Montag, 30. Juni 2025
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London T100: Sam Laidlow siegt nach spannendem Laufduell mit Kyle Smith

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Große Aufholjagd des Neuseeländers Smith, doch Ironman-Weltmeister Sam Laidlow bringt seinen Vorsprung ins Ziel. Mit dem Triumph bei der Erstauflage der London T100 meldet sich der Franzose eindrucksvoll zurück. Frederic Funk landet als bester Deutscher auf Rang fünf.

Der amtierende Ironman-Weltmeister Sam Laidlow ist wieder da und gewinnt die London T100.

Zurück mit einem Paukenschlag: Seit seinem Sieg bei der Ironman-WM in Nizza im Vorjahr lief es nicht mehr so richtig rund bei Weltmeister Sam Laidlow. Nun zeigte sich der Franzose sein Können und gewann in London die vierte Station der T100 Triathlon World Tour, den ersten Wettkampf der Serie in Europa.    

Als einziger Athlet geht Laidlow ohne Neoprenanzug ins Wasser

Laidlow überraschte bereits beim Schwimmen. Es war wärmer in Englands Hauptstadt als am Tag vorher bei den Profi-Frauen, sodass der in Großbritannien geborene Franzose als einziger der 20 Profi-Athleten ohne Neoprenanzug ins Wasser sprang. Erwartungsgemäß kam der Australier Aaron Royle als Erster aus dem Wasser, allerdings dicht gefolgt von einer großen Gruppe von weiteren 15 Athleten, die nur circa 30 Sekunden auseinanderlagen. Ebenso erwartungsgemäß: Sam Long, der Führende im Ranking der T100-Tour, war nach dem Schwimmen abgeschlagen Letzter, mit einem Rückstand von 3:36 Minuten. Diesmal, so viel sei vorweggenommen, gelang dem US-Amerikaner nur eine kleine Aufholjagd, die ihn auf Gesamtplatz elf brachte.

Auf der Radstrecke war die erste Hälfte – vier von insgesamt acht Runden à zehn Kilometer – gekennzeichnet durch viele Führungswechsel. Zunächst war es Lokalmatador Alistair Brownlee, der 2012 in London Triathlon-Olympiasieger wurde, der vorneweg fuhr. Später fiel der Brite durch eine Reifenpanne zurück.

Viele Führungswechsel auf der Radstrecke, dann zieht Laidlow an

Danach machten unter anderem Kyle Smith (NZL), Magnus Ditlev (DEN) sowie die beiden Deutschen Rico Bogen und Frederic Funk an der Spitze das Tempo. Auch der amtierende Ironman-Weltmeister Sam Laidlow war vorn dabei. Nach 40 Kilometern auf dem Rad nahm der 25-Jährige dann das Heft in die Hand und fuhr auf der zweiten Hälfte der zweiten Disziplin einen Vorsprung von eineinhalb Minuten heraus. Laidlow gewann im Vorjahr an selber Stelle, damals hieß das Rennen noch Challenge London und war eine Mitteldistanz, ehe die PTO den Wettkampf einkaufte.

Die Aufholjagd von Kyle Smith

Aus dem großen achtköpfigen Verfolgerfeld übernahm Kyle Smith sofort die Initiative und ging mit hohem Speed auf die Laufstrecke. Sechs Runden à drei Kilometer waren zu absolvieren und bereits nach einer Runde verkürzte Smith den Abstand zu Laidlow auf eine Minute. Das extrem hohe Tempo konnte der Neuseeländer, der ebenfalls in Großbritannien geboren wurde, aber nicht ganz durchhalten. Er verringerte den Abstand zu Laidlow immer weiter und kam auf der letzten Runde bis auf 21 Sekunden heran. An der letzten Wendemarke lief Smith dem Führenden noch entgegen, aber der Franzose brachte seinen knappen Vorsprung ins Ziel.

Laidlow siegte in 3:13:38 Stunden bei seinem ersten T100-Triumph. Smith musste sich, wie schon vorher in San Francisco, mit Platz zwei zufriedengeben (3:14:03 Stunden). Erstmals auf dem Podium bei der Tour landete Daniel Bækkegård. Der Däne lieferte ein starkes Rennen ab, befand sich durchgehend im Verfolgerfeld und wurde Dritter in 3:16:41 Stunden.

Rico Bogen kassiert eine Zeitstrafe

Sein Landsmann Magnus Ditlev, der als Top-Favorit ins Rennen ging, musste sich mit einem für ihn ungewohnten vierten Rang zufriedengeben. Dennoch erhielt er 22 Punkte für das Ranking der T100 Triathlon World Tour und liegt dort nun auf Gesamtplatz eins.  

Auf einem hervorragenden fünften Platz und nur ein wenig mehr als eine Minute vom Podiumsplatz entfernt kam Frederic Funk als bester Deutscher ins Ziel (3:17:53 Stunden). Rico Bogen wurde Siebter (3:20:05 Stunden). Der Leipziger musste auf der Laufstrecke eine Zeitstrafe absitzen, weil er in der zweiten Wechselzone seine Socken zum Laufen nicht angezogen hatte – und sie, anstatt sie in die Box zu legen, daneben liegen gelassen hatte. Jan Stratmann, der dritte Deutsche im Feld, landete bei seinem T100-Debüt auf Rang 17.

Ditlev führt nun im T100-Ranking

Im T100-Ranking hat sich nach diesem Rennen wie erwähnt Magnus Ditlev mit 79 Punkten an die Spitze gesetzt, nun gefolgt von Kyle Smith mit 76 Punkten. Sam Long musste dort die Führung abgeben, bleibt bei 70 Punkten und fiel auf Rang drei zurück. Rico Bogen ist Sechster der Rangliste (50 Punkte) und Frederic Funk ist in die Top Ten aufgestiegen (Platz 9 mit 42 Punkten).    

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Die Triathleten auf den Straßen von Paris: Impressionen vom Streckencheck

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Am Sonntagmorgen hatten die 110 Triathletinnen und Triathleten der Olympischen Spiele 2024 erstmals die Chance, die Olympiastrecken auszuchecken – außer dem Auftakt in der Seine.

Frank Wechsel / spomedis

Gespanntes Warten: Wie alles bei Olympia läuft auch eine sogenannte „Course Fam“, der Streckencheck, nach engem Protokoll und Zeitplan. Fast. Denn eigentlich war nach dem Check der Rad- und Laufstrecke noch eine Live-Besichtigung der Schwimmstrecke geplant am Sonntagmorgen. Doch daraus wurde nichts: An einigen Stellen waren die Messwerte der Wasserqualität nicht geeignet, um das Schwimmen hier zu erlauben. Dafür wurden die Triathleten Augenzeugen der Strömung, die hier in der Seine herrscht.

Und für die gibt es sogar ein Messgerät: 0,9 Meter pro Sekunde zeigte das in der Flussmitte am Morgen an. Bei mehr als einem Meter verbietet das Regelwerk ein Schwimmen. Sollten Wasserqualität und Strömung am Dienstag und Mittwoch nicht stimmen, gibt es Ersatztermine am Donnerstag und Freitag. Wenn es auch dann nicht passt, gibt es einen Duathlon.

Die News verbreitete sich schnell auf die Smartphones der Athleten. Auch auf das von Cassandre Beaugrand, der französischen Topfavoritin.

Frank Wechsel / spomedis

Er ist gekommen, um seinen Titel zu verteidigen: Kristian Blummenfelt, Olympiasieger vor drei Jahren in Tokio.

Frank Wechsel / spomedis

Im Sonnenaufgang radeln die Athletinnen und Athleten einige Runden durch Paris. Über allem dominiert der Invalidendom in Verlängerung der Pont Alexandre III, auf der die Wechselzone, das Ziel und die Tribünen aufgebaut sind.

Die Tribünen – noch sind sie leer. Das soll sich am Mittwochmorgen ändern. 2.400 Zuschauer fasst der Zielbereich.

Frank Wechsel / spomedis

Weite Teile der Strecke sind aber auch öffentlich einzusehen – wie die Pont des Invalides, sozusagen die Gegengerade der Strecke.

Frank Wechsel / spomedis

Der Teppich im Stadion ist noch nass von den Regenfällen der vergangenen Tage. Wenn es an den Renntagen so regnet wie gestern beim Einzelzeitfahren, sind Stürze zu befürchten.

26 Prozent der Strecke führen über Kopfsteinpflaster – gut fahrbar, wie die Teilnehmer des Testrennens im vergangenen August bescheinigten.

Frank Wechsel / spomedis

Auch für die Streckenposten ist dieser Morgen ein erster Praxischeck.

Das Herzstück der Radstrecke ist aber sicher die Avenue des Champs-Élysées, die nicht nur im Radsport weltberühmte Prachtstraße und zentrale Achse von Paris. Im Hintergrund der Obelisk auf der Place de la Concorde, dahinter der Ballon, der seit der Eröffnungsfeier das Olympische Feuer trägt.

Frank Wechsel / spomedis

Wem die Stunde der Streckenfreigabe nicht reicht, der hat vielleicht vorgesorgt. Das Warm-up läuft für die Triathlonwettbewerbe von Olympia 2024: am Dienstagmorgen (30. Juli, 8 Uhr, Männer) und Mittwochmorgen (31. Juli, 8 Uhr, Frauen) und am kommenden Montag (5. August, 8 Uhr, Mixed Relay). Wenn alles nach Protokoll und Plan läuft, wie man es Olympia normalerweise läuft.

Frank Wechsel / spomedis
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Lasse Lührs: „Es ist ein bisschen schade, dass wir heute nicht ins Wasser konnten“

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Lasse Lührs ist einer der drei Deutschen im für Dienstag geplanten Olympiarennen der Männer. Ein kurzes Interview am Rande des Streckenchecks.

Frank Wechsel / spomedis

Lasse Lührs, willkommen in Paris! Wie waren jetzt die letzten Tage und die Anreise?

Eigentlich super entspannt. Paris ist gar nicht so voll, wie ich dachte. Wir sind hier echt easy hergekommen, sind dann gestern ins Hotel eingezogen, wohnen zwei Kilometer hier vom Wettkampfort weg. Also bisher ist alles sehr easy.

Hast du das Rennen in Hamburg, das nicht so lief wie erwartet, gut verkraftet – auch im Kopf?

Ich denke schon. Der Sonntag in Hamburg mit dem Mixed Relay hat mir nach dem verpatzten Einzelrennen am Samstag nochmal ein bisschen Selbstbewusstsein gegeben. Und ich denke, das hat jetzt genau gepasst für Paris mit den zwei Wochen zu Hause.

Was sagst du hier zum Konkurrenzumfeld, wie ist die Stimmung so insgesamt? Ist das angespannter als bei anderen Rennen?

Bisher geht’s für mich, bisher ist alles normal, nur dass es eben Olympische Spiele sind, was man überall merkt. Alle haben ein bisschen andere Klamotten an, überall ist mehr Security-Check. Alles ist irgendwie ein bisschen aufwendiger mit Rule 50 und hast du nicht gesehen … Da werden quasi alles Materialien auf Logos und so geprüft. Das sind die Extraregeln bei Olympischen Spielen.

Heute ist Sonntag, ihr startet nach Plan am Dienstag um 8 Uhr. Was passiert jetzt noch bis zum Rennen?

Heute Nachmittag gehen wir noch schwimmen, ganz locker. Dann morgen noch mal Streckencheck mit den Frauen, ja und dann geht’s auch schon los.

Frank Wechsel / spomedis Die Olympiateilnehmer beim Streckencheck am Sonntagmorgen.

Ihr hattet gerade zum ersten Mal seit dem Testrennen im August die Möglichkeit, die Olympiastrecke unter die Räder zu nehmen. Wie ist es da draußen?

Traumhaft! Bestes Wetter hier, und der Kurs mitten in Paris ist schon sehr atemberaubend. Und ja, die Strecke ist so wie letztes Jahr, einwandfrei. Es ist ein bisschen schade, dass wir heute nicht ins Wasser konnten. Das liegt wohl an dem Regen gestern. Aber ich gehe davon aus, dass wir dann morgen bei den Mädels mit auf die Schwimmkursbesichtigung dürfen. Und dann bin ich da auch zuversichtlich, dass das auch im Rennen klappen wird.

Frank Wechsel / spomedis Lasse Lührs durchfährt das Stadion auf der Pont Alexandre III.

Du gehst also fest von einem Triathlon aus?

Ja, absolut!

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Olympia-Triathlon: Deutsche mit guten Startpositionen – wenn geschwommen wird

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Die Startpositionen auf dem Ponton des Olympiatriathlons sind ausgelost – und die deutschen Männer haben gute Positionen, wenn denn am Dienstag tatsächlich geschwommen wird.

Frank Wechsel / spomedis Das Olympia-Testrennen der Frauen im August 2023.

Wenn der Olympia-Triathlon ein Triathlon wird und in der Seine geschwommen wird, haben die deutschen Männer nach der Auslosung am Sonntagmorgen gute Startpositionen. Neben den Verunreinigungen und Messwerten macht den Organisatioren auch die Strömungsgeschwindigkeit Sorgen – und die ist in der Flussmitte größer als am Rand. Daher bieten die zentralen Positionen möglicherweise einen Vorteil. Und die wurden den Deutschen zugelost: Im 55-köpfigen Starterfeld geht der starke Schwimmer Jonas Schomburg auf Startposition 16 ins Rennen. Drei Boxen trennen ihn von Teamkollege Lasse Lührs, der neben sich den Olympiasieger Kristian Blummenfelt aus Norwegen sowie die hochfavorisierten Franzosen Dorian Coninx, Pierre Le Corre und Léo Bergère findet. Auch Tim Hellwig ist mit Position 32 und Mitfavorit Hayden Wilde aus Neuseeland ebenfalls zunächst mit stärkerer Rückenströmung unterwegs. Nach der Wende egalisieren sich die Vorteile, da alle nach der Wendeboje die gleiche Ausgangsposition haben.

Testschwimmen am Sonntag abgesagt

Am Sonntagmorgen musste das Testschwimmen in der Seine wegen der Wasserqualität noch abgesagt werden. Man hofft auf Besserung für den Montagmorgen, um die Strecke dann öffnen zu können. Strömungsmessungen ergaben dagegen grenzwertig akzeptable Werte: In der Flussmitte strömte die Seine mit 0,9 Metern pro Sekunde, das Regelwerk erlaubt einen Meter pro Sekunde Schlussgeschwindigkeit.

Wenn die Triathlonwettkämpfe nicht wie geplant am Dienstagmorgen (Männer) und Mittwochmorgen (Frauen, jeweils 8 Uhr) stattfinden können, gibt es Ausweichtermine am Donnerstag- und Freitagmorgen. Sollten Wasserqualität oder Strömungsgeschwindigkeit auch dann kein Schwimmen zulassen, werden die Olympiarennen als Duathlon ausgetragen. Die Freiwasserschwimmer, die in der zweiten Olympiawoche ihre 10-Kilometer-Rennen austragen wollen, würden alternativ auf die Regattastrecke der Ruderer und Kanuten ausweichen. Eine alternative Schwimmstrecke ist für die Triathleten nicht geplant.

Olympia-Triathlon 2024: Die Startaufstellung der Männer

Mittwoch, 31. Juli 2024, 10:45 Uhr
PositionStartnummerNameLand
16Mitch Kolkman NED
251Eloi Adjavon TOG
333Henri SchoemanRSA
48Crisanto GrajalesMEX
510Jean Gael Laurent L’Entete MRI
654Felix DuchamptROU
71Rostislav Pevtsov AZE
820Dylan McCullough NZL
99Aram Michell Penaflor Moysen MEX
1045Matthew Hauser AUS
117Richard MurrayNED
1224Jawad AbdelmoulaMAR
1315Alberto Gonzalez GarciaESP
1452Bence BicsakHUN
1516Roberto Sanchez Mantecon ESP
1646Luke Willian AUS
1738Jonas Schomburg GER
1818Kenji Nener JPN
1944Vetle Bergsvik ThornNOR
2037Lasse LührsGER
2143Kristian BlummenfeltNOR
2228Dorian Coninx FRA
2329Pierre Le Corre FRA
2427Léo Bergère FRA
2525Miguel Hidalgo BRA
2611Jelle Geens BEL
2756Alex Yee GBR
2848Vasco Vilaca POR
2926Manoel Messias BRA
3021Hayden Wilde NZL
3153Csongor LehmannHUN
3236Tim Hellwig GER
3317Antonio Serrat Seoane ESP
3449Tyler MislawchukCAN
3550Charles PaquetCAN
3647Ricardo BatistaPOR
3722Adrien Briffod SUI
3819Makoto OdakuraJPN
393Gianluca PozzattiITA
4012Marten Van RielBEL
4130Morgan Pearson USA
4231Seth Rider USA
4323Max Studer SUI
445Shachar SagivISR
4542Alois Knabl AUT
4655Samuel Dickinson GBR
4732Jamie RiddleRSA
4841Tjebbe KaindlAUT
4939Jason Tai Long NgHKG
504Matthew WrightBAR
5114Tyler Smith BER
522Alessio Crociani ITA
5335Gaspar Riveros CHI
5440Emil HolmDEN
5534Diego Moya CHI

Die Pontonauslosung für das Frauenrennen ist für den Montagmorgen geplant.

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Seine zu schmutzig: Schwimmtraining am Sonntag abgesagt

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Die Wasserqualität der Seine bereitet den Olympia-Organisatoren weiter Kopfzerbrechen. Am Sonntag wurde das angesetzte Schwimmtraining im Hauptstadtfluss abgesagt.

Frank Wechsel / spomedis Blauer Himmel, brauner Fluss: Das Wettkampfareal der Triathleten am Sonntagmorgen.

Bei den starken Regenfällen am Eröffnungstag sowie am Samstag war es bereits zu befürchten: Die Wasserqualität der Seine ist durch den Regen der letzten Tage wieder schlechter geworden. Die Veranstalter sahen sich daher gezwungen, das für den heutigen Sonntag angesetzte Schwimmtraining der Triathleten in der Seine abzusagen. Die Entscheidung traf das Organisationskomitee in Abstimmung mit World Triathlon und lokalen Behörden. „Die Wasserqualität stellt keine ausreichende Garantie für die Ausführung der Veranstaltung dar“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Einzelrennen am Dienstag (Männer) und Mittwoch (Frauen) sollen aber nicht gefährdet sein. Am 5. August ist außerdem das Mixed Relay angesetzt.

„Wir haben Alternativtraining organisiert“

„Wir hatten gestern schon im Meeting der Trainer eine Andeutung erhalten, dass es so kommen kann. Es ist immer mit ein bis zwei Tagen Beeinträchtigung der Wasserqualität zu rechnen“, sagte DTU Chef-Bundestrainer Thomas Moeller. „Wir haben Alternativtraining organisiert. Wir hoffen jetzt, dass die Sonne dafür sorgt, dass alles so weitergeht, wie es geplant war.“

Die aktuellen Wettervorhersagen stimmen die Verantwortlichen optimistisch, dass sich die Werte bis zum Start der Triathlon-Rennen wieder normalisieren. Die Entscheidung über das Schwimmtraining der Frauen, an der auch die Männer teilnehmen könnten, wird am Montagmorgen getroffen.

Die Wasserqualität der Seine war in den letzten Wochen Dauerthema in Paris. Zuletzt hatte das sonnige Wetter zu einer deutlichen Verbesserung geführt. Kurz vor Beginn der Spiele war die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo demonstrativ zum Schwimmen in den Fluss gesprungen.

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8. Oktober 2011: Craig Alexander gewinnt Ironman Hawaii mit Streckenrekord

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Am 8. Oktober 2011 purzeln die Bestmarken beim Ironman Hawaii: Craig Alexander siegt mit neuen Streckenrekord, Chrissie Wellington rettet sich vor Mirinda Carfrae.

Ironman Hawaii 2011: Craig Alexander
Frank Wechsel / spomedis Ironman Hawaii 2011: Craig Alexander siegt mit Streckenrekord.

15 Jahre hat er Bestand, der Streckenrekord des Belgiers Luc van Lierde aus dem Jahr 1996 – am 8. Oktober 2011 fällt endlich die Marke bei den Männern. Der Australier Craig Alexander holt sich seinen dritten Sieg auf dem Alii Drive und bleibt in 8:03:56 Stunden um die Winzigkeit von zwölf Sekunden unter dem alten Rekord.

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London T100: Ashleigh Gentle gewinnt – Laura Philipp verpasst Podium knapp

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Mit einer erneut starken Laufleistung hat Ashleigh Gentle die London T100 für sich entschieden. Auch Laura Philipp zeigte eine gute Performance und wurde Vierte. Für Anne Haug lief es jedoch nicht nach Plan.

Ashleigh Gentle hat die London T100 gewonnen.

Mit einer erneut beeindruckenden Vorstellung hat Ashleigh Gentle die London T100 gewonnen und ihren insgesamt fünften Sieg bei einem PTO-Event eingefahren. Wie so oft machte sie ihren Erfolg auf der Laufstrecke klar und finishte in 3:36:17 Stunden. Zweite wurde die Schweizerin Imogen Simmonds, die das Rennen lange anführte, gegen die laufstarke Australierin jedoch keine Chance hatte. Um den dritten Rang gab es ein packendes Triell zwischen Katrina Matthews, Lucy Byram und Laura Philipp, das Matthews jedoch schlussendlich für sich entschied.

Keine Überraschungen beim Schwimmen

Gleich nach dem Start setzten sich die Lokalmatadorinnen Lucy Charles-Barclay und Sophie Coldwell (beide GBR) nach vorn ab. Haley Chura (USA) versuchte zunächst das Tempo der beiden mitzugehen, musste nach wenigen Metern jedoch abreißen lassen. Dahinter formierte sich eine große Gruppe um die weiteren Favoritinnen mit Ashleigh Gentle (AUS), India Lee (GBR), Anne Haug (GER), Katrina Matthews (GBR) und Laura Philpp (GER). Nach 12:16 Minuten erreichten Charles-Barclay und Coldwell den Australian Exit zur Hälfte der Schwimmstrecke, Chura folgte mit 20 Sekunden Rückstand, die Verfolgerinnengruppe war zu diesem Zeitpunkt eine knappe Minute hinter den Führenden.

Auf der zweiten Runde löste sich die große Gruppe etwas auf. Imogen Simmonds (SUI), Gentle und Lee konnten sich deutlich absetzen und rund eine Minute auf den Rest herausschwimmen.

Nach 24:40 Minuten verließen Charles-Barclay und Coldwell den Nebenkanal der Themse, nachdem sie ihren Vorsprung auf der zweiten Runde noch ausbauen konnten. Chura erreichte die Wechselzone 54 Sekunden später. Simmonds, Gentle und Lee hatten nach den 2 Kilometern der ersten Disziplin 1:45 Minuten Rückstand. Die Gruppe um Haug, Matthews, Philipp und alle weiteren Starterinnen, bis auf Anne Reischmann (GER), folgte nach 2:45 Minuten. Erst nach 31:17 Minuten hatte auch Reischmann das Schwimmen hinter sich.

Haug verliert Zeit

Auf dem Rad zeigte sich zu Beginn, dass sowohl India Lee als auch Anne Haug das Tempo ihrer jeweiligen Gruppen nicht mitgehen konnten. Simmonds und Gentle lösten sich zunächst von der Britin, holten auf die Spitze auf. Und auch Haug musste Matthews, Philipp und Co fahren lassen. 

Coldwell verlor anschließend Zeit auf Charles-Barclay und auch die Verfolgerinnen kamen der Britin an der Spitze nicht mehr näher. Lediglich Imogen Simmonds machte Zeit auf die amtierenden Ironman-Weltmeisterin gut, überholte Coldwell und schob sich auf den zweiten Platz. Nach 40 Kilometern war sie gut 40 Sekunden hinter Charles-Barclay. Ashleigh Gentle folgte auf Rang vier weitere 40 Sekunden später. India Lee fiel derweil in die Gruppe um Philipp und Matthews zurück, die 2:20 Minuten hinter Charles-Barclay lag. Anne Haug verlor weiterhin Zeit. Ihre Lücke zur Spitze betrug zur Hälfte der zweiten Disziplin 4:40 Minuten.

Simmonds drückt aufs Gas

Bei Kilometer 60 hatte Simmonds Charles-Barclay schließlich eingeholt. Danach setzte sich die Schweizerin prompt an die Spitze und versuchte die Britin abzuschütteln. Mit einer Radzeit von 1:59:44 Stunden beendete Simmonds die zweite Disziplin, Charles-Barclay folgte 23 Sekunden dahinter. Lucy Byram (+1:24 Minuten) und Ashleigh Gentle (+1:54 Minuten) folgten. Laura Philipp und Katrina Matthews hatten rund drei Minuten Rückstand.

Auf der Laufstrecke sah Simmonds anschließend sehr kontrolliert ist, lief genau so schnell wie Charles-Barclay. Auf den ersten beiden Kilometern kristallisierte sich dennoch heraus, dass Gentle von hinten drückte und Sekunde um Sekunde herausholte. 

Charles-Barclay gibt auf – Gentle beweist Dominanz

Schnell schob sich die Australierin an Byram vorbei und lag dann plötzlich auf Rang zwei, weil Lucy Charles-Barclay das Rennen vorzeitig aufgeben musste. Die Lücke zur Spitze verkleinerte sie weiter, nach acht Kilometern lag sie nur noch 25 Sekunden hinter Simmonds. 

Nur wenige Minuten später übernahm sie die Führung und lief danach unangefochten dem Sieg entgegen. Der Kampf um Rang drei wurde derweil richtig spannend. Erst wurde Lucy Byram von Matthews eingeholt, dann auch von Laura Philipp. Die deutsche schnappte sich anschließend Matthews, lief einige Meter mit ihr Schulter an Schulter. Doch dann setzte sich die Britin wieder ab, überholte Byram, an der dann auch Philipp vorbei lief. 

Nach 3:36:17 Stunden war der Sieg von Gentle beschlossene Sache. Simmonds kam nach einer starken Performance auf Rang zwei ins Ziel (3:39:11 Stunden). Matthews wurde Dritte (3:39:29 Stunden), vor Philipp (3:40:02 Stunden) und Byram (3:40:26 Stunden). Tamara Jewett belegte Platz sechs (3:40:49 Stunden), Sophie Coldwell wurde schlussendlich Siebte (3:42:22 Stunden). Anne Haug wurde elfte (3:46:39 Stunden), Anne Reischmann belegte bei ihrem zweiten Auftritt als Wildcard Rang 13 (3:47:31 Stunden).

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Paris 2024: Triathletin Taylor Knibb 19. im Einzelzeitfahren

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Taylor Knibb gilt als eine der stärksten Radfahrerinnen der Triathlonwelt. Mit den Spezialistinnen konnte sie bei Olympia dennoch nicht mithalten – und hatte obendrein noch Pech.

Frank Wechsel / spomedis Taylor Knibb beim Start zum Einzelzeitfahren der Olympischen Spiele 2024.

Gleich dreimal ging US-Triathletin Taylor Knibb beim Einzelzeitfahren am ersten Wettkampftag der Olympischen Spiele 2024 zu Boden. Auf den regennassen Straßen von Paris hatte die 26-Jährige keine Chance gegen die Schwerkraft – und auch nicht gegen die Konkurrenz.

Anna Bruder / spomedis Die Straßen von Paris sind am ersten Wettkampftag der Spiele regennass.

Olympiasiegerin im Einzelzeitfahren wurde überlegen die Australierin Grace Brown, die 39:38 Minuten für den verwinkelten 32,4-Kilometer-Parcours durch die französische Hauptstadt benötigte. Silber holte sich die Britin Anna Henderson mit mehr als eineinhalb Minuten Rückstand, Dritte wurde knapp dahinter Knibbs US-Teamkollegin Chloe Dygert.

Frank Wechsel / spomedis Der Invalidendom bildet die eindrucksvolle Kulisse für die Radfahrerinnen – und nächste Woche auch für die Triathleten.

Die beiden Deutschen Mieke Kröger und Antonia Niedermaier belegten die Plätze 13 und 15, Knibb wurde am Ende mit 3:25 Minuten Rückstand 19. Die Amerikanerin hatte in dieser Saison vor allem bei den T100-Rennen der Professional Triathletes Organisation auf dem Rad überzeugt, auch beim Ironman Hawaii im vergangenen Oktober hatte sie auf dem Rad die entscheidenden Akzente gesetzt.

Frank Wechsel / spomedis Taylor Knibb erreicht das Ziel. Der Zielbogen auf der Pont Alexandre III ist der gleiche wie beim Triathlon.

Nächster Auftritt von Knibb in Paris ist das Einzelrennen der Triathletinnen am kommenden Mittwoch. Am 5. August geht es zudem im Mixed Relay um Gold, Silber und Bronze – das US-Quartett hatte bei der Olympiapremiere des Formats vor drei Jahren in Tokio Silber hinter Großbritannien geholt. Knibb ist die einzige Teilnehmerin dieser Olympischen Spiele, die sich in zwei verschiedenen Sportarten qualifiziert hat.

Frank Wechsel / spomedis Nur kurz darf Taylor Knibb auf dem Treppchen in spe Platz nehmen – bald wird sie im Feld durchgereicht.
Frank Wechsel / spomedis Am Mittwoch sehen wir Taylor Knibb wieder auf der Pont Alexandre III unter dem Eiffelturm.

Das Rennen der Männer gewann der Belgier Remco Evenepoel in 36:12 Minuten vor dem Italliener Filippo Ganna und Wout van Aart (ebenfalls Belgien). Maximilan Schachmann wurde als einziger Deutscher im Feld Neunter.

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Vorschau auf die olympischen Einzelrennen: Zwischen Wasserqualität und Wettkampf-Wahnsinn

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Am Dienstag und Mittwoch um acht Uhr greifen die Triathletinnen und Triathleten in Paris nach Gold. Ein paar Fragezeichen bleiben vor dem Startschuss. Unser Überblick zum Kurzdistanz-Highlight des Jahres.

Frank Wechsel / spomedis Am 30. Juli um acht Uhr fällt in Paris der Startschuss für das olympische Rennen der Männer.

Mit der Morgendämmerung über der Seine und dem majestätischen Anblick des Eiffelturms im Hintergrund werden in Paris vor atemberaubender Kulisse am Morgen des 30. und 31. Juli zwei weitere Kapitel Triathlongeschichte geschrieben. Der Startschuss um acht Uhr verwandelt Frankreichs Hauptstadt jeweils für knapp zwei Stunden zum Schauplatz der Olympia-Einzelrennen über 1.500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen. Nach der Premiere im Jahr 2000 in Sydney ist es die siebte Austragung der Sportart im Rahmen der Olympischen Spiele.

Obwohl mit Kristian Blummenfelt und Flora Duffy die amtierenden Olympiasieger am Start sind, richten sich die Blicke bei den Männern und Frauen auf andere Protagonisten. Monatelange Diskussionen über die ungenügende Wasserqualität der Seine lassen derweil auch kurz vor den Rennen die Gefahr einer möglichen Duathlon-Austragung nicht gänzlich verschwinden. Ein Überblick über die aktuelle Lage.

Drohende Duathlon-Gefahr und gruppengerechtes Streckenprofil

Wie ein Damoklesschwert schwebt seit Monaten die Frage über den olympischen Triathlonrennen, ob das Schwimmen in der Seine aufgrund der besorgniserregenden Wasserqualität wie geplant stattfinden kann. Zuletzt durften Athleten und Organisatoren leicht aufatmen. Die Stadt berichtete über deutlich gesunkene Bakterienwerte. Für die endgültige Entscheidung bahnt sich dennoch ein Geduldsspiel an. Das finale grüne Licht kann es trotz aktuellem Optimismus wohl erst nach den letzten Messungen kurz vor den Wettkämpfen geben. Dabei spielt das Wetter eine entscheidende Rolle. Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die Wasserqualität bei schlechten Bedingungen mit heftigen Regenfällen abnahm. Die Wettervorhersage für Paris für die kommenden Tage ist wechselhaft.

World Triathlon Die Wettkampfstrecken bei den Olympischen Spielen 2024 führen durch das Zentrum der französischen Hauptstadt.

Die Notlösung im Falle des Worst-Case-Szenarios: Der Wettkampf müsste als Duathlon ausgetragen werden. Aus sportlicher Sicht würden sich dadurch zumindest mit Blick auf die Medaillenfavoritinnen und -favoriten wohl keine signifikanten Änderungen ergeben. Es wäre dennoch eine Entscheidung, die im Anschluss auf allen Ebenen eine gewaltige Diskussionsflut nach sich ziehen könnte.

Streckenprofil bestimmt Renndynamik

Start und Ziel aller Triathlonrennen bei den Spielen in Paris ist planmäßig die Pont Alexandre III, ein Wahrzeichen der Stadt. Auch die Wechselzonen werden dort aufgebaut. Einen maßgeblichen Faktor für die Entwicklung der Renndynamik stellt das Streckenprofil dar. Für die Athleten beginnen die Rennen auf einem Ponton. Über zwei Runden (910 und 590 Meter) müssen sie insgesamt 1.500 Meter in der Seine schwimmen. Die Strecke ermöglicht zunächst ein kontrolliertes Schwimmen und wird aller Voraussicht nach ohne Neoprenanzug stattfinden.

Keine Anstiege

Ein besonderes Augenmerk liegt stets auf dem Radkurs. Anders als beispielsweise bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) ist die Strecke in Paris als komplett flach einzuordnen. 2016 musste auf den acht Runden jeweils ein steiler Anstieg bewältigt werden, der zu einer ersten Vorentscheidung auf dem Rad führte. Ein derartiges Szenario ist für Paris unwahrscheinlich. Die Radstrecke führt über sieben Runden mit jeweils 5,715 Kilometern. Die Athleten fahren dabei die Avenue Winston Churchill entlang, vorbei an Le Grand Palais und Le Petit Palais, ehe sie die Champs-Elysées und die Avenue Montaigne erreichen. Nach der Überquerung der Seine auf der Pont des Invalides und den Quai d’Orsay geht es weiter auf dem Boulevard Saint-Germain.

Frank Wechsel / spomedis Die Radstrecke in Paris umfasst insgesamt sieben Runden und führt auf einem flachen Kurs vorbei am Grand Palais durch das Zentrum der Stadt.

Auf den sieben Runden wird es schwer, nachhaltig und mit Erfolgsaussichten für das Laufen eine Lücke aus einer großen Gruppe zu reißen und davonzufahren. Wahrscheinlicher ist es, dass Athleten versuchen werden, durch gezielte Tempoverschärfungen unmittelbar nach dem Schwimmen erst gar keine große Gruppe entstehen zu lassen. Vor allem im Hinblick auf eine drohende Laufentscheidung werden sich viele Mitfavoritinnen und -favoriten überlegen müssen, wie sie entweder wichtige Sekunden herausfahren können oder ihre Mitstreiter bis zum zweiten Wechsel entscheidend schwächen. Dafür stehen den Athleten ein Wendepunkt pro Runde und einige Kurven mit Möglichkeiten für harte Antritte zur Verfügung. Mehr nicht. Im Allgemeinen ist der Radkurs dafür prädestiniert, dass alle Favoriten gemeinsam in einer großen Gruppe vom Rad absteigen und es auf eine direkte Laufentscheidung ankommen wird.

Flacher, schneller Laufkurs

Auf den abschließenden vier Laufrunden über jeweils 2,5 Kilometer zeichnet sich ein ähnliches Bild. Der Kurs entlang des Grand Palais und auf dem Champs-Élysées im Herzen der Stadt ist brettflach. Alex Yees phänomenale Laufzeit von 29:00 Minuten bei seinem Sieg im Rahmen des Olympia-Testevents im vergangenen Jahr auf der Strecke verdeutlicht, wie schnell der Kurs ist. Beth Potter beeindruckte bei den Frauen mit einer Zeit von 32:57 Minuten. Wer Gold gewinnen will, muss beim großen Showdown bei den Männern möglicherweise sogar eine Zeit unter 29 Minuten abliefern können.

In den jeweiligen Wettkämpfen werden 56 Athletinnen und Athleten an den Start gehen. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern sorgt die enorme Leistungsdichte dafür, dass sich eine ganze Reihe von Athleten berechtigte Hoffnungen auf eine Medaille machen dürfen – je nach Rennverlauf sogar auf Gold. Das verspricht Spannung bis zum letzten Meter im Zielkanal.

Yee vs. Wilde im Zentrum der Goldfrage

Wenn die Männer am Dienstag um 8 Uhr in den Medaillenkampf eingreifen, sind die Scheinwerfer dennoch in erster Linie auf zwei Athleten gerichtet: Alex Yee und Hayden Wilde. Das Duell der beiden Top-Favoriten zieht sich bereits durch die vergangenen Jahre. Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio gewann Yee Silber, für Wilde gab es Bronze. In Paris nehmen die beiden aufgrund ihrer Vorleistungen nun die Rollen der Gejagten ein – mit leichtem Vorteil für Yee. Der Schlüssel zum Sieg ist für den ehemaligen Profiläufer stets seine Ausnahmeleistung in der dritten Disziplin. Dass ihm die Strecke in Paris liegt, bewies er besonders eindrücklich mit seinem dominanten Sieg beim Olympia-Testevent. Im Falle einer Laufentscheidung nach einem gemeinsamen zweiten Wechsel können ihm unter normalen Umständen nur noch Wilde und Pearson gefährlich werden. Auch wenn Wilde gegen Yee noch nie über die olympische Distanz gewonnen hat. Bisher jedenfalls.

Tommy Zaferes Das Kampf um die Goldmedaille könnte sich als Duell zwischen Alex Yee und Hayden Wilde entpuppen.

Französisches Trio in Lauerstellung

Hinter den Topfavoriten gibt es eine enorm hohe Leistungsdichte. Eine ganze Reihe von Athleten geht mit Medaillenchancen ins Rennen. Bei entsprechendem Verlauf könnten mehr als eine Handvoll Athleten beiden den Rang ablaufen. Angefangen beim französischen Trio Léo Bergère, Pierre Le Corre und Kurzdistanz-Weltmeister Dorian Coninx. Die drei haben zusätzlich den Heimvorteil und das Publikum im Rücken. Und sie haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie mit Top-Zeiten in der dritten Disziplin bei entsprechender Tagesform die Chance haben, aufs Podium zu laufen. Als Unbekannte taucht Morgan Pearson in der Gleichung des olympischen Rennens auf. Die Wettkampfergebnisse des US-Amerikaners lesen sich wie eine Achterbahnfahrt. Entweder, Pearson erwischt einen ausgezeichneten Tag, oder er greift voll daneben. Vasco Vilaça reist ebenfalls mit Medaillenhoffnungen zu seiner Olympia-Premiere nach Paris. Beim Olympia-Testevent kam der Portugiese als Zweiter ins Ziel, ebenso zuletzt beim WTCS-Rennen über die Sprintdistanz in Hamburg.

Auch Morgan Pearson, Vasco Vilaça, Pierre Le Corre und Léo Bergère (v.l.) zählen zu den Anwärtern auf eine Medaille.

Hauser mit Momentum, Blummenfelt mit Rollenwechsel

Weitere Kandidaten auf eine Medaille sind der Australier Matthew Hauser und der Norweger Kristian Blummenfelt. Hauser ist in den vergangenen drei Jahren vom jungen Rohdiamanten zu einem absoluten Weltklasse-Athleten gereift. Die Generalprobe für Paris verlief optimal: Hauser gewann die Sprintdistanz im Rahmen des WTCS-Rennens in Hamburg. Der amtierende Olympiasieger Blummenfelt zählt zwar unumstritten zu den Mitfavoriten auf die Medaillen, muss aufgrund der vergangenen zwei Jahre dennoch wieder in die Rolle des Jägers schlüpfen. Am Renntag wird ihm nichts anderes übrig bleiben, als alles auf eine Karte zu setzen, wie er bereits selbst ankündigte.

Frank Wechsel / spomedis Olympiasieger Kristian Blummenfelt tritt trotz Goldstatus mit Außerseiterchancen um den Sieg an.

Deutsches Trio: Tim Hellwig mit Außenseiterchancen

Zu dieser langen Reihe der ausgemachten Favoriten kommen noch eine gute Handvoll weiterer Mitstreiter, denen aufgrund ihrer Vorleistungen je nach Rennszenario ebenfalls eine Top-Platzierung zuzutrauen ist. Dazu zählen Luke Willian (AUS), Jelle Geens, Marten Van Riel (beide BEL), Antonio Serrat (ESP), Miguel Hidalgo (BRA) und Tyler Mislawchuk (CAN). Für Deutschland gehen Tim Hellwig, Lasse Lührs und Jonas Schomburg ins Rennen. Die größten Chancen auf eine Top-Platzierung dürfte aus diesem Trio aufgrund seiner Vorleistungen Tim Hellwig haben.

World Triathlon Alles kann, nichts muss: Tim Hellwig könnte bei entsprechendem Rennverlauf um eine einstellige Top-Platzierung mitmischen.

Potter und Beaugrand in Rolle der Top-Favoritinnen

Ähnlich wie bei den Männern richtet sich bei den Frauen der Fokus im Medaillenkampf vor allem auf zwei Athletinnen: Beth Potter und Cassandre Beaugrand. Die ehemalige Läuferin Potter hat in den vergangenen beide Jahre eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. Die Britin gewann im vergangenen Jahr das Olympia-Testevent und ist an guten Tagen in der dritten Disziplin in einer eigenen Liga unterwegs. Aktuell hat Beaugrand allerdings das Momentum auf ihrer Seite. Die Zweitplatzierte vom Testevent in Paris untermauerte ihre Goldambitionen zuletzt mit ihrem dominanten Sieg über die Sprintdistanz beim WTCS-Rennen in Hamburg – mit Tagesbestzeit im Laufen.

Frank Wechsel / spomedis Nach ihren Siegen beim Olympia-Testevent 2023 und dem WM-Finale in Spanien geht Beth Potter in Paris als Top-Favoritin an den Start.

Knibb, Taylor-Brown, Lombardi und Periault als Herausforderinnen

Neben diesen beiden Athletinnen stehen mehrere Medaillenanwärterinnen parat, den großen Coup zu landen. Taylor Knibb, die in Paris sowohl im Einzelzeitfahren als auch im Triathlon antritt, liefert trotz ihrer Ausflüge auf die längeren Distanzen (zweifache Ironman-70.3-Weltmeisterin, Platz vier beim Ironman Hawaii) auf der Kurzstrecke noch immer absolutes Weltklasse-Niveau ab. Emma Lombardi geht als sehr ausgeglichene Athletin ins Rennen. Ihr Heimvorteil könnte am Ende im Kampf um Edelmetall letzte Reserven freisetzen.

Spricht man über die Favoritinnen für die Olympischen Spiele, ist Georgia Taylor-Brown zwischenzeitlich fast in Vergessenheit geraten. Die Silbermedaillengewinnerin von Tokio feierte nach einer Fußverletzung und längeren Pause im Mai in Cagliari mit Rangs sechs ein gelungenes WTCS-Comeback. Mit der laufstarken Léonie Periault geht eine dritte Französin an den Start, die sich am Renntag selbst ein großes Geschenk machen möchte. Periault feiert am 31. Juli ihren 30. Geburtstag. Für die amtierende Olympiasiegerin Flora Duffy von den Bermudas werden es die fünften Olympischen Spiele ihrer Karriere sein. Nach einer Knieverletzung und einem beschwerlichen Weg zurück ist sie wieder in Schlagdistanz zur Top-Konkurrenz.

Frank Wechsel | spomedis Olympiasiegerin Flora Duffy geht in Paris bei ihren fünften Olympischen Spielen an den Start und kann die Teilnahme nach langer Verletzung bereits als ersten Erfolg verbuchen.

Deutsches Trio mit Chancen auf erste Olympia-Medaille

Hinzu kommen noch eine weiteres Aufgebot an Athletinnen, denen aufgrund starker Vorleistungen ebenfalls eine Top-Platzierung zuzutrauen ist. Diese Liste umfasst unter anderem Taylor Spivey (USA), Kate Waugh (GBR), Jeanne Lehair (LUX) und Julie Derron (SUI). Zum Kreise der Favoritinnen gehört auch das deutsche Teams aus Laura Lindemann, Lisa Tertsch und Nina Eim. Trotz der enorm hohen Leistungsdichte im Feld stehen die Chance vermutlich besser als je zuvor, um die erste deutsche Medaille im Triathlonrennen der Frauen einzufahren.

Janos Schmidt / World Triathlon Deutsches Power-Trio: Für Laura Lindemann, Lisa Tertsch und Nina Eim gibt es nach starken Vorleistungen je nach Rennszenario die Chance auf eine erste olympische Medaille bei den Frauen.

Drei Sender, alle Entscheidungen

Drei Sender haben sich die Übertragungsrechte der Olympischen Spiele gesichert. Die ARD und das ZDF wechseln sich im linearen Hauptprogramm ab, wobei das Erste die Eröffnungsfeier am Freitag sowie den ersten offiziellen Wettkampftag sendet. Zusätzlich bieten beide Sender täglich Livestreams in ihren Mediatheken an. Bei Eurosport sowie dem dazugehörigen kostenpflichtigen Anbieter discovery+ gibt es täglich alle Wettbewerbe und Entscheidungen.

Das Triathlonrennen der Männer am 30. Juli wird im Programm des ZDF gezeigt. Das Rennen der Frauen kann man in der ARD sehen. Auch der Mixed-Relay-Wettkampf läuft im ZDF. Die Übertragung beginnt jeweils bereits um 7:30 Uhr. Alle Rennen können außerdem in den Livestreams auf sportschau.de und zdf.de verfolgt werden. Als TV-Experte für das ZDF ist der Olympiasieger von 2008, Jan Frodeno, im Einsatz.

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Das Highlight zum Jahresende: Vorverkauf für Sailfish Night of the Year startet

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Es ist der traditionelle und stimmungsvolle Jahresabschluss der Triathlonszene. Zur Sailfish Night of the Year trifft man sich im Rhein-Main-Gebiet, um die Saison ausklingen zu lassen und zu feiern. Wer dabei sein will, kann ab sofort Karten zum Early-Bird-Tarif erwerben.

mediapartent GmbH

Die Topstars der Triathlonszene, deine Trainingsbuddies und du beim Sektempfang und Gala-Dinner, beim bunten Abendprogramm und anschließend auf der Tanzfläche – so oder so ähnlich könnte der Abend bei der Sailfish Night of the Year aussehen. In diesem Jahr findet die Veranstaltung am Samstag, 30. November statt und feiert dabei ihr 15-jähriges Jubiläum.

Tickets ab 90 Euro, all inclusive

Ab sofort kannst du dir dein Ticket zum Early-Bird-Preis sichern. Das Angebot gilt, solange der Vorrat reicht. Der Abend beginnt mit einem Sektempfang im Foyer der „Neuen Stadthalle“ in Langen, rund 20 Kilometer südlich von Frankfurt am Main. Anschließend erwartet dich ein Drei-Gänge-Menü, alle angebotenen Getränke sind inklusive. Aufgelockert wird das Ganze durch ein abwechslungsreiches Abendprogramm, unter anderem mit Interviewgästen, der Verleihung der triathlon-Awards sowie einer Tombola mit hochwertigen Preisen. Ab Mitternacht legt ein DJ auf, es darf und soll getanzt werden – bis zum frühen Morgen.

Die Preise im Überblick

  • Kategorie A: Early Bird 125 Euro, regulär 140 Euro
  • Kategorie B: Early Bird 105 Euro, regulär 120 Euro
  • Kategorie C: Early Bird 90 Euro, regulär 100 Euro

Die Tickets kannst du hier erwerben.

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