Früh aufstehen, um Triathlon zu sehen – das kennen eingefleischte Fans. Wenn es allerdings so früh zu Sache geht, weil man schon der Morgenhitze Japans aus dem Weg gehen will, und dann auch noch die Zeitverschiebung hinzukommt, dann wird dem Triathlonzuschauer einiges abverlangt. Wir erzählen das Rennen von Tokio 2020 daher noch einmal in Bildern nach.
Schon um 5 Uhr morgens herrscht Hochbetrieb im Odaiba Marine Park. Alle Beteiligten, die ins Stadion dürfen, haben irgendeine Funktion. Zuschauer sind ausgeschlossen bei den Coronaspielen von Tokio. Überall wird aufgebaut, geschraubt, sich orientiert. Nur für das Warm-up ist das Wetter verantwortlich. Es geht schon so früh am Morgen Richtung 30 Grad.
Justus Nieschlag hat daher für sein Vorstart-Outfit eine Kühlweste angelegt, die er beim Einmarsch der Sportler auf das Ponton trägt. Jonas Schomburg verzichtet auf dieses Feature.
Es ist endlich so weit: Zum sechsten Mal nach Sydney 2000, Athen 2004, Peking 2008, London 2012 und Rio 2016 wird ein Olympiasieger im Triathlon gesucht. Und es wird ein neuer: Der zweifacher Sieger Alistair Brownlee ist in Tokio nicht am Start. Dafür: Gleich drei Norweger. Und die haben seit Jahren das Ziel, hier und heute den Olympiasieger zu stellen.
Das Wasser: Knapp 30 Grad warm. Immer in Bewegung, die Fischströme lassen sich an der Oberfläche ablesen. Und es stinkt.
Das Rennen beginnt mit einem Aufreger: Ein Boot ist beim Start noch im Weg, das Feld muss zurückgerufen werden. Und das versuche mal einer bei über 50 Triathleten, die seit Jahren auf diesen Moment hingearbeitet haben. Erst als sich das Kampfrichterboot in den Weg stellt, wissen alle Bescheid. Zurück zum Ponton, zweiter Versuch. Und der klappt.
Das Olympiarennen im Triathlon der Männer läuft! Die Hälfte der Teilnehmer hat diese Woche noch einen zweiten Start vor sich, beim Mixed Team Relay am Samstag, das hier Premiere feiert. Schnell zieht sich das Feld auseinander.
Ein kurzer Landgang nach 900 Metern – und einer der Favoriten liegt ganz vorn. Vincent Luis, 2020 in Hamburg Weltmeister auf der Sprintdistanz, führt die Meute an.
Die Konkurrenz bleibt auf Tuchfühlung. Die Dichte ist deutlich größer als schon bei anderen Olympiarennen: kaum Exoten, eine einfache Schwimmstrecke. Und auch die Deutschen Jonas Schomburg und Justus Nieschlag mischen mit.
Nach der zweiten kleinen Runde bleibt das Bild an der Spitze gleich: Luis führt, Schomburg liegt an dritter Stelle.
Schnell geht es zu den Rädern, deren Positionen in der Wechselzone nach Nationen gebündelt ausgelost wurden. Schomburg und Nieschlag stehen mit den Nummern 3 und 4 am Ausgang der Wechselzone.
Auf geht es in die zweite Disziplin – mit Jonas Schomburg auf Platz in einer aussichtsreichen Position: Der Hannoveraner steigt nach dem Franzosen Vincent Luis und dem Russen Dmitry Polyanskiy als Dritter aufs Rad und ist auf bestem Weg, seinen Traum einer Top-Ten-Platzierung Wirklichkeit werden zu lassen.
Doch das ändert sich in der zweiten Disziplin. Dazu in der nächsten Bildergeschichte mehr.