„Kalifornien wird darüber entscheiden, wie meine Saisonplanung 2022 aussehen wird.“ Das sagt der amtierende Ironman-70.3-Weltmeister Gustav Iden über seine Langdistanzpremiere beim Ironman California in Sacramento am kommenden Sonntag. Dort trifft er auf keinen Geringeren als Jan Frodeno, der bei seinen zurückliegenden Wettkämpfen nicht die leisesten Zweifel hat aufkommen lassen, nach wie vor das Maß der Dinge zu sein. Nach seinem Sieg bei der Ironman-70.3-WM führt Gustav Iden allerdings das Ranking der PTO an und wird lediglich in der ersten Disziplin schwächer eingeschätzt als Frodeno, was er selbst bestätigt. Idens Plan für den Renntag am Sonntag: Nach dem Schwimmen auf den Zug starker Radfahrer aufspringen und „beim Marathon nicht auf den letzten zehn Kilometern sterben“. Sollte es zu einem direkten Laufduell zwischen den beiden Weltmeistern kommen, ist dessen Ausgang ungewiss. Jan Frodeno ist sich sicher, dass das Laufen beim bevorstehenden Rennen von besonders hoher Bedeutung sein wird. In seiner Vorbereitung hat er dies berücksichtigt und seine Laufumfänge im Vergleich zum Rest der Saison um 15 Prozent erhöht.
Mögliche Vorentscheidung auf dem Rad
Beim Blick auf die komplette Startliste des ausschließlich männlichen Profifeldes wird klar, dass man den Ironman California nicht nur auf das vermeintliche Duell zwischen Iden und Frodeno reduzieren sollte. Es haben sich einige Athleten angekündigt, die bereits in der zweiten Disziplin das Rennen mitbestimmen können und höchstwahrscheinlich im von Iden erwähnten Zug mitfahren werden – womöglich in einer führenden Position. Die beiden heißesten Kandidaten dafür sind Cameron Wurf und Lionel Sanders. Beide können auf eine ereignisreiche Saison zurückblicken und haben bereits bewiesen, dass sie trotz hoher Wettkampfdichte zu Topleistungen fähig sind. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden entschied Cameron Wurf beim Ironman Kopenhagen für sich, Lionel Sanders landete hinter ihm auf Platz zwei und sicherte sich damit den Slot für die Weltmeisterschaft in St. George.
Mit seinem ebenfalls zweiten Platz beim Ironman Chattanooga hat Sanders kurze Zeit später auch das Ticket für die Weltmeisterschaft im Oktober gelöst. In dieser Hinsicht wird der Ironman California für ihn also lediglich ein weiteres Rennen, bei dem er für sich selbst wichtige Erkenntnisse sammeln kann. Für Wurf dagegen ist der Start auf Hawaii im Oktober noch nicht in trockenen Tüchern, nachdem er die Qualifikation mit Platz drei beim Ironman Mallorca knapp verpasst hat. In Kalifornien werden zwei Slots vergeben. Da Frodeno, Iden und Sanders bereits qualifiziert sind, stehen die Chancen für den Australier gut, sich einen davon zu sichern. Dieses Ziel dürften unter anderem auch Athleten wie der Schwede Rasmus Svenningsson, der Australier Tim Reed sowie der US-Amerikaner Justin Metzler verfolgen. Angesichts der Topfavoriten werden sie beim Kampf um den Sieg vermutlich keine Rolle spielen, doch es ist wahrscheinlich, dass sich zwischen ihnen ein „Rennen im Rennen“ entwickelt, bei dem ein Kona-Slot als Prämie winkt.
Sicher das Wurf startet? Seine heutigen Aktivitäten lassen eher darauf schliessen, dass er in Europa weilt.
Laut eigener Aussage auf Instagram startet er.
Iden war laut Instagram-Post im Vorfeld des Rennens etwas krank/erkältet. Ich hoffe, dass beeinflusst ihn nicht negativ im Rennen. Casper Stornes wusste in Frankfurt leider nicht zu überzeugen. Mal schauen, wie es Iden beim Laufen gehen wird.