Bei der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft in Lahti hat es einen Todesfall gegeben. Wie der Veranstalter am Samstag mitteilte, musste eine Athletin beim Schwimmen aus dem Wasser geholt und medizinisch versorgt werden. Trotz schnell eingeleiteter Rettungsmaßnahmen sei die Athletin verstorben.
Silke Insel/spomedis Bei der Ironman-70.3-WM in Lahti ist eine Athletin beim Schwimmen verstorben.
Nach Ironman-Angaben wurde die Triathletin aus dem Wasser geholt, nachdem sie etwa die Hälfte der 1,9 Kilometer langen Schwimmdistanz absolviert hatte. Sie habe sofort erste medizinische Hilfe durch Rettungsschwimmer erhalten und sei dann an Land von weiteren Rettungskräften, darunter zwei Veranstaltungsärzten, behandelt worden. Trotz aller Bemühungen habe die Athletin nicht gerettet werden können.
„Unsere Gedanken sind bei der Familie und den Freunden“
„An einem Tag, an dem wir den Spirit und die Erfolge unser WM-Athleten feiern wollten, sind wir am Boden zerstört“, heißt es in dem auch auf Social Media verbreiteten Statement von Ironman. „Unsere Gedanken sind bei der Familie und den Freunden, die wir in dieser schwierigen Zeit unterstützen werden. Wir danken den Rettungskräften, die schnell gearbeitet haben, um die Sportlerin medizinisch zu versorgen.“
Zu Alter und Herkunft der Sportlerin machte Ironman keine Angaben. Man werde die Privatsphäre der Familie respektieren und von weiteren Verlautbarungen absehen, hieß es.
Die Bedingungen im See Vesijärvi waren am Morgen beim Start der Frauenrennen der Ironman-70.3-WM gut. Es gab kaum Wind und nur sehr kleine Wellen. Bei 19 Grad Wassertemperatur schwammen alle vom tri-mag.de-Team gesehenen Teilnehmerinnen mit Neoprenanzug. Zwar wurden die Starts wegen Nebels um 30 Minuten nach hinten verlegt. Als die Profi-Frauen um 8 Uhr ins Wasser sprangen, war die Sicht aber wieder frei. Im Anschluss an die Profis wurden rund 2.000 Altersklassenathletinnen in zwölf Startwellen mit einem Rolling Start ins Wasser geschickt.
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In einem einsamen Rennen an der Spitze verteidigt Taylor Knibb ihren Ironman-70.3-Weltmeisterinnentitel und erzielt eine neue Weltbestzeit. Im Rennen um Silber und Bronze bleibt es spannend bis zum Schluss. Laura Philipp und Anne Reischmann rennen in die Top Ten.
Peter Jacob / spomedis Taylor Knibb kürt sich erneut zur Ironman-70.3-Weltmeisterin.
Mit einer halben Stunde Verspätung begann die 17. Auflage der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft im finnischen Lahti. Eine Nebelwand hing früh morgens über dem 19,5 Grad warmen See Vesijärvi, sodass die Veranstalter die Startzeit um 30 Minuten, auf 8:00 Uhr Ortszeit, legten. Anschließend konnte man einige Profi-Triathletinnen sehen, die sich aus ihrem Wechselbeutel mit Schuhen sowie Pullover oder Jacke bekleideten, um sich gegen die Außentemperatur von 13 Grad zu schützen. Nach etwas Wartezeit und sich lichtendem Nebel, reihten sich die Athletinnen fünf Minuten vor der neuen Startzeit für einen Dive-Start auf dem Ponton im Hafen Teivaa auf und warteten gespannt auf den verspäteten Startschuss. Das 1,9 Kilometer Schwimmen führte über ein Punkt-zu-Punkt-Schwimmen mit einer Linkskurve sowie zwei Rechtskurven zur ersten Wechselzone.
Peter Jacob / spomedis Mit einem Kopfsprung erfolgt der um eine halbe Stunde verschobene Start um 8:00 Uhr Ortszeit für die Profi-Triathletinnen.
Taylor Knibb mit Raketenstart
Wie auch schon beim olympischen Testevent in Paris wählte die amtierende Ironman-70.3-Weltmeisterin Taylor Knibb die äußerste Position, um von der Plattform ins Wasser zu tauchen. Abseits des großen Getümmel war es auch die US-Amerikanerin, die mit der ersten Wasserberührung das Tempo ansetzte. Aus der Mitte startend und quer durch den Hafen schwimmend war es die Britin Lucy Buckingham, der es gelang sich in den Wasserschatten von Taylor Knibb zu platzieren. Zur ersten Wendeboje, die außerhalb des Hafens nach knappen 500 Metern lag, war es eine Gruppe von fünf Athletinnen mit Knibb und Buckingham, die schon eine Lücke zum weit auseinandergezogenen Feld reißen konnte.
Lucy Buckingham als Erstes aus dem Wasser
Im Anschluss des ersten Turns war es die Britin Lucy Buckingham, die sich an die Spitze der Gruppe setzte und bis zum Ausstieg auch nicht mehr aus der Hand gab. An ihren Füßen folgte Taylor Knibb, sowie die Brasilianerin Pamella Oliveira, Imogen Simmonds und Caroline Pohle als beste Deutsche beim Schwimmen. India Lee, die zweite Britin im vorderen Feld, hing zwischen der Führungsgruppe und einer größeren Verfolgerinnengruppe. Nach 26:18 Minuten erreichte Buckingham als Erstes den Ausstieg, India Lee folgte an Position sechs mit 44 Sekunden Rückstand. Die erste Gruppe um die Verfolgerinnen mit einem Teil der Favoritinnen um Daniela Ryf, Holly Lawrence, Paula Findlay, Emma Pallant-Browne und einer stark schwimmenden Katrina Matthews erreichten mit einem Rückstand von 1:22 Minuten auf Laucy Buckingham die Wechselzone.
Peter Jacob / spomedis Nach einem guten Schwimmen ist Daniela Ryf in der ersten Verfolgerinnengruppe.
Laura Philipp wiederum folgte auf Platz 24 liegend 2:44 Minuten hinter der Führenden Buckingham und knappe 1:20 Minuten hinter der Gruppe mit Ryf. Laura Jansen und Anne Reischmann positionierten sich gute 3:50 Minuten hinter der Spitze auf den Plätzen 34 und 35, Lisa Gerß erreichte als 41 und einem Rückstand von 5:57 Minuten die Wechselzone.
Taylor Knibb und Imogen Simmonds setzen sich ab
Die 31-jährige Lucy Buckingham wechselte als schnellstes und war die Erste auf dem Rad, um den 90 Kilometer langen Radkurs in Angriff zunehmen. Die Brasilianerin Oliveria folgte auf Position zwei liegend, musste jedoch schon innerhalb der ersten Meter auf dem Rad reißen lassen. Taylor Knibb, die die Zeit in der Wechselzone noch für das Anziehen ihrer Socken nutze, übernahm schnell die Führung. Etwas zu dicht folgend und dann mit einer blauen Karte aufgrund von Drafting versehen, war es Lucy Buckingham, die im Laufe des Rennens die Zeitstrafe abstehen musste. Einzig die Schweizerin und frisch gebackene Vize-Europameisterin Imogen Simmonds konnte anfangs folgen, musste im Laufe der Kilometer die beeindruckend auffahrende Knibb jedoch auch ziehen lassen. Wie hoch das Tempo an der Spitze angeschlagen wurde, präsentierte sich bei der ersten Zwischenzeit nach 14,3 Kilometern. Die Gruppe der Verfolgerinnen und starken Radfahrerinnen mit Daniela Ryf, Paula Findlay und Katrina Matthews verlor gute 40 Sekunden auf die an der Spitze fahrende US-Amerikanerin. Mit in der Gruppe der Verfolgerinnen befanden sich die Bronzemedaillengewinnerin der vergangenen Ironman-70.3-Weltmeisterschaft, Emma Pallant-Browne und die Australierin Ellie Salthouse.
Laura Philipp fährt allein durchs Feld
Laura Philipp, die nach dem Schwimmen mehr Rückstand hatte, als im Vorhinein erwartet, machte sich allein auf den Weg nach vorn. Nach 40 gefahrenen Kilometern befand sich die deutsche Mitfavoritin schon auf dem achten Platz. Der Abstand zur Gruppe mit Ryf lag bei guten 1:30 Minuten. Imogen Simmonds fuhr zu diesem Zeitpunkt weiterhin auf dem zweiten Platz auf sich allein gestellt zwischen Taylor Knibb und den Verfolgerinnen, mit einem Vorsprung von zwei Minuten. Dabei gut zu erkennen war, dass Laura Philipp, wie auch andere Athletinnen im Feld, auf den Aero-Vorteil einer Flasche oder ähnlichem Gegenstand im Brustbereich setzte, den der Brite Joe Skipper salonfähig machte.
Das Zelt für die Zeitstrafen, das von Lucy Buckingham angesteuert werden musste, glich einer kleinen Versammlung, so war die Britin nicht allein. Ellie Salthouse, Holly Lawrence, Caroline Pohle, Tamara Jewett und Justine Guerard mussten ebenso die ausgesprochenen Strafen abstehen.
Einsame Spitze
Im Laufe des Rennens gab es keine Veränderungen an der Spitze des Feldes. Die 25-jährige Taylor Knibb, hatte denselben Rennplan wie im vergangenen Jahr bei ihrem Ironman-70.3-Titelgewinn in St. George, frühzeitig die Führung übernehmen und bei einer Trittfrequenz von 80 bis 85 Umdrehung vom Feld absetzen. Und was ihr in der Saison 2022 gelang, wiederholte sie auch in dieser. Bei jeder Zeitnahme kam etwas mehr Rückstand auf die Uhr der Verfolgerinnen, sodass 20 Kilometer vor der zweiten Wechselzone der Vorsprung auf mehr als 4:30 Minuten auf die vierköpfige Gruppe anwuchs. Imogen Simmonds, die eine beeindruckende Leistung zeigte, hielt sich zu diesem Zeitpunkt weiterhin, ebenso allein fahrend, auf der zweiten Position. Laura Philipp konnte hingegen den Rückstand auf Ryf, Pallant-Browne, Findlay und Matthews auf eine Minute reduzieren.
Die zweite deutsche Athletin mit Blick auf die Top Ten, Anne Reischmann, die bei den vergangen beiden Austragungen der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft jeweils auf dem zehnten Platz als beste Deutsche landete, fuhr ebenfalls durchs Feld. Nach 82 Kilometern lag die 31-Jährige schon auf dem zehnten Platz und hatte seit dem Schwimmen 24 Plätze gut gemacht.
Taylor Knibb vorn weg, spannender Kampf um Silber und Bronze
Nach 2:07:52 Stunden Radzeit erreicht die Mixed-Realy-Olympiasiegerin von Tokio 2020, Taylor Knibb, die zweite Wechselzone und machte genau dort weiter, wo sie beim Radfahren aufgehört hatte, mit der schnellsten Zeit, dieses Mal beim Wechsel. Nach nur 38 Sekunden verließ sie die Wechselzone in Richtung Laufstrecke. Zwei Minuten später, als die US-Amerikanerin schon aus der Wechselzone hinausgelaufen war, erreichte Imogen Simmonds mit der zweitschnellsten Radzeit die Wechselzone. Dahinter nahmen Ryf, Pallant-Browne, Findlay und Matthews gemeinsam den letzten steileren Anstieg auf dem Weg zur Wechselzone in Angriff. Hier war es Katrina Matthews, die mit einem Lächeln im Gesicht den Ton angab. Dieses Lächeln behielt sie auch, als sie als Führende der Vierergruppe auf die Laufstrecke gehen konnte und damit direkt die anderen drei Athletinnen unter Druck setzte.
Während Daniela Ryf und Paula Findlay dem Tempo von Katrina Matthews nicht folgen konnte, entwickelte sich ein „Battle of the Brits“ im Kampf um Bronze. Emma Pallant-Browne, die für ihre Laufleistung bekannt ist, war aufgrund des langsameren Wechsels jedoch direkt etwas im Hintertreffen gegenüber Matthews. Der Abstand der beiden auf Platz drei und vier laufenden Triathletinnen hielt für eine knappe Runde, dabei war Katrina Matthews immer in Blickweite für die folgende Emma Pallant-Browne. Der Kampf um Platz drei brachte beide, die im Schnitt gut zehn Sekunden schneller liefen als Imogen Simmonds auf Position zwei, näher an einen möglichen zweiten Platz.
Katrina Matthews mit dem Push zu Silber
Richtung Ende der ersten Runde liefen die beiden Britinnen nahezu Schulter an Schulter, ehe Katrina Matthews das Zepter in die Hand nahm und bei einem der Anstiege auf dem Tempo blieb. Emma Pallant-Browne konnte dem Push nichts entgegensetzen und musste abreißen lassen. Mit dem Selbstbewusstsein und den bekannten Abständen auf die vor ihr liegende Imogen Simmonds, flog Matthews regelrecht an die Schweizerin heran und konnte sie direkt hinter sich lassen. Mit dem schnellsten Lauf der Top Ten und dem zweitschnellsten insgesamt (1:16:38 Stunden) sichert sich Katrina Matthews keine sieben Wochen vor der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii den Vize-Weltmeisterinnentitel (3:57:05 Stunden) über die Hälfte der Distanz, hinter einer erneut überragend auflaufenden Taylor Knibb (3:53:02 Stunden), die als zweite Athletin nach Daniela Ryf den Titel im darauffolgenden Jahr verteidigen konnte. Zudem unterbietet Taylor Knibb die bestehende Ironman-70.3-Weltbestzeit von Laura Philipp, die sie beim Ironman 70.3 Dubai im vergangenen Jahr erzielte, um eine Sekunde. Imogen Simmonds belohnt sich mit dem dritten Rang (3:57:56 Stunden) für ein beherztes Rennen vom Start weg und steht nach dem zweiten Platz bei der Europameisterschaft vor drei Wochen erneut auf dem Podium eines Meisterschaftsrennens.
Die frisch gebackene Ironman-70.3-Europameisterin Laura Philipp erreichte nach einer Aufholjagd als sechste (4:02:27 Stunden) das Ziel, einen erneuten zehnten Platz bei der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft belegte Anne Reischmann (4:06:18 Stunden). Die weiteren deutschen Athletinnen Laura Jansen, Lisa gerß und Caroline Pohle erreichen das Ziel auf 26., 29. und 34. Platz.
Mit einer dominanten Performance hat Taylor Knibb ihren Titel als Ironman-Weltmeisterin über die 70.3-Distanz verteidigt. In Lahti siegte die junge US-Amerikanerin vor Katrina Matthews (GBR) und Imogen Simmonds (SUI). Mit Laura Philipp und Anne Reischmann gelang zwei deutschen Profis der Sprung in die Top Ten. Wir haben mit den Protagonisten des Tages im Ziel gesprochen.
Taylor Knibb (USA): 3:53:02 Stunden, 1. Platz
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Im Jahr 1988 hat Agegrouper Gerhard Müller seinen ersten Triathlon ins Ziel gebracht und dabei offenbar Geschmack am Finishen gefunden. Am vergangenen Wochenende machte er beim Allgäu Triathlon die 500 voll.
Gerhard Müller (rechts) freut sich im Ziel mit Veranstalter Hannes Blaschke über sein 500. Finish.
Bei 500 Wettkämpfen im Triathlon und Duathlon könnte man schon mal den Überblick verlieren. Aber bei Gerhard Müller besteht in dieser Hinsicht keine Gefahr. Der 77-Jährige dokumentiert seit 1988 jeden seiner Wettkämpfe und konnte deshalb stolz vermelden, dass sein Finish über die olympische Distanz beim diesjährigen Allgäu Triathlon sein 455. ins Ziel gebrachter Triathlon war. Addiert man seine 45 Duathlons, dann kommt man auf die unglaubliche Zahl von 500 Zieleinläufen in 36 Saisons.
Auf allen Distanzen zu Hause
Beim Allgäu Triathlon gehört Gerhard zu den Stammgästen, aber der Sport hat ihn selbstverständlich über die Grenzen seines Bundeslandes hinaus gebracht. An genau 140 Wettkampforten hat er bislang Ziellinien überquert – und das von den kürzesten Formaten bis zur Langdistanz, von denen er mittlerweile 17 auf der Habenseite vermerken konnte.
Um auf seine Zahlen zu kommen, absolviert Gerhard im Schnitt 14 Wettkämpfe pro Jahr. Es gab aber auch schon Jahre, in denen es über 20 waren – gern auch mit mehreren Veranstaltungen an einem Wochenende.
In dieser Saison will der Vielstarter noch fünf weitere Wettkämpfe bestreiten, sodass am Ende der Saison wieder das Sportabzeichen der Deutschen Triathlon Union (DTU) winkt, das 36. in Folge …
Denke ich an Finnland, sehe ich Wasser und ganz viel Wald vor meinem geistigen Auge. Genau das bietet der Kurs bei der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft in Lahti. Wir haben die Strecke besichtigt.
Herrlich! Lahti heißt auf Finnisch „Bucht“ und die Stadt liegt hübsch gelegen am Vesijärvi. Das Wasser des Sees ist ruhig, dunkel und frisch und ist für Wasserliebhaber ein tolles Schwimmrevier. Gestartet werden die Rennen im südlichen Jachthafen mit einem Sprung von einer hölzernen Plattform. Die 40-50 Profis stellen sich hier nebeneinander auf, die Agegrouper werden alle 15 Sekunden in Zehnergruppen auf die Reise geschickt.
Der 1,9-Kilometer-Schwimmkurs ist denkbar einfach und führt die Sportlerinnen und Sportler zunächst 500 Meter parallel zum Ufer geradeaus. Nach einem Linksknick geht es einige Hundert Meter auf den See hinaus, ehe man um zwei Bojen herum zum Ausstieg im nördlichen Jachthafen schwimmt. In der Raceweek ist es fast windstill, entsprechend gibt es beim offiziellen Testschwimmen neben der Wettkampfstrecke kaum Wellen. Die 19 Grad Wassertemperatur sind mit Neopren sehr gut zu ertragen. Trotzdem tragen manche Athleten zusätzlich Neoprenhauben. Positiv, und vielleicht eine Folge der jüngsten Ereignisse in Irland: Alle Teilnehmer des Testschwimmens erhalten ein Armband und werden von Ironman beim Ein- und Ausstieg registriert.
Silke Insel / spomedisSilke Insel / spomedisSilke Insel / spomedisTestschwimmen im See: Das kühle Wasser des Vesijärvi ist mit Neopren kein Problem.
Der Bikekurs: Finnland pur!
So stelle ich mir Finnland vor: Natur pur. Hier ein See, dort ein Wald, dann ein Bauernhof und wieder Wald und nach dem nächsten Ort noch mehr Wald. Hat man es raus aus T1 und über die ersten Kilometer durch Lahti geschafft, werden die Straßen breiter und die Sicht weiter. An manchen Stellen führt die Straße jetzt kilometerweit geradeaus, immer wieder geht es rauf und runter. Trotz einiger Rampen ist die Strecke schnell, auf den Abfahrten werden mit dem TT-Bike locker 50, 60 km/h und mehr erreicht. Rolling, nennen das manche Triathleten.
Technische Schwierigkeiten gibt es nicht. Sofern keine Elche die Straße kreuzen, wovor Schilder warnen, kann bis zum ersten Abbieger nach gut 30 Kilometern komplett in Aeroposition gefahren werden und auch danach, wenn der Kurs kurviger wird, gibt es kaum einen Grund die Basebars zu greifen oder gar zu bremsen. Größte Herausforderung dürfte sein, über die gesamte Zeit motiviert und fokussiert zu bleiben. Schwinden die Kräfte zum Ende der 90-Kilometer-Schleife, könnte die faszinierende Landschaft auch als eintönig empfunden werden. Überraschend anspruchsvoll ist das Finale, in dem es fünf Kilometer vor T2 noch einmal steil hinauf geht. Auf den letzten 300 Metern erwartet die Athleten eine weitere Rampe, die viele aus dem Sattel zwingen wird. Danach geht es bergab mit hoher Geschwindigkeit durch eine Links-Rechts-Kombination (inklusive Speed Bumb) in die Wechselzone.
Der Wechsel in die Laufschuhe erfolgt für die Agegrouper in einer Kongresshalle, die Profis stellen ihre Räder draußen ab und sparen dadurch ein paar Meter. Für alle gleich ist der kurze, aber steile Anstieg über eine Fußgängerbrücke, der im Laufe des Rennens dreimal (jeweils zu Beginn der zwei Laufrunden und vor dem Zieleinlauf) zu bewältigen ist. Im Anschluss wartet das nächste Highlight: Eine 400-Meter-Runde auf der blauen Tartanbahn im Stadion des FC Lahti unterhalb der Skisprungschanzen. Sind die Abstände an dieser Stelle des Rennens gering, ist hier eine der wenigen Möglichkeit einen Blick auf die Konkurrenz zu werfen.
Raus aus dem Stadion zieht sich die Schleife auf einem breiten Radweg überraschend lange den Berg hinauf, ehe sie durch eine ruhige Wohnsiedlung führt und die eben erklommenen Höhenmeter rasch wieder abnehmen. Hier sind beim Laufen gute Bergabqualitäten gefragt, sonst lassen beim Abbremsen muskuläre Probleme grüßen. Zurück am Vesijärvi folgt der optisch schönste Abschnitt des Halbmarathons. Der Kurs führt nun am Ufer entlang und dann auf Schotterwegen durch eine kleine Parkanlage auf die zweite Runde oder ins Ziel.
Silke InselSilke InselBeim Laufen geht es erst über eine Brücke, später wird es idyllisch.
Fazit: Ein WM-würdiger Kurs
Der Kurs in Lahti ist herausfordernd und selektiv, aber nicht extrem und daher einer Weltmeisterschaft absolut würdig. Bei den Höhenangaben hat sich Ironman vertan. Statt den angegebenen 417 Höhenmetern beim Radfahren und 198 Höhenmetern beim Laufen sind es laut unseren Messungen eher doppelt so viele. Im Rennen wird es nach dem Schwimmen im kühlen See darum gehen, auf Temperatur zu kommen und auf dem Rad gut zu pacen, sonst könnten einem die zahlreichen Anstiege viel Kraft kosten. Wer sich auf den 90 Kilometern die Beine „verbruzzelt“, wie Laura Philipp sagt, wird es beim Laufen schwer haben. Denn auch hier sind noch einige Rampen zu bewältigen.
Am Sonntag fällt der Startschuss für die neue Saison der Super League Triathlon. Im Enduro-Format werden drei Triathlonrennen in Folge absolviert. Wir geben einen Überblick über die Rennen in der britischen Hauptstadt.
Super League Triathlon
Am Samstag beginnt mit den Wettkämpfen in London die fünfte Saison der Super League Triathlon. Im sogenannten Enduro-Format müssen die Athletinnen und Athleten drei Triathlons ohne Pause über jeweils 300 Meter Schwimmen, vier Kilometer auf dem Rad und 1,6 Kilometer in Laufschuhen absolvieren. Wer am Ende einer Disziplin mehr als 90 Sekunden hinter dem Führenden liegt, scheidet aus. Der Startschuss zum Rennen der Frauen fällt am Sonntag um 15 Uhr deutscher Zeit (14 Uhr Ortszeit), das Männerrennen startet um 16:15 Uhr (15:15 Uhr Ortszeit). Übertragen werden die Wettkämpfe auf der Website der Super League.
Die Titelverteidigerinnen fehlen
Serien-Titelverteidigerin Georgia Taylor-Brown und Cassandre Beaugrand, die Siegerin aus London im vergangenen Jahr, werden am Sonntag nicht an der Startlinie stehen. Als Favoritin geht Beth Potter an den Start, die Britin gewann erst vor wenigen Tagen das Olympia-Testevent in Paris. Die Abwesenheit der Titelverteidigerin nutzen könnte ebenfalls Taylor Spivey. Hinter Taylor-Brown beendete die Amerikanerin im vergangenen Jahr die Wettkampfserie auf dem zweiten Rang, beim Rennen in London belegte sie ebenfalls Platz zwei. Zum erweiterten Kreis der Favoritinnen gehören außerdem Sophie Coldwell (GBR), Katie Zaferes (USA) und die junge Ungarin Fanni Szalai, die bei den Arena Games 2022 in Sursee aufs Podest lief.
Zwei britische Olympiasieger
Einige große Namen stehen auf der Startliste für das Rennen der Männer, aber wie bei den Frauen fehlt auch hier der Titelverteidiger Hayden Wilde. Angeführt wird die Liste hingegen von den beiden britischen Olympiasiegern Jonathan Brownlee und Alex Yee. Seine gute Form bewies Yee zuletzt beim Testevent in der französischen Hauptstadt, als er in der letzten Disziplin allen davonlief. Mit Henry Schoeman (RSA) geht in London ein weiterer Olympiamedalliengewinner an den Start.
Ausgetragen werden die Rennen im Geschäftsviertel von Canary Wharf im Londoner Stadtbezirk Tower Hamlets. Nach einer Schwimmrunde im North Dock geht es für die Athletinnen und Athleten über vier Runden und insgesamt vier Kilometer auf dem Rad und zwei Laufrunden à 800 Meter zurück ans Wasser, wo sie sich ohne zu pausieren wieder in die Fluten stürzen. Wurde jede Disziplin dreimal absolviert, wartet der Zieleinlauf.
Bei den Wettkämpfen der Super League treten die Athleten nicht nur für ihre eigenen Leistungen, sondern auch für ihre Teams an. Und es gibt eine weitere Besonderheit: Wer in der ersten Etappe nach T1, T2 oder im Ziel (vor dem erneuten Schwimmen) auf Platz eins liegt, gewinnt für sein Team eine „Abkürzung“, die der Teammanager einem beliebigen Athleten des Teams zusprechen kann und die beim Laufen auf der dritten Etappe genommen werden muss. Allerdings gibt es eine Einschränkung, jedes Team kann maximal eine Abkürzung gewinnen.
Mehr als 6.000 Athletinnen und Athleten gehen am Wochenende bei der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft in Lahti an den Start. Am Donnerstag versammelten sich viele von ihnen zur traditionellen Nationenparade. Wir waren mit der Kamera dabei.
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Deutschland im Nationenranking ganz weit vorn
515 Athletinnen und Athleten aus Deutschland konnten sich für die Mitteldistanz-WM von Ironman qualifizieren. Das sind die drittmeisten nach den USA (1.152 Teilnehmer) und Frankreich (517). Auf Deutschland folgen Großbritannien (453) und Australien (250), Finnland ist mit rund 200 Athleten vertreten. Insgesamt vermeldet Ironman Teilnehmer aus 115 Ländern. Zum ersten Mal mit von der Partie sind Armenien, Bulgarien, Burundi, Ghana, Nepal, Moldau, Ruanda und Zambia.
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Vorfreude auf den großen Tag
Die Nationenparade zwei Tage vor dem ersten Startschuss ist ein erstes Get-together für viele Athleten und deren Anhang. Auf dem kurzen Weg vom Stadion des FC Lahti hinüber ins Ironman Village wird gelacht und ausgelassen gefeiert. Die Freude ist groß, dass es jetzt endlich losgeht. Während der Parade immer im Blick ist Lahtis Wahrzeichen und beliebtes Fotomotiv: die Skisprungschanzen.
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Start um 7:30 Uhr
Am Samstag (26. August) beginnt die 17. Ironman-70.3-WM mit dem Start der Profi-Frauen um 7:30 Uhr Ortszeit. Es folgen zwölf Startgruppen, bis um kurz nach 9 Uhr die Athletinnen der Altersklasse 45-49 als Letzte an der Reihe sind. Bei den Männern zieht das Prozedere am Sonntag (27. August) aufgrund der höheren Teilnehmerzahl sogar bis 10 Uhr. Mehr Infos zu den Profi-Startfeldern und der Live-Übertragung gibt es hier.
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Die richtige Planung und Auswertung des Trainings sind das A und O in der Leistungsentwicklung eines jeden Sportlers. triathlon-Redakteur Lars Wichert spricht mit Dr. Sebastian Rösler, Mitbegründer von MATS (Most Advanced Training Solution), über die Vorteile und Einfachheit der neuen Trainingsplattform sowie darüber, wie er den Nutzern das Training verständlicher auswertet.
Wenn ihr die Trainingsplattform MATS testen möchtet, habt ihr unter mats.coach die Möglichkeit das Ganze im Probemonat kostenlos kennenzulernen.
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Die Triathlon-Profis sind heiß auf die Ironman-70.3-WM in Lahti. Kurz vor dem Start konnten wir die internationalen Stars und die deutschen Hoffnungsträger zum Interview treffen.
Kristian Blummenfelt (Titelverteidiger)
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Laura Philipp (Europameisterin und Inhaberin der 70.3-Weltbestzeit)
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Anne Reischmann (Platz 10 Ironman-70.3-WM 2021 und 2022)
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