Kleine Technikdetails machen beim Schwimmen oft mehr aus, als man denkt. Was zunächst unwichtig erscheint, kann ausschlaggebend für eine effiziente Druckphase beim Kraulschwimmen sein.

Die Grundidee beim Schwimmen ist immer, sich vom Wasser abzudrücken, um auf diese Weise Vortrieb zu erzeugen. Allerdings beschreibt der Begriff Druckphase genau genommen nur einen bestimmten Teil des gesamten Armzugs. Sie beginnt, sobald der angewinkelte Arm senkrecht zur Schulter steht, und endet mit dem Herausheben der Hand aus dem Wasser. Nur in dieser Phase drückt sich der Schwimmer tatsächlich vom Wasser ab. Im ersten Teil der Unterwasserbewegung wird der Körper dagegen nach vorn gezogen, weshalb hier von Zugphase gesprochen wird.
Um möglichst effizient zu schwimmen, ist es entscheidend, die komplette Unterwasserphase vom ersten bis zum letzten Zentimeter auszunutzen. Für die Druckphase bedeutet das, dass du den Arm bis zur Streckung gegen das Wasser drücken und erst auf Hüfthöhe aus dem Wasser heben solltest. Hebst du den Arm zu früh an, verschenkst du wertvolle Zentimeter, in denen du dich noch hättest abstoßen können. Es mag vielleicht nicht nach viel klingen, aber wer bei jedem Zug fünf bis zehn Zentimeter Abdruckweg verschenkt, könnte nach zehn Zügen schon einen Meter mehr zurückgelegt haben. Rechnet man das auf eine längere Distanz wie 400 oder 1.500 Meter hoch, ergibt sich ein ziemlich dickes Minus.
Unterarm und Hand bilden eine Einheit
Für eine effiziente Druckphase sind neben der Zuglänge noch andere Faktoren ausschlaggebend. Unterarm und Hand bilden eine Einheit, mit der du viel Wasser wegdrücken kannst. Wichtig dabei ist Stabilität im Handgelenk. Ist dieses zu locker, kann es dem Wasserwiderstand nicht standhalten und erzeugt keinen Vortrieb. Die Finger solltest du weder zu weit spreizen, noch zusammenpressen. Optimal ist ein Mittelweg. Halte die Finger entspannt, so erzielst du durch die Struktur des Wassers die größte Abdruckfläche. Achte darauf, die Handfläche vollständig gegen das Wasser zu stellen. Andernfalls schneidest du mit der Handkante wie ein Messer durchs Wasser. Das geht einfach, bringt dich aber nicht vom Fleck.
Trainieren lassen sich die Feinheiten der Druckphase im Wasser, aber auch am Zugseil. Mit einem Trainingspartner oder Trainer hast du die Möglichkeit, direktes Feedback zu deiner Bewegungsausführung zu erhalten. Auch Hilfestellung ist an Land einfacher möglich. Kannst du deine Fortschritte vom Land ins Wasser übertragen, steht der kraftvollen Druckphase nichts mehr im Weg.
Man sollte jedoch die individuellen „Hebelverhältnisse“ berücksichtigen, an welchem Punkt der zurückgestreckte Arm wieder nach vorne geholt wird: Weg und damit Zeit, Kraftaufwand, Gelenkwirkung eines weit nach hinten gestreckten Arms, Auswirkung auf die Wasserlage.
Klingt einwenig nach „Hauptsache was gesagt…“
Tatsächlich hast Du unrecht. Außer man will klugsch…