Freitag, 13. Dezember 2024

Das brandneue Scott Plasma 6

Als das „Plasma 5“ präsentiert wurde, hatte es einen Einstand, der besser nicht hätte sein können. Mit seiner neuen Rakete flog Sebastian Kienle beim Ironman Hawaii 2014 zum Weltmeistertitel und die Szene hatte einen neuen Eintrag auf dem Wunschzettel. Die aerodynamische Integration des Trinksystems war neu und Tests bestätigten die ausgezeichnete Arbeit der Entwickler.

Scott präsentiert kompletten Neubau

Doch auch das beste Modell kommt irgendwann in die Jahre und braucht eine Renovierung. Oder gleich einen kompletten Neubau? Scott entschied sich für die zweite Variante, um die hohen Ansprüche an das „Plasma 6“ erfüllen zu können. Und die lauteten wenig überraschend: besser als zuvor.

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Dass dazu im Modelljahr 2021 Scheibenbremsen gehören, ist keine Überraschung. Doch auch das komplette Aero-Konzept, die Einstellbarkeit des Cockpits und die Storage-Lösungen inklusive Trinksystem seien vollständig neu erdacht worden, so die Scott-Entwickler.

Die besonderen Bedürfnisse des Triathleten

Vom ersten Tag an sei der sich bewegende Fahrer beim Aerodynamik-Konzept mitgedacht worden, und da es sich hierbei immer um einen Triathleten mit seinen besonderen Bedürfnissen gehandelt habe, sucht man nach einer Zulassung für UCI-Rennen vergeblich. Das Scott Plasma 6 ist ein reines Triathlonrad, und das sieht man ihm auch an.

Zum Beispiel an der auffallend großen Lücke zwischen Vorderrad und Unterrohr. Tests, so die Entwickler, hätten ergeben, dass die aerodynamischste Position für das Unterrohr direkt hinter dem Vorderrad gewesen wäre. Allerdings nur bei kompletter Geradeausfahrt. Bei kleinsten Lenkbewegungen entstünden bei diesem minimalen Abstand jedoch bremsende Turbulenzen. Deshalb entschied man sich für das genaue Gegenteil: den großen Abstand zwischen den Bauteilen, was die zweitbeste Lösung im Labor, doch die beste in der echten Welt darstellte.

Scott Das Unterrohr hält am Scott Plasma 6 gewollt Abstand zum Vorderrad.

Am Hinterrad habe man zudem identifizieren können, dass hier ein minimaler Abstand zum Sitzrohr die besten Werte erzielte. Da der Abstand jedoch von der Reifenwahl abhängt, ließ man sich eine pfiffige Lösung einfallen: Insgesamt sechs Positionen für die Hinterradaufnahme ermöglichen es dem Fahrer, sein Hinterrad sehr nah an den Rahmen zu bringen.

Storage & Hydration

Für Triathleten immer einer der wichtigsten Punkte ist das Thema Storage und Hydration. Und auch hier hat sich Scott für seine neue Rennmaschine viele interessante Details einfallen lassen. Etwa die ins Rahmendesign des Oberrohrs integrierte Trinkflasche mit Schlauch, die der Wasserversorgung dient. Das Gefäß nimmt rund 600 Milliliter auf und soll in der Aero-Position benutzbar und aufzufüllen sein. 

600 ml

Trinkflasche im Oberrohr

340 ml

Gelflasche im Rahmendreieck

Unter den Extensions befindet sich eine große Box (Scott spricht von „Bottle“), in der sich zum Beispiel reichlich Gels und Riegel unterbringen lassen. Sie ist ebenfalls während der Fahrt in Aero-Haltung zugänglich. Im Rahmendreieck über dem Tretlager sitzt eine integrierte Gelflasche, die laut Hersteller „on the fly“ aus- und wieder eingeklickt werden kann, 340 Milliliter fasst und ein flexibles Mundstück hat.

Für den Transport von Kleinteilen wie zum Beispiel einem Pannen-Kit mit Ersatzschlauch und Pumpe oder CO2-Kartusche schließt hinter dem Sitzrohr eine fast schon klassische Transportbox mit den Formen des Rahmens ab. Und natürlich darf auch der Flaschenhalter in aerodynamisch günstiger Position hinter dem Sattel nicht fehlen, der mit bis zu zwei Flaschen bestückt und an den Abstand des Sattels angepasst werden kann.

Die Flaschenhalter können flexibel an die Position angepasst werden.

Flexibel bleiben

Fehlt schließlich noch das Thema Einstellbarkeit am Cockpit. Auch hier wartet Scott mit einigen guten Ideen auf. So lassen sich etwa die Extensions und Pads flexibel nach oben anwinkeln und die Armauflagen in einer weiten Range und unabhängig von den Extensions platzieren. Der Clou ist jedoch die Höhenverstellung, die stufenlos durch einen Dom erfolgt. So lässt sich das Cockpit auch für Reisen einfach demontieren. Ein Nachteil ist jedoch, dass der Dom, wenn man sich für eine Position entschieden hat, entsprechend gekürzt werden muss. Ein Vorgang, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann: Ab ist endgültig ab!

Bilder und Animationen:
Features und Einstellmöglichkeiten des Scott Plasma 6

Das Scott Plasma 6 wird es in zwei Versionen geben: Das Topmodell ist das „Plasma Premium“ mit Sram Red „eTap AXS“ und Zipp „808 NSW“ für 14.999 Euro. Darunter ist das „Plasma RC“ mit Shimano „Ultegra Di2“ und Syncros „Capital 1.0 50 Disc“ angesiedelt, das 8.999 Euro kosten wird. Die Räder sollen ab Dezember erhältlich sein.

Die Versionen des Scott Plasma 6

€ 14.999

Plasma Premium

Sram Red eTap AXS
Zipp 808 NSW

€ 8.999

Plasma RC

Shimano Ultegra Di2
Syncros Capital 1.0 50 Disc

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4 Kommentare

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Nils Flieshardt
Nils Flieshardt
Nils Flieshardt ist Chefredakteur der Zeitschrift triathlon und seit über 15 Jahren als Radexperte im Einsatz. Wenn er nicht am Rechner sitzt, findet man ihn meist hinter der Kamera auf irgendeiner Rennstrecke oder in Laufschuhen an der Elbe. Als Triathlet ist er mehr finish- als leistungsorientiert, aber dafür auf allen Distanzen zu Hause.

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