Zwei Tote beim Ironman Ireland: Laut nationalem Verband war die Durchführung nicht genehmigt

Nach zwei Todesfällen auf der Schwimmstrecke des Ironman Ireland äußerten sich der irische Triathlonverband und Ironman zu den Vorfällen. Triathlon Ireland gab an, die Durchführung des Wettkampfs sei nicht genehmigt gewesen. Ironman erklärte, diese Entscheidung sei erst Stunden nach dem Schwimmen getroffen worden.

(c) Rihardzz | Dreamstime.com Schwimmstart bei einem Ironman-Wettbewerb (Symbolbild).

Nach den Todesfällen zweier Athleten beim Ironman Ireland am vergangenen Sonntag hat sich der irische Triathlonverband in einem Statement zu den Vorfällen geäußert: „Beim Ironman Cork waren, wie üblich, vor dem Start des Rennens technische Beamte von Triathlon Ireland anwesend, um die Bedingungen zu prüfen und eine Bewertung der Wassersicherheit vorzunehmen. Aufgrund der widrigen Bedingungen an diesem Tag bestätigten die technischen Offiziellen von Triathlon Ireland den Organisatoren des Rennens, dass es nicht möglich sei, das Rennen zu genehmigen.“

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Aufgrund schwerer Unwetter wurde der Ironman 70.3 Ireland, der bereits am Samstag stattfinden sollte, auf den Sonntag verschoben und gleichzeitig mit dem Ironman Ireland durchgeführt. Auf Nachfrage von tri-mag.de äußerte sich auch Ironman zu den Vorfällen. Die Wetterbedingungen für den Ironman Ireland und den Ironman 70.3 Ireland am vergangenen Wochenende seien sorgfältig überwacht worden. „Am Samstagmorgen erklärten die Offiziellen des Ironman Ireland und die Schwimmsicherheitsexperten die Schwimmstrecke für ungeeignet und beschlossen, den Iroman 70.3 auf Sonntag zu verlegen, parallel zum Ironman Ireland, um den Athleten ein sichereres Rennen zu bieten“, erklärte der Veranstalter.

„Am Sonntagmorgen, dem 20. August, führten die Offiziellen des Ironman Ireland und das spezielle Sicherheitsteam vor Ort alle standardmäßigen Sicherheitsprüfungen durch, die bei jedem Rennen durchgeführt werden, und stellten fest, dass die Wasserbedingungen für das Schwimmen sicher waren. Obwohl sich die Bedingungen gegenüber Samstag verbessert hatten, wurde aus Sicherheitsgründen beschlossen, die Schwimmstrecke für beide Rennen zu verkürzen.“

Das von einem User auf Twitter gepostete Video soll den Schwimmstart beim diesjährigen Ironman Ireland zeigen.

Durchführungsverbot sei erst nach Beendigung des Schwimmens kommuniziert worden

So sei die Schwimmstrecke des Ironman Ireland von den ursprünglichen 3,8 Kilometern auf die 1,9 Kilometer der Mitteldistanz verkürzt worden. Auch zu der Nichtgenehmigung des Wettkampfs aufgrund der widrigen Bedingungen äußerte sich der Veranstalter: „Ironman arbeitet mit nationalen Verbänden auf der ganzen Welt zusammen, da wir jährlich mehr als 150 Ironman- und Ironman-70.3-Veranstaltungen organisieren. Daher waren Vertreter des Verbands während der Veranstaltung anwesend und nahmen ihre Aufgaben wahr. Einige Stunden nach Beendigung des Schwimmens teilten sie den Ironman-Ireland-Offiziellen vor Ort mit, dass sie die Veranstaltung nicht genehmigen würden.“

Verband behauptet Gegenteiliges

Zu diesem Statement von Ironman gab der irische Verband auf weitere Nachfrage von tri-mag.de an, dass die Entscheidung, das Rennen nicht zu genehmigen, schon vor dem Start erfolgt sei.

Weitere Äußerungen möchte der Verband erst nach Abschluss der laufenden Ermittlungen tätigen. Die genauen Todesursachen der beiden Triathleten müssen noch festgestellt werden. Sollte es weitere Neuigkeiten geben, werden wir an dieser Stelle darüber informieren.

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14 Kommentare

  1. Erinnert entfernt an die zweite Austragung vom 70.3 Rügen, bei der Premiere war es auf Grund der Bedingungen schon ein Duathlon und beim zweiten Anlauf wurde auch bei ordentlich Wellengang geschwommen, ich war damals am Start und vermute, dass das so entschieden wurde, weil man nicht schon wieder das Schwimmen canceln wollte… imo

  2. Mein Beileid den Angehörigen, ich wünsche ihnen viel Kraft in dieser schweren Zeit. Man kann sicherlich mit vielen klugen Argumenten Pro/Con Schwimmstart diskutieren. Fakt ist das da zwei Menschen gestorben sind. Für was? Unfassbar! UNd anstatt IM sich gerade macht rumgeeiere. Wieviele Menschenleben ist so ein Ironman wert?

  3. Für einen Australischen oder US Athleten wäre das eher normaler Wellengang. Aber wir hier, sind dafür eher nicht gemacht. Wer nicht gut schwimmen kann, was oft bei Triathlon der Fall ist, ist beim Open Swim ziemlich verloren wenn es so abgeht. Das Meer ist kein See oder 50 Meter Becken. Leider vergessen das viele wenn sie das erste mal im Meer und bei Wellengang schwimmen.
    Es hätte aber jeder selber entscheiden können nicht ins Wasser zu gehen. Das muss man schon einschätzen können, der Neo hält auch erstmal einen über Wasser. Wenn Panik ausbricht, wird der Neo eher zum Problem.

    • … sehe ich genau so. mein beileid und mitgefühl, aber jeder starter soll und muss für sich selbst abschätzen, packe ich das oder nicht?! im nachgang den veranstalter, verband oder sonst einen dritten in die verantwortung zu nehmen, spricht leider auch für unsere zeit. wenn es gut geht, lässt man(n) sich feiern (und postet über das ach so harte rennen) wenn nicht, ist ein anderer schuld! leider auch eine folge der massiven nutzung von technik-gimmicks, wie im radsport… 800w drücken aber nicht um die kurve kommen… ein plausibilisieren der bedingungen, geht weiter verloren..

    • Was eine merkwürdige Verallgemeinerung: Wieso sind US Amerikaner oder Australier den Wellengang mehr gewöhnt als Briten oder Iren?

      Ich sehe zumindest eine Teilschuld beim Veranstalter/Verband für die keiner Verantwortung übernehmen will.

      Wenn eine Lawine auf eine Skipiste abgeht, sehe ich eine Pflichtverletzung bei den Betreibenden.

      Gleiches gilt wenn an einem Mietwagen, plötzlich aufgrund mangelnder Wartung die Bremsen versagen. Oder hätte ich selbst erstmal jede Bremsleitung checken müssen und auf der Grundlage entscheiden müssen ob ich fahre oder doch lieber laufe?

      Es ist schon gut, dass es Genehmigungsverfahren gibt, auf die man sich als zahlender Kunde verlassen kann, auch wenn man dadurch nie eine Garantie für Unfallfreiheit kriegt.

      Jeder ambitionierte Triathlet weiß wie schwierig es wird, rationale Entscheidungen zu treffen, je näher das anvisierte Event kommt. Und hier stand für den Einzelnen die Entscheidung: Mitschwimmen oder lange Trainingsarbeit „zu verwerfen“. Hätte der Veranstalter Verantwortung übernommen und einen Duathlon daraus gemacht, wären zwei Menschen mehr am Leben. Die Schwimmstrecke war schlicht und ergreifend zu gefährlich, ansonsten hätte ja eine Genehmigung vorgelegen. Auch wenn die Teilnahme natürlich eine individuelle Entscheidung jedes einzelnen zahlenden Kunden ist, lässt sich eine Teilschuld aufgrund fehlender Genehmigung von Seiten des Veranstalter/Verband nicht wegdiskutieren.

      • Warst du schon mal in Australien oder Westküste der USA. Da ist so was jede Tag normal, es kommen nicht umsonst die besten Surfer aus den Regionen.
        Das Problem ist das wird in den Sport bei den Age Group Athleten in einer totalen Selbstüberschätzung mittlerweile leben. Alle denke nur, weil sie 2-3 Jahre trainieren und ihrer Familie und Freundeskreis bewundert werden jetzt top Athleten sind. Ich habe auch schon in Kroatien einen Triathlon erlebt wo bei deutlich schwächeren Wellengang war und man fast 20 Athleten aus dem Wasser holen musste und 2-3 die Schwimmzeit bei 1,9 KM nicht geschafft haben. Das sagt über den Sport schon alles aus. Jeder darf sich Anmelden und um so länger er braucht um so mehr wird er gefeiert. Mach mal einen Triathlon in Amerika oder Australien, schau dir da mal den Wellengang an.

  4. Etwas fragwürdig ist es schon: Wenn der irische Verband vor Ort ist und das Rennen nicht genehmigt, wie kann es dann sein, dass sie kommentarlos zusehen wie dann doch gestartet wird. Verantwortung sieht in diesem Fall auch anders aus! Zusehen auf das
    , was sie gerade nicht genehmigt haben.

  5. Etwas fragwürdig ist es schon: Wenn der irische Verband vor Ort ist und das Rennen nicht genehmigt, wie kann es dann sein, dass sie kommentarlos zusehen wie dann doch gestartet wird. Verantwortung sieht in diesem Fall auch anders aus! Zusehen auf das, was sie gerade nicht genehmigt haben.

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Jan Luca Grüneberg
Jan Luca Grüneberg
Nach dem Studium der Sportwissenschaften an der Deutschen Sporthochschule Köln ist Jan Luca Grüneberg seit 2022 bei spomedis und wurde dort zum Redakteur ausgebildet. Wenn er gerade mal nicht trainiert, hört oder produziert er wahrscheinlich Musik.

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