Lisa Tertsch hat sich mit dem vierten Platz im Finale der World Triathlon Championship Series in Pontevedra (Spanien) das Ticket für die Olympischen Spiele von Paris 2024 gesichert. Die Britin Beth Potter holte sich Tagessieg und Weltmeistertitel.
Mit einer taktischen und mentalen Meisterleistung hat sich Lisa Tertsch bei WM-Finale 2023 das Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris geholt. Fünf Wochen nach der Enttäuschung, sich die Qualifikation nicht schon im Testrennen auf dem zukünftigen Olympiakurs gesichert zu haben, zeigte die 24-Jährige im Finalrennen der World Triathlon Championships Series in Pontevedra (Spanien) eine mentale Meisterleistung. Mit der Last einer noch zu absolvierenden 15-Sekunden-Zeitstrafe wegen Behinderung einer Konkurrentin beim Schwimmen lief die Darmstädterin das Rennen ihres Lebens und holte aus der Verfolgergruppe Platz für Platz auf.
Aufholjagd aus der Verfolgergruppe
Nachdem sie auf dem Rad in der Verfolgergruppe zirkulierte, nahm Tertsch als 22. die abschließenden zehn Laufkilometer auf dem eckigen Kurs der spanischen Stadt am Atlantik in Angriff. Nach der Hälfte der Distanz hatte sie sich bereits auf den achten Platz, der die Olympiaqualifikation bedeuten würde, vorgekämpft – zu diesem Zeitpunkt hätte sie die noch abzusitzende Zeitstrafe jedoch wieder auf Platz 15 zurückgeworfen. Tertsch kämpfte sich weiter nach vorn, konnte sogar hinter den enteilten Britinnen Beth Potter und Kate Waugh die Französinnen Cassandre Beaugrand und Emma Lombardi stellen.
Boxenstopp kurz vor dem Ziel
Wenige Meter vor dem Ziel kehrte Tertsch dann zum Boxenstopp ins Penalty Test ein – und musste nur zusehen, wie Beaugrand wieder an ihr vorbeizog. Hinter Potter, Waugh und Beaugrand finishte Tertsch als Vierte und sicherte sich damit den letzten Frauen-Startplatz für die deutsche Olympia-Equipe für die Spiele von Paris 2024, nachdem sich beim Testrennen von Paris bereits Laura Lindemann und Nina Eim qualifiziert hatten. „Man hat natürlich zwischenzeitlich Bedenken, ob es reicht, aber wenn man sich darauf zu sehr fokussiert, kann man nicht mehr schnell laufen“, resümierte die Harvard-Absolventin im Ziel. „Ich habe versucht, es zu vergessen. Ich habe beim Laufen alles gegeben, was ging. Zum Glück ging ziemlich viel!“
Alle drei Deutschen müssen nun zum Ende des internationalen Olympia-Qualifikationszyklus Ende Mai 2024 unter den weltweit besten 30 im Ranking liegen, um die Paris-Reise schließlich antreten zu können. Bei den Männern hatte sich beim Testrennen von Paris nur Tim Hellwig qualifiziert, gestern konnte auch Lasse Lührs mit dem fünften Platz im WM-Finale auf den Olympiazug aufspringen. Ein möglicher dritter Startplatz für Deutschland bleibt weiterhin vakant.
Beth Potter siegt im Finale und wird Weltmeisterin
Mit ihrem Sieg in Pontevedra sicherte sich die erneut überragende Läuferin Beth Potter (33:26 Minuten über zehn Kilometer) auch in der Saisonabrechnung den Titel der Weltmeisterin 2024 vor den Französinnen Cassandre Beaugrand und Emma Lombardi. Lisa Tertsch landet im WM-Ranking auf Platz 7, Nina Eim, die heute Zwölfte wurde, beendete die Serie auf Gesamtrang 9. Laura Lindemann kam heute über den 28. Tagesrang nicht hinaus und geht als 13. aus dem WM-Jahr 2023. Lena Meißner (33.), Annika Koch (40.) und Marlene Gomez-Göggel (47.) hatten mit den Entscheidungen um Titel und Olympia-Qualifikation nichts zu tun.
Ergebnisse
2023 World Triathlon Championship Finals Pontevedra | Elite Women
Ein sensationeller Lauf von Lisa…..richtig clever! Ich gratuliere….Und: Schaut man sich die tollen Ergebnisse der Triathleten aus D die letzten Woche an, so kann man sehen, dass die Arbeit im Verband (DTU) richtig viele Talente und Top Ergebnisse hervorbringt. Im Unterschied zur Leichtathletik und dem Schwimmen….liegt evtl. am kleineren Verband, oder auch an der anderen Konzeption und Führung. Auf jeden Fall klasse!
Der Lauf von Lisa war echt irre! Die Moderatoren auf TriathlonTV konnten es auch kaum glauben. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung