Das Ranking der Professional Triathletes Organisation (PTO) ist so etwas wie die Weltrangliste der Triathleten. Mit der Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza ist für die Profimänner das letzte große Rennen der Saison zu Ende gegangen. Grund genug, einen Blick auf die Veränderungen zu werfen.
Die neue Berechnung der PTO-Rangliste erfolgte einen Tag nach dem Zielschluss der Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza. Nun wissen die Profitriathleten, was ihre Platzierung für das Ranking bedeutet. Welchen Sprung machen die Podiumsplatzierten, gibt es eine neue Nummer eins und was macht ein 24. Platz mit Superstar Jan Frodeno?
Patrick Lange zurück in den Top 5
Nicht nur auf der Promenade des Anglais stürmt Patrick Lange Platz um Platz nach vorn, auch in der PTO-Rangliste macht der Ironman-Vizeweltmeister einen guten Sprung. Der zweite Platz in Nizza beschert dem 37-Jährigen eine Verbesserung um sieben Ränge. Somit ist er wieder in den besten Fünf und schiebt sich vor Jan Frodeno, der zwei Plätze zur vorigen Wertung zurückfällt und jetzt direkt hinter Lange auf Position sechs steht. Ebenso wie Patrick Lange schiebt sich Sam Laidlow mit seinem Titelgewinn an der Côte d’Azur sieben Plätze nach vorn und gastiert indessen auf Platz drei.
An der Spitze der PTO-Rangliste gab es keine Veränderungen. Weiterhin die Nummer eins ist der Norweger Kristian Blummenfelt, der mit den Rennen der PTO European und Asian Open sowie der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft aus dem vergangenen Jahr 96.95 Punkte auf seinem Konto hat und damit 1,74 Punkte vor dem Dänen Magnus Ditlev liegt.
Größte Sprünge ab Top 20
Den größten Sprung in die obere Hälfte der Top 100 macht der Pole Robert Wilkowiecki. Der 29-Jährige, der sich mit einem zweiten Platz hinter Rudy von Berg beim Ironman Texas für die Weltmeisterschaft qualifiziert hat, bestätigte seine Form und steigt mit dem neunten Platz in Nizza um 60 Ränge nach oben auf Position 46. Auch Rudy von Berg, der eine beeindruckende Leistung in Frankreich zeigte, verbesserte sich um 27 Plätze und befindet sich nun auf Rang 20.
Ein weiterer Athlet, dem die Weltmeisterschaft in die Karten gespielt hat, ist Arthur Horseau. Seine Qualifikation für die WM in Nizza beim Ironman Lanzarote stand lange Zeit auf der Kippe, da er nicht pünktlich zur Slotvergabe erschienen war. Seinen ersten Start bei der Ironman-Weltmeisterschaft nutzte der 30-jährige Franzose, dessen Stärken beim Radfahren und Laufen liegen, und lief bis auf Platz sechs nach vorn. Im PTO-Ranking bescherte ihm dies eine Verbesserung um 32 Plätze, er wird nun auf dem 26. Rang geführt.
Vom Agegroup-Weltmeister in die Top 25
Viele Zuschauer dürften ähnlich überrascht gewesen sein wie Sebastian Kienle am Mikrofon während der Live-Übertragung beim Hessischen Rundfunk, als Matthew Marquardt als Erster aus der Wechselzone stürmte und das Rennen der Profitriathleten anführte. Doch solch ein Unbekannter ist der US-Amerikaner nicht. Im vergangenen Jahr dominierte er die Agegroup M25–29 bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii und durchquerte mit einem Vorsprung von fast 18 Minuten den Zielbogen in Kailua-Kona. In diesem Jahr gab der 25-Jährige sein Profidebüt beim Ironman Texas und konnte sich auf Anhieb mit dem dritten Platz hinter Rudy von Berg und Robert Wilkowiecki einen WM-Slot sichern. Das zweite Profirennen beendete er beim Ironman Coeur d’Alene auf dem zweiten Platz, ehe er bei den PTO US Open auf dem elften Platz ins Ziel kam. Den krönenden Abschluss seiner vier Profirennen bildete die Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza, bei der er einen elften Platz erreichen konnte. Mit nur vier Auftritten als Profi in seiner Karriere ist Matthew Marquardt auf Platz 25 der höchstplatzierte Newcomer der PTO-Rangliste und ein Beweis dafür, dass es auch als Rookie gelingen kann, im ersten Jahr in die Weltelite des Triathlons vorzudringen.