Freitag, 18. Juli 2025
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Die Favoritinnen der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft

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Silke Insel / spomedis Lucy Charles-Barclay geht in St. George als Titelverteidigerin an den Start.

Nach Hawaii ist vor der Ironman-70.3-WM. Zumindest für Titelverteidigerin Lucy Charles-Barclay. Nach ihrer langen Verletzungspause meldete die Britin sich bereits im August mit ihrem Sieg bei der ITU-Langdistanz-WM zurück, beim Ironman Hawaii belegte sie vor drei Wochen den zweiten Platz, zum vierten Mal in Folge (2017, 2018, 2019, 2022). An eine Pause war für die 29-Jährige danach jedoch nicht zu denken, stattdessen geht es für sie am Freitag um die Titelverteidigung. In der Vergangenheit hat Charles-Barclay schon bewiesen, dass sie die Fähigkeit besitzt, nach einem Rennen schnell zu regenerieren und gute Ergebnisse zu erreichen. Der Sieg aus dem vergangenen Jahr dürfte der starken Schwimmerin das nötige Selbstvertrauen für die Strecke in St. George geben, und auch der dritte Platz der PTO US Open in Dallas dürfte dazu beitragen. Trotz mechanischer Probleme und dem Verlust ihrer Flasche zeigte sie ein starkes Rennen und erreichte an einem sehr heißen Tag das Podest. Schon in der ersten Disziplin könnte Taylor Knibb eine ernsthafte Bedrohung für die Titelverteidigerin darstellen. Die Amerikanerin ist eine gute Schwimmerin und kann es, wenn sie einen guten Tag erwischt, mit Charles-Barclay aufnehmen, um anschließend ihre Stärke auf dem Rad auszuspielen. In Knibbs Bilanz stehen in diesem Jahr ein Sieg beim Ironman 70.3 Oceanside und der zweite Platz bei den PTO US Open, wo sie den schnellsten Radsplit im Feld hinlegte. Nach ihrem dritten Platz im vergangenen Jahr wird Knibb am Freitag versuchen, den oberen Podestplatz zu ihrem Eigen zu machen.

Olympiasiegerin mit Premiere bei der Ironman-70.3-WM

Zu den Favoritinnen auf einen Podestplatz gehören außerdem Emma Pallant-Browne und Flora Duffy. Erstgenannte hat seit August kein Rennen mehr bestritten, in ihrer Bilanz dieses Jahres stehen fünf Siege und zwei zweite Plätze bei neun Rennen, damit ist sie eine der beständigsten Athletinnen in dieser Saison. 2021 beendete Pallant-Browne die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft auf dem fünften Platz. Duffy, die in allen Disziplinen Stärken mitbringt, feiert in diesem Jahr ihr Debüt bei der 70.3-WM. Die Olympiasiegerin aus Tokio belegte beim Collins Cup den neunten Platz in der Gesamtwertung und wurde Sechste bei den US Open. Erwischt sie einen guten Tag, sollte sie in der Lage sein, die Verfolgergruppe in der ersten Disziplin anzuführen und das Rennen später mit einem schnellen Lauf ins Ziel zu bringen. Auch Holly Lawrence, aktuell Zehnte der PTO-Weltrangliste, ist eine Anwärterin auf einen der vorderen Plätze. Bei den US Open im September verpasste sie das Podium knapp auf dem vierten Platz, beim Collins Cup belegte sie den fünften Platz in der Gesamtwertung. Mit einem zweiten Platz bei ihrem Heimrennen, den PTO Canadian Open, erkämpfte sich Paula Findlay ihren zweiten Podiumsplatz in diesem Jahr, ein dritter folgte mit Rang drei beim Collins Cup. Zuletzt eine Platzierung außerhalb der Top Ten erreichte die Kanadierin 2019 bei der Ironman-70.3-WM, als sie auf Rang 14 finishte. Mit dem vierten Platz beim 70.3-WM-Rennen in St. George verpasste Findlay das Podium im vergangenen Jahr denkbar knapp.

Drei deutsche Profifrauen

Jackie Hering schaut bisher auf ein durchwachsenes Jahr zurück, denn auf den fünften Platz beim Ironman 70.3 California und den Sieg beim Ironman 70.3 Chattanoga folgten drei Rennen, bei denen die Amerikanerin außerhalb der Top Ten finishte. Die Strecke in St. George kennt sie jedoch gut. Viermal startete sie bisher dort, dreimal beim Ironman 70.3 St. George und im vergangenen Jahr bei der Weltmeisterschaft, jedes Rennen finishte sie in den Top Ten. Abschreiben sollte man sie deshalb nicht. In Person von Imogen Simmonds geht in St. George eine Schweizerin an den Start, die erst vor zwei Wochen bei der Challenge Peguera-Mallorca den Sieg nach Hause brachte und in St. George um den WM-Titel kämpfen wird. Wie bei ihrem Sieg auf Mallorca trifft sie erneut auf Anne Reischmann, die im Rennverlauf vor allem in der zweiten und dritten Disziplin ihre Stärken ausspielen kann. Aus Deutschland sind außerdem Daniela Kleiser und Katharina Krüger in St. George am Start.

Der Startschuss für das Rennen der Frauen fällt am Freitag, dem 28. Oktober um 15:30 deutscher Zeit (7:30 Uhr Ortszeit), die kompletten Profi-Startlisten gibt es hier.

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Daniela Kleiser vor der Ironman-70.3-WM: „Ich möchte das Beste aus dem Tag machen“

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2021 wurde Daniela Kleiser Agegroup-Overall-Weltmeisterin bei der Ironman-70.3-WM in St. George. In diesem Jahr startet sie an gleicher Stelle als Profi. Für Kleiser ist es der Abschluss ihrer ersten Profi-Saison, für die sie eine positive Bilanz zieht.

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Bei 6 Grad Lufttemperatur: Das Warmschwimmen für die Ironman-70.3-WM

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Überraschend kalt ist es am Morgen in St. George. Um die sechs Grad sind es um neun Uhr beim Einschwimmen für die Ironman-70.3-WM.

Peter Jacob

Es ist empfindlich kalt im Sand Hollow State Park, wo die Athletinnen und Athleten der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft am Morgen ihr Schwimmtraining auf einem Teil der Originalstrecke absolvieren können. Zum Glück hat die Sonne auch Ende Oktober noch ordentlich Kraft. So fühlen sich die 6 Grad Celsius, die das Thermometer um 9 Uhr anzeigt, nicht ganz so schlimm an. Allerdings läuft das Training schon seit zwei Stunden und an den beiden Renntagen (am 28. Oktober starten die Frauen, am 29. Oktober die Männer) geht es jeweils um 7:30 Uhr los. Gut möglich, dass die Kälte bei der 16. WM-Auflage eine Rolle spielen wird. Vielleicht gar nicht so sehr im Wasser selbst, dafür beim Warmwerden auf dem Rad. Hier gibt es eine Kurzbeschreibung der WM-Strecke.

18 Grad Wassertemperatur

Im Vergleich zur Luft ist das Wasser fast angenehm. 65,4 Grad Fahrenheit oder 18,6 Grad Celsius sind es heute. Klar, dass die meisten Triathletinnen und Triathleten einen Neoprenanzug tragen. Einigen reicht das aber nicht. Und so sieht man immer wieder Sportler mit Neoprenhauben oder Handschuhen ins Wasser gehen. 1,9 Kilometer müssen am Freitag bzw. Samstag bewältigt werden. Der Kurs ist denkbar einfach. Rund 850 Meter geht es geradeaus, dann erfolgt eine Rechtskurve und man schwimmt etwa 200 Meter quer. Anschließend geht es auf dem Dreieckskurs 850 Meter zurück zum Schwimmausstieg. Dieser führt etwa 100 Meter steil bergauf direkt in die erste Wechselzone.

Impressionen vom Warm-up im Sand Hollow Reservoir:

Gute Stimmung beim Warm-up für die Ironman-70.3-WM.
Im Sand Hollow Reservoir ist ein etwa 700 Meter langer Kurs aufgebaut.
Eine oder zwei Runden sollten drin sein am frühen Morgen.
Zwischendurch ein paar Fotos gehören natürlich zum Pflichtprogramm.
Die Luft ist frisch, das Wasser mit 18 Grad dagegen fast angenehm.
In ihren Neos schwimmen die Athleten hin und wieder zurück.
Bei den Rennen am Freitag und Samstag dürfte es deutlich voller werden auf der Strecke.
Auch auf der Schräge, die zur Wechselzone führt, ist dann mehr Action angesagt.
Einige finden es doch ziemlich kalt.
Andere posieren nach dem Training über dem See.
Daumen hoch, das Testschwimmen kann starten.
Exakt 18,6 Grad haben die Organisatoren heute gemessen.
Wer nicht mitmacht, schaut sich das Ganze von draußen an.
Bei der Mitteldistanz sind 1,9 Kilometer zu bewältigen.
Sitzt der Anzug, wie er soll?
Noch einen Blick …
… auf das Treiben im Wasser …
… dann geht nach dem Selfie zurück in die warmen Klamotten.

Fotos: Peter Jacob

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Neue Funktionen für Wahoo X angekündigt

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Aaron Hewitt

Die Abonnement-Mitgliedschaft von Wahoo X bietet Radfahrern, Triathleten, Läufern und Multisportathleten das ganze Jahr über eine Kombination aus virtuellem und realem Radsport-Ökosystem. Drinnen und draußen, strukturiertes Training oder virtuelles Fahren stehen jederzeit zur Verfügung. Nun wird dieses Software-Paket um neue Funktionen und Updates, darunter Outdoor-Work-outs, integrierter Voice-Chat, eine neue virtuelle Real Road sowie neue strukturierte Trainingspläne und Cross-Training-Work-outs, erweitert.

Integrierter Voice-Chat

Die virtuelle Community-Ride- und -Raceplattform RGT von Wahoo X verfügt jetzt zusätzlich über eine neue Voice-Chat-Funktion, die das virtuelle Fahrerlebnis noch weiter steigern soll. Ihr habt also die Möglichkeit, euch mit anderen Fahrern per Voice-Chat „in der App“ auszutauschen. Diese Funktion ist vielseitig einsetzbar, vom sozialen Chat bei Gruppenfahrten bis hin zum Rennfunk bei virtuellen RGT-Rennen.

Wahoo X bringt außerdem den „Dunoon Crossover“ auf RGT auf den Markt. Diese Strecke ist eine geschotterte „Real Road“, die auf einer Radsportdestination basiert, die bald in Schottland eröffnet wird. Diese Real Road sei das erste realistische Schotter- und MTB-Erlebnis in der Kategorie virtueller Ausfahrten. Enge Singeltrail-Offroad-Abschnitte mit den entsprechenden Widerstandsänderungen je nach Fahrbahnbelag sollen ein neues Erlebnis für virtuelle Fahrten und Rennen schaffen – die Fahrer müssen ihre Sprints und Überholmanöver nun zeitlich planen. Damit steigt die Anzahl der „Real Road“-Strecken auf 13, darunter ikonische Fahrradregionen in Belgien, Italien, Frankreich, Großbritannien und den USA.

Wahoo hat außerdem vor Kurzem die Funktion „Magic Road“ verbessert und erweitert. Mit Magic Roads hat jeder User die Möglichkeit, eigene Routen als GPX-Datei hochzuladen und diese zu fahren, zu teilen und Events zu erstellen.

Kopplung mit Elemnt-Serie möglich

Systm ist der ergänzende zweite Teil von Wahoo X. Die vernetzte Trainingsplattform führt eine neue Integration mit den GPS-Radcomputern der Elemnt-Serie ein. Fahrer können jetzt ihre Trainingseinheiten mit ihrem Wahoo X-Abonnement synchronisieren und so auf strukturierte Trainingseinheiten im Freien zugreifen. Strukturierte Work-outs werden über diese Integration direkt mit dem Elemnt-Radcomputer des Nutzers synchronisiert. Systm erweitert außerdem seine umfangreiche Bibliothek von Work-outs und Videos mit der Einführung von neuen, immersiven Trainingsinhalten. Dazu gehört auch die jüngste Veröffentlichung von „On Location Portugal“, welche die beliebte On Location-Reihe ergänzt. Systm verfügt über eine äußerst umfangreiche Liste von Work-outs. Mittlerweile sind über 700 Work-outs auf Systm verfügbar, darunter Radfahren, Yoga, Kraft & Beweglichkeit, Laufen, Schwimmen und mentales Training.

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Die schönsten Bilder vom SGRAIL100

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In Girona hat am Wochenende die zweite Austragung des SGRAIL100, ein Offroad-Triathlon über 100 Kilometer, stattgefunden. Hier sind einige Impressionen des Events.

Jan Frodeno hat das SGRAIL100 im vergangenen Jahr erstmalig initiiert und ist auch 2022 gut gelaunt am Start.
Sebastian Kienle gönnt sich vor dem Startschuss erst einmal eine Stärkung.
Das Wichtigste in der Wechselzone: Die Navigation der Radstrecke muss funktionieren.
Laura Siddall testet das Wasser schon einmal …
… bevor der Startschuss schließlich fällt.
1.500 Meter gilt es zu absolvieren.
Einen so entspannten Wechsel gibt es wohl bei keinem anderen Triathlon.
Jan Frodeno und Sebastian Kienle machen sich zunächst in einer Gruppe gemeinsam auf den Weg.
Bei den rund 90 Kilometern mit etwas mehr als 1.000 Höhenmetern ist Teamarbeit ausdrücklich erwünscht.
Emma Frodeno genießt die Strecke, …
… Sara Perez Sala kämpft mit selbiger.
Ein Gravel- oder Mountainbike ist beim SGRAIL100 Pflicht. Letzteres könnte an einigen Stellen die bessere Wahl sein.
Gute Stimmung wird bei dem Event ganz groß geschrieben.
Laura Siddall macht bereits auf dem Rad ordentlich Druck.
Genau wie diese Athleten.
Hier wurde das Outfit perfekt aufeinander abgestimmt.
Der Gravel-Triathlon gleicht definitiv eher einer RTF als einem Wettkampf.
Apropos Outfit …
Spaß hin oder her, die Strecke hat es in sich.
Laura Siddall belegt am Ende als Gesamtneunte den ersten Platz der Frauen.
Zielsprint oder gemeinsame Sache?
Sebastian Kienle entscheidet sich auf ironische Art für Ersteres.
Jan Frodeno finisht in seiner ehemaligen Wahlheimat Girona seinen ersten und einzigen Triathlon 2022.
Partnerlook und gemeinsamer Zieleinlauf: Mehr geht nicht.
Beim Finish ist Kreativität gefragt.
Verkrampfte Gesichter und das Abstoppen der Uhr sind hier Fehl am Platz.
Ob der Alien und T-Rex den Preis für das Outfit des Tages gewonnen haben?
Als Medaille gibt es beim SGRAIL100 eine Tasse. Cheers!

Fotos: SGRAIL100

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Besondere Trophäen beim SGRAIL100 und erfolgreiche Agegrouper beim Ironman 70.3 Sardegna

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Dem Gesamtsieg jagen Jan Frodeno und Sebastian Kienle nicht hinterher. Kienle sichert sich dafür die Auszeichnung „Coffeejunkie“.

Siddall gewinnt SGRAIL100, Kienle sichert sich Auszeichnung „Coffeejunkie“

Mit 217 Finishern ist die zweite Austragung des SGRAIL100 im spanischen Girona über die Bühne gegangen. Insgesamt 100 Kilometer gilt es bei dem Offroad-Triathlon zu absolvieren. In diesem Jahr wurde die Strecke aufgeteilt auf 1.500 Meter Schwimmen, gut 90 Kilometer Radfahren mit dem Gravel- oder Mountainbike sowie einem Trailrun über zehn Kilometer.

Initiator Jan Frodeno sagt ganz klar, dass es sich bei der Veranstaltung nicht um ein Rennen handelt. Auszeichnungen und Preise gibt es daher unter anderem in Kategorien wie „Bestes Outfit“, „Fail des Tages“, „Slowest Athlete“, oder „Coffeejunkie“. In der letztgenannten Kategorie konnte Sebastian Kienle glänzen und Jan Frodeno hinter sich lassen. Kienle kam auf Gesamtplatz 14 nach 5:19:28 Stunden ins Ziel, Frodeno wurde 39. in 5:43:46 Stunden. Einen Tagesschnellsten musste es natürlich dennoch geben. In Person von Colin Szuch war es ein Ortskundiger vom Girona Racing Team, der nach 4:21:19 Stunden als Erster ins Ziel lief. Auf Gesamtplatz neun sicherte sich die Profitriathletin Laura Siddall den Sieg der Frauen in 5:09:06 Stunden.

Wie wir die Premiere des SGRAIL100 im vergangenen Jahr erlebt haben, könnt ihr HIER nachlesen. Alle Ergebnisse und Infos zum Event gibt es HIER.

Carolin Meyer und Benjamin Ueltschi gewinnen Ironman 70.3 Sardegna

Die Abwesenheit eines Profifeldes beim Ironman 70.3 Sardegna kam den Agegroupern entgegen, denn so konnten zwei von ihnen auf der italienischen Insel das Zielbanner als Erste in den Händen halten. Bei den Frauen war es Carolin Meyer aus Köln, die sich nach 4:51:36 Stunden den Gesamtsieg sicherte. Sie verwies damit die Schweizerin Corina Ryf (4:54:40 Stunden) und die Niederländern Rosalie Wedzinga (5:11:04 Stunden) auf die Plätze zwei und drei. Bei den Männern gewann Benjamin Ueltschi aus der Schweiz dominant in 4:18:19 Stunden vor dem Italiener Omar Gessa (4:25:19 Stunden) und dem Belgier Rob Carmans (4:30:31 Stunden). Lars Anders aus Deutschland verpasste auf Platz vier in 4:30:34 Stunden das Podium nur knapp.

HIER geht es zu den Ergebnissen.

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Das sollten Triathletinnen über zyklusgesteuertes Training wissen

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Immer mehr Triathletinnen nutzen ihren weiblichen Zyklus, um ihr Training daran anzupassen und es zu optimieren. Damit das funktioniert, gibt es allerdings einiges zu beachten. Dr. Sibylle Matter Brügger ist ehemalige Schweizer Profitriathletin und arbeitet als leitende Ärztin in der Sportmedizin des Sports Medical Center Bern. Wir haben mit ihr über den Einstieg sowie die praktische Anwendung des zyklusgesteuerten Trainings gesprochen.

Die Voraussetzungen

Die Voraussetzung, ein zyklusgesteuertes Training durchzuführen, ist ein Zyklus, der einigermaßen regelmäßig ist. Dieser kann zwischen 25 und 35 Tagen dauern, sollte eine Blutung und einen Eisprung beinhalten. Der Eisprung unterteilt den Zyklus in zwei Hälften. Ob er vorhanden ist, lässt sich beispielsweise anhand eines Anstiegs der Körperkerntemperatur erkennen oder mittels Urinstreifen messen. Erfahrene Athletinnen bemerken ihn durch die spinnbare Konsistenz des Zervixschleims. Wenn eine Blutung, jedoch kein Eisprung vorhanden ist, hat man dennoch mehr Östrogen als ohne Zyklus und kann die Vorteile nutzen. Wichtig: All das gilt nur, wenn keine hormonellen Verhütungsmittel verwendet werden.

Der Einstieg

Wenn die obengenannten Voraussetzungen erfüllt sind, gelingt der Einstieg ins zyklusgesteuerte Training am besten, wenn man sich und seinen Körper gut kennt. Sibylle Matter Brügger hat dafür einen simplen Tipp. „Wichtig und hilfreich ist es, ein Tagebuch zu führen – das kann in schriftlicher Form oder per App sein. Dabei wird notiert, wann die Menstruation stattfindet und vor allem, wie man sich jeden Tag fühlt. So lernt man, körperliche Signale, positive und negative Tage wahrzunehmen, und lernt, damit umzugehen.“ Erst dann sei es sinnvoll, das Training individuell anzupassen.

Inhalte des Trainings

Mit dem Beginn des Zyklus, also ab dem ersten Tag der Menstruation, fühlen sich die meisten Frauen gut und leistungsfähig. Hier ist es sinnvoll, harte Trainingseinheiten einzuplanen, beispielsweise Intervall- oder Krafttraining. In der zweiten Zyklushälfte sollte man sich schließlich mehr Erholung gönnen, koordinatives Training absolvieren und stark auf das Körpergefühl hören. In einem gewissen Rahmen sei es sinnvoll, auch mal ein hartes Training oder einen Wettkampf in einer eher ungünstigen Phase einzubauen, so Sibylle Matter Brügger. Den Termin könne man sich schließlich meist nicht aussuchen. „Vor allem psychologisch ist es wichtig, dass man mit so einer Situation umgehen kann und weiß, dass auch dann eine Topleistung möglich ist“, sagt die Expertin. Nüchterntraining sei eine heikle Sache. „Bei einem unregelmäßigen Zyklus oder einem geringen Körpergewicht ist es unbedingt zu vermeiden, weil es Stress auslöst und man riskiert, sich zu schaden“, erklärt Matter Brügger.

Besonderheiten im Wettkampf

Auch wenn ein Wettkampf in einer ungünstigen Zyklusphase liegt, sind gute Leistungen möglich – vielleicht nicht ganz so gut, wie während der stärksten Tage. Die Psychologie spielt hier eine wichtige Rolle. Dennoch hat das Training selbst im Hinblick auf die Leistung einen größeren Einfluss als der Zyklus. „Wenn man sich sehr gut vorbereitet hat, wird man am Tag X auch zu einem ungünstigen Zeitpunkt performen können“, beruhigt Sibylle Matter Brügger. Dennoch gibt es Maßnahmen, die Menstruationsbeschwerden kurzfristig lindern können. Entspannung vor dem Wettkampf kann helfen, Wärmeanwendungen oder Taping. Mönchspfeffer könne als Nahrungsergänzungsmittel ebenfalls dazu beitragen, die Probleme in den Griff zu bekommen, ebenso wie Magnesium gegen Krämpfe.

Unterstützung durch die Ernährung

Wenn man den Zyklus verloren hat, ist es oft gar nicht die gesamte Energiezufuhr, die zu gering ist, sondern beispielsweise eine falsche Verteilung der Nahrung, etwa durch zu lange Phasen ohne Energiezufuhr. Diese entstehen durch Fasten oder Nüchterntrainings. Davon rät die Medizinerin ab und empfiehlt, eine erfahrene Ernährungsberatung in Anspruch nehmen. „Wenn alle wichtigen Nährstoffe in entsprechender Menge in der Ernährung enthalten sind, braucht es keine unzähligen Nahrungsergänzungsmittel.“

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Fünf Fragen zum Thema Salz

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(c) Ekaterinabelova | Dreamstime.com

Was?

Das für die Ernährung verwendete Speisesalz wird auch als Koch- oder Tafelsalz bezeichnet. Es besteht hauptsächlich aus Natriumchlorid (NaCl) und stellt die Hauptquelle für Natrium- und Chloridionen in der Ernährung dar. Salz ist derweil nicht gleich Salz: Je nach der Art
der Gewinnung unterscheidet man zum Beispiel Siedesalz, Steinsalz oder Meersalz.

Wo?

Salz steckt in vielen Nahrungsmitteln, vor allem in industriell verarbeiteten und Fertigprodukten. Einige Beispiele: Eine Tiefkühlpizza enthält rund fünf Gramm Salz, zwei Stücke Matjesfilet circa 7,9 Gramm und drei Scheiben Toastbrot rund 1,2 Gramm. Der Speisesalzgehalt muss auf jedem abgepackten Lebensmittel aufgeführt werden. Wer bewusst den Salzkonsum einschränken möchte, kann zum Beispiel auf Vollkornbrot statt Laugengebäck oder Tiefkühlgemüse statt Gemüse aus der Konserve setzen.

Wann?

Beim Sport verliert der Körper durch Schwitzen Salz, je nach Temperatur, Belastungsdauer und -intensität und individuellem Schweißverlust. Sinkt der Natriumspiegel im Blut unter 125 Millimol pro Liter (mmol/l), entsteht ein Mangel, der sich durch Leistungsabfall, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Übelkeit äußert. Ab circa zweistündigen Belastungen sollte der Salzhaushalt entsprechend ausgeglichen werden. Faustformel: 1 bis 1,5 Gramm Kochsalz (entspricht 400–600 Milligramm Natrium) pro Liter Getränk, bei mehrstündigen starken Belastungen pro Stunde 1,5 bis 2 Gramm. Tipp: „Schwedentabletten“ sind leicht dosierbar und geschmacksneutral.

Wofür?

Salz spielt in der Ernährung als Hauptzufuhrquelle für Natrium und Chlorid eine wichtige Rolle. Über Speisesalz werden dem Körper etwa 90 Prozent dieses Elektrolyts zugeführt. Beide Ionen sind unentbehrlich, etwa für die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts der Zellen und die Regulation des Blutdrucks. Die Transportzellen der Organe wie Leber, Niere und Darm binden das Natrium, um Nähr- und Aufbaustoffe aufzunehmen. Auch für die effektive Übertragung der Nervenreize und Signale als elektrische Impulse ist Salz wichtig. Die optimale Natriumkonzentration im Blut liegt bei 135 bis 145 Millimol pro Liter.

Wie viel?

Empfohlen wird eine Speisesalzzufuhr von maximal sechs Gramm pro Tag (ein gestrichener Teelöffel). Die Realität sieht anders aus: Circa 70 Prozent der Frauen und 80 Prozent der Männer in Deutschland liegen über diesem Wert. Eine zu hohe Salzzufuhr kann mit dem Risiko von Bluthochdruck einhergehen, wodurch indirekt auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten verstärkt wird. Außerdem erhöht sie die Gefahr für Nierenerkrankungen, Osteoporose und Magenkrebs.

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Am Rande des Rennens

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Der Ironman Hawaii 2022 ist Geschichte. An erstmals zwei Renntagen gingen mehr Profis und Agegrouper als jemals zuvor an den Start. Mit ihnen fieberten tausende Zuschauer und Begleiter mit. Doch wie läuft so ein Renntag als Begleiterin oder als Begleiter ab? Wir waren mit der Crew von Canyon und der Familie des Agegroupers Björn „Festus“ Nahnsen unterwegs und haben mit ihnen die Höhen und Tiefen eines WM-Rennens miterlebt.

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Wie die Proteinzufuhr eure Erholung beeinflusst

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Yulianny | Dreamstime.com

Proteine werden oftmals mit einer sportgerechten Ernährung in Verbindung gebracht, sei es im Hinblick auf den Muskelaufbau oder zur Unterstützung einer optimalen Regeneration. Insbesondere Letzteres ist während intensiver Trainings- oder Wettkampfphasen von höchster Bedeutung, um stets leistungsfähig an der Startlinie zu stehen.

Proteine im Überblick

Machen wir zunächst einen kurzen Ausflug in den Biologieunterricht. Proteine sind aus Aminosäuren aufgebaut, die wiederum als Kette aneinandergebunden sind. Im menschlichen Körper finden sich 20 Aminosäuren, die dieser teilweise selbst herstellt. Einige müssen daher über die Nahrung aufgenommen werden, dazu später mehr. Proteine beziehungsweise Eiweißkörper sind ein wichtiger Bestandteil von Zellstrukturen und Teil von Enzymen, Hormonen, Antikörpern sowie der Muskelmasse. Proteine machen etwa 15 Prozent der Körpermasse eines gesunden Erwachsenen aus, die Skelettmuskulatur beansprucht etwa die Hälfte davon. Sie erfüllen, abgesehen vom Strukturaufbau, zahlreiche Funktionen und sind daher ein lebenswichtiger Makronährstoff.

Wozu brauchen wir sie?

Proteine sind an allerlei Auf-, Ab- und Umbauprozessen beteiligt. Im Hinblick auf den Sport sind das der Muskelerhalt sowie der Muskelaufbau, doch auch gesunde und starke Knochen benötigen Proteine, um ihre Struktur ausbilden zu können. Demnach helfen Proteine dabei, die gewünschte Anpassung an einen Trainingsreiz zu erzielen. Auch ein gesunder Hormonhaushalt sowie das Immunsystem benötigen Eiweiße, um optimal funktionieren zu können. Da letztlich all diese Faktoren ineinandergreifen, wird deutlich: Ohne Proteine geht es nicht.

Angepasster Bedarf

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Erwachsene bis 65 Jahre eine tägliche Proteinzufuhr von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Ältere Menschen benötigen mit einem Gramm etwas mehr. Für Sportler gelten diese Empfehlungen nicht. „Je höher der Aktivitätsgrad, desto höher ist der Proteinbedarf“, sagt die Ernährungsexpertin Caroline Rauscher. Bei kraftbetonten Sportarten sei er besonders hoch. Darunter fällt das Triathlontraining zwar nicht, doch auch hier gilt es, auf eine entsprechende Zufuhr zu achten. Rauscher empfiehlt grundsätzlich eine Menge von 1,2 bis 1,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag, während besonders trainingsintensiver Phasen sogar bis zu zwei Gramm. Die Empfehlungen gelten dabei unabhängig vom Geschlecht. Frauen können sich in der zweiten Zyklushälfte allerdings eher an der oberen Grenze orientieren, da in dieser Phase der Proteinbedarf ansteigt.

Das Komplettpaket

Wie bereits eingangs erwähnt, sind in den im Körper vorkommenden Proteinen insgesamt 20 Aminosäuren vertreten. Von diesen sind Leucin, Isoleucin, Valin, Lysin, Methionin, Phenylanalin, Threonin, Histidin und Tryptophan essenziell, was bedeutet, dass der Körper sie nicht von allein aufbauen kann, sondern dass sie über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Die ersten drei genannten bezeichnet man als verzweigtkettige Aminosäuren, sogenannte BCAAs. Sie haben den größten Einfluss auf die Proteinbiosynthese. Einige Sportler setzen auf die isolierte Zufuhr von BCAAs, da sie sich so den größtmöglichen Effekt versprechen. Unnötig, so die Überzeugung von Caroline Rauscher. „BCAAs sind unvollständige Proteine. Sie werden ineffektiver aufgenommen, da die einzelnen Aminosäuren um den Eintritt in den Körper konkurrieren. Das funktioniert nur bei einer langen Nahrungskarenz“, erklärt die Expertin. Zudem seien Produkte mit isolierten Aminosäuren oftmals zu niedrig dosiert. Ein vollständiges, optimal verwertbares Protein enthält alle essenziellen Aminosäuren – und dafür musst du nicht einmal zu Shakes und Co. greifen.

Sinnvolle Proteinquellen

Proteine können in ausreichender Menge über die Nahrung aufgenommen werden, denn sie sind in vielen Lebensmitteln, sowohl tierischen als auch pflanzlichen Ursprungs, enthalten. „Tierisches Eiweiß hat allerdings eine bessere Verdaulichkeit, die sogenannte anabole Potenz“, merkt Caroline Rauscher an. „Mit einer tierischen Eiweißquelle werden alle essenziellen Aminosäuren aufgenommen, die direkt zur Proteinbiosynthese genutzt werden können“, sagt sie. Bei pflanzlichen Eiweißquellen wie Hülsenfrüchten, Nüssen oder Getreide ist in der Regel mindestens eine Aminosäure nur unzureichend vorhanden. „Dadurch stehen weniger Baustoffe für die Synthese zur Verfügung“, erklärt die Expertin. Sie empfiehlt, die Proteinzufuhr bei einer pflanzlichen Ernährung höher anzusetzen. Klingt herausfordernd, doch auch vegan lebende Sportler können ihren Bedarf decken. Durch die Kombination verschiedener Lebensmittel innerhalb einer Mahlzeit oder über den Tag verteilt, können alle Aminosäuren aufgenommen werden. Wer dennoch ergänzend auf ein veganes Proteinpulver setzen möchte, sollte darauf achten, dass das Produkt auf mehreren Proteinquellen basiert. „Generell sind Proteinshakes nicht notwendig. Sie enthalten meist nämlich auch Süß- und Farbstoffe sowie zugesetzte Vitamine in nicht wirksamer Dosierung, was kritisch zu betrachten ist“, sagt Rauscher.

Proteine vor und nach dem Training

Wenn es schnell gehen muss, ist ein Shake jedoch besser als nichts. Ein geeignetes Getränk kannst du dir aus Kuhmilch oder Pflanzendrink und ein wenig Kakaopulver leicht selbst machen. Nach dem Training zählt jede Minute. Caroline Rauscher empfiehlt, unmittelbar nach der Einheit eine Kombination aus Proteinen und Kohlenhydraten zuzuführen. Letztere dienen dazu, die Glykogenspeicher aufzufüllen sowie den Insulinspiegel anzuheben, was für eine verbesserte Aufnahme der Nährstoffe sorgt. Das Protein kommt somit direkt in der beanspruchten Muskulatur an. Besonders während intensiver Trainingsphasen sowie während deiner Wettkampfsaison solltest du darauf achten, stets ausreichend versorgt zu sein. „Bei mehreren Einheiten am Tag sollte die Energie- und Proteinzufuhr dazwischen sichergestellt werden“, sagt Caroline Rauscher. Ebenfalls wichtig sei in intensiven Phasen sowie in der Nachbereitung eines Rennens die Proteinversorgung über Nacht, da zu diesem Zeitpunkt wichtige Aufbauprozesse stattfinden. Ein proteinreicher Snack vor dem Schlafengehen unterstützt dich also bei einer optimalen Regeneration. Gleiches gilt für Ruhetage. „Der Anteil der Kohlenhydrate kann in Entlastungsphasen reduziert werden, für Proteine gilt das nicht. Hier sollte stets auf eine angemessene Zufuhr geachtet werden“, empfiehlt die Expertin. Vor dem Training eingenommen, haben Proteine einen schützenden Effekt auf die Muskulatur sowie das Hormonsystem. Sie unterstützen dich so bei der Optimierung des Fettstoffwechsels, ohne dass deine Energiereserven stark angegriffen werden.

Abschließend können wir also festhalten, dass Proteine zwar keine Geheimwaffe sind, man sich ihre Bedeutung jedoch bewusst machen sollte. Insbesondere für dich als Sportler ist der Bedarf erhöht. Wenn du diesen zum richtigen Zeitpunkt deckst, passt du dich nicht nur an Trainingsreize besser an, sondern bist auch nach Wettkämpfen schnell wieder fit, um erneut an der Startlinie stehen zu können.

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