Idylle vor dem Start: Beim Einschwimmen taucht die aufgehende Sonne den Horizont am Sand Hollow Reservoir in kitschig schönes Rot und Orange. Mit der Romantik ist es wenig später jedoch vorbei. Um 6:50 Uhr Ortszeit fällt der erste Startschuss mit dem Beginn des Profirennens der Männer. Wenige Minuten danach stürzen sich die Profifrauen und dann auch die Agegrouper in die Fluten. Nachdem Daniela Ryf einen kleineren Rückstand nach dem Schwimmen schnell wieder revidiert hat, führt sie ein (gewohnt) einsames Rennen an der Spitze. Mit einem ähnlichen Paket muss auch Sam Long auf die 90 Kilometer der zweiten Disziplin gehen. Für die atemberaubende Landschaft bei der Mitteldistanz im Bundesstaat Utah haben Profis wie die US-Amerikanerin Carrie Lester wohl eher selten ein Auge. Ob das bei den 2.500 Agegroupern anders aussieht, ist schwer zu sagen. Schließlich kämpften viele von ihnen um einen begehrten Slot für die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft. Diese findet Anfang September in St. George statt. Der Wettkampf am vergangenen Wochenende war somit eine Art Generalprobe für die WM. Im Rennen der Männer sieht der Däne Magnus Ditlev lange wieder der Sieger aus … … doch bereits zu Beginn des Halbmarathons machen seine Verfolger Lionel Sanders, Daniel Baekkegard und Sam Long ordentlich Dampf. Besonders Sanders zeigt erneut einen enorm großen Kampfgeist. Der Sieger des Rennens von 2016 und 2018 hat am Ende die größten Reserven. Sanders kann sich auf dem letzten Kilometer von Sam Long absetzen … … und holt sich nach 3:42:56 Stunden den Titel. Nur fünf Sekunden später erreicht Sam Long als Zweiter das Ziel. Auf den dritten Platz schafft es der Däne Magnus Ditlev. Im Rennen der Frauen ist es Jeanni Metzler, die zwischenzeitlich noch einmal ordentlich Boden auf Daniela Ryf gutmachen kann. Am Ende kann sich jedoch erneut die Schweizerin als Siegerin des Wettkampfs im Zielkanal feiern lassen. Mit einer Zeit von 4:05:47 Stunden stellt Ryf einen neuen Streckenrekord auf. Blumen auf dem Podium gibt es zudem für Jeanni Metzler (Südafrika) und die Britin Emma Pallant.
Fotos: Donald Miralle/IRONMAN