Dienstag, 29. April 2025
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Der ROX 12.0 von Sigma im Test

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Mit dem markigen Spruch „Ambitioniert wie du“ bewirbt Sigma sein neues Topmodell ROX 12.0 – und legt damit die Messlatte entsprechend hoch. Dabei ist der Hersteller vor allem für Modelle mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt und verzichtete bisher auf großflächige Farb- und Touchdisplays. Doch mit dem ROX 12.0 wollen die Rheinland-Pfälzer den Spitzenmodellen von Garmin und Wahoo Konkurrenz machen.

Erster Eindruck

Der neue Sigma ROX 12.0 macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Der Radcomputer wird in einer wertigen Tasche geliefert, in der jedes Teil des Sets seinen Platz findet. Selbst an Kabelbinder für die Montage dachte man im Hause Sigma und erspart damit dem ungeduldigen Radler den Gang zum Baumarkt. In der Hand fühlt sich das Gerät gut an, die Haptik ist angenehm und die Proportionen passen gut. Mit einem lauten Piepton erwacht der Sigma zum Leben.

Montage

Die mitgelieferten Sensoren und die Halterung lassen sich problemlos montieren. Sigma setzt bei der Befestigung des Computers auf denselben Drehmechanismus wie beispielsweise Garmin: im 90-Grad-Winkel ansetzen und drehen – und schon sitzt der Radcomputer fest in der Halterung. Im Test ließ sich das Modell so perfekt zwischen die Aerobars des Zeitfahrrades positionieren.

Praxis- und Wettkampftest

Bei einem GPS-Radcomputer interessieren sich die meisten neben der Trainingsaufzeichnung für die Trainingssteuerung und vor allem für das Routing. Nutzer des Gerätes haben hier auf beiden Ebenen verschiedenste Möglichkeiten der Individualisierung ihres ROX 12.0. So lassen sich im Navigationsmodus unterschiedliche Streckenprofile (Straße, MTB, etc.) wählen. Im Test wurde das Rennradprofil gewählt und daher auf schotter- und kiesfreie Wege gehofft. Größtenteils gelangte man über asphaltierte Straßen zum Ziel, doch leider wurde man ebenso über Wirtschaftswege geführt, die dem Rennradler den Angstschweiß auf die Stirn trieben. Gut gemacht sind die Routenoptionen, die der neueste Sigma anbietet. Nachdem der Zielpunkt auf der Karte, der Städtename, die Postleitzahl oder weiteren Optionen gewählt wurden, errechnet der Computer die kürzeste, empfohlene oder einfachste Routenführung aus.

Das Training lässt sich über viele Einstellmöglichkeiten steuern und flexibel gestalten. Sowohl lockere Grundlagenausfahrten als auch knackige Intervalleinheiten, die sich nach der Parametern Herzfrequenz, Zeit oder Strecke richten, sind dem Radcomputer realisierbar.

Zu jeder Zeit ist der ROX 12.0 einfach und intuitiv zu bedienen. Hierbei kommt es dem Benutzer sehr entgegen, dass das Handling an die Steuerung von Smartphones mit Touchdisplay angelehnt ist. Ziehen, wischen, schieben – so bewegt man sich durch die Menüführung. Diese bietet neben dem Routig die Synchronisation mit den Trainingsplattformen Strava (KOM-Sammler kommen also ebenfalls auf ihre Kosten), TrainingPeaks, GPSies und komoot. Trainingsdaten lassen sich über Wifi in die Sigma-Cloud und somit auf jedes beliebige Endgerät übertragen. Während des Tests fielen ebenfalls sehr positiv die Größe des Displays und die Farbenvielfalt der Anzeige auf. Hier beschränkte sich Sigma bislang auf schwarz-weiß-Darstellungen.

Auch im Wettkampf – wir testeten den ROX 12.0 über die 180 Kilometer im Ironman – erwies sich der Computer als treuer Begleiter. Durch die zusätzlichen Bedientasten an den Seiten ist es jederzeit möglich auf das Wischen zu verzichten und die verschiedenen Seiten per Tastendruck zu wählen. Dies kann vor allem in hektischen Wettkampfsituationen sehr wertvoll werden. Wertvoll ist für Athleten, die dazu neigen ihre Verpflegung zu vergessen, auch die Möglichkeit, einen Trink- und Essensalarm anhand der Parameter Distanz, Zeit oder Kalorienverbrauch zu konfigurieren. Etwas umständlich hingegen ist das Zoomen der angezeigten Karte, das, nachdem man per Touchklick diese geöffnet hat, auch mit den seitlich angebrachten Tasten möglich ist. Dies lenkt jedoch das Hauptaugemerk oftmals von der Straße. Hier hätte eine durchdachtere Lösung gefunden werden können.

Kurze Regenschauer, klebrige Sportgetränke und viel Sonnenschein – dies machte die robuste Hardware ohne Murren mit. Die Akkulaufzeit pendelte sich während des Tests allerdings nur bei gut zehn Stunden ein (angegeben ist der Radcomputer mit bis zu 16 Stunden).

Fazit

Wir finden: Der Sigma ROX 12.0 hat das Potenzial, den Wettbewerbern Garmin und Wahoo Konkurrenz zu machen. Der Computer bietet eine tolle Navigation an, mit der man nie das Gefühl hat, verloren zu sein. Die Übersichtlichkeit des Menüs und dessen Führung ist gut und schnell verständlich. Hardware als auch Software können in unserem Praxistest zu jeder Zeit überzeugen und machen auf der Straße Spaß. Die Akkulaufzeit dürfte aber etwas länger sein. 399 Euro ruft Sigma für den Rox 12.0 auf und liegt damit deutlich unter dem Spitzenmodell von Garmin und in etwa gleichauf mit dem Wahoo Elemnt Bolt. Alles in allem ist das Sigma-Flagschiff also eine potenzielle Alternative zur Konkurrenz. 

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Jan Sibbersen über das Management des Ironman-Weltmeisters

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Dieses Material wurde in Roth gefahren

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Das Rennen in Roth ist Geschichte – und die Sieger der 35. Challenge Roth, Sebastian Kienle und Daniela Sämmler, haben sich in die Geschichtsbücher eingetragen. Das Rennen bot alles, wofür Roth steht: Dramatik, Herz und Spitzensport. 5.500 Teinehmer aus 76 Nationen waren am Start, davon waren 3.100 Teilnehmer Einzelstarter. Radsport Buchstaller und seine Helfer haben das Material von insgesamt 2.600 Triathleten gezählt und ausgewertet.

Die Fahrräder

PLATZHERSTELLERANZAHL
1Cervélo269
2Canyon229
3Felt142
4Specialized125
5Argon 18113
6Trek113
7BMC96
8Scott87
9Cube82
10Cannondale70
11Stevens67
12Giant60
13Quintana Roo51
14Unbranded45
15Fuji41
16Kuota35
17Planet X27
18Simplon26
19Airstreem25
20Focus23
21LIV23
22BH21
23Merida20
24LOOK18
25Ceepo15
26Isaac15
27Rose15
28Boardmann12
29Storck12
30Ridley11
31Kestrel10
32Wilier10
33Pinarello9
34Blue8
35Centurion7
36Colnago7
37Corratec6
38Avenger5
39Bianchi4
40KTM4
41Cucuma4
42Radon4
43Benotti4
44Ventum4
45Red Bull4
46CKT3
47Bulls3
48Metta3
Teschner, Leadnova, Dolan, Camin, Derosa, Dimond, Diamondback, Merckx, Scrane, Swift, Thompson, Carver, Cipollini, Cinelli, Supra, Karbona, Axus, Basso, Shark, Frankenstein2
Maxbike, Leopard, Klein, Fresdental, Neilpryde, Emwee, Missile, Gosken, Kyzr, Mobit, Holland, Culprit, HBC, Masciarelli, Vitus, Chapter 2, Berria, Garneau, Mccann, Mendiz, Epoca, Jorbi, Ribble, Bergamont, Ghost, Koga, Pasculli, Raleigh, Sensa, Ziemen, Target, Frankenstein1

Die Laufräder

PLATZHERSTELLERANZAHL
1Zipp469
2Mavic359
3Other/unbranded328
4Reynolds149
5DT Swiss89
6HED72
7Profile Design70
8Shimano63
9Citec57
10FFWD56
11SwissSide54
12Bontrager51
13Xentis50
14ENVE49
15Vision43
16Airsteem39
17Giant33
18Planet X32
19Campagnolo31
20Fulcrum30
21Felt28
22Oval Concepts25
23Easton24
24Roval23
25Novatec21
26FLO20
27Speed20
28Lightweight15
29SRAM15
30KYZR11
31Lee2e11
32Corima9
33Token7
34Knight5
35Rothar5
363T4
37Syntace3
Rolf, Sonic, Gravity Zero, C-Tech1

Lenker

PLATZHERSTELLERANZAHL
1Profile Design539
23T238
3Canyon177
4Vision166
5Drop bars140
6Other/unbranded138
7Felt111
8Bontrager110
9Specialized77
10Syntace69
11Argon 1863
12Giant60
13Zipp51
14P.R.O.36
15Oval Concepts30
16Cannondale27
17Deda23
18Easton15
19Cube15
20Simplon14
21BMC14
22Cervélo10
23HED8
24Stevens8
25TriRig8
26Storck7
27Planet X6
28LOOK6
29Airsteem6
30Pinarello4
31Xentis, Haero, Rose, Scott3
32ENVE, Ventum, Colnago2
33Wilier1

Sattel

PLATZHERSTELLERANZAHL
1ISM625
2Fi’zi:k412
3Specialized310
4Selle Italia204
5Other/unbranded142
6Prologo131
7Bontrager89
8Cobb83
9Selle San Marco71
10SQ Lab41
11Dash21
12P.R.O.20
13Selle SMP20
14Fabric19
15Profile Design19
16Felt17
17Oval Concepts11
18Cannondale7
19Centurion7
20Ritchey4
21Terry, Oxygen, Velo3
22Syncros, Giant1

Trinksystem

PLATZHERSTELLERANZAHL
1Profile Design – 630630
2X-Lab – 301301
3Integrated – 146146
4None – 105105
5Elite – 3737
6Torhans – 2929
7Speedfil – 2323
8Vision – 2222
9Bontrager – 99
10Other – 77
11Zipp – 55
12BBB – 33
13Topeak – 11

Komponenten

PLATZHERSTELLERANZAHL
1Shimano1.254 (372 elektronisch)
2SRAM238 (52 elektronisch)
3Campagnolo46 (3 elektronisch)

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Lehren aus dem Windtunnel

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Es ist frisch hier, nur 16 Grad zeigt die Temperaturanzeige an diesem Morgen an. Im Windkanal zählt jedes Grad. Jean-Paul Ballard von Swiss Side schlägt vor, uns zwei Testfahrer in Folie einzupacken. Jetzt bloß keine Schwäche erlauben und unnötige Zeit mit Verpacken verschwenden: „Das schaffen wir auch so!“ Die Luft wird auf 45 km/h beschleunigt und stellt sich dem Fahrer entgegen. Gänsehaut gehört im Windkanal dazu. Der Blick ist auf den Monitor zwei Meter vor uns gerichtet, dahinter öffnet sich der schwarze Schlund des Tunnels. Auf dem Monitor sieht man die mit einem Stift skizzierten Umrisse der Baseline von Kopf- und Schulterposition. Je besser man die Umrisse trifft, desto genauer werden die Ergebnisse. Das Hinterrad ist in eine rollenähnliche Konstruktion eingespannt. Das Vorderrad wird automatisch beschleunigt.

Wir befinden uns im Windtunnel der Gesellschaft für Strömungsmesstechnik mbH (GST) in Immenstaad, wo sich schon Triathlongrößen wie Patrick Lange und Jan Frodeno in ihre Weltmeister-Position brachten. Direkt im Anschluss an die Eurobike sind wir der Einladung von Swiss Side gefolgt und zum Airbus-Gelände gefahren – natürlich mit allerhand aerodynamischer Fragen im Gepäck, die immer wieder zu heißen Diskussion in der Redaktion führen. Sind moderne Triathlonmaschinen mit oder ohne Trinksystem schneller? Wie schlecht ist die Trinkflasche zwischen den Extensions wirklich? Wie sieht die optimale Kopfposition aus? Hier kommt Teil 1 unserer Tests: Was bringt die aggressive Abfahrtsposition?

Windtunnel
Kevin Mackinnon / spomedis Der Prüfstand: Das Zeitfahrrad wird in eine sogenannte „Waage“ eingespannt, die die vom Fahrer erbrachte Tretleistung empfindlich misst.

Was bringt das Ablegen bei Abfahrten?

Bei Abfahrten, wo die Geschwindigkeit weit über 50 km/h steigt, unterbrechen manche Athleten – bei den Profis gut zu beobachten – das Treten, greifen an den Basebar, machen sich klein und legen ihr Gesäß aufs Oberrohr ab (siehe Foto unten). Was bringt diese Position? Die klare Antwort: aerodynamisch extrem viel. Bei einem Testfahrer brachte diese Position ein Ersparnis von 66,2 Watt im Vergleich zur Baseline (Aeroposition mit Blick nach vorn). Bei einem zweiten Fahrer, der einen schon geringeren CdA-Wert als Fahrer 1 aufwies, entstand immerhin ein Ersparnis von 29,8 Watt. Nicht nur aerodynamisch ist diese Position besser, auch kann man die Beine mal hängen lassen und lockern.

Dennoch können wir diese Position nicht uneingeschränkt empfehlen. So zu fahren, ist unglaublich gefährlich. Eine Unebenheit auf der Strecke und schon stößt man sich den Kopf oder gar andere schmerzempfindliche Körperteile, die sich in unmittelbarer Umgebung des Oberrohrs befinden. Ein fester Griff ist Pflicht. Außerdem erfordert das Halten dieser Position neben Mut auch eine gute Muskelspannung und ein hohes Maß an Konzentration. Fazit: Auch wenn man durch das Drauflegen wertvolle Watt spart, sollte im Zweifel eher diese Position vermieden werden von ungeübten und unsicheren Radfahrern.

Windtunnel
Kevin Mackinnon / spomedis Diese Abfahrtsposition reduziert den Windwiderstand erheblich.

Teil 2 (Kopfhaltung) und Teil 3 (Sind Räder mit oder ohne Trinksystem schneller?) folgen.

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Till Schenk über Sieger und Verlierer, Doper und Lutscher

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Daniela Ryf gewinnt Ironman Frankfurt mit Streckenrekord

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Bei den Frauen waren die Rollen vor dem Rennen klar verteilt: Daniela Ryf als Top-Favoritin, Sarah Crowley (AUS) als Vorjahressiegerin und Anne Haug als hoch gehandelten Langdistanz-Rookie. Nachdem Daniela Ryf bereits im Juni bei ihrem Heimrennen, dem Ironman 70.3 Rapperswil, demonstrierte, dass sie in bestechender Form zu sein scheint, ergriff sie auch in Frankfurt an der ersten Sekunde die Initiative. Beim Schwimmen setzte sich die Schweizerin prompt an die Spitze und schwamm mit der ehemaligen Kurzdistanzlerin Sarah True (USA) allen davon. 2:20 Minuten vor der Verfolgergruppe um Sarah Crowley kam das Duo in die erste Wechselzone. Anne Haug folgte mit 3:20 Minuten Rückstand an Position sieben – eine Ausgangslage, die auf dem Papier für die Deutsche absolut in Ordnung ging. Dann kam der Schreckmoment für Haug: Unmittelbar am Anfang der Radstrecke musste die Deutsche einen Platten hinnehmen, der sie knapp zehn Minuten kostete.

Radstreckenrekord für Ryf

An der Spitze des Feldes sorgte die dreimalige Ironman-Weltmeisterin währenddessen ein weiteres Mal für eine Machtdemonstration: Bei der Hälfte der Radstrecke hatte sie bereits knapp 15 Minuten Vorsprung vor Sarah Crowley und Sarah True. Anne Haug fand nach der Panne gut in ihren Rhythmus und verkleinerte den Rückstand auf die vor ihr liegenden Konkurrentinnen – ausgenommen Daniela Ryf – kontinuierlich. Von Position elf arbeitete sie sich Stück für Stück bis an Platz vier vor. Mit einem satten Vorsprung von 27:29 Minuten vor Crowley rollte Ryf schließlich als Erste in die zweite Wechselzone. Ihre Radzeit von 4:40:55 Stunden bedeutete gleichzeitig einen neuen Radstreckenrekord – und das, obwohl die Strecke dieses Jahr fünf Kilometer länger war als sonst. Anne Haug folgte 30:05 Minuten nach Daniela Ryf auf Position vier zusammen mit Sarah True.

Ryf verteidigt Vorsprung, Haug läuft auf Platz drei

Auf der Laufstrecke ließ die Schweizerin nichts mehr anbrennen. Kontrolliert lief sie einen zügigen Schritt und sicherte ihre deutliche Führung ab. Die einzige Frage war nur noch, in welcher Zeit die dreimalige Ironman-Weltmeisterin ihren zweiten Titel in Frankfurt gewinnen würde. Spannender blieb es im Kampf um die Plätze zwei und drei, um die Anne Haug ein Wörtchen mitzureden hatte. Die 35-Jährige legte auf der Laufstrecke schnell los, setzte sich direkt vor Sarah True an die dritte Position und machte zunächst Sekunde um Sekunde auf Vorjahressiegerin Sarah Crowley gut. Dem Anfangstempo musste Haug allerdings einige Kilometer später Tribut zollen und Sarah True wieder vorbeilaufen lassen. Bis kurz vor Schluss blieb es ein spannender Kampf um Platz drei zwischen Anne Haug, die immer wieder an den Verpflegungsstationen ging, und Sarah Crowley, die bis Kilometer 35 noch mit 40 Sekunden Vorsprung an Position drei lag. 

An der Spitze absolvierte Daniela Ryf ein einsames Rennen: Nach einer sagenhaften Vorstellung und einem schnellen Marathon in 2:58:53 Stunden kam sie nach 8:38:44 Stunden ins Ziel, verbesserte damit den eigenen Streckenrekord um knapp 13 Minuten und sicherte sich ihre zweiten EM-Titel. Auf Platz zwei folgte Sarah True mit 26:34 Minuten Rückstand und einem neuen Laufstreckenrekord (2:54:58 Stunden). Anne Haug musste drei Kilometer vor Schluss längere Gehpausen einlegen, konnte nicht mehr entscheidend um den Kampf um Platz drei eingreifen, bewies aber großen Kampfgeist und biss sich durch. Platz drei ging somit an Vorjahressiegerin Sarah Crowley (9:11:31 Stunden), Haug wurde mit einer Gesamtzeit von 9:14:06 schließlich Vierte. 

NAMENATIONGESAMT3.8 KM SWIM185 KM BIKE42.2 KM RUN
1Daniela RyfSUI8:38:4453:114:40:552:58:53
2Sarah TrueUSA9:05:1953:095:10:562:54:58
3Sarah CrowleyAUS9:11:3155:355:05:373:04:36
4Anne HaugGER9:14:0656:285:08:083:04:32
5Katja KonschakGER9:36:1155:285:28:313:05:52
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Frodeno schlägt Lange im Marathon

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Leichter Wind und milde Temperaturen um die 16 Grad deuteten am Rennmorgen bereits auf einen vielversprechenden und schnellen Wettkampftag hin. Nachdem um 6:30 Uhr der Startschuss für die Profimänner fiel, gab es auf den 3,8 Kilometern der Auftaktdisziplin, welche beiden Profis ohne Neoprenanzug absolviert werden musste, gleich die erste Überraschung: An der Spitze machte Josh Amberger (AUS) seinem Ruf als Überschwimmer wieder einmal alle Ehre und riss bereits nach wenigen Minuten eine Lücke auf die erste Verfolgergruppe. Darin befanden sich Jan Frodeno, der die meiste Zeit die Gruppe anführte und das Tempo machte, Nick Kastelein (AUS), Patrik Nilsson (SWE) und Patrick Lange.

Nachdem Frodeno beim Ironman 70.3 Kraichgau zwei Minuten auf Patrick Lange herausschwimmen konnte, war nicht unbedingt damit zu rechnen, dass Frodeno und Lange zusammen aus dem Wasser kommen würden. So kam es allerdings – Josh Amberger verließ das Wasser nach 46:53 Minuten, dahinter folgte die Vierergruppe um Frodeno und Lange mit knapp zwei Minuten Rückstand. Andreas Böcherer hatte beim Schwimmen einige Probleme, musste seine Schwimmbrille richten und verlor damit den Anschluss an die Spitzengruppe. Er kam mit 2:39 Minuten Rückstand auf Amberger als Sechster aus dem Wasser.

Amberger baut zunächst Vorsprung aus, Frodeno und Lange fahren zusammen

Wer davon ausging, dass Ambergers Vorsprung nur von kurzer Dauer sein wird, sollte sich gewaltig täuschen. Der Australier – ebenfalls bekannt als starker Radfahrer – brachte an der Spitze des Feldes ordentlich Druck aufs Pedal und vergrößerte seinen Vorsprung auf die Verfolger kontinuierlich. Zu der Gruppe um Frodeno, Lange, Kastelein und Nilsson konnte nach etwa 50 Kilometern noch Tyler Butterfield (BER) aufschließen. Keiner der Verfolger konnte eine Lücke auf seine Konkurrenten reißen und so fuhr die Fünfergruppe in fairem Abstand zusammen. Nach der ersten Radrunde betrug der Rückstand auf Amberger etwas mehr als vier Minuten. Auf der zweiten Hälfte der 185 Radkilometer ergriff zunächst Jan Frodeno die Initiative und leistete eine knappe halbe Stunde Führungsarbeit. Allerdings ohne Erfolg, weshalb sich der Ironman-Weltmeister von 2015 und 2016 wieder in der Gruppe zurückfallen ließ und seine Bemühungen einstellte. Dieser Fakt sprach dafür, dass das Tempo in der Fünfergruppe nicht unbedingt sehr hoch zu sein schien – niemand ging das Risiko einer ernsthaften Attacke ein. Die Dynamik glich eher einem kollektiven Abwarten.

Nach 140 Kilometern mussten Butterfield und Kastelein etwas abreißen lassen. 15 Kilometer vor der zweiten Wechselzone dann ein Schreckmoment für den Vorjahresdritten Patrik Nilsson: Der Schwede griff sich an den Oberschenkel, hörte auf zu treten und verlor den Anschluss an Lange und Frodeno. Währenddessen verkleinerte sich der Rückstand der Verfolgergruppe auf den führenden Australier in der letzten Stunde auf dem Rad Stück für Stück. Mit einer Radzeit von 4:29:53 Stunden kam Josh Amberger schließlich nur noch mit 19 Sekunden Vorsprung vor Frodeno und 40 Sekunden vor Lange und Nilsson als Erster in die zweite Wechselzone. Im Zeitraum von 30 Sekunden ging das Quartett schließlich auf die Marathonstrecke – es wurde als eine Laufentscheidung um den EM-Titel 2018.

Frodeno distanziert Lange beim Laufen

Patrik Nilsson versuchte erst mit Patrick Lange mitzulaufen, musste aber nach wenigen Kilometern abreißen lassen. Es kam also zum erwarteten Duell zwischen Jan Frodeno und Patrick Lange, die Josh Amberger bereits nach 2,5 Kilometern überholten. Auf dem ersten Drittel des Marathons baute Jan Frodeno seinen Vorsprung auf Patrick Lange von 35 Sekunden auf 1:15 Minuten aus, nach dem Halbmarathon war Frodeno zwei Minuten vor Lange. Auch auf der zweiten Marathonhälfte hatte der amtierende Ironman-Weltmeister dem unglaublichen Tempo von Jan Frodeno nichts entgegenzusetzen. Mit vier Minuten Vorsprung ging Frodeno auf die letzte von vier Laufrunden.

Während der Triathlon-Olympiasieger von 2008 seinem zweiten Ironman-EM-Titel entgegenlief, wurde Patrick Lange auf den letzten Kilometern immer langsamer. Schließlich musste er sich knapp zwei Kilometer vor dem Ziel noch dem starken Läufer Patrik Nilsson geschlagen geben. Nach 8:00:58 Stunden und mit einem neuen Laufstreckenrekord von 2:39:06 Stunden für den Marathon gewann Frodeno das Rennen souverän. Patrik Nilsson folgte mit 7:17 Minuten Rückstand und einer Marathonzeit von 2:46:92 Stunden auf Platz zwei. Patrick Lange wurde letztendlich Dritter bei seinem Heimrennen und kam nach 8:09:26 Stunden und mit 8:28 Minuten Rückstand (2:47:15 Stunden Marathon) ins Ziel.  

NAMENATIONGESAMT3.8 KM SWIM185 KM BIKE42.2 KM RUN
1Jan FrodenoGER8:00:5848:424:28:362:39:06
2Patrik NilssonSWE8:08:5048:464:28:452:46:02
3Patrick LangeGER8:09:2648:434:29:012:47:15
4Nick KasteleinAUS8:18:4548:434:32:442:52:33
5Josh AmbergerAUS8:26:1646:534:29:533:04:40
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Daniela Sämmler, die schnellste Deutsche aller Zeiten

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Der Abus Gamechanger im Test

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Das Prinzip des Aero-Rennradhelms ist bereits seit einigen Jahren bekannt: Meist ähneln die Modelle klassischen Helmen aus dem Straßenradsport, sie unterscheiden sich lediglich durch die geschlossene Oberfläche, welche den Luftstrom optimieren soll. Anders als die komplett geschlossenen Zeitfahrhelme bieten Aero-Rennradhelme jedoch ausreichend Belüftung. Sie können auch auf dem Rennrad getragen werden, was für Triathleten den Vorteil mit sich bringt, nur einen Helm für Wettkampf und Training anschaffen zu müssen. Während einige Aero-Helme mit Visieren kommen und damit näher am Zeitfahrhelm sind, ist der Gamechanger von Abus auf den ersten Blick ein klassischer Rennradhelm mit geschlossener Front.

Auf der Suche nach dem perfekten Luftstrom

Die Hersteller von Aero-Rennradhelmen werben oft damit, dass sie den optimalen Kompromiss aus aerodynamischem Vorteil und guter Belüftung gefunden haben wollen. Denn je geschlossener die Oberfläche ist, desto eher heizt es sich im Innern auf. Einige Produktentwickler werben mit Einsparungen im zweistelligen Wattbereich. Diese Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen, da sie einerseits bei hohen Geschwindigkeiten (meist 45 km/h) entstehen und oft auf den ersten Blick nicht klar ist, welcher Helm als Referenz genommen wurde. Abus äußert sich in puncto Aerodynamik und Belüftung beim Gamechanger folgendermaßen: „Mit seinem Multi Position Design definiert er Aerodynamik neu, denn die Luftströme sind für alle renntypischen Kopfneigungen optimiert. Die Forced Air Cooling Technology sorgt für ein angenehmes Klima am Kopf.“

Praxistest

Inwiefern sich der Gamechanger in Sachen Aerodynamik theoretisch von anderen Helmen unterscheidet, haben wir nicht unter Laborbedingungen getestet. Stattdessen haben wir den Gamechanger beim täglichen Training mitgenommen, auf dem Straßenrennrad und der Triathlonmaschine. Die richtige Größe war dank gut justierbarem Einstellrad schnell gefunden. Auffällig ist, dass der Helm keine Clips zum Verstellen des Riemens an den Wangen hat. Nur am Kinn kann man die Länge des Riemens einstellen. Auf diese sogenannten Flow Straps hat Abus viel Wert gelegt, sie flattern nicht im Wind und sollen hautfreundlich sein. Richtig gut gefallen hat uns, dass die Entwickler des Gamechanger Rücksicht auf Zopfträger genommen haben. An der Rückseite des Helms bietet eine Aussparung genügend Platz für lange Haare oder einen Dutt.

Abus Gamechanger
Hersteller Der Gamechanger von Abus ist in insgesamt acht Farben erhältlich. Wir haben das Modell in Weiß getestet.

Überzeugen konnte ebenfalls die Airport genannte Brillenhalterung: Damit kann die Radbrille bei Bedarf (zum Beispiel bei Anstiegen oder Pausen) auf der Rückseite gelagert werden. Das funktionierte mit wenig Übung schnell und hielt zuverlässig.

Und auch was die Belüftung, einer der wesentlichen Punkte angeht, funktioniert der Gamechanger hervorragend. Abus nennt das System Forced Air Cooling, es wurde im Test auch bei viel Sonneneinstrahlung nicht zu warm.

Abus Gamechanger
Hersteller Dank der Airport-Brillenhalterung kann die Radbrille sicher in die Rückseite des Gamechanger gesteckt werden.

Fazit

„Den behalte ich gleich an“, so lautete der erste Eindruck unseres Testfahrers. Passform und Belüftung stimmen beim Gamechanger. Auch das Gewicht, 270 g in Größe M, trägt zum hervorragenden Gesamteindruck bei. Die Brillenhalterung und die Aussparung für Zopfträger stechen im Vergleich zu Mitbewerbern positiv heraus. Zudem kam es zum ersten Mal vor, dass wir auf dem Nachhauseweg wegen des Helms angesprochen wurden – die Optik gefällt anscheinend nicht nur dem Testfahrer. Wer einen Kritikpunkt sucht, könnte einwenden, dass der Gamechanger kein Visier hat. Preislich liegt das Modell mit 199,95 Euro in der Oberklasse. Dafür bekommt man einen tollen Helm für das Rennradfahren und den Einsatz beim Triathlon.

Wie kam der Gamechanger bei unseren Lesern an? In der triathlon 161 (Juli 2018) lesen Sie das Fazit der Lesertester zum neuen Aero-Rennradhelm von Abus.

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Daniela Sämmler schlägt Lucy Charles

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Bei den Frauen kam es zum vorgezeichneten Rennverlauf: Ex-Profischwimmerin und Ironman-Vizeweltmeisterin Lucy Charles bewies bei der ersten Disziplin ein weiteres Mal ihre Extraklasse. Mit einer Schwimmzeit von 46:48 Minuten kam sie nicht nur mit mehr als vier Minuten vor ihrer ersten Verfolgerin aus dem Wasser, sondern stellte gleichzeitig auch einen neuen Schwimmstreckenrekord in der Frauenwertung auf. Daniela Sämmler verließ das Wasser als fünfte Frau mit knapp acht Minuten Rückstand auf Charles. Das Trio um Kaisa Sali, Yvonne van Vlerken und Laura Siddall folgte 1,5 Minuten später. 

Charles fährt einsames Rennen, Sämmler überragend auf dem Rad

Auch auf dem Rad zeigte die 24-jährige Britin keine Schwäche und blieb ungefährdet in Führung. Dahinter fuhr Daniela Sämmler schnell an die zweite Position vor. Kaisa Sali löste sich aus der Verfolgergruppe und konnte sich nach circa 45 Kilometern an die dritte Stelle vorschieben. Sämmler hielt den Abstand zu Charles zunächst konstant bei etwa sieben Minuten und baute ihren Vorsprung auf Sali, van Vlerken und Siddall weiterhin aus. Gegen Ende der Radstrecke konnte Sämmler offensichtlich noch einmal zulegen — denn sie machte Zeit auf die Führende gut. Mit der schnellsten Radzeit des Tages in 4:41:44 Stunden kam Sämmler schließlich knapp vier Minuten hinter Charles, die einen Radsplit von 4:45:47 Stunden hinlegte, in die zweite Wechselzone. Sieben Minuten hinter Sämmler folgten Yvonne van Vlerken und Kaisa Sali. Vorjahreszweite Laura Siddall erreichte den zweiten Wechsel als Fünfte — knapp neun Minuten hinter Daniela Sämmler.

Challenge Roth 2018 – Sämmler und Charles
Simon Müller / spomedis Fix und fertig: Lucy Charles (l.) und Daniela Sämmler nach dem packenden Zweikampf.

Sämmler rennt sensationell zum deutschen Rekord 

Lucy Charles startete solide in den Marathon und legte von Anfang an viel Wert auf ausreichende Verpflegung und Kühlung. Auch Daniela Sämmler lief in schnellem Tempo los und orientierte sich dabei an einem Tempo von 4:15 Minuten pro Kilometer. Hinter den beiden Führenden startete Kaisa Sali eine fulminante Aufholjagd. Die Finnin ist als starke Läuferin bekannt und legte beim Marathon eins Wahnsinnstempo vor – trotz Magenprobleme im Rennverlauf. Aber nicht nur Kaisa Sali schob sich konstant und weiter an Lucy Charles heran, auch Daniela Sämmler arbeitete sich mit jedem weiteren Kilometer an Ironman-Vizeweltmeisterin Lucy Charles heran. Bei Kilometer 30 lagen nur noch 43 Sekunden zwischen Sämmler und Charles. Bei Kilometer 33 trennten die beiden nur noch 14 Sekunden. In Büchenbach machte Daniela Sämmler ernst und übernahm die Führung. Lucy Charles, die Gejagte, war geschlagen – und hatte der Attacke von Sämmler nichts mehr entgegen zu setzen. Mit hauchdünnem Vorsprung von 9 Sekunden und letzter Kraft rettete Sämmler ihren Sieg ins Ziel und stellte nach 8:43:42 Stunden den Alt-Rekord (8:47:26 Stunden) von Sandra Wallenhorst aus 2008 ein. Rund 3 Minuten nach Sämmler überquerte auch Kaisa Sali mit der schnellsten Marathonzeit (3:00:04 Stunden) der Dreien die Ziellinie.

NAMENATIONGESAMT3,8 KM SWIM180 KM BIKE42,2 KM RUN
1Daniela SämmlerGER8:43:4254:434:41:443:04:10
2Lucy CharlesGBR8:43:5146:484:45:473:08:04
3Kaisa SaliFIN8:46:4956:264:47:043:00:04
4Laura SiddallGBR8:48:4256:254:49:003:00:35
5Yvonne van VlerkenNED8:54:4056:204:47:013:08:00
6Bianca SteurerAUT9:02:4456:224:52:573:10:39
7Karen SteursBEL9:29:431:00:025:08:183:17:15
8Julia ErtmerGER9:37:481:03:075:07:353:23:50
9Lucie ZelenkovaCZE9:40:2651:025:17:153:28:18
10Elena IlleditschGER9:41:1559:575:17:053:19:54
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