
Auf seiner Abschiedstour vom Profisport hat Sebastian Kienle sich noch so einiges vorgenommen. Schon mit seinem Saisoneinstieg bei der Challenge Wanaka am 18. Februar will der Ironman-Weltmeister von 2014 seine Bucket List abarbeiten. Einer neuen Herausforderung möchte Kienle sich am 5. August stellen, beim Norseman.
„Ich habe in meiner Karriere viele Motivationssprüche gehört, aber diesen einen mag ich: ‚Wenn deine Träume dir keine Angst machen, sind sie nicht groß genug.‘ Und deswegen habe ich definitiv ein bisschen Angst zu sagen, dass es mein Ziel und mein Traum ist, den Norseman 2023 zu gewinnen“, sagt Sebastian Kienle. Sein ambitioniertes Ziel, das extreme Rennen über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer auf dem Rad und 42,2 Kilometer in Laufschuhen, präsentierte Kienle auf Instagram. Dort bekam er auch direkt prominente Unterstützung für sein Vorhaben. „Absolut großartig“, kommentierte der dreifache Norseman-Sieger Allan Hovda. „Zöger nicht zu fragen, wenn ich dir helfen kann.“ Der Norseman ist für Kienle das letzte Rennen über die Langdistanz, das er in Europa bestreiten wird. „Viele Sportarten haben ein Mekka. Der alpine Skisport hat Kitzbühel, und Tennis hat Wimbledon. Für den Extremtriathlon ist der Norseman das Mekka“, beschreibt er die Bedeutung des Rennens. „Für mich ist es die ultimative Herausforderung – ich werde alles tun, um den Zalaris Norseman zu gewinnen, und ich glaube, es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zu Kilometer 25 des Laufs. Beim „Zombie Hill“ kann alles passieren, aber ich werde alles geben, um den Zalaris Norseman zu gewinnen.“
Letzte Langdistanz in Europa
„Sebastian Kienle ist eine Langdistanz-Legende. Er wurde bei der Weltmeisterschaft 2022 beim Ironman Hawaii Sechster und ist einer der besten Triathleten der Welt“, sagt Norseman-Titelverteidiger Jon Breivold über seinen Konkurrenten. „Bis zum Fuße des „Zombie Hill“, dem steilen Anstieg von Rjukan zum Berg Gausta, werden wir wahrscheinlich dicht beieinander sein. Wenn wir den 1.600 Meter langen Anstieg in Angriff nehmen, werde ich Sebastian Kienle eine Lektion im Bergauflaufen erteilen.“ Der Streckenrekordhalter hat außerdem eine Prognose für das Rennen im August: „Meine Vorhersage für das Rennen ist, dass ich Kienle Waffeln, Erdbeermarmelade und saure Sahne servieren werde, wenn er als Zweiter am Berg Gausta ankommt.“
Der Norseman gilt als eines der härtesten Triathlonrennen der Welt und gehört mit Veranstaltungen wie dem Swissman (Schweiz) und dem Celtman (Schottland) zur Xtreme-Serie. Geschwommen wird nach einem Sprung von einer Fähre im kalten Fjord, ehe die Radstrecke von Eidfjord über fünf Berge nach Austbygde am Tinnsjå See führt. Das Ziel nach dem abschließenden Marathon ist der Gipfel des Berges Gausta auf 1.883 Metern über dem Meer.