Mittwoch, 16. Juli 2025
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Duffy holt dominant olympisches Gold vor Taylor-Brown und Zaferes

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Frank Wechsel | spomedis Flora Duffy lässt beim Laufen alle hinter sich und gewinnt Olympiagold.

Es ist mittlerweile nichts Neues mehr, dass man bei den Olympischen Spielen in Tokio über das Wetter reden muss. So auch im Vorfeld des Triathlons der Frauen. Ein Taifun drohte zunächst, das Rennen komplett zu torpedieren. Dazu kam es zwar nicht, die Ausläufer des Wirbelsturms waren dennoch spürbar und der Start wurde sicherheitshalber um 15 Minuten nach hinten verschoben. Ein Vorteil: Zum Start kletterte das Thermometer nur auf knapp 24 Grad Celsius. Auch die Wassertemperatur betrug nicht 30 Grad, wie einen Tag zuvor beim Rennen der Männer, sondern nur 27,7. Angesichts des Starkregens und heftiger Böen vor dem Start dürfte dies aber nur ein schwacher Trost für die Athletinnen gewesen sein. Nach der geplanten Verzögerung wurden die 54 Athletinnen schließlich ohne Komplikationen um 6:45 Uhr ins Rennen geschickt. Die ukrainische Athletin Yulia Yelistratova durfte wegen Dopingverdachts nicht an den Start gehen.

Mit 15 Minuten Verspätung beginnt der olympische Triathlon der Frauen.

Erste Akzente im Wasser

Nach den ersten 950 Metern beim Schwimmen war es die Britin Jessica Learmonth, die als Erste den kurzen Landgang absolvierte und sich unmittelbar nach den Verfolgerinnen umsah. Es folgten die Brasilianerin Vittoria Lopes und die US-Amerikanerinnen Katie Zaferes und Summer Rappaport. Laura Lindemann hielt mit 19 Sekunden Rückstand ebenfalls den Kontakt zur Spitze, während Nicola Spirig bereits 48 Sekunden und die zweite deutsche Starterin Anabel Knoll 1:10 Minuten aufgebrummt bekamen. Die Österreicherin Julia Hauser schied zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Rennen aus. Auch zum Ende der ersten Disziplin blieb die Führungsgruppe aus sieben Athletinnen bestehen. Learmonth beendete die 1.500 Meter nach 18:24 Minuten als Erste. Es folgten Rappaport, Lopes, Zaferes, Georgia Taylor-Brown (GBR), Mitfavoriten Flora Duffy von den Bermudas und Laura Lindemann schließlich an Position sieben mit zehn Sekunden Rückstand. Diesen direkten Kontakt zur Spitze hatte Lindemann bislang immer um wenige Sekunden verpasst, nun konnte sie sich in eine ausgezeichnete Ausgangssituation bringen. Die Gruppe der Verfolgerinnen wurde angeführt von der Australierin Emma Jeffcoat (+ 41 Sekunden). 

Frank Wechsel | spomedis Laura Lindemann kann auf dem Rad das Rennen mitgestalten und fährt in der Führungsgruppe.

Kleine Führungsgruppe mit Laura Lindemann auf dem Rad 

Das Radfahren wurde erwartungsgemäß angesichts der extrem nassen Straßen und des verwinkelten Kurses zu einer enormen Herausforderung. Bereits nach der ersten von acht Runden mussten zwei Athletinnen das Rennen nach einem Sturz beenden. Die Britinnen Georgia Taylor-Brown und Jessica Learmonth übernahmen derweil die Führungsarbeit. Laura Lindemann, die sich mit profilierteren Reifen auf die Bedingungen eingestellt hatte, konnte sich stabil in der ersten Gruppe halten und fuhr an fünfter Position. Summer Rappaport, die unter normalen Umständen realistische Chancen auf eine Medaille gehabt hätte, musste ihren technischen Schwächen auf dem Rad bald Tribut zollen und abreißen lassen. Die zweite Gruppe mit gut einer Minute Rückstand bestand aus zwölf Athletinnen. Darin befanden sich unter anderem auch Nicola Spirig, Rachel Klamer und Maya Kingma (beide NED). Zu Beginn der dritten Runde mussten bereits sechs Athletinnen das Rennen beenden, darunter auch die Französin Cassandre Beaugrand. Während Rappaport immer weiter zurück fiel, wurde die zweite Gruppe in beherzter Manier von Nicola Spirig angeführt. Bis zur der Hälfte der Radstrecke änderte sich am Gesamtbild wenig. Die Sechsergruppe um Laura Lindemann blieb beisammen, in der Führungsarbeit wechselten sich die Athletinnen ab. Die Gruppe der Verfolgerinnen konnte trotz Tempomacherin Spirig nicht ansatzweise zur Spitze aufschließen. Die zuvor als Mitfavoritinnen gehandelten Niederländerinnen Klamer und Kingma schienen geschlagen. Nach 25 Kilometern konnte die Führungsgruppe ihren Vorsprung stetig ausbauen, mittlerweile auf 1:15 Minuten. Aus den sechs Athletinnen sollten nun bald fünf werden, denn die Brasilianerin Lopes konnte das Tempo nicht mehr mitgehen. Zehn Kilometer vor der zweiten Wechselzone hatte zumindest der ergiebige Regen nachgelassen, sodass nur noch aufgrund der nassen Fahrbahn Vorsicht geboten war. Nach einer Gesamtrenndauer von 1:22:36 Stunden fuhren die Führenden schließlich in T2. Georgia Taylor-Brown gehörte aufgrund eines Platten wenige Hundert Meter vor der Wechselzone zunächst nicht mehr dazu. 

Goldkurs ohne Zweifel

Flora Duffy und Katie Zaferes ließen nichts anbrennen und konnten sich beim Laufen rasch distanzieren. Nicola Spirig konnte ihren Rückstand, und somit auch den der gesamten Verfolgerinnengruppe, bis zu T2 derweil auf 1:01 Minuten verringern. Taylor-Brown schien der Defekt keineswegs aus dem Konzept gebracht zu haben. Schon bald konnte sie ihre Landsfrau Jessica Learmonth und die an Position drei liegende Laura Lindemann ein- und überholen. Duffy ließ unterdessen keinerlei Zweifel daran, den Kurs auf olympisches Gold beizubehalten. Ihrem enormen Tempo konnte keine andere Athletin folgen und Duffy konnte ihren Vorsprung stetig ausbauen: Nach fünf Kilometern betrug er bereits 47 Sekunden auf Katie Zaferes, die sichtlich kämpfen musste, um ihre Position zu behaupten. Nur fünf Sekunden dahinter lief Georgia Taylor-Brown, während der Rückstand Lindemanns auf 1:30 Minuten zur Spitze angewachsen war.

Aus der zweiten Radgruppe nahten derweil die Französin Leonie Periault, Rachel Klamer sowie Nicola Spirig. Nach 7,5 Kilometern, zu Beginn der letzten Runde zog Georgia Taylor-Brown schließlich mit selbstbewusstem Gesichtsausdruck an Katie Zaferes vorbei, der Kampf um die Medaillen war endgültig eröffnet. Laura Lindemann konnte ihre bislang stabile Position nicht mehr halten. Die zuvor mutige und beherzte Renngestaltung schien zu viel Energie gekostet zu haben, sodass auch Klamer und Periault vorbeigingen und die Deutsche auf Rang sechs verwiesen. Auf den letzten Metern des blauen Teppichs ließ Flora Duffy schließlich ihr Pokerface fallen und riss nach 1:55:36 Stunden das Zielband als Erste in die Höhe. Georgia Taylor-Brown sicherte sich und Großbritannien 1:14 Minuten später die Silbermedaille und Katie Zaferes freute sich nach einem für sie persönlich schwierigen Jahr über Bronze mit einer Zeit von 1:57:03 Stunden. Klamer und Periault lieferten sich noch einen Endspurt um die Plätze vier und fünf, den die Niederländerin für sich entschied. Die Ränge sechs und sieben gingen an Nicola Spirig und die Italienerin Alice Betto. Laura Lindemann wurde schließlich nach einer starken Rennleistung Achte. Anabel Knoll kam mit gut neun Minuten Rückstand als 31. ins Ziel. Nun heißt es für Knoll und Lindemann, Kraft zu tanken für das Mixed-Relay-Rennen am kommenden Wochenende.

Frank Wechsel | spomedis Gold, Silber und Bronze für die Bermudas, Großbritannien und die USA.

Olympische Spiele 2020 | Frauen

27. Juli 2021 | Tokio (Japan)
PlatzNameLandGesamt1.500 m Swim40 km Bike10 km Run
1Flora DuffyBER1:55:3618:321:02:4933:00
2Georgia Taylor-BrownGBR1:56:5018:311:03:1133:52
3Katie ZaferesUSA1:57:0318:281:02:5134:27
4Rachel KlamerNED1:57:4819:171:03:0534:09
5Leonie PeriaultFRA1:57:4919:131:03:1334:06
6Nicola SpirigSUI1:58:0519:321:02:5034:28
7Alice BettoITA1:58:2219:141:03:1134:42
8Laura LindemannGER1:58:2418:361:02:4635:48
9Jessica LearmonthGBR1:58:2818:241:02:5635:51
10Valerie BarthelemyBEL1:58:4919:181:03:0735:12
11Maya KingmaNED1:59:1619:201:03:0335:36
12Zsanett BragmayerHUN2:00:0019:191:03:0736:18
13Vicky HollandGBR2:00:1019:121:05:2434:20
14Summer RappaportUSA2:00:1918:291:03:5836:35
15Amelie KretzCAN2:00:3319:391:04:5634:41
16Taylor KnibbUSA2:00:5919:521:04:4235:06
17Simone AckermannRSA2:01:1419:081:03:1737:30
18Yuko TakahashiJPN2:01:1819:101:03:1537:40
19Jolanda AnnenSUI2:01:3119:321:05:0435:36
20Verena SteinhauserITA2:01:4719:421:04:5235:56
21Miriam Casillas GarciaESP2:01:5219:461:04:5036:00
22Melanie SantosPOR2:02:0619:321:05:0736:13
23Carolyn HayesIRL2:02:1020:101:06:0434;43
24Lotte MillerNOR2:02:4319:581:04:3536:49
25Barbara RiverosCHI2:02:4619:451:04:5436:49
26Emma JeffcoatAUS2:02:5719:061:03:1839:13
27Lisa PertererAUT2:03:0020:031:06:1435:26
28Vittoria LopesBRA2:03:0918:261:03:5639:21
29Nicole van der KaayNZL2:03:2619:351:05:0237:34
30Petra KurikovaCZE2:04:1019:551:06:2636:32
31Anabel KnollGER2:04:4520:051:06:1437:11
32Luisa BaptistaBRA2:05:3220:121:06:0438:00
33Romina BiagioliARG2:07:4220:091:06:0640:06
34Claire MichelBEL2:11:0519:401:06:3443:37
DNFAngelica OlmoITADNF20:151:06:01
LAPElizabeth BravoECULAP20:15
LAPAshleigh GentleAUSLAP20:07
LAPVendula FrintovaCZELAP20:16
LAPJaz HedgelandAUSLAP19:44
LAPAnna Godoy ContrerasESPLAP20:12
LAPSofia KovacsHUNLAP20:30
LAPGillian SandersRSALAP20:18
LAPAlexandra RazarenovaROCLAP20:17
LAPJoanna BrownCANLAP19:15
LAPMengying ZhongCHNLAP19:53
LAPKaidi KiviojaESTLAP21:40
LAPBasal ElsalamoneyEGYLAP20:41
DNFCecilia PerezMEXDNF20:05
DNFCassandre BeaugrandFRADNF19:37
DNFAinsley ThorpeNZLDNF19:15
DNFAnastasia GorbunovaROCDNF19:37
DNFNiina KishimotoJPNDNF19:48
DNFClaudia Rivas MEXDNF
DNFJulia HauserAUTDNF
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Der heiße Lauf ins Glück

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Alex Yee, Kristian Blummenfelt und Hayden Wilde fechten die Medaillen unter sich aus.

Das große Finale im Männerrennen: Wir haben die Geschichten vom Radfahren und Laufen schon mit unseren Bildern aus Tokio erzählt. Nun sind es nur noch zehn Kilometer bis ins Ziel. Es ist heiß in Tokio, unglaublich heiß – und dann auch noch diese hohe Luftfeuchtigkeit.

Nach der ersten Kühlung gleich nach der Wechselzone auf dem blauen Teppich zwischen den grünen TOKYO-2020-Bannern sortiert sich das Feld. Bald schon kristallisiert sich eine Spitzengruppe heraus. Und aus dieser Spitzengruppe demnächst ein Grüppchen Medaillenkandidaten.

Die Deutschen gehören schon jetzt nicht mehr zu diesen Kandidaten. Jonas Schomburg hat nach dem Missgeschick auf der Radstrecke keine Chance, den Anschluss zu finden oder gar zu halten.

Und Justus Nieschlag findet nach zwei harten Monaten seit der Qualifikation nie richtig ins Rennen, sieht von Beginn an angezählt aus. Er hofft auf bessere Form beim Mixed Team Relay am Freitag zusammen mit Schomburg und den deutschen Frauen Laura Lindemann und Anabel Knoll.

Wir orientieren uns nach vorn, wo der Expresszug der Spitzenläufer Fahrt aufnimmt. Zunächst werden die abgeschüttelt, die hier nichts zu suchen haben. Eine Runde weiter geht es dann um die ersten Scharmützel Mann gegen Mann. Denn es hat sich ein klareres Bild ergeben – der Brite Alex Yee, der Neuseeländer Hayden Wilde und der Norweger Kristian Blummenfelt haben sich absetzen können. Auch Jonathan Brownlee, der schon zweimal auf dem Olympia-Podium stand, kann der Entscheidung nur noch zusehen.

Und dann kommt es auf der letzten Runde zum Showdown. Jeder der drei Medaillenkandidaten hat starke und schwache Phasen. Doch wer zuletzt lacht, lacht am besten – wenn auch mit scherzverzerrtem Gesicht. Und das ist sehenswert, daher wollen wir euch die ganze Ziellinien-Action noch einmal ausführlich zum Genießen geben. Edit: Die Spuckszene haben wir dann doch weggelassen …

Kristian Blummenfelt hat seine Ansagen und die seiner Teamkollegen wahrgemacht: Norwegen wird Olympiasieger im Triathlon 2020. Das eine Jahr Zuschlag hat offenbar nicht geschadet, kein Athlet, kein Team hat so konzentriert auf dieses eine Ziel, diesen einen Tag, diese heißen Stunden in Tokio hingearbeitet. Eine Mischung aus Herzblut, Wissenschaft, Technikverliebtheit, aber auch Lockerheit war der Weg zum Erfolg bei diesen Olympischen Spielen. Und das nächste Ziel steht wahrscheinlich schon fest: Kona calling? Hitze kann er ja.

Kurz nach Kristian Blummenfelt laufen zwei weitere Sieger ins Ziel im Odaiba Marine Park: Der junge Brite Alex Yee holte sich die Silbermedaille, der Neuseeländer Hayden Wilde Bronze.

Und so sehen Sieger aus: Die norwegische Hymne erklingt über dem Park unter der Rainbow Bridge. Heute wurde Triathlongeschichte geschrieben. Oder besser: Das Abschlusskapitel einer langjährigen Geschichte, einer nordischen Saga von einer Truppe junger Wikinger, die auszogen, die Triathlonwelt das Fürchten zu lehren. Nicht Kristian Blummenfelt allein hat es geschafft, sie haben es geschafft: die Norweger, die die Triathlonwelt trotz aller Zweifel und Unkenrufe nachhaltig verändert haben.

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Grundsteinlegung auf der Radstrecke

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Die Radstrecke von Tokio: flach, aber unbequem. Immer wieder bremsen, immer wieder antreten. Bei zunehmender schwüler Hitze.

Teamarbeit? Wie an einer Perlenkette aufgereiht gehen die drei Norweger nacheinander auf die Radstrecke – Casper Stornes vor Kristian Blummenfelt und Gustav Iden.

Zur Erinnerung an unserer erste Bildergalerie aus Tokio: Weltmeister Vincent Luis (Frankreich) steigt vor dem Russen Dmitry Polyanskiy und dem Hannoveraner Jonas Schomburg aufs Rad. Die Norweger liegen im Mittelfeld. Als die Spitze nach fünf Kilometern wieder das Stadion im Odaiba Marine Park erreicht, haben sich neun Fahrer abgesetzt.

Einfahrt ins Stadion am Odaiba Marine Park.

Jonas Schomburg drückt mit aufs Tempo, die Gruppe kann sich über 20 Sekunden absetzen. Und es sind einige starke Läufer dabei. Das wissen auch die Verfolger – die das natürlich nicht gutheißen können. Jonas Schomburg arbeitet viel, präsentiert sich immer wieder an der Spitze.

Die Sportler mit dem größten Interesse, den Vorsprung zu verkleinern, kommen aus Norwegen. Sie haben schon vor Jahren die Parole ausgegeben: Einer von uns wird in Tokio Olympiasieger. Wer der Kapitän sein würde, war lange unklar. Doch heute sieht man vor allem Casper Stornes arbeiten. Für Kristian Blummenfelt.

Der Norweger-Express rollt.

Die Norweger haben ihre Hausaufgaben gemacht. Nicht nur im Training. Von den zahlreichen Lenkerkonstruktionen aus diversen 3-D-Laboren haben die der Norweger am meisten für Aufsehen gesorgt. Und heute zeigt sich: Sie funktionieren. Die Lücke wird kleiner, die Ausreißer sind nach der Hälfte der Distanz keine Gefahr mehr. Und dann präsentiert sich auch Blummenfelt an der Spitze. Nun muss er kontrollieren. Er weiß, was er für diesen Tag getan hat.

Doch einer fehlt plötzlich im Riesenpack: Jonas Schomburg radelt dem Hauptfeld nun plötzlich 30 Sekunden hinterher! Was ist passiert: Schomburg war mit dem Österreicher Alois Knabl, der schon einmal das Jugendformat der Olympischen Spiele für sich hatte entscheiden können, kollidiert, beide stürzten. Knabl musste mit abgerissener Schaltung aussteigen, Schomburg konnte weiterfahren. Doch alle Chancen auf eine Top-Platzierung sind dahin. Auch Justus Nieschlag kann heute nur mitfahren, sich nie richtig in Szene setzen. Es wird ein schwerer Tag für die Deutschen.

Die Spitzengruppe um Kristian Blummenfelt.

Kristian Blummenfelt ist am Ende des Radfahrens dort, wo er am Ende des Radfahrens sein wollte: in der Position des Gestalters. Jetzt wird sich zeigen, ob die Norweger auch in Sachen Hitzeakklimatisation alles richtig gemacht haben. Jonas Schomburg dageben sind alle Gestaltungsmöglichkeiten genommen. Wie die Geschichte ausgeht, zeigen wir in einer dritten Galerie vom Rennen.

Jonas Schomburg hat mit dem Ausgang des Rennens nichts mehr zu tun.
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Schwedischer Doppelsieg in Lake Placid, Heimerfolg für Laura Philipp in Heidelberg

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Getty Images for IRONMAN Erfolgreiche Premiere: Lisa Nordén hat sich bei ihrer Ironman-Premiere auf Anhieb den Sieg gesichert.

Rasmus Svenningsson und Lisa Nordén sichern sich Kona-Slot beim Ironman Lake Placid

Einen schwedischen Doppelsieg gab es beim Ironman Lake Placid für Rasmus Svenningsson und Lisa Nordén. Beide lösten damit ihr Ticket für die Weltmeisterschaft auf Hawaii, für Nordén war es zudem die Premiere über die Langdistanz. Svenningsson überquerte die Ziellinie nach 8:13:25 Stunden deutlich vor dem Zweitplatzierten Arnaud Guilloux aus Frankreich, der 8:23:13 Stunden benötigte. Dritter wurde der Brite Joe Skipper mit einer Zeit von 8:24:01 Stunden. Bei den Frauen fielen die Abstände ähnlich deutlich aus. Nordén war nach 9:11:26 Stunden im Ziel und fuhr dabei wenig überraschend den schnellsten Radsplit (4:55:26 Stunden). Zweite wurde Heather Jackson (9:18:52 Stunden), die ihren Kona-Slot jedoch bereits sicher hat. Die Schweizerin Joanna Ryter komplettierte das Podium nach 9:31:47 Stunden und einem starken Marathon – mit 2:57:31 Stunden lieferte sie dabei die sechstschnellste Zeit des Gesamtfeldes ab.

Laura Philipp und Mika Noodt siegen beim Heidelbergman

Heimsieg beim Heidelbergman: Nach einer längeren Verletzungspause hat Laura Philipp ihren spontanen Start beim Heidelbergman mit einem Sieg gekrönt. Philipp kam auf der leicht abgewandelten olympischen Distanz (1,6 Kilometer Schwimmen, 35 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen) nach 2:03:55 Stunden als Erste ins Ziel. Zweite wurde Laura Jansen (2:05:42 Stunden), Platz drei sicherte sich Merle Brunnée (2:12:12 Stunden). Im Wettkampf der Männer setzte Mika Noodt nach seinem Sieg beim Ironman 70.3 Les Sables d’Olonne Anfang Juli ein weiteres Ausrufezeichen in dieser Saison. Der 20-Jährige siegte nach 1:47:50 Stunden vor Jannik Schaufler (1:48:19 Stunden) und Malte Plappert (1:49:57 Stunden).

Kurzdistanzspezialisten gewinnen olympische Distanz beim Leipziger Triathlon

Rico Bogen und Selina Klamt haben die olympische Distanz im Rahmen des Leipziger Triathlons gewonnen und sich zum Teil gegen bekannte Namen der Triathlonszene durchgesetzt. Bogen, der für den SC DHfK Leipzig gestartet ist, siegte in 1:50:07 Stunden vor Leonard Arnold (1:51:07 Stunden). Platz drei ging mit 1:51:22 Stunden an Marcus Herbst, der damit ein Trio erfahrener Langdistanzathleten anführte. Christian Kramer und Per van Vlerken belegten die Plätze vier und fünf. Selina Klamt vom Verein Triathlon Potsdam gewann in 2:04:24 Stunden deutlich vor Bianca Bogen (2:09:57 Stunden), der Schwester des Siegers im Männerrennen. Maja Betz komplettierte das Podium kurze Zeit später nach 2:10:09 Stunden.

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Turbulentes Schwimmen in Tokio

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Der (zweite) Schwimmstart des Männerrennens von Tokio 2020.

Früh aufstehen, um Triathlon zu sehen – das kennen eingefleischte Fans. Wenn es allerdings so früh zu Sache geht, weil man schon der Morgenhitze Japans aus dem Weg gehen will, und dann auch noch die Zeitverschiebung hinzukommt, dann wird dem Triathlonzuschauer einiges abverlangt. Wir erzählen das Rennen von Tokio 2020 daher noch einmal in Bildern nach.

Schon um 5 Uhr morgens herrscht Hochbetrieb im Odaiba Marine Park. Alle Beteiligten, die ins Stadion dürfen, haben irgendeine Funktion. Zuschauer sind ausgeschlossen bei den Coronaspielen von Tokio. Überall wird aufgebaut, geschraubt, sich orientiert. Nur für das Warm-up ist das Wetter verantwortlich. Es geht schon so früh am Morgen Richtung 30 Grad.

Justus Nieschlag hat daher für sein Vorstart-Outfit eine Kühlweste angelegt, die er beim Einmarsch der Sportler auf das Ponton trägt. Jonas Schomburg verzichtet auf dieses Feature.

Es ist endlich so weit: Zum sechsten Mal nach Sydney 2000, Athen 2004, Peking 2008, London 2012 und Rio 2016 wird ein Olympiasieger im Triathlon gesucht. Und es wird ein neuer: Der zweifacher Sieger Alistair Brownlee ist in Tokio nicht am Start. Dafür: Gleich drei Norweger. Und die haben seit Jahren das Ziel, hier und heute den Olympiasieger zu stellen.

Das Wasser: Knapp 30 Grad warm. Immer in Bewegung, die Fischströme lassen sich an der Oberfläche ablesen. Und es stinkt.

Das Rennen beginnt mit einem Aufreger: Ein Boot ist beim Start noch im Weg, das Feld muss zurückgerufen werden. Und das versuche mal einer bei über 50 Triathleten, die seit Jahren auf diesen Moment hingearbeitet haben. Erst als sich das Kampfrichterboot in den Weg stellt, wissen alle Bescheid. Zurück zum Ponton, zweiter Versuch. Und der klappt.

Das Olympiarennen im Triathlon der Männer läuft! Die Hälfte der Teilnehmer hat diese Woche noch einen zweiten Start vor sich, beim Mixed Team Relay am Samstag, das hier Premiere feiert. Schnell zieht sich das Feld auseinander.

Ein kurzer Landgang nach 900 Metern – und einer der Favoriten liegt ganz vorn. Vincent Luis, 2020 in Hamburg Weltmeister auf der Sprintdistanz, führt die Meute an.

Die Konkurrenz bleibt auf Tuchfühlung. Die Dichte ist deutlich größer als schon bei anderen Olympiarennen: kaum Exoten, eine einfache Schwimmstrecke. Und auch die Deutschen Jonas Schomburg und Justus Nieschlag mischen mit.

Nach der zweiten kleinen Runde bleibt das Bild an der Spitze gleich: Luis führt, Schomburg liegt an dritter Stelle.

Schnell geht es zu den Rädern, deren Positionen in der Wechselzone nach Nationen gebündelt ausgelost wurden. Schomburg und Nieschlag stehen mit den Nummern 3 und 4 am Ausgang der Wechselzone.

Auf geht es in die zweite Disziplin – mit Jonas Schomburg auf Platz in einer aussichtsreichen Position: Der Hannoveraner steigt nach dem Franzosen Vincent Luis und dem Russen Dmitry Polyanskiy als Dritter aufs Rad und ist auf bestem Weg, seinen Traum einer Top-Ten-Platzierung Wirklichkeit werden zu lassen.

Doch das ändert sich in der zweiten Disziplin. Dazu in der nächsten Bildergeschichte mehr.

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Kristian Blummenfelt gewinnt Olympia-Gold vor Alex Yee und Hayden Wilde

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Frank Wechsel / spomedis Mit unbändigem Kampfgeist und einem Endsprint von rund 1.000 Metern gewinnt der Norweger Kristian Blummenfelt die Goldmedaille in Tokio.

Seit seinen ersten Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro und einem für ihn damals enttäuschenden 13. Platz ließ Kristian Blummenfelt immer wieder verlauten, dass er in Tokio Gold gewinnen will. Nachdem er anfangs für seine meist großen Töne noch teilweise belächelt wurde, überzeugte er kontinuierlich mit Leistung und sorgte im Laufe der vergangenen Jahre dafür, dass sein Name zum absoluten Favoritenkreis für die Olympischen Spiele gehörte. Angesichts der hohen Leistungsdichte war Blummenfelt vor dem Rennen in Tokio trotz starker Vorleistungen trotzdem nur ein Name von rund einem Dutzend Athleten, denen der Olympiasieg durchaus zuzutrauen gewesen wäre. Fünf Jahre, nachdem Blummenfelt erstmals öffentlich seine Goldmedaille in Tokio „ankündigte“, schaffte es der Norweger tatsächlich, diesen Plan und seinen einstigen Kindheitstraum in die Tat umsetzen. In einem packenden Rennen mit erbittertem Dreikampf auf der Laufstrecke konnte Blummenfelt mit schmerzverzerrtem Gesicht und einem langgezogenen Endspurt seine beiden Mitstreiter Alex Yee und Hayden Wilde abschütteln und damit die olympische Goldmedaille gewinnen. Damit löst der 27-Jährige den britischen Rekordsieger Alistair Brownlee ab, der seit 2012 und damit für insgesamt neun Jahre den Titel des amtierenden Olympiasiegers innehatte.

Luis drückt beim Schwimmen aufs Tempo

Den ersten Schockmoment des Olympia-Rennens gab es unmittelbar nach dem Startschuss. Aufgrund eines Fehlers in der Organisation musste der Start zurückgepfiffen und wiederholt werden. Ein Boot stand im Wasser noch unmittelbar quer vor dem Startponton und verhinderte für zahlreiche Athleten einen möglichen Startsprung ins Wasser – trotzdem ertönte das Signal und etliche Athleten, die zum Teil bereits rund hundert Meter geschwommen sind, wurden zum Start zurückgeholt. Ein unglücklicher Auftakt, der vielleicht den einen oder anderen Athleten zumindest kurzfristig aus dem Konzept brachte.

Im zweiten Durchgang verlief alles glatt und die 51 männlichen Athleten fanden zeitgleich den Weg ins 30 Grad warme Wasser. Auf der ersten, 900 Meter langen Schwimmrunde, war es der mitfavorisierte Franzose Vincent Luis, zuerst aus dem Wasser kam. Dicht hinter ihm folgten unter anderem Henri Schoeman, Jonathan Brownlee und auf Rang fünf Jonas Schomburg. Auch auf der kleineren der beiden Schwimmrunden behielt Luis seine aggressive Renngestaltung bei und suchte die erwartete Flucht nach vorn. Eine Taktik, mit der im Vorfeld viele beim Weltmeister und 2019 und 2020 gerechnet haben, um starke Konkurrenten und vor allem die besten Läufer im Feld möglicherweise schon früh zu distanzieren.

Beim kurzen Landgang nach 900 Metern kommt Vincent Luis – wie auch wenige Minuten später nach den gesamten 1.500 Metern – als Erster aus dem Wasser.

Nach einer schnellen Zeit von 17:39 Minuten kam Luis als Erster aus dem Wasser und erzielte damit einen Schwimmsplit, der 47 Sekunden schneller war als beim Test-Event 2019 auf dem gleichen Kurs. Jonas Schomburg konnte Luis unmittelbar in die erste Wechselzone folgen,auch die Favoriten Schoeman, Brownlee, Marten Van Riel und Tyler Mislawchuk hatten beim Schwimmausstieg jeweils nur einige Sekunden Rückstand und waren ganz vorn mit dabei. Die Mitfavoriten Alex Yee, Kristian Blummenfelt und Morgan Pearson hatten rund 25 bis 30 Sekunden Rückstand, ebenso wie der zweite deutsche Starter Justus Nieschlag. Routinier Javier Gomez erwischte nur ein durchschnittliches Schwimmen, kam Seite an Seite mit Landsmann Mario Mola und dem Norweger Gustav Iden mit knapp 45 Sekunden Rückstand aus dem Wasser.

Gruppen fahren zusammen, Schomburg mit Pech, Salvisberg reißt aus

Auf dem sehr verwinkelten, kurviger und daher durchaus anspruchsvollen Kurs fand sich nach drei Kilometern zunächst eine Zehnergruppe in der Führung wieder. Unter anderem mit dabei: Vincent Luis, Jonathan Brownlee, Henri Schoeman, Marten Van Riel, Tyler Mislawchuk und Jonas Schomburg. Nach der ersten von acht Radrunden hatten die Führenden 16 Sekunden Vorsprung vor der Verfolgergruppe, in der sich auch Yee, Blummenfelt und Nieschlag befanden. Noch einmal gut 20 Sekunden dahinter führen Gomez, Mola, Wilde und Iden in der dritten Gruppe.

Die technisch anspruchsvolle Radstrecke hinterließ ihre ersten Spuren: Der Mitfavorit und wohl schnellste Läufer im Feld, Morgan Pearson aus den USA, der erst seit vor gut drei Jahren vom Laufen zum Triathlon kam, offenbarte seine Schwächen in der Fahrttechnik und fiel zunächst überraschend aus der zweiten Radgruppe heraus, nachdem er von Anfang an stets – vermutlich aus Vorsicht – an letzter Position mit einigen Metern Rückstand zum Vordermann fuhr. Zusätzlich kassierte Pearson eine 15-sekündige Zeitstrafe für seinen ersten Wechsel ­– eine Kombination, die dem US-Amerikaner den Stecker zog. Als die dritte Gruppe auf die zweite aufschloss, konnte Pearson auch diese Gruppe nicht mehr halten und musste sich von seinen Medaillenchancen verabschieden. Nach gut der Hälfte der Radstrecke fuhren schließlich alle Gruppen auf und fast 40 Athleten absolvierten die verbleibenden knapp 20 Kilometer gemeinsam.

Einen unglücklichen und rennentscheidenden Moment gab es gegen Ende der Radstrecke für Jonas Schomburg: Nachdem sich der Österreicher Alois Knabl in einer Kurve einen technischen Defekt am Rad zuzog, konnte Schomburg nicht direkt ausweichen, musste vom Rad absteigen und verlor dadurch den Anschluss an die große Führungsgruppe, der bis zum zweiten Wechsel rund eine halbe Minute betragen sollte. An der Spitze hingegen war es der Schweizer Andrea Salvisberg, der einen erfolgreichen Ausreißversuch unternahm, in den letzten beiden Radrunden einen Vorsprung von 15 Sekunden auf das Hauptfeld herausholen konnte und als erster Athlet in die Laufschuhe wechselte.

Frank Wechsel / spomedis Ein große Gruppe kommt gemeinsam 15 Sekunden nach Andrea Salvisberg in die zweite Wechselzone.

Last Man Standing: Blummenfelt gewinnt mit langem Endsprint und schnellster Laufzeit von 29:34 Minuten

Im Kampf um die Medaillen kam es schließlich zur erwarteten Laufentscheidung. Es sollte bereits beim zweiten Wechsel auf jede Sekunde ankommen, um sich taktisch gut zu positionieren zu können und den Anschluss an die Führenden nicht von Beginn an zu verlieren. Bereits nach einem knappen Kilometer wurde Salvisberg von der Führungsgruppe gestellt. Bereits das gelang nicht allen Favoriten und die Gruppe der Medaillenkandidaten wurde direkt etwas kleiner. Sowohl Mario Mola als auch Gomez, Iden, Birtwhistle verließenn mit einigen weniger, aber wichtigen Metern die T2. Nach der ersten von vier Laufrunden waren noch zwölf Athleten zusammen: Alex Yee (GBR), Kristian Blummenfelt, Casper Stornes (beide NOR), Vincent Luis, Dorian Coninx (beide FRA), Kenji Nener (JPN), Jonathan Brownlee (GBR), Hayden Wilde (NZL), Tyler Mislawchuk (CAN), Henri Schoeman (RSA), Max Studer (SUI) und Kevin McDowell (USA).

Die meiste Führungsarbeit leistete Alex Yee, der bei einer Laufentscheidung im Vorfeld als Top-Favorit galt. Dem rasanten Tempo konnten bei den heißen Bedingungen immer weniger Athleten folgen, auf der zweiten Laufrunde reduzierte sich die Führungsgruppe auf acht Kandidaten um den Olympiasieg – Mislawchuk, Nener, Coninx und auch Weltmeister Luis fielen heraus. Der Kampf um die Medaillen entwickelte sich zu einem „Last Man Standing“: Zwischendurch wurde nicht attackiert, es konnten mit zunehmender Renndauer nur immer weniger Athleten dem wahnsinnigen Tempo an der Spitze folgen.

Wie im Vorfeld von vielen erwartet, sollte es – insbesondere aufgrund der heißen und feuchten Bedingungen, insbesondere auf die zweite Hälfte der Laufstrecke ankommen. Das Rennen um die Top-Platzierungen wurde zum Kampf um jede einzelne Sekunde. Nach 7,5 Kilometer ging das Trio aus Alex Yee, Hayden Wilde und Kristian Blummenfelt gemeinsam auf die letzte Laufrunde. Dahinter folgten Brownlee mit sechs Sekunden Rückstand, McDowell und Van Riel mit neun Sekunden Rückstand und Studer und Stornes mit 22 Sekunden Rückstand.

Auch knapp zwei Kilometer vor dem Ziel konnte sich keiner aus dem Trio entscheidend absetzen. Obwohl sich Blummenfelt zwischenzeitlich mehrmals umdrehte, schien dies kein Zeichen von Schwäche gewesen zu sein. Im Wissen über die enorm starken Unterdistanz-Leistungen und Sprintfähigkeiten seiner beiden Mitstreiter tat der Norweger das, was er bereits zuvor mehrfach bei anderen Rennen in beeindruckender Manier unter Beweis gestellt hat: Obwohl das schmerzverzerrte Gesicht der 27-Jährigen so aussah, als würde er das Tempo nicht mehr halten können, setzte er zu einem langgezogenen Endsprint an und beschleunigte rund 1.000 Meter vor dem Ziel erheblich. Ein riskanter Versuch, der genauso gut den dritten Platz hätte bedeuten können. Aber Blummenfelts Mut wurde belohnt: Dem Endsprint von mehr als zwei Minuten konnten weder Yee noch Wilde folgen – nach 1:45:04 Stunden und mit der schnellsten Laufzeit des Tages von 29:34 Minuten für zehn Kilometer bei 30 Grad läuft Blummenfelt mit ungläubigem Kopfschütteln und Freudentränen in den Augen als neuer Olympiasieger über die Ziellinie. Dass er sich nur wenige Sekunden später auf dem Boden gleich mehrmals übergibt, zeigt: Für die Goldmedaille hat Blummenfelt nicht nur die vergangenen fünf Jahre, sondern vor allem in den entscheidenden letzten drei Kilometern beim Laufen alles gegeben, was ihm nur irgendwie zur Verfügung stand.

Frank Wechsel / spomedis Das Podium: Während Kristian Blummenfelt noch unglaubwürdig am Boden liegt, beglückwünschen sich Alex Yee und Hayden Wilde.

Silber und Bronze für Yee und Wilde, Schomburg und Nieschlag auf Platz 38 und 40

Den Kampf um die Silbermedaille entschied Alex Yee für sich und kam elf Sekunden nach Blummenfelt und neun Sekunden vor Hayden Wilde ins Ziel. Sowohl für Yee als auch für Wilde sind es die ersten beiden Olympischen Spiele ihrer Karriere – und für das gesamte Trio auf dem Podium die bisher mit Abstand größten Erfolge ihrer Karrieren. Im Kampf um die Top-10-Platzierungen wurde es auf dem Zielteppich noch einmal richtig eng. Im Platz vier wurde bis zur letzten Sekunde gesprintet: Am Ende behielt der Belgier Marten Van Riel die Nase vorn und landete nach 1:45:52 Stunden auf dem ersten Rang außerhalb des Podests. Platz fünf ging an Jonathan Brownlee, der 2012 in London Bronze und 2016 in Rio de Janeiro Silber gewann.

Die Überraschung des Rennens lieferte Kevin McDowell ab: Der US-Amerikaner, der vor zehn Jahren eine schwere Krebsdiagnose erhielt und deshalb nicht nur beinahe den Sport aufgeben, sondern viele Monate sogar um sein Leben bangen musste, landete auf Platz sechs – und damit vor einer ganzen Reihe großer Namen. Eine Leistung, die McDowell im Vorfeld wohl nur die allerwenigsten zugetraut hätten. Bence Bicsak aus Ungarn schob sich mit einer starken Laufleistung noch auf Platz sieben vor. Auf den Rängen acht, neun und zehn kamen Gustav Iden, Max Studer und Mario Mola ins Ziel. Besonders der Schweizer Studer dürfte mit einem Top-10-Ergebnis und der äußerst starken Leistung sehr glücklich sein.

Frank Wechsel / spomedis Nach einem unglücklichen Vorfall auf der Radstrecke reicht es für Jonas Schomburg am Ende nur für Platz 38.

Knapp außerhalb der Top 10 belegten Casper Stornes, Fernando Alarza und Vincent Luis die Plätze elf bis 13. Stornes macht damit ein starkes norwegisches Team-Ergebnis und das beste Nationenresultat nach Rangpunkten mit den Platzierungen eins, acht und elf perfekt, während Vincent Luis das enttäuschende Ergebnis wohl noch eine Weile verdauen muss. Javier Gomez erwischte einen gebrauchten Tag beim Laufen und kam am Ende nicht über Platz 25 hinaus. Auch für die beiden deutschen Athleten lief es nicht so gut wie erhofft: Nach seinem unglücklichen Vorfall auf der Radstrecke und dem Rückstand nach dem zweiten Wechsel musste sich Jonas Schomburg am Ende mit Rang 38 zufriedengeben. Auch Justus Nieschlag blieb unter seinen zuvor gesteckten Erwartungen und überquerte nach 1:50:10 Stunden auf Position 40 die Ziellinie.

Justus Nieschlag wird im Einzelrennen von Tokio 40.

Olympische Spiele 2020 | Männer

26. Juli 2021 | Tokio (Japan)
PlatzNameLandGesamt1.500 m Swim40 km Bike10 km Run
1Kristian BlummenfeltNOR1:45:0418:040:56:1929:34
2Alex YeeGBR1:45:1518:090:56:1729:44
3Hayden WildeNZL1:45:2418:170:56:0729:52
4Marten Van RielBEL1:45:5217:450:56:3730:21
5Jonathan BrownleeGBR1:45:5317:490:56:3830:22
6Kevin McDowellUSA1:45:5418:290:55:5630:24
7Bence BicsakHUN1:45:5617:550:56:2630:24
8Gustav IdenNOR1:46:0018:240:55:5930:29
9Max StuderSUI1:46:0618:250:55:5930:35
10Mario MolaESP1:46:1318:210:56:0630:38
11Casper StornesNOR1:46:1917:580:56:2130:50
12Fernando Alarza ESP1:46:2218:200:56:0930:42
13Vincent LuisFRA1:46:2417:390:56:4530:51
14Kenji NenerJPN1:46:2417:510:56:3130:53
15Tyler MislawchukCAN1:46:2817:500:56:3530:55
16Jacob BirtwhistleAUS1:46:3218:140:56:1131:01
17Dorian ConinxFRA1:46:4818:040:56:1831:15
18Taylor ReidNZL1:46:5417:450:56:4031:25
19Makoto OdakuraJPN1:47:0318:210:56:0531:26
20Shachar SagivISR1:47:1018:120:56:1431:37
21Léo BergereFRA1:47:2018:000:56:2231:47
22Andrea SalvisbergSUI1:47:2518:020:56:0332:10
23Joao SilvaPOR1:47:3017:550:56:3031:53
24Matthew HauserAUS1:47:3518:070:56:1831:59
25Javier Gomez NoyaESP1:47:4618:220:56:0532:08
26Aaron RoyleAUS1:47:5718:090:56:1432:21
27Joao PereiraPOR1:48:0317:560:56:3132:27
28Manoel MessiasBRA1:48:1118:370:57:4030:43
29Tamas TothHUN1:48:1918:070:56:2032:39
30Diego MoyaCHI1:48:2917:500:56:3432:48
31Crisanto Grajales MEX1:48:3618:230:57:5231:06
32Dmitry PolyanskiyROC1:48:4617:400:56:4933:08
33Oscar CogginsHKG1:48:5517:540:56:2933:23
34Lukas HollausAUT1:48:5918:380:57:3831:34
35Ran SagivISR1:49:0418:240:57:5031:35
36Felix DuchamptROU1:49:0618:390:57:4231:38
37Gianluca PozzattiITA1:49:1418:000:56:2433:31
38Jonas SchomburgGER1:49:3417:420:58:3832:02
39Delian StateffITA1:50:0017:540:56:3134:24
40Justus NieschlagGER1:50:1018:090:56:1434:32
41Rostislav PevtsovAZE1:50:4618:270:57:5033:17
42Morgan PearsonUSA1:52:0518:020:58:1734:32
43Igor Polyanskiy ROC1:52:0717:470:58:3034:34
44Stefan ZachäusLUX1:52:2117:560:56:2936:45
45Mehdi EssadiqMAR1:53:2517:580:58:1335:46
46Irving PerezMEX1:54:0218:061:01:1433:34
47Mohamad MasoSYR1:54:1218:070:58:1036:33
48Russell WhiteIRL1:54:4018:350:57:4037:05
49Matthew SharpeCAN1:57:3217:560:56:3141:50
DNFHenri SchoemanRSADNF17:430:56:41-
DNFAlois KnablAUTDNF17:55--
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Die Vorschau auf das olympische Triathlonrennen der Frauen

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Frank Wechsel | spomedis Hier werden die Athletinnen am frühen Morgen des 27. Juli ins knapp 30 Grad warme Wasser springen.

Am frühen Dienstagmorgen, um 6:30 Uhr Ortszeit, werden insgesamt 55 Athletinnen beim Triathlon der Olympischen Spiele in Tokio an den Start gehen und nur eine von ihnen wird sich am Ende den Traum einer Goldmedaille erfüllen können. Die äußeren Bedingungen lassen das Rennen zu einer besonderen Herausforderung werden, die über das Sportliche hinausgeht: Die Wassertemperatur gleicht mit beinahe 30 Grad der eines Thermalbeckens und trotz früher Startzeit werden Außentemperaturen um die 35 Grad Celsius erwartet – bei gleichzeitig extrem hoher Luftfeuchtigkeit. 

Starke Britinnen und frühe Vorentscheidungen

Bereits jetzt steht fest, dass es eine neue Siegerin geben wird, denn Gwen Jorgensen, die Gewinnerin der letzten Spiele in Rio de Janeiro, ist nicht dabei. Beim Kampf um die Medaillen beziehungsweise den Sieg rücken nun mehrere Athletinnen in den Vordergrund. Eine, die mit Erfolgen und Erfahrung gleichermaßen punkten kann, ist die Schweizerin Nicola Spirig. Mit ihren 39 Jahren tritt sie in Tokio nun bereits bei ihren fünften Olympischen Spielen an. 2012 gewann sie nach einem packenden Zielsprint Gold, vier Jahre später Silber hinter Jorgensen. In diesem Jahr hat Spirig bereits bei mehreren ihrer sogenannten Trainingswettkämpfe bewiesen, dass sie in sehr guter Form ist. Wenn Spirig sich auf dem Rad und beim Laufen gut positionieren kann, hat sie definitiv Chancen auf eine Medaille. Zu den heißen Kandidatinnen zählen außerdem die Britinnen Jessica Learmonth, Georgia Taylor-Brown und Vicky Holland. Taylor-Brown wurde 2020 Weltmeisterin des ITU-Sprintformats im Hamburger Stadtpark, stand jedoch in diesem Jahr krankheits- und verletzungsbedingt noch bei keinem Rennen an der Startlinie. Ihre Trainingspartnerin Jessica Learmonth war ebenfalls verletzt, hat sich jedoch mit einem zweiten Platz beim WTCS-Rennen in Leeds zurückgemeldet. Beide Athletinnen könnten bereits im Wasser für eine Vorentscheidung sorgen. Ebenso wie Flora Duffy von den Bermudas, die ITU-Weltmeisterin der Jahre 2016 und 2017. Im Jahr 2020 gewann sie beide ihrer Weltcuprennen, in Leeds konnte sie nach einem Rückstand in die vorderste Radgruppe fahren und mit der schnellsten Laufzeit einen vierten Platz ins Ziel retten. Duffy ist bekannt für ihre starke Rad-Lauf-Kombination und ist in der Lage, das Rennen möglicherweise früh von vorn gestalten. Dann ist sie definitiv eine Kandidatin für einen Platz ganz oben auf dem Podium. Katie Zaferes gehört ebenfalls normalerweise zu den stärksten Radfahrerinnen. 2019 schien sie noch unschlagbar, derzeit ist unklar, in welcher Form die US-Amerikanerin ist. Sie hat wegen eines schweren familiären Schicksalsschlags einige Zeit nur unregelmäßig trainiert und dadurch nicht die Ergebnisse erzielt, die man von der 32-Jährigen gewohnt ist. Wenn sie jedoch zu ihren alten Leistungen zurückfinden kann, stehen ihre Chancen auf eine Medaille gut. Zaferes’ Landsfrau Summer Rappaport ist ebenfalls eine der vorderen Platzierungen zuzutrauen. Sie gilt als ausgeglichene Athletin und konnte sich durch ihre frühe Qualifikation bereits seit 2019 voll auf die Olympiavorbereitung fokussieren. Die Niederländerinnen Rachel Klamer und Maya Kingma sollte man ebenfalls auf der Rechnung haben, wenn es um die vorderen Platzierungen oder sogar um eine Medaille geht.

Frank Wechsel | spomedis Für Deutschland gehen Laura Lindemann und Anabel Knoll bei den Olympischen Spielen an den Start.

Deutsche Medaillenhoffnung

Aus deutscher Sicht gehen Laura Lindemann und Anabel Knoll an den Start. Für Knoll sind es die ersten Olympischen Spiele, die Teilnahme kann man gleichzeitig als bisher größten Erfolg der Karriere der 25-Jährigen bezeichnen. Sie hatte sich im internen Qualifikationsrennen der DTU im Supersprintformat in Kienbaum gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Laura Lindemann bringt bereits Olympiaerfahrung mit. In Rio de Janeiro belegte sie 2016 Platz 28 und landete damit zwölf Plätze weiter vorn als Anne Haug. Lindemann ist nun mit deutlich größeren Ambitionen nach Tokio gereist. Ein achter Platz, der von der Deutschen Triathlon Union als Ziel definiert wurde, reicht der 25-Jährigen nicht: Sie selbst tritt an, um eine Medaille zu gewinnen und sich damit einen Traum zu erfüllen. Angesichts ihrer jüngsten Resultate ist dieses erklärte Ziel kein unrealistisches. Nach ihrer Covid-19-Erkrankung konnte sie zuletzt ihre Form bei der EM in Kitzbühel mit einem Sieg endgültig bestätigen und stellt sich selbstbewusst an die Startlinie. Mit Druck könne sie gut umgehen und auch die klimatischen Bedingungen ließen sie nicht an Bestleistungen zweifeln, sagte Lindemann im Gespräch mit uns. Die Hitzeverträglichkeit wird letztendlich auch einer der entscheidenden Faktoren sein, wenn es in Tokio um alles oder nichts geht.

Planmäßig wird das Rennen am Montag, den 26. Juli, ab 23:30 Uhr deutscher Zeit vollständig im Livestream der ARD übertragen. Die TV-Übertragung der ARD startet etwas später um 00:10 Uhr.

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Lindemann startet zwischen Rappaport und Klamer

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Frank Wechsel | spomedis Laura Lindemann und Anabel Knoll vertreten die Deutsche Triathlon Union im olympischen Frauenrennen.

Am Sonntagmorgen, zwei Tage vor dem Olympiarennen der Frauen, wurde die Auslosung der Ponton-Positionen der Athletinnen vorgenommen. Wie bei der Auslosung der Männer am Tag zuvor, war die Möglichkeit, die geradeste Linie zur ersten Boje zu wählen oder neben einigen der stärksten Schwimmer im Feld zu starten, der erste strategische Moment vor den Rennen. Das Prozedere: Die ersten zehn Athleten wählen ihre Position anonym, der Rest des Feldes entscheidet live bei der Wettkampfbesprechung in der Athletenlounge. Nachdem alle übrigen Teilnehmerinnen ihren Startplatz gewählt hatten, wurden auch die ersten zehn bekannt gegeben.

Die sieben im Ranking bestplatzierten Athletinnen in Tokio wählten alle ihren Startplatz am rechten Ende des Pontons, das in den Obaida Marine Park unter der berühmten Rainbow Bridge hinausragt. Katie Zaferes (USA), die Britinnen Georgia Taylor-Brown, Jessica Learmonth und Vicky Holland (GBR), Summer Rappaport (USA), Laura Lindemann (GER) und Rachel Klamer (NED) werden Schulter an Schulter antreten. Das Rennen ist für Dienstagmorgen um 6:30 Uhr Ortszeit geplant (in Europa 23:30 Uhr am späten Montagabend), könnte aber wegen einer aktuellen Taifunwarnung verschoben werden.

Die US-Amerikanerin Taylor Knibb war die Erste, die sich für die Position links auf dem Ponton nahe der Wechselzone entschied. Ihr werden sich einige ebenso starke Schwimmerinnen anschließen, darunter Maya Kingma (NED) und Valerie Barthelemy (BEL). Die schnellen Schwimmerinnen Vittoria Lopes (BRA) und Cassandre Beaugrand (FRA) werden in der Mitte des Feldes starten werden, die Mit-Favoritinnen Flora Duffy (BER) und Nicola Spirig (SUI) auf den Positionen 15 und 12. Anabel Knoll startet auf Position 34.

Die Startpositionen der Frauen beim Olympiarennen von Tokio.
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Zahlenspiele zum Olympiarennen der Männer

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Auch das gehört zu den Zahlenspielen von Olympia: Die Spiele von Tokio 2020 finden erst in 2021 statt.
6301

Anzahl der Sekunden, die der Sieger benötigte, um den schnellsten olympischen Triathlon zu absolvieren: Alistair Brownlee (GBR) finishte das Rennen von Rio in 1:45:01 Stunden.

56

Als die Brownlee-Brüder Alistair und Jonathan 2016 in Rio Gold und Silber holten, war das der erste Geschwister-Doppelsieg, seit das den italienischen Brüdern Raimondo und Piero D’Inzeo 56 Jahre zuvor beim Springreiten gelungen war.

51,5

Die olympische Distanz im Triathlon: 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen. Der Versuch des Weltverbands, diese Strecke in „Triathlondistanz“ umzubenennen, scheiterte wegen Nichtakzeptanz.

42

Der niederländische Altmeister Rob Barel war bei der olympischen Triathlonpremiere in Sydney 2000 mit 42 Jahren der älteste Teilnehmer. Bis heute hat niemand seinen Rekord überbieten können. Jan Frodeno, wie steht es mit Paris 2024? Denn auch ein sechsfacher Ironman-Weltmeister war noch nicht bei Olympia am Start …

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So viele Nichtmedaillengewinner wie Frankreich hat noch kein Land in die Triathlon-Olympiarennen geschickt: Die bisher 26 Athletinnen und Athleten der Equipe Tricolore mussten bisher alle bei den Siegerehrungen zuschauen. Vielleicht kann Weltmeister Vincent Luis das am Montagmorgen ändern.

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Die drei jüngsten Teilnehmer bei den Olympiarennen seit Sydney 2000 waren alle 18 Jahre alt: In diesem fast noch jugendlichen Alter ging die Portugiesin Vanessa Fernandes 2004 in Athen ins Rennen, 2008 in Peking brachten es der Chinese Wang Daquing und die Britin Hollie Avil ebenfalls auf 18 Lenze.

5

Drei Nationen teilen sich die Ehre, bei den bisher fünf Olympiarennen jeweils fünf Medaillen gewonnen zu haben: Großbritannien, Australien und die Schweiz. Deutschland stellte 2008 in Peking mit Jan Frodeno den Olympiasieger, bei der Premiere in Sydney 2000 holte Stephan Vuckovic Silber.

3

Erst dreimal konnten Triathletinnen und Triathleten aus dem Gastgeberland eine Medaille bei den olympischen Triathlonwettbewerben gewinnen: Bei der Premiere in Sydney 2000 holte die hoch favorisierte Michellie Jones Silber. 2012 in London gelang Alistair und Jonathan Brownlee der Gold-und-Bronze-Doppelschlag.

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Kein deutscher Mann durfte 2016 nach einem Skandal bei den Spielen von Rio an den Start gehen: Eine Athletin wollte sich ins Rennen klagen, Verlierer waren alle anderen, die darauf gar nicht nach Rio reisen durften. Richterin im Prozess war zufälligerweise die zuvor als DTU-Präsidentin gescheiterte Claudia Wisser.

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Posse um Vorab-Zeitstrafe im Frauentriathlon

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Die Wechselzone des olympischen Triathlonrennens von Tokio.

Großes Glück für Joanna Brown und Amelie Kretz: Weil die beiden kanadischen Triathletinnen am Sonntagmorgen zwölf Minuten zu spät zur Wettkampfbesprechung in der Athletenlounge im Odaiba Marine Park eintrafen, sprach der Chef des Schiedsgerichts eine Zeitstrafe von jeweils 15 Sekunden gegen die beiden Sportlerinnen aus. Diese hätten Brown und Kretz beim am Dienstagmorgen geplanten Rennen (Verschiebung wegen Taifunwarnung möglich) in der ersten Wechselzone absitzen müssen.

Der kanadische Triathlonverband legte gegen die Entscheidung Berufung ein. Daraufhin tagte das Schiedsgericht und nahm die Entscheidung ihres Chefs zurück. Brown und Kretz dürfen im Rennen ohne Unterbrechung vom Schwimmen zur Radfahren wechseln.

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