Für Triathleten besteht ein Großteil des Jahres aus Training. Entsprechend wichtig sind deshalb die seltenen Renntage, an denen es ans Eingemachte geht und alles zusammenlaufen soll. Mitunter platzen aber genau am Tag X sämtliche Träume, obwohl es vorher im Training doch so gut ausgesehen hatte. Was macht das mit einem? Wie geht man damit um? Und welche Strategien helfen in der Zukunft? Eine Analyse.
Jeder kennt einen und keiner will es selbst sein: Trainingsweltmeister. Also der Typ von Sportler, der im Training über Monate immer der Beste ist, die größten Umfänge absolviert, sich immer wieder selbst übertrifft. Aber dann, wenn es am Wettkampftag darauf ankommt (oder auch kurz davor), blockiert er so, dass eben nicht abgeliefert wird. Stattdessen steht ein DNF für „did not finish“ in der Ergebnisliste, das nur noch durch ein DNS für „did not start“ getoppt wird – und das nach Monaten der Vorbereitung.
Die Gründe hierfür sind so zahlreich wie die Form das möglichen „Schiffbruchs“. Manchmal liegen diese beim Athleten selbst, manche Störfaktoren kommen hingegen von außen. Spontane Erkältungen, das Vergessen oder Verlieren von Verpflegung, das Abweichen von der vorher festgelegten Taktik aus heiterem Himmel oder eine technische Panne am Rad können Gründe sein, die dem ambitionierten Sportler einen gründlichen Strich durch die Rechnung machen. Und meistens ist es der Kopf, der erst zu solchen Schnitzern führt. Stichwort: Wettkampffieber. Noch eine Stufe härter sind Rückschläge wie Sturzverletzungen, Ermüdungsbrüche oder langwierige Erkrankungen wie das unter Sportlern recht verbreitete Pfeiffersche Drüsenfieber, dem dann schnell eine ganze Saison zum Opfer fallen kann.
Manchmal glauben fremde Menschen mehr an einen als man selbst
Danach steht sowohl der Profi als auch der ambitionierte Agegrouper immer wieder vor der Frage, wie man damit umgehen soll, wenn ein Neustart notwendig wird, oder wie man den Ball motivational in der Luft hält. So weit auseinander stehen die beiden Sportler in diesem Moment nämlich gar nicht. Der eine, weil er mit dem Sport seinen Lebensunterhalt bestreitet, der andere, weil der Sport ab einem gewissen Level auch Auswirkungen auf das private Umfeld mit sich bringt. Etwa auf das zeitliche und finanzielle Budget, weil der Vater oder die Mutter sich für Hawaii qualifizieren will. Profi wie Agegrouper stehen in dieser Hinsicht unweigerlich unter Beobachtung, der eine durch Fans, Sponsoren und Follower, der andere mindestens durch Familie, Freunde und Kollegen. Im schlimmsten Fall führt das bei beiden zu weiteren Problemen, denn je verkopfter man als Typ ist, desto heftiger kann die Blockade ausfallen. Wir haben uns mit Sportlern sowie mit Trainern und Sportpsychologen über dieses Phänomen unterhalten und zeigen dir Strategien auf, wie du aus so einem Loch wieder herauskommst beziehungsweise danach nie wieder in eins fällst. Oder zumindest nicht so tief.
Ein überspitztes Fallbeispiel
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