junioren-Europameister aus 2011 von vorherigen Camps bestens bekannt.

Dünne Luft: Die 400-m-Bahn des Trainingscenter in der Sierra Nevada bietet nicht nur spektakuläre Ausblicke, sondern lässt die Luft bei intensiven Einheiten auch sehr schnell dünn werden.

Zwar hielt der Trainingsalltag im „High Performance Center C.A.R.“ coronabedingt einige Änderungen im Vergleich zu den sonstigen Aufenthalten parat, großartig gestört hat die Situation allerdings nicht: „Es war ein super Trainingslager, die Bedingungen waren hervorragend und auch das Wetter hat mitgespielt. Zusammen mit Joao Silva und Frederic Funk, die auch unter Dan Lorang trainieren, hatte ich eine richtig gute Trainingsgruppe und es hat sehr viel Spaß gemacht. Ich denke, dass mir das noch einmal einen ordentlichen Schub gegeben hat“, sagt Nieschlag.

„Der Druck ist groß, weil es nur diese eine Chance gibt“

Spezifisch für das kurze Supersprint-Format in Kienbaum hat sich Justus Nieschlag erst nach dem Trainingslager in der Sierra Nevada vorbereitet. Bis zu diesem Zeitpunkt vor wenigen Wochen sei das Training zunächst auf eine normale Triathlonsaison ausgerichtet gewesen. Nieschlag ist zwar zufrieden mit seiner aktuellen Form und der gesamten Vorbereitung, könne aufgrund des ungewöhnlichen Formats und der extrem kurzen Distanz allerdings nur schwer einschätzen, wie viel das im direkten Vergleich letztendlich wert ist. Auch wenn Nieschlag bei den Männern auf dem Papier durch seine starken Leistungen in den vergangenen Jahren bei verschiedenen Distanzen und Formaten für viele als Favorit gelten dürfte, will er diese Rolle nur ungern annehmen: „Dadurch, dass die anderen auch in Saarbrücken trainieren, sehe ich, was sie drauf haben. Bei dem Format kann sehr viel passieren, außerdem wird der Ablauf insgesamt für uns alle ziemlich ungewöhnlich. Jeder absolviert den Kurs für sich, alle zwei Minuten geht ein Athlet auf die Strecke und wir sind ganz auf uns alleine gestellt. Es gibt keine direkten Konkurrenten, keine Endsprints und kein Windschatten oder Taktieren auf dem Rad. Der Druck ist schon groß, weil es nur diese eine Chance gibt. Wenn man den Wechsel verhaut oder nur einen kleinen Fehler macht, kann es das schon gewesen sein.“

Radfahren und Laufen als rennentscheidende Kombination

Den Schlüssel zum Sieg sieht Nieschlag am nächsten Mittwoch vor allem in der Rad-Lauf-Kombination. Auf den 300 Metern beim Schwimmen würde vermutlich nichts Entscheidendes passieren. Da das Radfahren aber ohne Windschatten ausgetragen wird und der Kurs durch einige Wenden und Kurven ganz bewusst an die Gegebenheit in Tokio angepasst wurde, schlummere hier womöglich das größte Potenzial, um den Unterschied zu machen.

Abwechslung: Hin und wieder hat Justus Nieschlag in der Saisonvorbereitung die Laufeinheiten auf dem Band absolviert.

Außerdem komme es darauf an, wer nach dem anspruchsvollen und eventuell auch risikoreichen Radfahren noch die knapp zwei Kilometer am schnellsten läuft: „Der Radkurs ist zwar schnell, fordert durch die gezielt eingebauten technischen Elemente allerdings auch Fähigkeiten wie Abbremsen, Kurven fahren und Antreten. Da kann man auch so einige Sekunden verlieren oder herausholen. Wir verbringen zwar die meiste Zeit des Wettkampfs auf dem Rad, aber am Ende muss man das Rennen selbst bei günstiger Ausgangslage beim Laufen gewinnen. Insgesamt spielen viele Faktoren eine Rolle. Jetzt, in der letzten Phase, fängt das Kribbeln auch schon richtig an, aber ich freue mich drauf, dass es endlich losgeht. Nächste Woche werde ich sehen, wofür es reicht, und dann wissen wir auch endlich alle, wie wir unser Jahr planen können.“

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Die doppelte Premiere der Challenge St. Pölten

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In einer Zeit, da viele Triathlonrennen und andere Sportarten flächendeckend verschoben oder abgesagt wurden, verkündete die Challenge St. Pölten: Wir finden im Mai 2021 definitiv statt! In wenigen Tagen feiert der Triathlon in St. Pölten das erste Rennen unter dem neuen Label und der Triathlonsport insgesamt in Mitteleuropa so etwas wie seine Wiedergeburt. Doch kann das Ganze auch sicher ablaufen? Darüber hat sich triathlon-Publisher Frank Wechsel mit dem Rennchef Christoph Schwarz unterhalten.

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Ironman-Rennen in Irland für 2021 aus dem Kalender gestrichen

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Getty Images for Ironman

Nach der Premiere des Ironman Ireland im Jahr 2019, die unter extrem widrigen Umständen ausgetragen wurde, findet die Langdistanz in Cork an der Südwestküste des Landes nach der coronabedingten Absage im vergangenen Jahr auch in diesem Jahr nicht statt. Die ersatzlose Streichung des Rennens gab Ironman am heutigen Donnerstag bekannt. Geplant war der Wettkampf am 15. August. Einen Tag vorher hätte eigentlich auch die neue Mitteldistanz in Irland über die Bühne gehen sollen, die der Veranstalter ebenfalls abgesagt hat.

Beide Rennen um genau ein Jahr verschoben

Als Grund für die Absage der beiden Rennen am zweiten August-Wochenende, an dem nach pandemiebedingten Verschiebungen in Frankfurt und in Finnland die Ironman-Europameisterschaften ausgetragen werden sollen, gab der Veranstalter die weiterhin bestehenden Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie an. „Wir sind uns bewusst, dass diese jüngste Verschiebung nicht die Nachricht ist, die sich jeder von uns erhofft hat, und während wir daran gearbeitet haben, einen alternativen Termin im Jahr 2021 zu erhalten, glauben lokale Interessenvertreter, dass die Veranstaltung im August 2022 besser positioniert sein wird“, heißt es auf der Seite des Veranstalters. Die beiden Rennen sollen nun ziemlich genau ein Jahr später, am 13. und 14. August 2022, wieder ausgetragen werden.

Schwimmen fiel bei Erstauflage des Wettkampfs aus

Bei der Erstauflage des Wettkampfs in Cork vor zwei Jahren war das Schwimmen aufgrund des extrem schlechten Wetters abgesagt worden. Auch beim Radfahren und Laufen mussten sich die Athleten bei Kälte und Regen durch den Wettkampf beißen. Der Brite Alistair Brownlee sicherte sich in dem Rennen Ende Juni 2019 bei seiner ersten Langdistanz mit dem einer fulminanten Aufholjagd auf dem Marathon das WM-Ticket für seinen ersten Hawaii-Start, bei dem er auf dem 21. Rang landete.

Weitere Verlegungen von Veranstaltungen in Europa

Bereits vor einigen Tagen hatte Ironman weitere Verschiebungen von Wettkämpfen in Europa bekannt gegeben. So wurden die Langdistanzen im spanischen Vitoria-Gasteiz (5. September) und im schweizerischen Thun (5. September) sowie die Mitteldistanzen im schwedischen Jönköping (18. September) und in Polens Hauptstadt Warschau (5. September) allesamt von ihren Juni- und Juli-Terminen in den September gelegt.

Verschiebungen von Ironman-Rennen 2021

Region Europe, Middle-East & Africa
RennenLandAlter TerminNeuer Termin
Ironman LanzaroteSpanien21.05.202103.07.2021
Ironman 70.3 StaffordshireGroßbritannien13.06.202118.07.2021
Ironman 70.3 RapperswilSchweiz06.06.202108.08.2021
Ironman 70.3 GrazÖsterreich23.05.202115.08.2021
Ironman FrankfurtDeutschland27.06.202115.08.2021
Ironman HamburgDeutschland06.06.202129.08.2021
Ironman 70.3 South AfricaSüdafrika24.01.202105.09.2021
Ironman ThunSchweiz11.07.202105.09.2021
Ironman Vitoria-GasteizSpanien11.07.202105.09.2021
Ironman 70.3 WarschauPolen06.06.202105.09.2021
Ironman 70.3 LuxembourgLuxemburg20.06.202111.09.2021
Ironman NiceFrankreich13.06.202112.09.2021
Ironman 70.3 JönköpingSchweden11.07.202118.09.2021
Ironman 70.3 Aix-en-ProvenceFrankreich16.05.202119.09.2021
Ironman 70.3 MarbellaSpanien25.04.202119.09.2021
Ironman KlagenfurtÖsterreich04.07.202119.09.2021
Ironman 70.3 Venice-JesoloItalien02.05.202126.09.2021
Ironman 70.3 WestfrieslandNiederlande27.06.202126.09.2021
Ironman 70.3 MallorcaSpanien08.05.202110.10.2021
Ironman MallorcaSpanien15.05.202116.10.2021
Ironman South AfricaSüdafrika14.03.202121.11.2021
Ironman 70.3 KraichgauDeutschland06.06.202129.05.2022
Ironman 70.3 IrelandIrland14.08.202113.08.2022
Ironman IrelandIrland15.08.202114.08.2022

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„Seit Corona sind die Profifelder deutlich größer und dichter geworden“

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Tommy Zaferes

Boris Stein, wie ist die Form nach dem Radsturz Anfang April und dem Bruch der Elle? Bist du wieder zu 100 Prozent belastungsfähig?

Die Elle hält. Der Wettkampf wird der Gradmesser meiner Form. Nach dem Sturz habe ich mich auf zielgerichtetes Training konzentriert. Da war wenig Zeit für Formtests.

Wie kam es zu dem Sturz und wie sehr hat dich die Verletzung trainingstechnisch in den vergangenen Wochen zurückgeworfen und eingeschränkt?

Ich bin ohne Fremdeinwirkung in einer engen Kurve mit dem Pedal aufgesetzt und über mein Fahrrad geflogen. Die geringe Geschwindigkeit machte den Aufprall umso härter. Durch den Unfall habe ich zweieinhalb Wochen allgemeines Training verloren. Das Schwimmen funktionierte erst in den vergangenen Tagen wieder normal.

Wie sehr war dieser Rückschlag nach der verletzungsfreien Off-Season auch mental eine Herausforderung? Eigentlich wolltest du zusammen mit deinem Trainer Björn Geesmann ja in den vergangenen Monaten an einigen Feinheiten arbeiten.

Da ich selbst Schuld an meiner Misere war, fiel es mir lange schwer, meinen Verletzungsstatus zu akzeptieren. Die vergangenen Jahre mit den vielen Rückschlägen haben mir aber gezeigt, dass „einfach weitermachen“ die einfachste Exit-Strategie ist, egal wie zufrieden ich momentan mit mir selbst bin.

In Tulsa geht ein extrem gutes Profifeld an den Start. Welche Konkurrenten hast du bei der Vergabe der Kona-Slots besonders im Blick?

Die Zeiten, in denen man sich auf einzelne Konkurrenten konzentrieren konnte, sind seit Corona vorbei. Die Starterfelder sind zu groß und zu dicht. Es schadet sicher nicht, das Stärken-Schwächen-Profil der Konkurrenz im Blick zu haben. Nach einigen Jahren im Langdistanzzirkus kommt dies jedoch automatisch.

Du hast den Radkurs nach einem ersten Streckencheck als „unerwartet anspruchsvoll bezeichnet“. Wie sehr spielt dir das als starker Radfahrer in die Karten?

Der Kurs ähnelt europäischen Radstrecken. Er hat für amerikanische Verhältnisse viele Kurven und der Asphalt ist nicht immer optimal. Man muss auch technisch gut Rad fahren können. Das liegt mir.

Gibt es eine spezielle Taktik, die du zusammen mit deinem Trainer für das Rennen aufgestellt hast? Wirst du auf dem Rad die Offensive suchen, um dich möglichst früh in eine gute Position zu bringen?

Mein Schwimmen ist eine Wundertüte. Daher werde ich der altbekannten Taktik treu bleiben: Versuchen nach dem Schwimmen einen Überblick zu gewinnen und abwägen, wie viel Risiko Sinn macht.

Gibt es einen Plan B, falls es in Tulsa nicht mit dem Hawaii-Ticket klappt? Würdest du dann noch einmal bei einem späten Ironman in Europa im August an den Start gehen, oder wird dann dein sechster Start bei der WM auf Hawaii für dieses Jahr ad acta gelegt?

Ich mache in meiner Rennplanung keine B-Pläne und setze alles auf Plan A. So verschwende ich keine Gedanken an Ausreden.

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