Anne Haug hat ihren Sieg bei der Challenge Roth wiederholt. Mit einem Marathon, der der Konkurrenz haushoch überlegen war, sicherte sich die Bayreutherin den zweiten Sieg bei ihrem Heimrennen (8:22:42 Stunden). Dabei wurde sie auf dem Rad noch von einer Biene in den Hals gestochen, was sie aber nicht vom Roth-Double abhielt. Fenella Langridge sicherte sich den zweiten Platz, nachdem sie das Rennen den größten Teil anführte und besonders auf der ersten Radrunde das Tempo hoch hielt (8:31:41 Stunden). Den dritten Platz sicherte sich die Spanieren Judith Corachán (8:46:29 Stunden).
Zweiergruppe gibt das Tempo an
Nach dem Startschuss um 6:33 Uhr setzten sich die Ex-Schwimmerin Rebecca Clarke (NZL) und Fenella Langridge (GBR) als Zweiergruppe von den restlichen Frauen ab. Anne Haug fiel zuerst in die direkte Verfolgung zurück, musste dann aber auch diese Gruppe ziehen lassen und schwamm fortan mit Maja Stage Nielsen (DEN) und Judith Corachán (ESP).
Langridge und Clarke verließen den Main-Donau-Kanal nach 51:44 Minuten und machten sich auf zu ihren Rädern. Haug, Corachán und Nielsen kassierten auf den 3,8 Kilometern etwa sieben Minuten Rückstand. Zu ihrem Ärgernis schnappte sich die Ironman-Weltmeisterin von 2019 anschließend den falschen Beutel auf dem Weg ins Wechselzelt und musste noch einmal umdrehen.
Langridge fährt souverän, doch Haug holt auf
Langridge war es auch, die zu Beginn der Radstrecke das Tempo vorgab. Sie distanzierte Clarke direkt und fuhr schnell einen Vorsprung von rund zwei Minuten heraus. Anschließend machte auch Haug Zeit auf Clarke gut, kam jedoch erst einmal nicht an Langridge heran. Am Solarer Berg lag die Britin mit einem komfortablen Vorsprung an der Spitze, Clarke folgte mit 7:35 Minuten Rückstand, Haug mit 8:09.
Zu Beginn der zweiten Radrunde war es Haug dann möglich, Clarke zu überholen und auch den Abstand auf Langridge zu verkleinern. Beim Wechsel in die Laufschuhe hatte sie die Lücke auf 5:32 Minuten verkleinert. Laura Siddall, die mit einem Abstand von elf Minuten aus dem Wasser kam, machte auf dem Rad Dampf und arbeitete sich bis zum Ende der zweiten Disziplin auf Position drei vor.
Sieg nach Marathon in 2:46:04 Stunden
Bei 28 °C Außentemperatur war nicht nur die Stimmung der Athleten erhitzt, als es auf die Laufstrecke ging. Dass Anne Haug auf Langridge aufholen kann, lag aufgrund ihrer Laufstärke nahe, doch die Bayreutherin preschte geradezu an die Britin heran. Nach elf Kilometern betrug der Abstand noch lediglich 2:54 Minuten. Am Kanal konnte Haug die Lücke dann schließlich zulaufen, übernahm am Renntag erstmals die Führung und setzte sich anschließend von Langridge ab. Hinter den Beiden schob sich Corachán an die dritte Position und vor Siddall.
An diesen Positionen sollte sich auch auf dem Rest der Laufstrecke nichts mehr ändern. Nach 8:22:42 Stunden riss Haug das Zielbanner in die Höhe und feierte ihre Titelverteidigung in Roth. Fenella Langridge wurde mit einer Zeit von 8:31:41 Stunden Zweite. Corachán benötigte für die Langdistanz im Frankenland 8:46:29 Stunden. Ihr folgte Laura Siddall, die das Ziel nach 8:53:31 Stunden erreichte. Dahinter folgten Rebecca Clarke (9:08:37 Stunden), Magda Nieuwoudt (9:15:15 Stunden) und Svenja Thoes (9:18:51 Stunden), die auf der Radstrecke fehlgeleitet wurde und etwa zehn Radkilometer mehr zurücklegte.
Challenge Roth 2022 | Profi-Frauen
3. Juli 2022 in Roth (Deutschland)Platz | Name | Land | Gesamt | 3,8 km Swim | 180 km Bike | 42,2 km Run |
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1 | Anne Haug | GER | 8:22:42 | 58:46 | 4:33:45 | 2:46:04 |
2 | Fenella Langridge | GBR | 8:31:41 | 51:44 | 4:35:41 | 3:00:36 |
3 | Judith Corachán | ESP | 8:46:29 | 58:44 | 4:47:52 | 2:56:42 |
4 | Laura Siddall | GBR | 8:53:31 | 1:02:33 | 4:41:35 | 3:05:57 |
5 | Rebecca Clarke | NZL | 9:08:37 | 51:46 | 4:53:44 | 3:19:09 |
6 | Magda Nieuwoudt | RSA | 9:15:15 | 59:34 | 4:55:42 | 3:17:06 |
7 | Svenja Thoes | GER | 9:18:51 | 1:02:12 | 5:00:21 | 3:12:46 |
8 | Maja Betz | GER | 9:43:50 | 1:14:19 | 5:06:23 | 3:18:23 |
9 | Carolin Lehrieder | GER | 9:48:36 | 56:00 | 5:06:01 | 3:43:13 |