Im Training oder im Wettkampf: Krämpfe in der Muskulatur können jederzeit auftreten. Aber wie kommt es eigentlich dazu? Und was kann man tun, um der schmerzhaften Kontraktion zu entgehen?
Nils Flieshardt / spomedis Der schlimmste Zeitpunkt eines Krampfs ist der, wenn man im Wettkampf um wichtige Positionen kämpft, wie hier Katrina Matthews bei der Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza 2024.
Plötzlich schießt ein stechender Schmerz durchs Bein und der Muskel verhärtet sich. Weiter laufen tut richtig weh oder wird sogar unmöglich. Ein Krampf! Der Muskel kontrahiert und bleibt für eine Zeit in dieser Position. Das kennen fast alle Sportlerinnen und Sportler. Häufig betroffen sind die Wade oder der Oberschenkel. Ursachen? Meist spricht man von Elektrolytmangel oder Dehydratation.
Muskelkrämpfe sind kein neues Thema, schon vor knapp 100 Jahren wurde daran geforscht. Wissenschaftler beschäftigten sich früh mit der Frage, warum Minenarbeiter, die in feuchtheißem Klima schufteten, oft unter Krämpfen litten. Die Begründung von damals, zu wenig Trinken sei ursächlich für die schmerzhaften Krämpfe, wurde inzwischen widerlegt. Im Jahr 2000 verglichen Forscher in Südafrika den Flüssigkeitsverlust, das Blutvolumen und das Körpergewicht von Langdistanztriathleten vor und nach einem Rennen. Einen signifikanten Unterschied zwischen Sportlern, die im Rennen Krämpfe bekamen und denen ohne schmerzhafte Muskelkontraktionen, konnten sie dabei nicht feststellen.
Ungleichgewicht im Rückenmark
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Kurz vor dem großen Showdown in den Woodlands am Wochenende blicken wir auf die letzte lange und spezifische Koppeleinheit von Geheimfavorit Casper Stornes.
PTO Bisher kann Casper Stornes in seiner Karriere drei Ironman-70.3-Siege vorweisen. Seine bisher einzige Langdistanz beendete er 2021 in Frankfurt vorzeitig auf der Laufstrecke.
Der Ironman Texas am kommenden Samstag ist das nächste Highlight in der Ironman Pro Series 2025. Beim Frühjahrsklassiker in den Woodlands findet sich traditionell ein herausragendes Starterfeld im Kampf um die Top-Platzierungen und die WM-Slots. Auch in diesem Jahr ist das Staraufgebot beeindruckend: Bei den Männern gehen neben den beiden Ironman-Weltmeistern Kristian Blummenfelt und Gustav Iden ebenfalls zahlreiche Ironman-Sieger wie Rudy von Berg, Léon Chevalier, Daniel Bækkegård, Kristian Høgenhaug, Trevor Foley, Cameron Wurf, Matt Hanson sowie etliche weitere renommierte Langdistanz-Athleten an den Start. Zur Kategorie der „Wundertüten“ oder Geheimfavoriten zählt derweil Casper Stornes. Der Teamkollege von Blummenfelt und Iden, der zum Teil nur als „der dritte Norweger“ bekannt ist, tritt erst zum zweiten Mal bei einer Langdistanz an. Auf der Kurz- und Mitteldistanz sind die Fähigkeiten des 28-Jährigen seit vielen Jahren über jeden Zweifel erhaben.
Stornes gewann bereits sowohl ein Rennen in der WM-Serie auf der Kurzdistanz als auch drei Ironman-70.3-Rennen. Bei den Olympischen Spielen in Tokio kam der Norweger auf Platz elf. Nur zwei Wochen später wagte er seinen bisher ersten und einzigen Versuch auf der Langdistanz. Er startete ohne spezifische Vorbereitung beim Ironman Frankfurt und befand sich bis zum Ende der ersten Laufrunde in aussichtsreicher Position auf das Podium. Nach 15 Kilometern beendete er das Rennen vorzeitig aufgrund von Magenproblemen, nachdem er bereits auf dem Rad seine Verpflegung verlor. Stornes‘ erstes Finish auf der Langdistanz steht demnach noch aus – und soll am Sonntag in Texas folgen. Auch ohne großen Erfahrungsschatz auf der Langdistanz ist das Ziel des Norwegers jedoch nicht nur das Finish, sondern einer der fünf Slots für die Ironman-WM in Nizza. Das Potenzial für das Podium oder eine Top-5-Platzierung bringt Stornes zweifelsohne mit.
Ironman 70.3 Warsaw Mit einem beeindruckenden Sieg beim Ironman 70.3 Warschau 2024 schaffte es Stornes in die Mitfavoritenrolle um das Podium bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Dezember. Nach einem Radunfall kurz vor dem Rennen musste er jedoch auf den Start verzichten.
Die ausgewählte Trainingseinheit zeigt, dass sich der dreifache Ironman-70.3-Sieger dieses Mal sehr spezifisch und in typisch norwegischer Methode auf das Rennen vorbereitete. Beim Saisonauftakt im Rahmen des Ironman 70.3 Oceanside gab es vor zwei Wochen für Stornes jedoch prompt einen ersten Rückschlag. Nachdem er im abschließenden Halbmarathon innerhalb der ersten Kilometer noch an Position zwei lag, musste er zwischenzeitlich mit Krämpfen pausieren, konnte nur locker weiterlaufen und wurde am Ende bis auf Platz 24 durchgereicht. Damit es beim Ironman Texas deutlich besser läuft, absolvierte Stornes mit seinen beiden Teamkollegen Blummenfelt und Iden eine letzte lange Koppeleinheit mit einem Umfang von sechseinhalb Stunden und einer langen Dauer von Abschnitten bei Wettkampfintensität. Damit kommt die Belastung einer Rennsimulation sehr nahe und stellt neben dem physiologischen Trainingsreiz auch eine ideale Gelegenheit dar, knapp zwei Wochen vor dem Showdown noch einmal das Material und die Wettkampfverpflegung unter realen Bedingungen zu testen.
191 Kilometer in viereinhalb Stunden: Überdistanz-Radfahrt bei Wettkampf-Tempo
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Triathlonszene zwischen Schuh-Wundern, Verbandspannen und ersten großen Dopingdebatten: Im Frühjahr 2005 sorgte nicht nur die neue Schuhsohle für Aufsehen, sondern auch eine Anti-Doping-Ordnung, die versehentlich nicht rechtsgültig war. Wir blicken zurück auf eine Zeit, in der der Triathlonsport erwachsen wurde – manchmal etwas unbeholfen, oft ambitioniert und nicht ohne tragische Schatten.
DTU-Präsident im Krisenmodus: Zwischen Doping und Diplomatie
Es war ein Frühling der Kontraste: Während die Natur langsam erblühte, versank die Deutsche Triathlon Union in einem Sumpf aus Krisenkommunikation und Paragraphenreiterei. Präsident Dr. Klaus Müller-Ott saß 2005 im Interview mit der triathlon und versuchte mit stoischer Gelassenheit, die Welt zu erklären: Doping? Einzelfälle! Anti-Doping-Ordnung? Leider vergessen, ins Vereinsregister einzutragen. Ironie des Schicksals: Ausgerechnet dieser „Formfehler“ machte aus einer Zwei-Jahres-Sperre für Nina Kraft eine milde einjährige Auszeit. Ob man sie damals „nur“ wegen EPO oder auch wegen juristischer Naivität freisprach – unklar. Aber hey, Hauptsache der Elitepass kam – mit Gebühren und allem, was das Verbandsherz begehrt.
Silke Insel / spomedis Dr. Klaus Müller-Ott
Laufschuhtests: Als Dämpfung noch King war
Der große Laufschuhtest in der triathlon34 offenbarte eine Zeit, in der Triathleten ernsthaft glaubten, eine „Axeler-Technologie“ könne ihnen zwei Zentimeter mehr Schrittlänge bescheren – pro Schritt! Diadora versprach 500 Meter mehr im Marathon. Klar, wenn man nach 42 Kilometern aufhört zu laufen und nicht nach 41,5. Aber wer braucht schon Mathematik, wenn man 215 Gramm italienische Carbon-Kunst an den Füßen trägt? Der große Name der Laufschuhszene war Matthias Marquardt – Autor, Arzt und Test-Instanz in Personalunion. Seine Einschätzungen galten als Gesetz. Zumindest solange, bis Asics wieder eine neue Gel-Schicht erfand.
Frank Wechsel / spomedis
Elite-Kadertraining auf Lanzarote: Vor der Ära Frodeno
Club La Santa, Februar 2005: Jan Frodeno mit vollem Haupthaar, Daniel Unger mit Olympia-Ambitionen und Steffen Justus mit noch jugendlicher Naivität – alle dabei beim Kaderlehrgang der DTU. Trainiert wurde unter der Sonne Lanzarotes, das Lächeln noch frei von Hawaii-Träumen und Profi-Verträgen. Dass Frodeno Jahre später die Szene dominieren würde, ahnte keiner. Damals war er einfach „einer von vielen“. Und der neue Bundestrainer Louis Delahaye? Wahrscheinlich immer noch damit beschäftigt, deutsche Namen richtig auszusprechen.
Doping: Formfehler und Feindbilder
Nina Kraft, Rutger Beke, dubiose Urinproben, bakterielle Kontamination, ein bisschen Eigenproduktion von EPO – es war die Zeit der großen Ausreden. Der Skandal um Nina Kraft sorgte für Schlagzeilen – vor allem, weil der Verband es versäumt hatte, seine eigene Anti-Doping-Ordnung juristisch korrekt abzusichern. Die Folge: Die Höchststrafe war plötzlich nicht mehr zwei, sondern nur noch ein Jahr. Und Rutger Beke? Hielt sich mit Hilfe eines Gutachtens für einen medizinischen Sonderfall – die körpereigene EPO-Produktion eben mal auf das Vierfache hochgeschraubt. Na klar.
Was macht eigentlich … Simone Mortier?
In der neu gestarteten Serie wurde 2005 eine Triathletin wiederentdeckt, die längst aus dem Blickfeld verschwunden war: Simone Mortier. Europameisterin von 1989, Idol der späten 80er – und dann? „Was macht eigentlich …“ war die erste ernstgemeinte Instagram-Stalking-Vorlage der Triathlonwelt, nur eben gedruckt. Und mit weniger Hashtags.
Triathlon in Monaco: Vom Fürstenpalast auf die 70.3-Strecke
Triangle, die österreichische Eventagentur, hatte große Pläne: Half-Ironman in Monaco. Unterstützt vom sportverrückten Prinzen Albert und mit herrschaftlicher Aussicht auf die Côte d’Azur. Dass der Gaudi-Triathlon später aus dem Rennkalender verschwand, sei’s drum. 2005 war das Ding heiß, sexy und exotisch. Und vor allem: noch nicht ausverkauft.
Die Leser schreiben – und wir staunen
„Warum gewinnen immer die teuersten Produkte in euren Tests?“, fragte ein Leser, als es noch Leserbriefe gab. Gute Frage, die wohl nie abschließend beantwortet wurde. „Warum suggeriert ihr, man sei kein echter Triathlet ohne rasierte Beine?“ – Auch das ein Thema, das für Empörung sorgte. Spoiler: 2025 rasieren sich viele Männer nicht mehr nur die Beine, sondern auch alles andere. 2005 hingegen reichte schon eine Doppelseite über Nassrasierer, um hitzige Diskussionen auszulösen.
Tri-Dubai: Die Galaktischen des Triathlonsports
Ein illustres Team: Normann Stadler, Simon Lessing, die DeBooms, Peter Reid – sie alle formierten sich 2005 zum ersten „Galaktischen“ Team des Triathlons. Tri-Dubai hieß der Versuch, den Ausdauersport wie Formel 1 aufzuziehen: viel Geld, viel Glanz, viel Charity. Und ein Teamarzt, der später im Radsport für nicht so lustige Schlagzeilen sorgen sollte. Nur der Erfolg auf dem Kurs war – sagen wir mal – durchwachsen.
Fazit: 2005 – der Beginn des post-naiven Zeitalters?
Die triathlon34 war ein Spiegel der Szene: Aufbruch, Unsicherheit, ein bisschen Größenwahn und jede Menge Charme. 20 Jahre später lesen wir das (Disclaimer: mit KI-Unterstützung) mit einem Mix aus Nostalgie, Fremdscham und Respekt. Und freuen uns schon auf das nächste Kapitel unserer Retro-Reise. Denn eines ist sicher: 2005 war auch nicht alles besser. Auch nicht einfacher. Aber analog.
Veranstalter Lothar Leder beim Ironman Südafrika 2005.
Der große Showdown zwischen dem amtierenden Ironman-Weltmeister und den Norwegern beim Ironman Texas ist geplatzt: Patrick Lange muss seinen Start verletzungsbedingt absagen.
Frank Wechsel / spomedis Patrick Lange muss seinen Start beim Ironman Texas absagen.
„Es ist nicht das Update, das ich mir erhofft hatte“, verkündet Patrick Lange eine Woche vor dem Rennen. „Aber es ist das Richtige, denn die Saison ist noch lang.“ Schon in den vergangenen Tagen hatte der dreimalige Hawaii-Sieger seine Fans in seinen Social-Media-Kanälen auf dem Laufenden gehalten, nachdem eine Adduktorensehne immer wieder Probleme gemacht hat. Nun verkündete er: „Ich habe beschlossen, vom Ironman Texas zurückzutreten. Nachdem ich mehr als drei Wochen lang Schmerzen im Bein hatte und kaum Lauftraining absolvieren konnte, hat ein Besuch im MRT eine Entzündung in der Adduktorensehne ergeben. Ich habe mich mit medizinischen Fachleuten beraten und es wurde schnell klar, dass das Absolvieren eines Rennens nicht in Frage kommt. Das Risiko, dass sich daraus ein langfristiges Problem entwickelt, ist einfach zu hoch.“
Zweimal hatte Patrick Lange den Ironman Texas bereits für sich entscheiden können. 2016 gewann er in den Woodlands gleich auf Anhieb seine Langdistanz-Premiere und deutete nach einem verkürzten Radfahren mit einem Marathon in 2:40:01 Stunden seine Ausnahmestellung im Laufen an. 2024 lief er zunächst als Zweiter über die Ziellinie, wurde nach der Dopingüberführung des Mexikaners Tomás Rodríguez Hernández aber nachträgtlich zum Sieger ernannt.
Am kommenden Samstag wäre es bei den Nordamerikameisterschaften zum Aufeinandertreffen von Lange mit den norwegischen Ironman-Weltmeistern Gustav Iden und Kristian Blummenfelt, dem Amerikaner Rudy Von Berg und anderen Topstars der Szene gekommen. „Es ist eine schwierige Entscheidung, aber die richtige“, so Lange. „Gesundheit geht vor, auch oder vielleicht sogar gerade im Profisport.“
Der Rennveranstalter hat Daten zur Struktur der Teilnehmenden an Ironman-Events veröffentlicht. Die Veränderungen im Vergleich zu Vorjahren sind besonders hinsichtlich des Alters deutlich zu erkennen, zudem gibt es Anhaltspunkte, wohin die Zukunft des Triathlons gehen kann.
Nils Flieshardt / spomedis Frauen sind im Triathlon noch deutlich in der Unterzahl. Das soll sich perspektivisch ändern.
Die von Ironman veröffentlichten Teilnahmedaten und Forschungsergebnisse geben Einblicke in globale Trends bei Athletinnen und Athleten von Events der vergangenen fünf Jahre. Die Daten sollen Wachstumspotenziale aufzeigen sowie Impulse für die Weiterentwicklung des Sports. Frauen wurden mit einer weltweiten Befragung von mehr als 10.000 Athletinnen in den Fokus gerückt. Ziel war es, deren Bedürfnisse besser zu ermitteln und Maßnahmen entsprechend daran anzupassen.
Triathlon wird jünger
Besonders bei der Altersstruktur der Teilnehmenden zeigen sich deutliche Veränderungen. Im Vergleich zu 2019 ist die Zahl der unter 30-jährigen Rookies bei Ironman-Rennen um satte 39 Prozent gestiegen. Bei Ironman-70.3-Events ist dieser Trend sogar noch extremer: 66 Prozent mehr unter 30-Jährige haben sich der Herausforderung der 113 Kilometer gestellt. Die „Verjüngung“ ist übrigens auch bei den Profis sichtbar: Taylor Knibb wurde 2022 im Alter von 24 Jahren die jüngste Ironman-70.3-Weltmeisterin, bei den Männern wurde der Rekord für das jüngste Alter beim Titelgewinn gleich zweimal unterboten. Gustav Iden war bei seinem Sieg auf Hawaii im Jahr 2022 26 Jahre alt, Sam Laidlow unterbot diese Marke im Folgejahr in Nizza mit nur 24 Jahren.
Insgesamt mehr als 200.000 Athletinnen und Athleten haben sich im vergangenen Jahr für Mittel- und Langdistanzen des Veranstalters registriert. Interessant: Die Altersklasse der 30- bis 34-Jährigen war mit einem Zuwachs von acht Prozent gegenüber 2023 erstmals am stärksten vertreten. Die meisten Teilnehmenden kamen aus den USA, gefolgt von Großbritannien, Deutschland und Australien. Mit einem Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr konnte Frankreich anteilig das größte Wachstum verzeichnen. Möglicherweise beeinflusst durch den WM-Titel des Franzosen Sam Laidlow vor heimischem Publikum?
Ziel: Mehr Frauen begeistern
Nach wie vor sind Frauen im Triathlon klar unterrepräsentiert, insbesondere auf der Mittel- und Langdistanz. In den USA und Kanada von 2024 auf 2025 zwar ein Anstieg von zehn Prozent der weiblichen Langdistanzteilnahmen verzeichnet werden, weltweit liegt der Frauenanteil jedoch bei nur 18 Prozent (Ironman) beziehungsweise 26 Prozent (Ironman 70.3). Auch die Daten von internationalen Triathlonverbänden zeigen, dass die Beteiligung von Frauen entweder stagniert oder langsamer ansteigt als bei Männern. Verglichen wurden aktuelle Zahlen mit denen vor der Pandemie. In den USA etwa zeigt sich dabei, dass bei Frauen auf der Langdistanz 71 Prozent des Vor-Corona-Niveaus erreicht wurden, bei Männern 91 Prozent.
Mehr als 10.000 Frauen aus fast 100 Ländern wurden zu diesen Entwicklungen befragt, darunter aktive Triathletinnen, Athletinnen mit einem Lauf- oder Multisporthintergrund innerhalb der Ironman-Gruppe (z.B. UTMB-Trailläufe) sowie Frauen aus Ausdauersportarten, die noch nie an einem Ironman-Event teilgenommen haben.
Laut den Befragungsergebnissen ist die größte Hürde für Frauen der zeitliche Aspekt. Genannt wurden sowohl Zeitmangel aufgrund familiärer Verpflichtungen als auch der notwendige Trainingsumfang und entsprechend fehlende Zeit, um diesen zu realisieren. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) nannten familiäre Anforderungen als Hauptgrund.
23 Prozent gaben außerdem Körperbild und Selbstbewusstsein als Hürde an, vorwiegend (noch) nicht aktive Triathletinnen. Die Teilnehmerinnen konnten zudem Lösungsvorschläge anbringen. Mehr als 85 Prozent der Nicht-Triathletinnen sind der Meinung, dass eine verbesserte Event-Erfahrung, eine stärkere Community und vor allen Dingen mehr Sichtbarkeit von Frauen wichtige Faktoren für eine wachsende Beteiligung von Frauen sein können.
Triathlon als lebensverändernde Erfahrung
Für alle, die noch nicht mit dem Triathlonvirus infiziert sind, könnten die folgenden Zahlen interessant sein. Also: Bitte weitersagen. Die Befragten sollten angeben, inwiefern Triathlon oder Ausdauersport ihr Leben verändert hat. 75 Prozent der aktiven und 72 Prozent der noch nicht aktiven Triathletinnen und Triathleten gaben gesundheitliche und körperliche Verbesserungen an. Unter anderem wurde der Sport als Teil der Identität genannt, als Beginn neuer Freundschaften sowie als Einflussfaktor von persönlichem Wachstum und Selbstfindung.
Angestrebte Veränderung
Die Befragungsergebnisse will Ironman nun in verschiedenen Maßnahmen implementieren. Eine Regel, die ab sofort gilt, soll für fairere Rennen sorgen. Bei allen Ironman- und Ironman-70.3-Events wird es beim Start einen Mindestabstand von fünf Minuten zwischen Profimännern, Profifrauen und Agegroupern geben – bei Weltmeisterschaften sollen die Abstände noch größer sein.
Die deutsche Triathlon- und Radsportcommunity hatte einen Außenposten im Pazifik: Franz Weber war Radclub-Präsident, Charity-Manager und viele Jahre der „Volunteer and Information Director“ des Ironman Hawaii. Nun ist der gebürtige Münchner nach einem Radunfall auf dem „Queen K“ gestorben.
Frank Wechsel / spomedis Franz Weber, der deutsche Hawaiianer
Franz Weber ist tot. Der „deutsche Hawaiianer“, wie wir ihn in einem unserer Hawaii-Specials vor ein paar Jahren betitelten, starb am Freitag an den Folgen eines Radunfalls auf dem Queen Kaahumanu Highway. Nach Berichten aus seinem Umfeld war Franz vor ein paar Tagen bei einer Radausfahrt in einen stehenden Bus gefahren und hatte sich schwerwiegende Verletzungen zugezogen. Nach der ersten Notfallbehandlung in Kona habe man ihn in das Queens Hospital von Honolulu geflogen und in ein künstliches Koma versetzt. Gestern hätten sich die Ärzte in enger Abstimmung mit Franz‘ Angehörigen entschieden, die lebenserhaltenden Maßnahmen zu beenden.
München, Hamburg, Bonn – und dann Kailua
Geboren wurde Franz in München, aufgewachsen ist er in Hamburg und Bonn. In einem USA-Urlaub lernte Franz Weber vor 35 Jahren seine Frau Joanna kennen, nach weiteren Reisen ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten stand für das Paar fest: Wir bleiben hier! Seinen Job als Bürovorsteher einer Anwaltskanzlei hängte Franz an den Nagel, packte seine Kisten und wanderte aus – nach Hawaii. In Kailua-Kona wurden die Webers sesshaft, Franz bekleidete eine verantwortungsvolle Position bei einem Ökolebensmittellieferanten, wohnte in den höheren Lagen von Kailua. Doch auch unten am Wasser, wenn der Ironman einmal im Jahr im Herbst in die Stadt kam, gehörte Franz mit dazu. Der deutsche Hawaiianer ist ein echter Local geworden.
Viele Engagements
Das auch wegen seines großen ehrenamtlichen Engagements. Er war Präsident des Hawaii Cycling Club, dem auch ich seit ein paar Jahren angehöre, um Franz und den Radsportlern auf Hawaii etwas zurückzugeben. Denn Franz‘ Anliegen war es stets, das Radfahren auf Hawaii sicherer zu machen und die Interessen der Ausdauersportler mitten im Pazifik zu vertreten. Gut zehn Radsport-Events organisiert der Club in jedem Jahr, von Time Trials auf dem Queen K über den berühmt-berüchtigten „Dragon“ bis hin zum schweißtreibenden „Pedal till ya puke“ auf den Hualalai-Vulkan, den schlafenden Riesen im Hintergrund zahlreicher Aufnahmen des Starts des Ironman Hawaii.
5.000 Volunteers beim Ironman
Verantwortung trug Weber auch bei ebendiesem Ironman – als langjähriger „Director“ für die Bereiche „Volunteers and Information“. Er leitet die Organisation der etwa 5.000 freiwilligen Helfer, die den Ironman Hawaii Jahr für Jahr erst möglich machen. Und er war verantwortlich für die Kommunikation mit der Bevölkerung. Als diese mit der Durchsetzung der zwei Renntage umfassenden Ironman-WM 2022 schwieriger wurde, zog Franz die Konsequenzen und trat zurück. Im Umfeld des Ironman war er weiterhin zu sehen. Franz packte an, wenn es etwas anzupacken galt.
Da der Ironman aber (meistens) nur einmal im Jahr stattfand, war der tüchtige Deutsche vielschichtig engagiert. Zahlreichen Sozialprogrammen vor Ort drückt er auch jenseits des 70. Geburtstags seinen Stempel auf, war vernetzt in der gesamten Community – und die ist stark in Kailua-Kona. „Hier kannst du dir nichts erlauben, am nächsten Tag weiß es die ganze Stadt“, sagte mir der passionierte Radfahrer einmal.
Auch mit 70 noch 10.000 Kilometer im Jahr
Wohl kaum jemand hat auf Big Island mehr Radkilometer zurückgelegt als Franz Weber. Zwar nicht mehr wie einst 10.000 Meilen, aber immer noch mehr als 10.000 Kilometer kamen Jahr für Jahr zusammen. Manchmal 60, 70 Kilometer zwischen Kailua-Kona und dem Airport. Moment, liegt der nicht nur zehn Kilometer vor der Stadt? „Ja, aber wenn man jede Querstraße hoch in die Berge und die nächste wieder herunterfährt, dann kommt da einiges zusammen“, erläuterte der rüstige Pensionär. „Und außerdem kann man sich immer überlegen, ob man nicht doch schnell nach Hause fahren möchte.“
„Eines Tages kann alles ganz schnell vorbei sein. Und dann ist es nicht mehr wichtig, wie viel Stress man sich im Leben gemacht hat.“
Während der vielen Touren entlang der Kona-Küste inhalierte Franz Weber das Aloha-Flair. „Meine Lebenseinstellung hat sich auf Hawaii komplett verändert“, sagte er. „Hier auf Big Island merkst du, dass du nicht wirklich etwas bedeutest. Die Erde, die Natur ist immer viel stärker als du.“ Tsunamis, Erdbeben, Vulkane – man weiß nie, wann die nächste Naturkatastrophe hereinbricht. „Tsunamiwellen haben eine Geschwindigkeit von 1.000 Kilometern pro Stunde, und wir haben hier viele kleine Tsunamis“, erzählte er mir einmal. „Eines Tages kann alles ganz schnell vorbei sein. Und dann ist es nicht mehr wichtig, wie viel Stress man sich im Leben gemacht hat.“ Vor ein paar Jahren beeindruckte er mich mit einem Fallschirmsprung, ausgehend vom kleinen Airport in Hawi, zu dem ein Wegweiser von der Radstrecke des Ironman führt. Gemacht hat er ihn, weil er Angst hatte, dass es irgendwann so schnell geht. Darüber denke ich heute nach.
Aloha mit deutscher Gründlichkeit
Trotz seiner entspannten Lebensphilosophie war Franz immer ein gefragter Mann, wenn in Kailua-Kona Dinge zu erledigen waren. So wie beim Ironman. „Ich wusste zunächst gar nicht, was der Ironman ist. Da gingen ganz viele Leute hin, und ich dachte, das gucke ich mir mal an.“ Und in dem Moment war er gefangen, verliebte sich in den Sport – ohne ihn aber je selbst zu betreiben. „Das Wasser ist mir zu nass“, bekannte sich der geborene Deutsche zu seinen sportlichen Schwächen. Der Mann, der diese ganz undeutsche Gelassenheit ausstrahlte, half doch lieber hinter den Kulissen. Ob es der Ruf der teutonischen Geschäftigkeit und Gründlichkeit war, wegen dem er immer wieder zu verantwortungsvollen Aufgaben gebeten wurde? „Da ist ganz bestimmt etwas dran“, sagt Franz Weber.
Franz Weber wird fehlen. Als Mensch und als Macher. Beim Ironman, im Hawaii Cycling Club, bei seinen vielen Charity-Projekten wie „Paying it forward“, zu dem auch wir schon einige Male beitragen durften. Sein Vermächtnis bleibt, es lebt weiter in den Tablets und Computern, die er Schülerinnen und Schülern vermittelte, die sich diese für den Unterricht nicht leisten konnten, in den Kuscheltieren, denen er ein neues Zuhause vermittelte, und in den Betten und Tischen, die er dort hinstellte, wo sie dringend benötigt wurden. Überall dort, wo auf Big Island Rad gefahren wird. Und beim Ironman Hawaii, wo Franz mit hawaiianischer Gelassenheit und teutonischer Gründlichkeit viel bewegt hat.
Rest in Peace, Franz.
A Hui Hou. Man sieht sich. Irgendwann, irgendwo.
Und: Mahalo!
Im Video: Franz Weber zu Gast in „Kona Daily“ 2019
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Jahrelang haben Kristian Blummenfelt und Gustav Iden den Triathlon auf allen Distanzen dominiert. Doch mit dem Wechsel zurück auf die kurzen Strecken kam ihr Erfolg ins Stocken. Kommt die norwegische Triathlon-Armada in diesem Jahr zurück? Und wenn ja: wie stark?
Roj Ferman Noch einmal all-in: Kristian Blummenfelt (li.) und Gustav Iden wollen 2025 gestärkt zurückkommen.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht läuft Kristian Blummenfelt durch die japanische Hauptstadt Tokio. Wenige Sekunden zuvor hat er sich auf dem letzten Kilometer des Triathlons bei den Olympischen Spielen 2021 von seinen Kontrahenten Alex Yee und Hayden Wilde gelöst. Der Norweger holt die Goldmedaille, bricht im Ziel zusammen und muss sich übergeben – ganz getreu seinem Motto: „Nur verlieren ist schmerzhafter“. Diese Devise zeichnet seit jeher den „Norwegian Hype Train“ aus. So nennt sich die Trainingsgruppe rund um den 31-Jährigen und Gustav Iden. Und der Hype ist real. Oder war es. Denn nach den Erfolgen in den vergangenen Jahren, in denen ihnen kaum jemand das Wasser reichen konnte, ist es erstaunlich still geworden um die norwegische Triathlon-Armada. Nicht um die Protagonisten selbst – nein, die sind auf Social Media und in Interviews so laut wie eh und je. Es geht um die Ergebnisse. Denn es scheint, als sei der Hype Train entgleist.
Norweger auf Fehlersuche
Platz zwölf bei den Olympischen Spielen in Paris für Kristian Blummenfelt und ein ernüchterndes Rennen bei der Ironman-WM auf Hawaii (DNF für Iden, Rang 35 für Blummenfelt) verdeutlichen: Die Norweger stecken in einem Tief. Nachdem sie in den Jahren von 2019 bis 2022 scheinbar mühelos zwischen den Distanzen wechseln konnten, ist dies in den vergangenen Jahren weitestgehend ausgeblieben. Aus ihrer Sicht leider immer genau dann, wenn ein wichtiges Rennen anstand. Daher haben sich die beiden Ironman-Weltmeister auf Fehlersuche begeben. Im Training. „Ich glaube, wir haben zu wenig an der absoluten Rennpace gearbeitet“, so Kristian Blummenfelt. Aber auch im Vergleich zur Konkurrenz. „2022 hatten wir einen Vorteil, weil unser System effizienter war als das der anderen. Jetzt sind viele Teams auf einem ähnlichen Niveau“, sagt er. Doch dabei stellt sich eine ganz andere Frage. Haben Blummenfelt und Iden mit ihrem Fokus auf die Olympischen Spiele in Paris zwei Jahre verschenkt?
Das Erwachen der Macht
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Nach Abstimmungen mit dem Weltverband World Triathlon und der Fahrradindustrie hat die Deutsche Triathlon Union (DTU) eine aktualisierte Version der Sportordnung veröffentlicht. Betroffen sind insbesondere aerodynamische Aufbauten am Fahrrad.
Anna Bruder / spomedis Ein Trinksystem darf bestimmte Abmessungen nicht überschreiten.
Ist das jetzt erlaubt oder nicht? Die Triathlon-Community wurde mit dem einen oder anderen Fragezeichen zurückgelassen, als im Februar neue Regelungen hinsichtlich Flaschenhaltern, Trinksystemen und allgemein aerodynamischen Anbauten am Fahrrad von World Triathlon und DTU verkündet wurden. Bezugnehmend auf das Feedback der Community hat die Deutsche Triathlon Union nun Abstimmungen mit dem Weltverband sowie der Fahrradindustrie angestoßen, die letztlich zu einer überarbeiteten DTU-Sportordnung geführt haben.
„Wir sind froh, dass wir den Kampfrichterinnen und Kampfrichtern und auch den Athletinnen und Athleten ein klares, verständliches Regelwerk an die Hand geben können“, sagt Jan Philipp Krawczyk, Vizepräsident Kampfrichter- und Veranstaltungswesen. Zwei Ziele seien vorrangig gewesen: „Die Kampfrichterinnen und Kampfrichter sollten mit möglichst klaren, sichtkontrollbasierten Regeln arbeiten können. Und wir wollten den Athletinnen und Athleten mehr erlauben.“ Das Ergebnis der überarbeiteten Sportordnung sei nun genau das: „mehr Klarheit und Erlaubnis“.
Die wichtigsten Änderungen und Klarstellungen
Mitgeführte Behälter insbesondere für Getränke, Werkzeuge, Ersatzteile oder Nahrungsmittel müssen aus unzerbrechlichem Material sein und sind inklusive deren Befestigung unter Beachtung der nachfolgenden Punkte erlaubt.
Heck (= ab der Sattelstütze entgegen Fahrtrichtung):
Alle angebrachten Halterungen, Behälter, Flaschenhalter etc. müssen komplett in einen imaginär gesetzten Rahmen von 30 x 30 Zentimeter passen. Flaschen dürfen darüber hinausstehen. Maximal sind zwei Flaschen bis jeweils ein Liter Inhalt erlaubt.
Ausnahme Heck:
Im Rahmen integrierte Getränkesysteme, dürfen
größer als 30 x 30 Zentimeter sein,
insgesamt nicht mehr als zwei Liter enthalten,
aber die vertikale Linie durch die Hinterachse nicht überragen.
Zusätzlich dürfen keine Anbauten entsprechend der Heck-Regelung (ab der Sattelstütze entgegen der Fahrtrichtung) angebracht werden.
Oberrohr (= ab dem Ansatz des beweglichen Anteils des Lenkkopfes bis zur Sattelstütze): Alles, was am Oberrohr befestigt wird,
darf die komplette Länge nutzen,
aber nur, ab Oberkante Oberrohr gemessen, maximal 10 Zentimeter hoch und
nicht breiter als das Oberrohr selbst sein.
Außerdem heißt es in der Sportordnung: „Bei Kombination mit angebauten, beweglichen Teilen am Lenker muss ein Gelenk vorhanden sein und kein Körperteil darf auf Teilen der Rahmenkonstruktion oder der Anbauteile (zum Beispiel auf einem Flaschenhalter oder Flasche) aufgelegt werden.“ Diese Regelung bezieht sich etwa auf Trinksysteme, die vom Oberrohr in den Lenker übergehen. Das ist beispielsweise beim Cube „Aerium C:68X SLT“ der Fall. Bei diesem Rad ist der Teil des Trinksystems auf dem Oberrohr von dem Teil zwischen den Extensions abgetrennt, bei Lenkbewegungen ragt also nichts seitlich heraus. Die Konstruktion ist erlaubt.
Lenker (= ab dem beweglichen Teil des Lenkkopfes in Fahrtrichtung):
Gemessen von der untersten Kante der Ellbogen-/Armauflage (falls keine vorhanden ist, von der untersten Kante des Ellenbogens des Athleten in der beabsichtigten Aero-Position) müssen sich alle angebrachten Gegenstände auf dem Lenker oder Armauflieger (Flaschen, Halterungen, Behälter, etc.) innerhalb von
maximal 25 cm in Richtung des Sattels und
maximal 20 cm in der Höhe und
maximal bis zum vordersten Punkt des Lenkers oder des Armaufliegers und
maximal bis 2 cm zum höchsten Punkt des Vorderrades befinden.
Kein Körperteil darf auf den angebrachten Gegenständen, Flaschen, Halterungen, Behältern etc. aufgelegt werden. Die Arme dürfen von oben nicht überdeckt werden. Insgesamt ist ein Volumen von zwei Litern erlaubt.
Die folgenden Komponenten sind von dieser Regelung ausgenommen, unterliegen aber weiterhin den Bestimmungen der Sportordnung § 23.2, 23.3 und 23.9
Für Finn Große-Freese beginnt die Saison 2025 dort, wo sich die Langdistanz-Giganten ein Stelldichein geben – beim Ironman Texas. Knapp eineinhalb Wochen vor dem Start zeigt sich der 23-jährige Profi-Triathlet in blendender Verfassung, tri-mag hat mit ihm gesprochen.
Frank Wechsel / spomedis Seine erste Ironman-Weltmeisterschaft beendete der Rostocker im vergangenen Jahr auf Platz 29. Dieses Jahr will er mehr.
Die Trainingsbedingungen vor Ort in Texas, USA, sind perfekt, die Form stimmt – und die Vorfreude auf den ersten Wettkampf des Jahres ist spürbar. „Ich bin ausgeruht und in Topform“, sagt der gebürtige Rostocker. „Die ersten Tage in Texas liefen sogar besser als erwartet.“
Quali für Nizza als primäres Ziel
Der Ironman Texas ist für Finn Große-Freese nicht nur ein klassischer Saisonauftakt, sondern auch ein entscheidender Schritt für seine weitere Entwicklung. Denn die Zielsetzung ist klar: eine frühe Qualifikation für die Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza. „Das Mindestziel ist die Quali. Wenn alles richtig gut läuft, möchte ich sogar das Podium angreifen“, so der Profi. Ursprünglich hatte er geplant, sich mit mehreren Rennen in der Ironman Pro Series zu behaupten, doch der Plan könnte sich noch ändern – abhängig vom Ergebnis in Woodlands. „Wenn die Quali gleich klappt, denke ich die Saison vielleicht noch einmal komplett neu.“
Neuer Coach, neue Impulse
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Noch ist die Katze nicht ganz aus dem Sack, doch Ironman-Weltmeisterin Laura Philipp hat deutliche Hinweise gegeben, mit welchen Rennen sie ihre erste Saisonhälfte füllen wird.
Jule Radeck / spomedis Ihren Sieg aus dem vergangenen Jahr kann Laura Philipp beim Ironman 70.3 Kraichgau wiederholen.
Laura Philipp hatte sich bislang bedeckt darüber gehalten, welche Wettkämpfe in ihrem diesjährigen Rennkalender stehen. Lediglich die Challenge Roth am 6. Juli und natürlich die Ironman-WM auf Hawaii am 11. Oktober waren fest terminiert. Für beide Rennen ist der Sieg beziehungsweise die Titelverteidigung das Ziel – und möglicherweise eine Weltbestzeit?
Streckenkarten als Hinweise
Für diese gibt es nun eine weitere Chance, denn die erste Langdistanz des Jahres wird für Philipp nicht erst in Roth stattfinden. Bei Instagram hat die amtierende Ironman-Weltmeisterin eine Ankündigung ihrer ersten beiden Wettkämpfe des Jahres veröffentlicht – zwar noch ohne konkrete Daten, dafür aber mit abstrakt dargestellten Streckenkarten. Wer schon einmal bei den betreffenden Rennen gestartet ist oder die Kurspläne kennt, bemerkt auch ohne geografische Details, um welche Events es sich handelt.
Zwei bekannte Rennen
Die erste Streckenkarte zeigt den Ironman 70.3 Kraichgau, der am 25. Mai stattfindet. Dort konnte Laura Philipp bereits im vergangenen Jahr einen Sieg verbuchen. Auf dem zweiten Plan ist der Kurs des Ironman Hamburg zu sehen, der nur eine Woche nach dem Rennen im Kraichgau am 1. Juni stattfindet. Auch dort weiß Philipp bereits, wie es sich anfühlt, als Erste ins Ziel zu laufen: Bei ihrem Sieg 2022 war sie in 8:18:20 Stunden nur um sieben Sekunden an der damaligen Weltbestzeit von Chrissie Wellington von der Challenge Roth 2011 vorbeigeschrammt.
Diese wurde mittlerweile bereits zweimal unterboten: durch Daniela Ryf 2023 in 8:08:21 Stunden und noch deutlicher in 8:02:38 Stunden durch Anne Haug 2024, jeweils bei der Challenge Roth. Die Zeit liegt rund zwölf Minuten unter der persönlichen Bestzeit von Laura Philipp, dennoch dürfte sie diese Schallmauer im Hinterkopf haben. Die extrem flache Strecke in Hamburg würde einen Rekord hergeben, abhängig ist dies allerdings maßgeblich von den Windverhältnissen.
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