Sonntag, 28. April 2024

Reset nach dem Rückschlag: Umgang mit Niederlagen

Für Triathleten besteht ein Großteil des Jahres aus Training. Entsprechend wichtig sind deshalb die seltenen Renntage, an denen es ans Eingemachte geht und alles zusammenlaufen soll. Mitunter platzen aber genau am Tag X sämtliche Träume, obwohl es vorher im Training doch so gut ausgesehen hatte. Was macht das mit einem? Wie geht man damit um? Und welche Strategien helfen in der Zukunft? Eine Analyse.

Nils Flieshardt / spomedis

Jeder kennt einen und keiner will es selbst sein: Trainingsweltmeister. Also der Typ von Sportler, der im Training über Monate immer der Beste ist, die größten Umfänge absolviert, sich immer wieder selbst übertrifft. Aber dann, wenn es am Wettkampftag darauf ankommt (oder auch kurz davor), blockiert er so, dass eben nicht abgeliefert wird. Stattdessen steht ein DNF für „did not finish“ in der Ergebnisliste, das nur noch durch ein DNS für „did not start“ getoppt wird – und das nach Monaten der Vorbereitung. 

- Anzeige -

Die Gründe hierfür sind so zahlreich wie die Form das möglichen „Schiffbruchs“. Manchmal liegen diese beim Athleten selbst, manche Störfaktoren kommen hingegen von außen. Spontane Erkältungen, das Vergessen oder Verlieren von Verpflegung, das Abweichen von der vorher festgelegten Taktik aus heiterem Himmel oder eine technische Panne am Rad können Gründe sein, die dem ambitionierten Sportler einen gründlichen Strich durch die Rechnung machen. Und meistens ist es der Kopf, der erst zu solchen Schnitzern führt. Stichwort: Wettkampffieber. Noch eine Stufe härter sind Rückschläge wie Sturzverletzungen, Ermüdungsbrüche oder langwierige Erkrankungen wie das unter Sportlern recht verbreitete Pfeiffersche Drüsenfieber, dem dann schnell eine ganze Saison zum Opfer fallen kann.

Manchmal glauben fremde Menschen mehr an einen als man selbst

Danach steht sowohl der Profi als auch der ambitionierte Agegrouper immer wieder vor der Frage, wie man damit umgehen soll, wenn ein Neustart notwendig wird, oder wie man den Ball motivational in der Luft hält. So weit auseinander stehen die beiden Sportler in diesem Moment nämlich gar nicht. Der eine, weil er mit dem Sport seinen Lebensunterhalt bestreitet, der andere, weil der Sport ab einem gewissen Level auch Auswirkungen auf das private Umfeld mit sich bringt. Etwa auf das zeitliche und finanzielle Budget, weil der Vater oder die Mutter sich für Hawaii qualifizieren will. Profi wie Agegrouper stehen in dieser Hinsicht unweigerlich unter Beobachtung, der eine durch Fans, Sponsoren und Follower, der andere mindestens durch Familie, Freunde und Kollegen. Im schlimmsten Fall führt das bei beiden zu weiteren Problemen, denn je verkopfter man als Typ ist, desto heftiger kann die Blockade ausfallen. Wir haben uns mit Sportlern sowie mit Trainern und Sportpsychologen über dieses Phänomen unterhalten und zeigen dir Strategien auf, wie du aus so einem Loch wieder herauskommst beziehungsweise danach nie wieder in eins fällst. Oder zumindest nicht so tief.

Ein überspitztes Fallbeispiel

spomedis Die Ruhe vor dem Sturm auf die Bestzeit: Triathlon spielt sich zu großen Teilen im Kopf ab, deshalb müssen Geist und Körper bereit sein.


Möchtest du wissen, wie du aus einer Negativspirale wieder herauskommst? Logge dich ein als Member von triathlon+ und erfahre mehr. Weitere Informationen zu triathlon+ findest du hier.

Fehler gefunden? Bitte teile uns hier mit, was wir verbessern können!

Für öffentliche Kommentare und Diskussionen nutze gern die Funktion weiter unten.

- Anzeige -
Marcus Baranski
Marcus Baranskihttps://www.derbaranski.de/blog
Marcus Baranski ist unser Zeitfahrer. Weil es dabei neben hartem Training vor allem auf Material und Sitzposition ankommt, beschäftigt er sich seit über 15 Jahren mit allen Stellschrauben, um dem Wind ein Schnippchen zu schlagen. Dass sich Detailverliebtheit hierbei auszahlt, zeigen seine Erfolge: 2019 wurde er in seiner Altersklasse Vizeweltmeister der UCI.

Verwandte Artikel

Race ready: So bereitest du dein Material auf den Wettkampf vor

Für die meisten von uns ist es schon etwas her, dass wir uns auf einen Renntag vorbereitet haben. Damit du und dein Material beim nächsten Start in Bestform antreten könnt, haben wir ein paar Punkte zusammengestellt, mit denen du dich beschäftigen solltest, um am Tag der Tage „race ready“ zu sein.

Jana Uderstadt vor dem Ironman Texas: „Ich habe mental echt eine Auszeit gebraucht“

Neun Monate sind seit ihrer letzten Langdistanz vergangen. Beim Rennen der Ironman Pro Series im "Lone Star State" der USA greift Jana Uderstadt daher noch nicht nach den Sternen. Auf tri-mag.de spricht sie über die Gründe für ihre Pause und die Erwartungen an das Rennen.

ePaper | Kiosk findenAbo

Aktuelle Beiträge

Mehr lesen und erleben mit triathlon+

Triathlon ist mehr als Schwimmen, Radfahren und Laufen. Mit der Mitgliedschaft bei triathlon+ erlebst du den schönsten Sport der Welt so umfangreich wie nie zuvor. Wir haben drei attraktive Modelle für dich: Mit dem Monatsabo hast du die volle Flexibilität. Mit dem Halbjahresabo kannst du unseren Service umfangreich testen und mit dem Jahresabo sparst du bares Geld.

Monatsabo

9,95 -
Jetzt mitmachen bei triathlon+
  • volle Flexibilität
  • € 9,95 pro Monat
  • monatlich kündbar
Empfehlung!

Jahresabo

89,95 -
Größte Ersparnis bei triathlon+
  • Mindestlaufzeit 12 Monate
  • danach monatlich € 9,95
  • nach 1 Jahr monatlich kündbar

Halbjahresabo

39,95 -
Ein halbes Jahr zum Vorteilspreis
  • Mindestlaufzeit 6 Monate
  • danach monatlich € 9,95
  • nach 6 Mo. monatlich kündbar