Dienstag, 19. März 2024
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Sonja Tajsich bloggt: Erinnerung mit Gänsehaut

Um sich ihren Traum vom Swissman zu erfüllen, hat Sonja Tajsich viele Monate Anlauf genommen und hier darüber gebloggt. Nun ist das Rennen Geschichte und die Extrem-Finisherin gibt ein letztes Mal Einblicke in ihre Gedankenwelt.

Swissman

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Sieben Wochen ist mein Swissman-Erlebnis nun schon Geschichte. Sieben Wochen konnten die Gefühle und Gedanken schalten und walten und sortiert werden. Zumindest dachte ich, als ich emsig an meinem Bericht für die Printausgabe tippte, dass ich sieben Wochen später Klarheit zu allen offenen Themen hätte. Die Idee war, dass ich direkt nach dem Rennen meine noch frischen Erlebnisse niederschreibe, die dann als Story mit Bildern in der triathlon 213 erscheinen, die seit dem 16. August im Handel ist. 

Aber auch an dieser Stelle wollte ich mich noch einmal melden, kurz das Ergebnis skizzieren und vielleicht schon Ideen bekannt geben, wie es weitergehen wird. Und jetzt sitze ich hier – und mir fällt auf, dass es überhaupt keinen konkreten Plan gibt. Und das, obwohl ich eigentlich immer Pläne, Träume, Ideen habe. 

Erledigt, am Ende und im Ziel

Mein größter Traum, den ich unlängst hatte, war auf der Kleinen Scheidegg fröhlich über die Ziellinie zu laufen. Der Moment war mir vergönnt, zusammen mit meinem Team Tom, Julia und Jenny. So viele Emotionen. Aber ich muss auch sagen: Ich war, glaube ich, noch nie so fertig. Und Tom bestätigte mir das auch direkt, in dem er (ohne, dass ich danach gefragt hatte) so gut wie als Erstes im Ziel zu mir sagte: „So fertig habe ich dich noch nie gesehen!“ Und er war überall dabei. Bei allen Rennen, an die ich mich erinnern kann. Bei allen Wettkämpfen, bei denen es darauf ankam. 

Ich habe neue Grenzen kennengelernt, die diesmal energetischer Natur waren. Tolle Dinge erfahren, die ich noch nicht wusste. Ich habe mein Repertoire erweitert und konnte trotz allem der Begeisterung über die Strecke, die Landschaft, den Verlauf und den Anfeuerungsrufen Platz lassen. 

Ich wurde Zweite mit einem Rückstand von dreieinhalb Minuten auf die 22 Jahre jüngere Norwegerin Nikoline Haugen. Ich bin stolz und überglücklich, ich habe das Rennen genossen und fand vor allem den Teamgedanken und die Abhängigkeit von meinen Supportern sehr speziell. 

Extremer geht immer

Gerade werde ich oft gefragt, ob ich es wieder machen würde. Und darauf habe ich eine klare Antwort: Ja, ich würde es wieder machen. Mich hat es nicht abgeschreckt, so ans Limit gebracht worden zu sein, dass ich sagen würde: nie wieder! Und Tom hat durch meine Aufholjagd und den Kampf am Schluss auch wieder die frühere Aufregung verspürt. Gleich am nächsten Tag hat er schon recherchiert, was es denn noch für spannende Extrem-Triathlons gibt. Und natürlich ist der Norseman direkt ins Gespräch gekommen. 

Irgendwo hatte ich gelesen, dass der und die Erst- und Zweitplatzierten vom Swissman das Startrecht für den nächsten Norseman erhalten. Aber ich bin mir nicht schlüssig, ob dies das richtige Rennen für mich ist. Weil ich eigentlich nicht so kältebeständig bin. Vor allem macht mir kaltes Wasser schwer zu schaffen. Dass ich 3.800 Meter in 15 Grad (oder gar kälterem?) Wasser packen würde, bezweifle ich gerade. Allerdings fasziniert mich auch genau das. Soll ich es versuchen? Oder soll ich es einfach als „für mich unmöglich“ abtun? 

Zurück zum kleinen Glück

Jetzt gerade gefällt mir der Gedanke, nur zu tun, was mir spontan in den Sinn kommt. So bin ich bei den österreichischen Meisterschaften im Aquathlon gestartet und beim Ulrichsberg-Traillauf. Jetzt geht es langsam wieder relativ gut. Aber wenn ich ehrlich bin: Es hat unendlich lange gedauert, bis ich mich wieder erholt hatte. Drei Wochen nach dem Swissman war ich noch schrecklich kaputt. Ich hatte mich in einem Anflug von Verdrängen beim Obertrumer Triple angemeldet. Das sind Wettbewerbe über drei Tage: Am Freitag gibt es ein See-Crossing, am Samstag einen kürzeren Triathlon und am Sonntag einen längeren. Beim normalen Triple hätte ich (und dafür war ich angemeldet) am Sonntag eine Mitteldistanz schaffen müssen. Undenkbar. Kein Weg führte dorthin. Aber ich wollte gern mitmachen und die Veranstalter waren so einfühlsam und entgegenkommend, dass sie meinen Startplatz auf den Triple-light umgebucht haben. Hier war die olympische Distanz am Sonntag gerade so machbar und ein Riesenspaß, ebenso wie das 1,5 Kilometer lange See-Crossing und der Fun-Triathlon. 

Was ich in diesem Jahr noch machen werde, weiß ich nicht so recht. Ich liebäugle noch mit einem Start beim Südkärntner Triathlon, einem Wettbewerb über die Mitteldistanz am Ende der Sommerferien. Superschöne Veranstaltung am Klopeiner See. Sehr zu empfehlen! 

Und nächstes Jahr … das kann ich wirklich noch nicht sagen. Wenn also von euch jemand eine tolle Idee hat, dann lasst es mich wissen. Ein Ziel zu haben, ist einfach grandios. So bleibt man fit und voller Tatendrang. 

Danke

Am Ende möchte ich mich bei euch bedanken: Danke, dass ihr meine Blogbeiträge verfolgt und mir vielleicht sogar während des Rennens die Daumen gedrückt habt. Die Erinnerungen an das Ablegen der Fähre in der Finsternis, das blinkende Licht zwischen den hohen Wellen im Morgengrauen, die Tremola am Gotthardpass, die tollen Aussichten in der Schweizer Bergwelt, meine kleine Julia, wie sie bei den Supporter-Stops ruft: „Super, Mama!“, meinen Mann, wie er immer und überall die Versorgung im Griff hat und gleichzeitig die Rolle des Fotografen beherrscht, und meine Jenny, wie sie mich auf die Kleine Scheidegg hochzieht, mich motiviert und alles einfach nur perfekt macht. Der Zieleinlauf vor Eiger, Mönch und Jungfrau und der Tag danach, Julias siebter Geburtstag – all das wird mir immer in Erinnerung bleiben und beschert mir Gänsehaut. Danke, dass ich das erleben durfte!

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