Samstag, 26. April 2025
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Eloi Adjavon aus Togo und die Mission, nicht überrundet zu werden

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Auf der Triathlonlandkarte vermisst man das westafrikanische Land Togo bisher. Eloi Adjavon wird daran beim Olympia-Triathlon nicht viel ändern können. Seine Mission ist, das Rennen von Paris zu finishen.

Frank Wechsel / spomedis Eloi Adjavon ist der erste Triathlet aus Togo, der bei Olympia antritt.

Was ist das für ein Gefühl, in Paris bei den Olympischen Spielen zu sein?

Es ist ein sehr großes Gefühl von Stolz und Aufregung, weil es das erste Mal für mich ist. Es ist das erste Mal für mein Land Togo. Es ist das erste Mal, dass wir einen Triathleten bei den Spielen haben. Und ja, es ist verrückt, hier mit den Jungs zu sein, die ich sonst nur im Fernsehen sehe und gegen die ich bald an der Startlinie stehen werde.

Wann wusstest du, dass du hier antreten würdest?

Ich wusste es am allerletzten Tag des Qualifikationszeitraums, am 27. Mai. Davor war ich auf der Jagd nach Punkten, um unter die besten 180 im Olympic Ranking zu kommen und einen Platz zu bekommen. Das ist mir auch gelungen und ich habe dann einfach bis zur endgültigen Bestätigung gewartet.

Warst du bei der Eröffnungsfeier?

Ja, war ich. Und ich hatte das Glück, auch der Fahnenträger für Togo sein zu dürfen. Das war eine sehr aufregende Erfahrung. Wir wurden zwar etwas nass, aber es hat sehr viel Spaß gemacht. Das war es wert!

Was erwartest du für den Renntag?

Ich hoffe, dass wir bei guten Bedingungen schwimmen können. Ich hoffe, ich schaffe es, durch die Seine durchzukommen. Schwimmen ist meine schwächste Disziplin. Mein Ziel ist es also, irgendwie dabei zu bleiben. Auf dem Rad will ich dann sehen, was passiert, und dann so gut wie möglich ins Ziel kommen.

Bist du nervös wegen der Strömung?

Ein bisschen! Ich freue mich auf den Hinweg, denn der wird schnell sein. Aber der Rückweg … Wenn ich dann alleine bin, wird ziemlich schwierig. Mein Ziel ist es also, bis zur Boje bei allen zu bleiben und dann auf dem Rückweg sicher zu sein.

Wenn du auf dem Rad überrundet wirst, bist du raus.

Ja, das ist ein großes Risiko. Das ist also meine Mission. Mission Nummer eins ist es, das nicht geschehen zu lassen. Was auch immer passiert, mein Ziel ist es, im Rennen zu bleiben und zu finishen.

Wenn du selbst nicht um den Sieg mitkämpfst: Wer wird denn Olympiasieger?

Es gibt so viele starke Jungs. Eine Menge Jungs haben in letzter Zeit starke Rennen gemacht. Ich würde sagen, dass meine französische Hälfte auf einen französischen Athleten hofft, wobei es mir egal ist, ob wir einen, zwei oder drei aufs Podium schaffen. Und wenn ich es irgendwie schaffe, ganz nach vorn zu kommen, wäre das auch ein Traum. Es wird ein harter Kampf werden.

Und was ist dein Plan nach dem Triathlon? Bleibst du hier und schaust dir andere Wettbewerbe an?

Ja, ich hoffe, ich kann eine Weile hier bleiben und einfach alles aufsaugen, so viel wie möglich sehen, so viele Leute wie möglich treffen und einfach versuchen, die olympische Stimmung so lange wie möglich zu leben.

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Paris: Testschwimmen in der Seine erneut abgesagt – am Tag vor Olympiarennen

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Auch einen Tag vor dem Olympiarennen bleibt das Schwimmen in der Seine verboten. Trotzdem bleiben die Organisatoren zuversichtlich, dass morgen ein Triathlon stattfinden kann.

Frank Wechsel / spomedis

Die Wasserqualität lässt auch am Vortag des ersten olympischen Triathlonwettbewerbs von Paris kein Schwimmen in der Seine zu. Der für den Montagmorgen um 8 Uhr angesetzte Streckencheck wurde in der Nacht abgesagt. „Nach einem Treffen zur Wasserqualität heute Morgen, an dem die Organisationen von Paris 2024, Vertreter von World Triathlon und deren technische und medizinische Delegierte, die Wetterorganisation Météo France, Versorger DRIEAT, die Stadt Paris und die Präfektur der Region Île-de-France teilnahmen, die an der Durchführung der Wasserqualitätstests beteiligt sind, wurde gemeinsam beschlossen, das Schwimmen im Rahmen des Triathlon-Streckenchecks abzusagen, das am 29. Juli um 8 Uhr morgens stattfinden sollte. Das Laufen und das Radfahren werden wie geplant stattfinden“, heißt es in einem offiziellen Statement. „Paris 2024 und World Triathlon betonen erneut, dass die Gesundheit der Athleten Vorrang hat. Die gestern in der Seine durchgeführten Tests ergaben Wasserqualitätswerte, die nach Ansicht des internationalen Verbandes World Triathlon keine ausreichenden Garantien für die Durchführung der Veranstaltung bieten. Grund dafür sind die Regenfälle, die am 26. und 27. Juli über Paris niedergingen, und die Auswirkungen, die sie auf die Seine hatten.“

Organisation hofft auf kurzfristige Besserung

Angesichts der Wettervorhersage für die nächsten 36 Stunden seien Paris 2024 und World Triathlon aber zuversichtlich, dass die Wasserqualität bis zum Beginn der Triathlonwettbewerbe am morgigen 30. Juli wieder unter den Grenzwerten liegen wird. Im Juli sei bereits beobachtet worden, dass sich die Wasserqualität der Seine durch die sommerlichen Bedingungen (mehr Sonnenschein, höhere Temperaturen, längeres Ausbleiben von Regen) deutlich verbessert habe.

Falls sich die Wasserqualität nicht verbessert, gibt es für die Triathlonwettbewerbe am Dienstag (Männer um 8 Uhr) und Mittwoch (Frauen um 8 Uhr) den Donnerstag und Freitag als Ausweichtermine. Falls ein Schwimmen auch dann nicht möglich ist, wird das gegen einen Lauf getauscht und die Olympiaentscheidung als Duathlon ausgetragen. Eine Premiere in der Geschichte des olympischen Triathlons, der seit 2000 in Sydney zum Programm gehört – und ein herber Rückschlag für die Stadt Paris, die auch das öffentliche Schwimmen in der Seine erstmals seit 100 Jahren wieder erlauben möchte.

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London T100: Sam Laidlow siegt nach spannendem Laufduell mit Kyle Smith

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Große Aufholjagd des Neuseeländers Smith, doch Ironman-Weltmeister Sam Laidlow bringt seinen Vorsprung ins Ziel. Mit dem Triumph bei der Erstauflage der London T100 meldet sich der Franzose eindrucksvoll zurück. Frederic Funk landet als bester Deutscher auf Rang fünf.

Der amtierende Ironman-Weltmeister Sam Laidlow ist wieder da und gewinnt die London T100.

Zurück mit einem Paukenschlag: Seit seinem Sieg bei der Ironman-WM in Nizza im Vorjahr lief es nicht mehr so richtig rund bei Weltmeister Sam Laidlow. Nun zeigte sich der Franzose sein Können und gewann in London die vierte Station der T100 Triathlon World Tour, den ersten Wettkampf der Serie in Europa.    

Als einziger Athlet geht Laidlow ohne Neoprenanzug ins Wasser

Laidlow überraschte bereits beim Schwimmen. Es war wärmer in Englands Hauptstadt als am Tag vorher bei den Profi-Frauen, sodass der in Großbritannien geborene Franzose als einziger der 20 Profi-Athleten ohne Neoprenanzug ins Wasser sprang. Erwartungsgemäß kam der Australier Aaron Royle als Erster aus dem Wasser, allerdings dicht gefolgt von einer großen Gruppe von weiteren 15 Athleten, die nur circa 30 Sekunden auseinanderlagen. Ebenso erwartungsgemäß: Sam Long, der Führende im Ranking der T100-Tour, war nach dem Schwimmen abgeschlagen Letzter, mit einem Rückstand von 3:36 Minuten. Diesmal, so viel sei vorweggenommen, gelang dem US-Amerikaner nur eine kleine Aufholjagd, die ihn auf Gesamtplatz elf brachte.

Auf der Radstrecke war die erste Hälfte – vier von insgesamt acht Runden à zehn Kilometer – gekennzeichnet durch viele Führungswechsel. Zunächst war es Lokalmatador Alistair Brownlee, der 2012 in London Triathlon-Olympiasieger wurde, der vorneweg fuhr. Später fiel der Brite durch eine Reifenpanne zurück.

Viele Führungswechsel auf der Radstrecke, dann zieht Laidlow an

Danach machten unter anderem Kyle Smith (NZL), Magnus Ditlev (DEN) sowie die beiden Deutschen Rico Bogen und Frederic Funk an der Spitze das Tempo. Auch der amtierende Ironman-Weltmeister Sam Laidlow war vorn dabei. Nach 40 Kilometern auf dem Rad nahm der 25-Jährige dann das Heft in die Hand und fuhr auf der zweiten Hälfte der zweiten Disziplin einen Vorsprung von eineinhalb Minuten heraus. Laidlow gewann im Vorjahr an selber Stelle, damals hieß das Rennen noch Challenge London und war eine Mitteldistanz, ehe die PTO den Wettkampf einkaufte.

Die Aufholjagd von Kyle Smith

Aus dem großen achtköpfigen Verfolgerfeld übernahm Kyle Smith sofort die Initiative und ging mit hohem Speed auf die Laufstrecke. Sechs Runden à drei Kilometer waren zu absolvieren und bereits nach einer Runde verkürzte Smith den Abstand zu Laidlow auf eine Minute. Das extrem hohe Tempo konnte der Neuseeländer, der ebenfalls in Großbritannien geboren wurde, aber nicht ganz durchhalten. Er verringerte den Abstand zu Laidlow immer weiter und kam auf der letzten Runde bis auf 21 Sekunden heran. An der letzten Wendemarke lief Smith dem Führenden noch entgegen, aber der Franzose brachte seinen knappen Vorsprung ins Ziel.

Laidlow siegte in 3:13:38 Stunden bei seinem ersten T100-Triumph. Smith musste sich, wie schon vorher in San Francisco, mit Platz zwei zufriedengeben (3:14:03 Stunden). Erstmals auf dem Podium bei der Tour landete Daniel Bækkegård. Der Däne lieferte ein starkes Rennen ab, befand sich durchgehend im Verfolgerfeld und wurde Dritter in 3:16:41 Stunden.

Rico Bogen kassiert eine Zeitstrafe

Sein Landsmann Magnus Ditlev, der als Top-Favorit ins Rennen ging, musste sich mit einem für ihn ungewohnten vierten Rang zufriedengeben. Dennoch erhielt er 22 Punkte für das Ranking der T100 Triathlon World Tour und liegt dort nun auf Gesamtplatz eins.  

Auf einem hervorragenden fünften Platz und nur ein wenig mehr als eine Minute vom Podiumsplatz entfernt kam Frederic Funk als bester Deutscher ins Ziel (3:17:53 Stunden). Rico Bogen wurde Siebter (3:20:05 Stunden). Der Leipziger musste auf der Laufstrecke eine Zeitstrafe absitzen, weil er in der zweiten Wechselzone seine Socken zum Laufen nicht angezogen hatte – und sie, anstatt sie in die Box zu legen, daneben liegen gelassen hatte. Jan Stratmann, der dritte Deutsche im Feld, landete bei seinem T100-Debüt auf Rang 17.

Ditlev führt nun im T100-Ranking

Im T100-Ranking hat sich nach diesem Rennen wie erwähnt Magnus Ditlev mit 79 Punkten an die Spitze gesetzt, nun gefolgt von Kyle Smith mit 76 Punkten. Sam Long musste dort die Führung abgeben, bleibt bei 70 Punkten und fiel auf Rang drei zurück. Rico Bogen ist Sechster der Rangliste (50 Punkte) und Frederic Funk ist in die Top Ten aufgestiegen (Platz 9 mit 42 Punkten).    

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Die Triathleten auf den Straßen von Paris: Impressionen vom Streckencheck

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Am Sonntagmorgen hatten die 110 Triathletinnen und Triathleten der Olympischen Spiele 2024 erstmals die Chance, die Olympiastrecken auszuchecken – außer dem Auftakt in der Seine.

Frank Wechsel / spomedis

Gespanntes Warten: Wie alles bei Olympia läuft auch eine sogenannte „Course Fam“, der Streckencheck, nach engem Protokoll und Zeitplan. Fast. Denn eigentlich war nach dem Check der Rad- und Laufstrecke noch eine Live-Besichtigung der Schwimmstrecke geplant am Sonntagmorgen. Doch daraus wurde nichts: An einigen Stellen waren die Messwerte der Wasserqualität nicht geeignet, um das Schwimmen hier zu erlauben. Dafür wurden die Triathleten Augenzeugen der Strömung, die hier in der Seine herrscht.

Und für die gibt es sogar ein Messgerät: 0,9 Meter pro Sekunde zeigte das in der Flussmitte am Morgen an. Bei mehr als einem Meter verbietet das Regelwerk ein Schwimmen. Sollten Wasserqualität und Strömung am Dienstag und Mittwoch nicht stimmen, gibt es Ersatztermine am Donnerstag und Freitag. Wenn es auch dann nicht passt, gibt es einen Duathlon.

Die News verbreitete sich schnell auf die Smartphones der Athleten. Auch auf das von Cassandre Beaugrand, der französischen Topfavoritin.

Frank Wechsel / spomedis

Er ist gekommen, um seinen Titel zu verteidigen: Kristian Blummenfelt, Olympiasieger vor drei Jahren in Tokio.

Frank Wechsel / spomedis

Im Sonnenaufgang radeln die Athletinnen und Athleten einige Runden durch Paris. Über allem dominiert der Invalidendom in Verlängerung der Pont Alexandre III, auf der die Wechselzone, das Ziel und die Tribünen aufgebaut sind.

Die Tribünen – noch sind sie leer. Das soll sich am Mittwochmorgen ändern. 2.400 Zuschauer fasst der Zielbereich.

Frank Wechsel / spomedis

Weite Teile der Strecke sind aber auch öffentlich einzusehen – wie die Pont des Invalides, sozusagen die Gegengerade der Strecke.

Frank Wechsel / spomedis

Der Teppich im Stadion ist noch nass von den Regenfällen der vergangenen Tage. Wenn es an den Renntagen so regnet wie gestern beim Einzelzeitfahren, sind Stürze zu befürchten.

26 Prozent der Strecke führen über Kopfsteinpflaster – gut fahrbar, wie die Teilnehmer des Testrennens im vergangenen August bescheinigten.

Frank Wechsel / spomedis

Auch für die Streckenposten ist dieser Morgen ein erster Praxischeck.

Das Herzstück der Radstrecke ist aber sicher die Avenue des Champs-Élysées, die nicht nur im Radsport weltberühmte Prachtstraße und zentrale Achse von Paris. Im Hintergrund der Obelisk auf der Place de la Concorde, dahinter der Ballon, der seit der Eröffnungsfeier das Olympische Feuer trägt.

Frank Wechsel / spomedis

Wem die Stunde der Streckenfreigabe nicht reicht, der hat vielleicht vorgesorgt. Das Warm-up läuft für die Triathlonwettbewerbe von Olympia 2024: am Dienstagmorgen (30. Juli, 8 Uhr, Männer) und Mittwochmorgen (31. Juli, 8 Uhr, Frauen) und am kommenden Montag (5. August, 8 Uhr, Mixed Relay). Wenn alles nach Protokoll und Plan läuft, wie man es Olympia normalerweise läuft.

Frank Wechsel / spomedis
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Lasse Lührs: „Es ist ein bisschen schade, dass wir heute nicht ins Wasser konnten“

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Lasse Lührs ist einer der drei Deutschen im für Dienstag geplanten Olympiarennen der Männer. Ein kurzes Interview am Rande des Streckenchecks.

Frank Wechsel / spomedis

Lasse Lührs, willkommen in Paris! Wie waren jetzt die letzten Tage und die Anreise?

Eigentlich super entspannt. Paris ist gar nicht so voll, wie ich dachte. Wir sind hier echt easy hergekommen, sind dann gestern ins Hotel eingezogen, wohnen zwei Kilometer hier vom Wettkampfort weg. Also bisher ist alles sehr easy.

Hast du das Rennen in Hamburg, das nicht so lief wie erwartet, gut verkraftet – auch im Kopf?

Ich denke schon. Der Sonntag in Hamburg mit dem Mixed Relay hat mir nach dem verpatzten Einzelrennen am Samstag nochmal ein bisschen Selbstbewusstsein gegeben. Und ich denke, das hat jetzt genau gepasst für Paris mit den zwei Wochen zu Hause.

Was sagst du hier zum Konkurrenzumfeld, wie ist die Stimmung so insgesamt? Ist das angespannter als bei anderen Rennen?

Bisher geht’s für mich, bisher ist alles normal, nur dass es eben Olympische Spiele sind, was man überall merkt. Alle haben ein bisschen andere Klamotten an, überall ist mehr Security-Check. Alles ist irgendwie ein bisschen aufwendiger mit Rule 50 und hast du nicht gesehen … Da werden quasi alles Materialien auf Logos und so geprüft. Das sind die Extraregeln bei Olympischen Spielen.

Heute ist Sonntag, ihr startet nach Plan am Dienstag um 8 Uhr. Was passiert jetzt noch bis zum Rennen?

Heute Nachmittag gehen wir noch schwimmen, ganz locker. Dann morgen noch mal Streckencheck mit den Frauen, ja und dann geht’s auch schon los.

Frank Wechsel / spomedis Die Olympiateilnehmer beim Streckencheck am Sonntagmorgen.

Ihr hattet gerade zum ersten Mal seit dem Testrennen im August die Möglichkeit, die Olympiastrecke unter die Räder zu nehmen. Wie ist es da draußen?

Traumhaft! Bestes Wetter hier, und der Kurs mitten in Paris ist schon sehr atemberaubend. Und ja, die Strecke ist so wie letztes Jahr, einwandfrei. Es ist ein bisschen schade, dass wir heute nicht ins Wasser konnten. Das liegt wohl an dem Regen gestern. Aber ich gehe davon aus, dass wir dann morgen bei den Mädels mit auf die Schwimmkursbesichtigung dürfen. Und dann bin ich da auch zuversichtlich, dass das auch im Rennen klappen wird.

Frank Wechsel / spomedis Lasse Lührs durchfährt das Stadion auf der Pont Alexandre III.

Du gehst also fest von einem Triathlon aus?

Ja, absolut!

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Olympia-Triathlon: Deutsche mit guten Startpositionen – wenn geschwommen wird

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Die Startpositionen auf dem Ponton des Olympiatriathlons sind ausgelost – und die deutschen Männer haben gute Positionen, wenn denn am Dienstag tatsächlich geschwommen wird.

Frank Wechsel / spomedis Das Olympia-Testrennen der Frauen im August 2023.

Wenn der Olympia-Triathlon ein Triathlon wird und in der Seine geschwommen wird, haben die deutschen Männer nach der Auslosung am Sonntagmorgen gute Startpositionen. Neben den Verunreinigungen und Messwerten macht den Organisatioren auch die Strömungsgeschwindigkeit Sorgen – und die ist in der Flussmitte größer als am Rand. Daher bieten die zentralen Positionen möglicherweise einen Vorteil. Und die wurden den Deutschen zugelost: Im 55-köpfigen Starterfeld geht der starke Schwimmer Jonas Schomburg auf Startposition 16 ins Rennen. Drei Boxen trennen ihn von Teamkollege Lasse Lührs, der neben sich den Olympiasieger Kristian Blummenfelt aus Norwegen sowie die hochfavorisierten Franzosen Dorian Coninx, Pierre Le Corre und Léo Bergère findet. Auch Tim Hellwig ist mit Position 32 und Mitfavorit Hayden Wilde aus Neuseeland ebenfalls zunächst mit stärkerer Rückenströmung unterwegs. Nach der Wende egalisieren sich die Vorteile, da alle nach der Wendeboje die gleiche Ausgangsposition haben.

Testschwimmen am Sonntag abgesagt

Am Sonntagmorgen musste das Testschwimmen in der Seine wegen der Wasserqualität noch abgesagt werden. Man hofft auf Besserung für den Montagmorgen, um die Strecke dann öffnen zu können. Strömungsmessungen ergaben dagegen grenzwertig akzeptable Werte: In der Flussmitte strömte die Seine mit 0,9 Metern pro Sekunde, das Regelwerk erlaubt einen Meter pro Sekunde Schlussgeschwindigkeit.

Wenn die Triathlonwettkämpfe nicht wie geplant am Dienstagmorgen (Männer) und Mittwochmorgen (Frauen, jeweils 8 Uhr) stattfinden können, gibt es Ausweichtermine am Donnerstag- und Freitagmorgen. Sollten Wasserqualität oder Strömungsgeschwindigkeit auch dann kein Schwimmen zulassen, werden die Olympiarennen als Duathlon ausgetragen. Die Freiwasserschwimmer, die in der zweiten Olympiawoche ihre 10-Kilometer-Rennen austragen wollen, würden alternativ auf die Regattastrecke der Ruderer und Kanuten ausweichen. Eine alternative Schwimmstrecke ist für die Triathleten nicht geplant.

Olympia-Triathlon 2024: Die Startaufstellung der Männer

Mittwoch, 31. Juli 2024, 10:45 Uhr
PositionStartnummerNameLand
16Mitch Kolkman NED
251Eloi Adjavon TOG
333Henri SchoemanRSA
48Crisanto GrajalesMEX
510Jean Gael Laurent L’Entete MRI
654Felix DuchamptROU
71Rostislav Pevtsov AZE
820Dylan McCullough NZL
99Aram Michell Penaflor Moysen MEX
1045Matthew Hauser AUS
117Richard MurrayNED
1224Jawad AbdelmoulaMAR
1315Alberto Gonzalez GarciaESP
1452Bence BicsakHUN
1516Roberto Sanchez Mantecon ESP
1646Luke Willian AUS
1738Jonas Schomburg GER
1818Kenji Nener JPN
1944Vetle Bergsvik ThornNOR
2037Lasse LührsGER
2143Kristian BlummenfeltNOR
2228Dorian Coninx FRA
2329Pierre Le Corre FRA
2427Léo Bergère FRA
2525Miguel Hidalgo BRA
2611Jelle Geens BEL
2756Alex Yee GBR
2848Vasco Vilaca POR
2926Manoel Messias BRA
3021Hayden Wilde NZL
3153Csongor LehmannHUN
3236Tim Hellwig GER
3317Antonio Serrat Seoane ESP
3449Tyler MislawchukCAN
3550Charles PaquetCAN
3647Ricardo BatistaPOR
3722Adrien Briffod SUI
3819Makoto OdakuraJPN
393Gianluca PozzattiITA
4012Marten Van RielBEL
4130Morgan Pearson USA
4231Seth Rider USA
4323Max Studer SUI
445Shachar SagivISR
4542Alois Knabl AUT
4655Samuel Dickinson GBR
4732Jamie RiddleRSA
4841Tjebbe KaindlAUT
4939Jason Tai Long NgHKG
504Matthew WrightBAR
5114Tyler Smith BER
522Alessio Crociani ITA
5335Gaspar Riveros CHI
5440Emil HolmDEN
5534Diego Moya CHI

Die Pontonauslosung für das Frauenrennen ist für den Montagmorgen geplant.

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Seine zu schmutzig: Schwimmtraining am Sonntag abgesagt

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Die Wasserqualität der Seine bereitet den Olympia-Organisatoren weiter Kopfzerbrechen. Am Sonntag wurde das angesetzte Schwimmtraining im Hauptstadtfluss abgesagt.

Frank Wechsel / spomedis Blauer Himmel, brauner Fluss: Das Wettkampfareal der Triathleten am Sonntagmorgen.

Bei den starken Regenfällen am Eröffnungstag sowie am Samstag war es bereits zu befürchten: Die Wasserqualität der Seine ist durch den Regen der letzten Tage wieder schlechter geworden. Die Veranstalter sahen sich daher gezwungen, das für den heutigen Sonntag angesetzte Schwimmtraining der Triathleten in der Seine abzusagen. Die Entscheidung traf das Organisationskomitee in Abstimmung mit World Triathlon und lokalen Behörden. „Die Wasserqualität stellt keine ausreichende Garantie für die Ausführung der Veranstaltung dar“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Einzelrennen am Dienstag (Männer) und Mittwoch (Frauen) sollen aber nicht gefährdet sein. Am 5. August ist außerdem das Mixed Relay angesetzt.

„Wir haben Alternativtraining organisiert“

„Wir hatten gestern schon im Meeting der Trainer eine Andeutung erhalten, dass es so kommen kann. Es ist immer mit ein bis zwei Tagen Beeinträchtigung der Wasserqualität zu rechnen“, sagte DTU Chef-Bundestrainer Thomas Moeller. „Wir haben Alternativtraining organisiert. Wir hoffen jetzt, dass die Sonne dafür sorgt, dass alles so weitergeht, wie es geplant war.“

Die aktuellen Wettervorhersagen stimmen die Verantwortlichen optimistisch, dass sich die Werte bis zum Start der Triathlon-Rennen wieder normalisieren. Die Entscheidung über das Schwimmtraining der Frauen, an der auch die Männer teilnehmen könnten, wird am Montagmorgen getroffen.

Die Wasserqualität der Seine war in den letzten Wochen Dauerthema in Paris. Zuletzt hatte das sonnige Wetter zu einer deutlichen Verbesserung geführt. Kurz vor Beginn der Spiele war die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo demonstrativ zum Schwimmen in den Fluss gesprungen.

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8. Oktober 2011: Craig Alexander gewinnt Ironman Hawaii mit Streckenrekord

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Am 8. Oktober 2011 purzeln die Bestmarken beim Ironman Hawaii: Craig Alexander siegt mit neuen Streckenrekord, Chrissie Wellington rettet sich vor Mirinda Carfrae.

Ironman Hawaii 2011: Craig Alexander
Frank Wechsel / spomedis Ironman Hawaii 2011: Craig Alexander siegt mit Streckenrekord.

15 Jahre hat er Bestand, der Streckenrekord des Belgiers Luc van Lierde aus dem Jahr 1996 – am 8. Oktober 2011 fällt endlich die Marke bei den Männern. Der Australier Craig Alexander holt sich seinen dritten Sieg auf dem Alii Drive und bleibt in 8:03:56 Stunden um die Winzigkeit von zwölf Sekunden unter dem alten Rekord.

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London T100: Ashleigh Gentle gewinnt – Laura Philipp verpasst Podium knapp

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Mit einer erneut starken Laufleistung hat Ashleigh Gentle die London T100 für sich entschieden. Auch Laura Philipp zeigte eine gute Performance und wurde Vierte. Für Anne Haug lief es jedoch nicht nach Plan.

Ashleigh Gentle hat die London T100 gewonnen.

Mit einer erneut beeindruckenden Vorstellung hat Ashleigh Gentle die London T100 gewonnen und ihren insgesamt fünften Sieg bei einem PTO-Event eingefahren. Wie so oft machte sie ihren Erfolg auf der Laufstrecke klar und finishte in 3:36:17 Stunden. Zweite wurde die Schweizerin Imogen Simmonds, die das Rennen lange anführte, gegen die laufstarke Australierin jedoch keine Chance hatte. Um den dritten Rang gab es ein packendes Triell zwischen Katrina Matthews, Lucy Byram und Laura Philipp, das Matthews jedoch schlussendlich für sich entschied.

Keine Überraschungen beim Schwimmen

Gleich nach dem Start setzten sich die Lokalmatadorinnen Lucy Charles-Barclay und Sophie Coldwell (beide GBR) nach vorn ab. Haley Chura (USA) versuchte zunächst das Tempo der beiden mitzugehen, musste nach wenigen Metern jedoch abreißen lassen. Dahinter formierte sich eine große Gruppe um die weiteren Favoritinnen mit Ashleigh Gentle (AUS), India Lee (GBR), Anne Haug (GER), Katrina Matthews (GBR) und Laura Philpp (GER). Nach 12:16 Minuten erreichten Charles-Barclay und Coldwell den Australian Exit zur Hälfte der Schwimmstrecke, Chura folgte mit 20 Sekunden Rückstand, die Verfolgerinnengruppe war zu diesem Zeitpunkt eine knappe Minute hinter den Führenden.

Auf der zweiten Runde löste sich die große Gruppe etwas auf. Imogen Simmonds (SUI), Gentle und Lee konnten sich deutlich absetzen und rund eine Minute auf den Rest herausschwimmen.

Nach 24:40 Minuten verließen Charles-Barclay und Coldwell den Nebenkanal der Themse, nachdem sie ihren Vorsprung auf der zweiten Runde noch ausbauen konnten. Chura erreichte die Wechselzone 54 Sekunden später. Simmonds, Gentle und Lee hatten nach den 2 Kilometern der ersten Disziplin 1:45 Minuten Rückstand. Die Gruppe um Haug, Matthews, Philipp und alle weiteren Starterinnen, bis auf Anne Reischmann (GER), folgte nach 2:45 Minuten. Erst nach 31:17 Minuten hatte auch Reischmann das Schwimmen hinter sich.

Haug verliert Zeit

Auf dem Rad zeigte sich zu Beginn, dass sowohl India Lee als auch Anne Haug das Tempo ihrer jeweiligen Gruppen nicht mitgehen konnten. Simmonds und Gentle lösten sich zunächst von der Britin, holten auf die Spitze auf. Und auch Haug musste Matthews, Philipp und Co fahren lassen. 

Coldwell verlor anschließend Zeit auf Charles-Barclay und auch die Verfolgerinnen kamen der Britin an der Spitze nicht mehr näher. Lediglich Imogen Simmonds machte Zeit auf die amtierenden Ironman-Weltmeisterin gut, überholte Coldwell und schob sich auf den zweiten Platz. Nach 40 Kilometern war sie gut 40 Sekunden hinter Charles-Barclay. Ashleigh Gentle folgte auf Rang vier weitere 40 Sekunden später. India Lee fiel derweil in die Gruppe um Philipp und Matthews zurück, die 2:20 Minuten hinter Charles-Barclay lag. Anne Haug verlor weiterhin Zeit. Ihre Lücke zur Spitze betrug zur Hälfte der zweiten Disziplin 4:40 Minuten.

Simmonds drückt aufs Gas

Bei Kilometer 60 hatte Simmonds Charles-Barclay schließlich eingeholt. Danach setzte sich die Schweizerin prompt an die Spitze und versuchte die Britin abzuschütteln. Mit einer Radzeit von 1:59:44 Stunden beendete Simmonds die zweite Disziplin, Charles-Barclay folgte 23 Sekunden dahinter. Lucy Byram (+1:24 Minuten) und Ashleigh Gentle (+1:54 Minuten) folgten. Laura Philipp und Katrina Matthews hatten rund drei Minuten Rückstand.

Auf der Laufstrecke sah Simmonds anschließend sehr kontrolliert ist, lief genau so schnell wie Charles-Barclay. Auf den ersten beiden Kilometern kristallisierte sich dennoch heraus, dass Gentle von hinten drückte und Sekunde um Sekunde herausholte. 

Charles-Barclay gibt auf – Gentle beweist Dominanz

Schnell schob sich die Australierin an Byram vorbei und lag dann plötzlich auf Rang zwei, weil Lucy Charles-Barclay das Rennen vorzeitig aufgeben musste. Die Lücke zur Spitze verkleinerte sie weiter, nach acht Kilometern lag sie nur noch 25 Sekunden hinter Simmonds. 

Nur wenige Minuten später übernahm sie die Führung und lief danach unangefochten dem Sieg entgegen. Der Kampf um Rang drei wurde derweil richtig spannend. Erst wurde Lucy Byram von Matthews eingeholt, dann auch von Laura Philipp. Die deutsche schnappte sich anschließend Matthews, lief einige Meter mit ihr Schulter an Schulter. Doch dann setzte sich die Britin wieder ab, überholte Byram, an der dann auch Philipp vorbei lief. 

Nach 3:36:17 Stunden war der Sieg von Gentle beschlossene Sache. Simmonds kam nach einer starken Performance auf Rang zwei ins Ziel (3:39:11 Stunden). Matthews wurde Dritte (3:39:29 Stunden), vor Philipp (3:40:02 Stunden) und Byram (3:40:26 Stunden). Tamara Jewett belegte Platz sechs (3:40:49 Stunden), Sophie Coldwell wurde schlussendlich Siebte (3:42:22 Stunden). Anne Haug wurde elfte (3:46:39 Stunden), Anne Reischmann belegte bei ihrem zweiten Auftritt als Wildcard Rang 13 (3:47:31 Stunden).

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Paris 2024: Triathletin Taylor Knibb 19. im Einzelzeitfahren

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Taylor Knibb gilt als eine der stärksten Radfahrerinnen der Triathlonwelt. Mit den Spezialistinnen konnte sie bei Olympia dennoch nicht mithalten – und hatte obendrein noch Pech.

Frank Wechsel / spomedis Taylor Knibb beim Start zum Einzelzeitfahren der Olympischen Spiele 2024.

Gleich dreimal ging US-Triathletin Taylor Knibb beim Einzelzeitfahren am ersten Wettkampftag der Olympischen Spiele 2024 zu Boden. Auf den regennassen Straßen von Paris hatte die 26-Jährige keine Chance gegen die Schwerkraft – und auch nicht gegen die Konkurrenz.

Anna Bruder / spomedis Die Straßen von Paris sind am ersten Wettkampftag der Spiele regennass.

Olympiasiegerin im Einzelzeitfahren wurde überlegen die Australierin Grace Brown, die 39:38 Minuten für den verwinkelten 32,4-Kilometer-Parcours durch die französische Hauptstadt benötigte. Silber holte sich die Britin Anna Henderson mit mehr als eineinhalb Minuten Rückstand, Dritte wurde knapp dahinter Knibbs US-Teamkollegin Chloe Dygert.

Frank Wechsel / spomedis Der Invalidendom bildet die eindrucksvolle Kulisse für die Radfahrerinnen – und nächste Woche auch für die Triathleten.

Die beiden Deutschen Mieke Kröger und Antonia Niedermaier belegten die Plätze 13 und 15, Knibb wurde am Ende mit 3:25 Minuten Rückstand 19. Die Amerikanerin hatte in dieser Saison vor allem bei den T100-Rennen der Professional Triathletes Organisation auf dem Rad überzeugt, auch beim Ironman Hawaii im vergangenen Oktober hatte sie auf dem Rad die entscheidenden Akzente gesetzt.

Frank Wechsel / spomedis Taylor Knibb erreicht das Ziel. Der Zielbogen auf der Pont Alexandre III ist der gleiche wie beim Triathlon.

Nächster Auftritt von Knibb in Paris ist das Einzelrennen der Triathletinnen am kommenden Mittwoch. Am 5. August geht es zudem im Mixed Relay um Gold, Silber und Bronze – das US-Quartett hatte bei der Olympiapremiere des Formats vor drei Jahren in Tokio Silber hinter Großbritannien geholt. Knibb ist die einzige Teilnehmerin dieser Olympischen Spiele, die sich in zwei verschiedenen Sportarten qualifiziert hat.

Frank Wechsel / spomedis Nur kurz darf Taylor Knibb auf dem Treppchen in spe Platz nehmen – bald wird sie im Feld durchgereicht.
Frank Wechsel / spomedis Am Mittwoch sehen wir Taylor Knibb wieder auf der Pont Alexandre III unter dem Eiffelturm.

Das Rennen der Männer gewann der Belgier Remco Evenepoel in 36:12 Minuten vor dem Italliener Filippo Ganna und Wout van Aart (ebenfalls Belgien). Maximilan Schachmann wurde als einziger Deutscher im Feld Neunter.

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