Guter Schlaf ist unabdingbar für die Leistungsfähigkeit. Wie ihr eure Erholung unterstützt und dem „Social Jetlag“ durch die nahende Umstellung auf Sommerzeit entgegenwirken könnt, erfahrt ihr hier.
„Ein guter Schlaf ist einer der wichtigsten Erholungsgaranten für jeden Sportler“, sagt Neurowissenschaftler Jörg Stehle. Der Chronobiologe weiß, wovon er redet: Seit mehr als 40 Jahren betreibt er Leistungssport, forscht an der Universität Frankfurt bereits seit Jahrzehnten zur tageszeitlichen Organisation biologischer Systeme, insbesondere des Gehirns. Auch der Schlaf muss zeitlich organisiert werden – zwischen sieben und neun Stunden gelten als „optimal“, aber: „Weder Tiefe noch Länge des Schlafs sind standardisierbar. Jeder Mensch hat ein individuelles Schlafbedürfnis“, so Stehle.
Entscheidend sei, der genetisch festgelegten Länge des Schlafs adäquat und zur richtigen Zeit nachzukommen – und die ist eben bei jeder Person unterschiedlich. Vielleicht kennst du das: Während der Arbeitswoche bist du bereits um 21 Uhr müde und am nächsten Morgen steht früh die nächste Trainingseinheit an, Zeit also, um ins Bett zu gehen. Im Urlaub verschiebt sich euer Rhythmus jedoch, die Lider werden erst später schwer und am nächsten Tag kannst du ausschlafen. Das hängt mit dem sogenannten Chronotyp zusammen. Auch dieser steckt im wahrsten Sinne des Wortes in der DNA.
In der Biologie unterscheidet man zwischen „Lerchen“ (frühes Zubettgehen, frühes Aufstehen), „Eulen“ (spätes Zubettgehen, spätes Aufstehen) und dazwischenliegend den „Tauben“, den sogenannten Normotypen. „Es muss dann geschlafen werden, wenn es unsere innere Uhr sagt“, so Stehle. „Es ist wichtig, den Chronotyp zu kennen. Denn warum sollte ich als Eule um 20 Uhr ins Bett gehen, wenn meine innere Uhr eigentlich noch gar nicht bereit dafür ist, zu schlafen? Warum sollte ich als Lerche mir spätabends noch eine harte Trainingseinheit aufzwingen?“
Vorbereitungen treffen
Experte
Dr. Jörg Stehle ist Biologe und Universitätsprofessor im Ruhestand, arbeitet aber weiterhin am Universitätsklinikum Frankfurt in der Medizinerausbildung im Fach Anatomie. Seine wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkte liegen in der Neurobiologie und dabei insbesondere auf dem Gebiet der Chronobiologie. Stehle betreibt seit 40 Jahren Leistungssport, war Zehnkämpfer, Basketballer, Rennradsportler und ist seit fast 20 Jahren erfolgreicher Duathlet und Triathlet. Stehle bietet eine professionelle Beratung zur Bestimmung und Analyse des Chronotypen sowie zur Jetlag-Adaption bei Wettkampf- und Trainingsreisen an. HIER findest du weitere Informationen zu seinem Angebot.