Nach einer Saison, die ausschließlich auf der Mitteldistanz stattfand, hat Lionel Sanders seine Rückkehr auf die Langdistanz angekündigt. An der Entscheidungsfindung war Jan Frodeno nicht unbeteiligt.
Im vergangenen Jahr hat man hierzulande wenig von Lionel Sanders mitbekommen. Einzig die Zeitstrafe bei der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft in Lahti mit der überfahrenen imaginären Mittellinie sorgte für Aufmerksamkeit und Diskussionsstoff, ansonsten war der Kanadier hauptsächlich in Nordamerika am Start. Bei sechs Starts über die 70.3-Distanz stand die aktuelle Nummer 32 der PTO-Rangliste fünfmal auf dem Podium, davon einmal ganz oben. Bei den US Open der PTO-Rennen wurde er Elfter. Nun hat der 35-Jährige in seinem neusten YouTube-Video verkündet, dass er auf die Langdistanz zurückkehren will.
Rat bei Jan Frodeno
Für die Entscheidung, ob er wieder auf die Langdistanz wechseln sollte, kontaktierte Lionel Sanders Jan Frodeno. Dieser antwortete laut des Kanadiers mit einer Gegenfrage: „Hast du ein Bild von dir, das du gerne hättest, aber noch nicht erreicht hast?“
„Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich solch ein Bild nicht gerne besitzen möchte“, antwortet Lionel Sanders in seinem Video und deutet auf zwei Bilder an der Wand vor seinen Laufbändern. Abgebildet sind dort Jan Frodeno und Craig Alexander, die das Kona-Banner in der Hand haben. Dank der Hilfe des dreifachen Hawaii-Siegers fiel die Entscheidung von Lionel Sanders auf die Ironman-Weltmeisterschaft.
Nach zehn Jahren mit der Basis beginnen
Dabei setzt Lionel Sanders alles auf eine Karte: Für einen Kona-Sieg geht er nochmals all-in. 2024 ist ein olympisches Jahr und für ihn sei das Rennen auf Hawaii wie für andere die Olympischen Spiele. Es komme also darauf an, was einen motiviere, was in der Seele sei. Der Fokus im Training liege nach zehn Jahren im Profigeschäft darauf, die Basis aufzubauen, die er so noch nie wirklich bearbeitet habe, so Sanders. Generell gehe es darum, dass die Grundlagen erfüllt werden. Viele Jahre seien stark gestartet und am Ende auch stark abgefallen. Das gilt es zu verhindern, damit nach Platz zwei im Jahr 2017 wieder eine Podiumsplatzierung auf Hawaii herausspringt.
Der Fokus liegt für Sanders auf dem Schwimmen und ebenso auf einem schnellen Lauf zum Ende. Beim Radfahren sei die Kraft vorhanden – es gehe darum, die Sitzposition aerodynamisch zu halten. „Effizienz“ lautet der Grundsatz im Aufbau des Trainings für einen möglichen Hawaii-Sieg.