Freitag, 2. Juni 2023
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Equipmenttriathlon-Leserbikes #1 – Otto Tylkowski

triathlon-Leserbikes #1 – Otto Tylkowski

Bei Otto Tylkowski und seinem Bike fällt es schwer zu sagen, wer das spektakulärere Original ist. Der 75-Jährige hat sich im vergangenen Jahr beim Ironman Hamburg zum 13. Mal für ­Hawaii qualifiziert und das, wie schon so oft zuvor, auf seinem mit Liebe zum Detail modernisierten Griffen. Seit dem Jahr 2000 war das Rahmenset, das aus einer Mischung verschiedener Metallpulver und Kunststoff gefertigt wurde, Ottos Rennmaschine. Doch aufgrund einer neunjährigen Wettkampfpause ging der 26-Zöller zwischenzeitlich in den Ruhestand. Als Otto 2016 im Alter von 71 Jahren wieder Lust verspürte, noch mal richtig anzugreifen, überlegte er, sich ein neues Rad anzuschaffen. Doch erstens wäre eine Investition von mehreren Tausend Euro ein hohes finanzielles Risiko gewesen, wenn das Comeback hätte wieder abgebrochen werden müssen. Und zweitens war Otto mit seinem Griffen, das sogar mal einen Abflug vom Dach eines Autos ohne Schäden überlebt hatte, immer sehr zufrieden gewesen. Also wurde in moderne Anbauteile investiert und das gesamte Set-up für eine elektronische Shimano Ultegra Di2 passend gemacht. Nicht immer nach Handbuch des Herstellers, aber funktionierend. Und darauf kommt es Otto an.

Flexibel dank doppeltem Cockpit

Ein besonderer Clou von Ottos Bike ist, dass es eigentlich zwei sind. Denn der Hawaii-Veteran hat sich neben dem Triathlon-Cockpit ein normales Rennrad-Set zusammengestellt. So kann er innerhalb weniger Minuten zwischen den Varianten wechseln. Dafür werden nur die Bremsen gelöst, zwei Kabelbinder, die den Bremszug am Rahmen halten, durch­trennt, und dann der Vorbau samt Lenker, Zügen und Bremsen abmontiert. Das ganze Prozedere dann einmal rückwärts mit dem anderen Cockpit, dann noch die Sattelstütze tauschen und fertig ist das andere Fahrrad.

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Der Artikel zu den Leserbikes ist in der triathlon 173 erschienen.

Nils Flieshardt
Nils Flieshardt
Nils Flieshardt ist Chefredakteur der Zeitschrift triathlon und seit über 15 Jahren als Radexperte im Einsatz. Wenn er nicht am Rechner sitzt, findet man ihn meist hinter der Kamera auf irgendeiner Rennstrecke oder in Laufschuhen an der Elbe. Als Triathlet ist er mehr finish- als leistungsorientiert, aber dafür auf allen Distanzen zu Hause.
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2 Kommentare

  1. Ich mag solche Athleten, da geht es noch um den coolen Sport, nicht um das Schaulaufen in der Wechselzone, gemäß dem Motto, mein Rad, meine Uhr, meine Neo. Diese Generation von Otto strahlt noch die Leidenschaft und das Besondere an unserem Sport aus. Bitte Bitte mehr davon, coole Typen, die wissen das erstmal die eigene Maschine laufen muss, bevor man anfängt einen Haufen Geld auszugeben. Toller Bericht, tolle Fotos!
    Bei machen Athleten ist es witzig, einen ordentlichen Bierbauch, aber es wird massig Geld in ein Areobike investiert, bei dem ein oder anderen frage ich mich, ob er schon mal in seiner Anleitung gelsen hat, für wieviel Kilo Körpergewicht der Rennbolide ausgelegt ist. Was will ich sagen, lasst unseren Sport wieder cool werden, zurück zum Ursprung und weg von der Materialschlacht. Das Miteinander in einer crazy Sportart, dass sollte unser Aushängeschild sein. Nicht wieviel Geld der einzelne für Material ausgibt und man sich schon mit Golfern vergleichen lassen muss.

  2. Ein super Kerl der Otto.
    Ich selber bin erst 41 Jahre , aber fahre auch immernoch mein 2003er Cannondale CAAD5 Rennrad zum Tritahlonrad umgebaut. Hier und da mit ein paar Teilen aus den bekannten online Flohmarkt verfeinert…und dann stimmt wohl auch noch dazu der Druck in den Beinen. Mir gibt es immer einen besonderen Kick wieder mal einen Agegrouper auf seinem 4000-8000€ Vollcarbon Hobel zu versägen und trotz altem Material immernoch eine der schnellsten Radsplits jedes Wettkampf zu fahren.

    Habt doch alle einfach mal wieder Spaß am Sport, und schaut nicht so viel was die anderen fahren.
    8000Watt in den Beinen und ab gehts ;.)

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