7:21:12 Stunden! Diese Zeit ist seit dem 21. November 2021 das Maß der Dinge auf der Langdistanz. Der Norweger Kristian Blummenfelt brachte in dieser Zeit den Ironman Cozumel ins Ziel. Damit verbesserte der Olympiasieger von Tokio Jan Frodenos Weltbestzeit über die 226 Triathlonkilometer, die dieser erst dieses Jahr beim Tri Battle Royale mit Lionel Sanders aufgestellt hatte (7:27:53 Stunden). Den Rennbericht lest ihr hier.
Mit 45 km/h über die Insel
Mit einer Zehner-Gruppe verließ Blummenfelt das Wasser bereits nach 39:41 Minuten, wobei er von einer Rückenströmung profitierte. Kaum auf dem Rad, drückte der 27-Jährige zusammen mit seinen Kontrahenten mächtig aufs Pedal. In der ersten Rennstunde auf dem Bike brachte die Führungsgruppe rund 44 Kilometer hinter sich. Auf der zweiten von drei Runden startete Blummenfelt seine One-Man-Show und zog das Tempo an. Auf dem Viereckskurs im Süden der Insel Cozumel fuhr er nach vorn und brachte Minute um Minute zwischen sich und seine Verfolger.
Mit der Aero-Haltung hatte Kurzdistanzler Blummenfelt bei seiner ersten Langdistanz scheinbar keine Probleme. Die Agegrouper schauten ehrfürchtig hinüber, als der Führende beim Überrunden vorbeizog. 4:02:40 Stunden benötigte der Skandinavier für die 180 Kilometer auf dem Rad. Mit achteinhalb Minuten Vorsprung auf die Verfolger wechselte er in die Laufschuhe.
2:35er-Marathon? Kein Problem!
Die Laufstrecke ohne nennenswerte Steigungen bot beste Voraussetzungen für Topzeiten beim Marathon. Wer dachte, spätestens auf den 42,2 Kilometern würde Blummenfelt in Schwierigkeiten geraten, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Wie ein Uhrwerk spulte der Bergener die Kilometer bis zum Halbmarathon in 3:30 bis 3:40 Minuten ab. Sein Vorsprung wuchs stetig, dabei waren die anderen Profis keinesfalls langsam unterwegs. Doch Blummenfelt war an dem Tag eine Klasse für sich.
Auf der zweiten Laufhälfte pendelte sich Blummenfelts Pace dann bei 3:50 Minuten pro Kilometer ein, ehe er kurz vor dem Ziel noch mal die Geschwindigkeit steigerte. Der Rundkurs führte ihn sowie die anderen 30 Profimänner durchs Zentrum von San Miguel de Cozumel, an der Küstenstraße entlang und am Flughafen vorbei. Nach 2:35:24 Stunden in den Laufschuhen kam der Sieger ins Ziel.
Warten auf das Triell
39:41 Minuten Schwimmen, 4:02:40 Stunden auf dem Rad und 2:35:24 Stunden Laufen, zusammen mit den Wechselzeiten ergab das eine Zielzeit von 7:21:12 Stunden. Blummenfelts Rennstrategie schien zu hundert Prozent aufgegangen. Weltbestzeit beim Ironman-Debüt, besser konnte es gar nicht laufen. Mit Spannung wartet wohl mehr oder weniger die gesamte Triathlonwelt auf den Langdistanz-Showdown zwischen Blummenfelt, Gustav Iden und Jan Frodeno. Hoffentlich ist es 2022 so weit.
Vergesst mir Patrick Lange nicht … Der kann und wird das Triell um einen Topfavoriten erweitern. Das heißt dann Quadrell, oder 🙂 ?
Patrick Lange nicht vergessen… er erscheint in seiner Renngestaltung am ähnlichsten zu den Norwegern zu sein. Frodo wird es richtig schwer haben, das Rennen wie so oft von vorne zu gewinnen.
39:41 für 3.8 km Schwimmen ist schlicht und einfach Fake! Dies entspricht in einem olympischen Triathlon 15:45 für 1’500m oder pro 100m ca. 1:03……
Und nochmal: Beim Schwimmen gab es beim IM Cozumel eine Rückenströmung, deshalb sind die Zeiten hier so schnell. War im letzten Jahr auch so.
GIANT freut sich. Alles richtig gemacht. Iden und Blum auf deren Rädern. Und die waren ja schon immer etwas günstiger. Die Nachfrage wird anziehen.
Trotzdem wird Frodo, sollte er nochmal die Form von 2019 erreichen, Hawaii gewinnen.
Das wird ein Fest 2022! Bin jetzt schon heiß…
Mit Brownlee gibt es dann 5 Topfavoriten!
Und ja ich gebe es zu. Ich mag die Norweger nicht. Ich arbeite dran…
Olympiasieg und Weltbestzeit auf der Langstrecke innerhalb weniger Monate? Irgendwie weckt der aufstieg der Norweger Erinnerungen an armstrong … oder aktuell an die slowenischen wunderfahrer. Bei den Slowenen kommt in den nächsten Jahren noch was raus, bei den Norwegern evtl. nicht, welches Interesse hätte ironman daran?
Also mein Physio sagt immer, die ersten 200 Athleten im Ziel sind alle gedopt 😉
…und vergesst mir den Sanders nicht 🙂
Wenn man Kristian und Jan physisch mit Tieren vergleichen würde, dann wäre der Jan eine schöne schlanke Gazelle und Kristian ein mittel prächtiger dicker Rhinozeros. Beide sind plus minus 5 Minuten gleich schnell auf der Langdistanz.
Fragt sich was der Rhino täglich so frist um so schnell zu sein wie eine Gazelle 🙂
Kristian meinte nach seiner Olympia-Goldmedaille dass der wesentliche Unterschied zu den Anderen war dass er gewinnen wollte. Aha.
Ne klar Jan 100% sauber, Kristian natürlich nicht 😀 Scheinst die Boosterimpfung nicht zu vertragen