„Der längste Tag des Jahres“, wie der Ironman Frankfurt genannt wird, findet in diesem Jahr mit Verspätung statt. Wegen der Pandemiesituation wurde der eigentlich für den 27. Juni geplante Wettkampf auf den 15. August verlegt. Und noch etwas ist anders als in den vergangenen Jahren. In Frankfurt wird nur ein Männer-Profirennen stattfinden, die Frauen tragen ihre Europameisterschaften schon am Samstag im finnischen Kuopio aus.
Vier klare Favoriten
Gute Chancen auf einen der vorderen Plätze hat Patrik Nilsson. Erfahrung auf der Strecke in Frankfurt hat der Schwede bereits, 2018 belegte er hinter Jan Frodeno den zweiten Platz, 2019 entschied er den Ironman Texas für sich. Dieses Jahr versuchte der 29-Jährige schon bei den Rennen in Tulsa und auf Lanzarote, das Ticket nach Hawaii zu lösen, verpasste die Chance aber bei beiden Rennen. Mit David McNamee geht ein Athlet ins Rennen, der 2017 und 2018 jeweils schon auf Hawaii aufs Podest laufen konnte. Seine Stärke in der dritten Disziplin könnte dem Schotten nach der Radstrecke zu einem Platz ganz vorne verhelfen.
Mit Franz Löschke und Maurice Clavel gehen auch aus deutscher Sicht zwei Athleten an den Start, die durchaus das Zeug dazu haben, den Europameistertitel zu holen. Besonders der frisch gebackene Vater Löschke, der bei der letzten Austragung im Jahr 2019 auf den dritten Platz kam, kann ganz vorne mitmischen. Einen Podestplatz erreichte auch Clavel in diesem Jahr bei der Challenge St. Pölten. Bei seinem ersten Start in Frankfurt darf er sich gute Chancen auf den Sieg ausrechnen.
Deutsche mit Chancen auf gute Platzierungen
Auch Tobias Drachler hat schon Erfahrung in Frankfurt gesammelt und kam 2019 als Vierter ins Ziel. In diesem Jahr ist eine Platzierung in der Top Ten durchaus realistisch für ihn. Olympia-Teilnehmer Casper Stornes wird am Sonntag ebenfalls am Langener Waldsee an der Startlinie stehen. Nach seinem elften Platz in Tokio wird sein Auftritt in der Main-Stadt wohl eher eine Wundertüte werden. Da er aber mit Spitzenathleten wie Gustav Iden und Kristian Blummenfelt zusammen trainiert, ist mit ihm durchaus zu rechnen.
Der Belgier Pieter Heemeryck konnte aufgrund von Rückenproblemen in dieser Saison noch nicht sein volles Potential entfalten. Auf Instagram meldete er sich aber pünktlich zum Rennen wieder fit. Der gebürtige Darmstädter Paul Schuster könnte sich den Heimvorteil zu Nutzen machen und ebenfalls vorne mitmischen.
Der Startschuss fällt am Sonntag um 6:25 Uhr am Langener Waldsee. Anschließend geht es auf die leicht veränderte Radstrecke, bevor der Marathon wie gewohnt am Main zum Ziel auf dem Römerberg führt. Der Hessische Rundfunk überträgt das Rennen live ab 6:15 Uhr.