Freitag, 20. Juni 2025
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Anabel Knoll und Justus Nieschlag qualifizieren sich für Olympia

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Justus Nieschlag und Anabel Knoll lösen in Kienbaum die Olympia-Tickets.

Anabel Knoll und Laura Lindemann bei den Frauen und Justus Nieschlag und Jonas Schomburg bei den Männern bilden das deutsche Olympia-Quartett bei den Spielen in Tokio in zwei Monaten. Nieschlag und Knoll setzten sich am Mittwochmorgen bei der internen Ausscheidung der Deutschen Triathlon Union in Kienbaum gegen die Konkurrenz aus dem Nationalkader durch.

Laura Lindemann und Jonas Schomburg sind bereits seit dem olympischen Testevent in Tokio im August 2019 für die Spiele qualfiziert. Alle vier Athleten werden sowohl in den Einzelrennen als auch im erstmals ausgetragenen Mixed Team Relay an den Start gehen.

Nieschlag räumt das Feld von hinten auf

Fünf Männer hatten nach den internationalen Olympia-Qualifikationskriterien noch die theoretische Möglichkeit, im Sommer an den Spielen in Japan teilzunehmen. Justus Nieschlag ging als einer der Favoriten in das mit 120-Sekunden-Abständen gestartete Einzelrennen – doch beim Schwimmen war er zunächst der Langsamste. Tim Hellwig stieg nach der offiziell 350 Meter langen Auftaktdisziplin nach 3:36 Minuten als Schnellster aus dem Wasser, doch nur acht Sekunden lagen zwischen dem Ersten und dem Fünften der Männer. Auf dem Rad fuhr Nieschlag dann in 9:20 Minuten die schnellste Zeit. Beim Laufen war Hellwig in 5:41 Minuten wieder um eine Sekunde schneller, doch Nieschlag konnte in 19:25 Minuten die Ausscheidung vor Jonas Breinlinger (19:37 Minuten) und Hellwig (19:42 Minuten) gewinnen.

Olympia-Qualfikation Triathlon | Männer

26. Mai 2021 | Kienbaum
PlatzNameGesamt350 m Swim6,7 km Bike1,9 km Run
1Justus Nieschlag19:253:449:205:42
2Jonas Breinlinger19:373:389:256:08
3Tim Hellwig19:423:369:375:41
4Lasse Lührs20:003:439:485:51
5Valentin Wernz20:143:409:586:02

Knoll dominiert von Beginn an

Bei den Frauen sorgte Anabel Knoll in 4:07 Minuten für die schnellste Schwimmzeit. Auch hier war die Leistungsdichte enorm hoch – nur neun Sekunden trennten die schnellste von der langsamsten Athletin in der Auftaktdisziplin.

Auf dem mit technischen Finessen wie 180-Grad-Kurven und zwei Schikanen ausgestatteten Radstrecke konnte Lena Meißner in 10:30 Minuten ihre Radbeherrschung und Antrittsschnelligkeit unter Beweis stellen. Knoll fuhr nur drei Sekunden langsamer. Die Entscheidung fiel auf der Laufstrecke, wo Knoll in 6:27 Minuten erneut den schnellsten Split erzielen konnte. In insgesamt 21:53 Minuten setzte sich die Tochter des ehemaligen deutschen Meisters und Bundestrainers Roland Knoll am Ende deutlich vor Lena Meißner (22:06 Minuten) und Nina Eim (22:10 Minuten durch).

Olympia-Qualfikation Triathlon | Frauen

26. Mai 2021 | Kienbaum
PlatzNameGesamt350 m Swim6,7 km Bike1,9 km Run
1Anabel Knoll21:534:0710:336:27
2Lena Meißner22:064:1410:306:38
3Nina Eim22:104:1610:406:30
4Marlene Gomez-Islinger22:194:1410:496:31
5Lisa Tertsch22:204:1410:576:28
6Annika Koch22:224:1510:556:31
7Anja Knapp22:454:1511:056:46
8Caroline Pohle22:474:1010:596:59

Olympia-Nominierung steht fest

Die Deutsche Triathlon Union nominiert damit Anabel Knoll und die WM-Dritte Laura Lindemann bei den Frauen und Justus Nieschlag und Jonas Schomburg bei den Männern für die Olympischen Spiele in Tokio. Die endgültige Entscheidung fällt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), mit dem die Qualifikationskriterien jedoch zuvor abgestimmt wurden.

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Von Tulsa bis nach Tokio

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Triathlon in all seinen Facetten und Distanzen: Frank Wechsel und Marvin Weber lassen die Paradevorstellungen von Patrick Lange und Daniela Ryf beim Ironman Tulsa Revue passieren und blicken zusammen mit DTU-Sportdirektor Dr. Jörg Bügner auf das Quali-Event in Kienbaum für die Olympischen Spiele in Tokio.

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Die schönsten Bilder vom Ironman Tulsa

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Startreihenfolge für Olympia-Showdown ausgelost

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Frank Wechsel / spomedis Lisa Tertsch geht als eine der Favoritinnen bei den Frauen in die Olympia-Quali in Kienbaum.

Wenn am Mittwochmorgen um 10:30 Uhr das erste Startsignal ertönt, ist Lasse Lührs der erste Olympia-Kandidat, der die Supersprintstrecke von 300 Metern Schwimmen, 6,8 Kilometern Radfahren und 1,9 Kilometern Laufen im Trainingszentrum in Kienbaum bei Berlin in Angriff nimmt. Im 120-Sekunden-Abstand folgen zunächst die vier weiteren Männer, bevor anschließend die acht Frauen die Strecke im Einzelstartmodus in Angriff nehmen. „So wollen wir gewährleisten, dass jeder für sich und gegen die Uhr kämpft und wirklich die individuelle Leistung am Ende zählt“, sagt Jörg Bügner, DTU-Sportdirektor, und fügt hinzu: „Wir haben uns für diese kurze Distanz entschieden, weil wir im gesamten Qualifikationszeitraum immer die Mixed Relay in den Mittelpunkt gestellt haben. Und genau diese Distanz muss jede Athletin und jeder Athlet in der Mixed Relay absolvieren.“

Die Startreihenfolge wurde am Montagabend bei der Wettkampfbesprechung in Kienbaum ausgelost. Vom Rennen selbst wird es ein Livetiming auf triathlondeutschland.de/live geben. tri-mag.de ist bei der Ausscheidung in Kienbaum dabei und wird nach dem Rennen in Wort und Bild vom Quali-Showdown berichten.

Wer fliegt mit Lindemann und Schomburg nach Japan?

Laura Lindemann und Jonas Schomburg sicherten sich bereits 2019 beim Testevent auf dem olympischen Rennkurs in Japan durch eine Top-10-Platzierung ihr Startrecht – zu einem Zeitpunkt, als noch fest davon auszugehen war, dass die Olympischen Spiele 2020 stattfinden und nicht verschoben werden müssen. Da sich Deutschland im Laufe des Qualifikationsprozesses über die neue Team-Relay-Wertung qualifiziert hat, stehen dem deutschen Team jeweils zwei Startplätze bei den Frauen und Männern zu.

Startliste der DTU-Olympia-Qualifikation Kienbaum

26. Mai 2021 | Kienbaum (Brandenburg)
StartnummerNameStartzeit
1Lasse Lührs10:30 Uhr
2Tim Hellwig10:32 Uhr
3Justus Nieschlag10:34 Uhr
4Valentin Wernz10:36 Uhr
5Jonas Breinlinger10:38 Uhr
6Marlene Gomez-Islinger10:40 Uhr
7Carolin Pohle10:42 Uhr
8Lena Meißner10:44 Uhr
9Anja Knapp10:46 Uhr
10Nina Eim10:48 Uhr
11Anabell Knoll10:50 Uhr
12Annika Koch10:52 Uhr
13Lisa Tertsch10:54 Uhr

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Unser großer Vorbericht zur Olympia-Quali in Kienbaum

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Patrick Lange gewinnt Ironman Tulsa mit überzeugender Gesamtleistung

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Getty Images for IRONMAN Patrick Lange im Ziel des Ironman Tulsa 2021.

Der zweifache Ironman-Weltmeister Patrick Lange hat beim Ironman Tulsa den vierten Langdistanz-Sieg seiner Karriere geholt. 31 Monate nach seinem WM-Titel auf Hawaii im Oktober 2018 gewann Lange mit einer überzeugenden Gesamtleistung in allen drei Disziplinen nach 7:45:22 Stunden deutlich vor dem Schweizer Jan van Berkel (7:50:58 Stunden) und dem Dänen Daniel Baekkegard (7:52:59 Stunden).

Baekkegard dominiert das Schwimmen

Bei 23 Grad Außen- und Wassertemperatur fiel um 6:30 Uhr Ortszeit der Startschuss für die 50 Profimänner, für die das Schwimmen im Neoprenanzug erlaubt war. Bei der Ironman-Nordamerikameisterschaft in Tulsa ging es viele der Starter um einen von fünf heiß begehrten Kona-Slots, ein gutes Dutzend ging bereits mit einem Ticket für die Weltmeisterschaft auf Hawaii ins Rennen und nutze den Wettkampf in Oklahoma für eine erste wichtige Standortbestimmung in der ersten Saisonhälfte. Ein Athlet, der noch um einen Startplatz für die WM in Kailua-Kona kämpfte, war der Däne Daniel Baekkegard, der im Keystone Lake von Beginn an das Tempo bestimmte und relativ schnell eine große Lücke zu seinen Verfolgern herausschwamm. Nach seinem starken Auftritt beim Ironman 70.3 St. George Anfang Mai, bei dem der Däne wegen einer nicht abgebüßten Zeitstrafe disqualifiziert wurde, zeigte sich Baekkegard drei Wochen später äußerst motiviert und verließ nach 48:42 Minuten als Erster das Wasser.

Angert und Lange wechseln zeitgleich aufs Rad

Rund 20 bis 30 Sekunden später kam die erste elfköpfige Verfolgergruppe in der ersten Wechselzone an, angeführt von den Franzosen Antony Costes und Denis Chevrot sowie dem Schweden Jesper Svensson. Bestandteil dieser Gruppe waren auch die beiden Deutschen Patrick Lange und Florian Angert, die Seite an Seite aus dem Neoprenanzug schlüpften. Eine zweite rund 20-köpfige Verfolgergruppe führte Nils Frommhold auf Rang 13 mit knapp zweieinhalb Minuten Rückstand auf Baekkegard auf dem Weg vom Wasser in die erste Wechselzone. Kurz nach Frommhold kamen unter anderem Patrik Nilsson (Schweden), Kristian Hogenhaug (Dänemark), Jan van Berkel (Schweiz), Bart Aernouts (Belgien) sowie die Deutschen David Breuer und Marcus Herbst aus dem Wasser. Weitere Siegesanwärter wie Joe Skipper (Großbritannien) und Sam Long (USA) sowie Matt Russell (USA) hatten nach dem Schwimmen bereits einen Rückstand von knapp sechs beziehungsweise sieben Minuten auf den Führenden. Die Deutschen Lukas Kramer und Boris Stein mussten nach der ersten Disziplin bereits einen Rückstand von rund zehn beziehungsweise 13 Minuten hinnehmen.

Sechsköpfige Führungsgruppe setzt sich ab

Der Führende Baekkegard bekam auf den ersten der 180 Kilometer der zweiten Disziplin schnell Begleitung von Antony Costes. Zusammen führten die beiden für einige Kilometer gemeinsam das Rennen an, ehe die erste Verfolgergruppe rund um Florian Angert, Patrick Lange, Mattia Ceccarelli (Italien) und Jesper Svensson (Schweden) die Lücke von rund 30 Sekunden schließen konnte. Die nun sechs Mann starke Führungsgruppe erarbeitete sich im ersten Viertel der herausfordernden Punkt-zu-Punkt-Radstrecke ein Zeitpolster von mehr als drei Minuten auf die erste große Verfolgergruppe mit mehr als 15 Athleten, in der unter anderem Adam Bowden, Bart Aernouts, Jan van Berkel, Marcus Herbst, Nils Frommhold und Kristian Hogenhaug unterwegs waren. Eine Schrecksekunde in der noch frühen Phase des Rennens erlebte der Franzose Antony Costes, der in Führung liegend in einer Linkskurve bei dem nassen Straßenbelag die Kontrolle über sein Rad verlor und stürzte. Aufgrund des anhaltenden Regens wurde der Kurs vor allem in der ersten Hälfte der zweiten Disziplin deutlich anspruchsvoller. Doch Costes fand nach dem Sturz schnell wieder in den Rennmodus zurück und konnte in der Sechsergruppe bleiben, die ihren Vorsprung zur Hälfte der Radstrecke auf die erste große Verfolgergruppe rund um Potts, Herbst, Hogenhaug, Long, van Berkel, Skipper, Aernouts, Frommhold, Chevrot und Plese auf vier Minuten ausbaute.

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Lange als Erster in der zweiten Wechselzone

15 Kilometer vor der zweiten Wechselzone betrug der Rückstand der ersten Verfolgergruppe, angeführt von Skipper, Long, Aernouts, Hogenhaug, van Berkel, Frommhold und Potts auf die Führenden fünf Athleten immer noch rund dreieinhalb Minuten. Der Italiener Ceccarelli, der die Spitze ziehen lassen musste, konnte auch in der Verfolgergruppe nicht mehr mithalten und verlor weiter an Boden. Wenige Kilometer später war es Patrick Lange, der nach 5:06:19 Stunden im Rennen mit einem Radsplit von 4:17:07 Stunden als erster Athlet in der zweiten Wechselzone ankam – direkt dahinter nach wie vor Florian Angert, Antony Costes und Daniel Baekkegard. Nach einem schnellen Wechsel setzte sich der Franzose Costes zu Beginn des Marathons an die Spitze des Feldes, dicht gefolgt von Florian Angert (+ 5 Sek.), Daniel Baekkegard (+ 28 Sek.) und Patrick Lange (+40 Sek). Die Verfolger mit einigen starken Läufern rund um Bart Aernouts, Jan van Berkel, Kennett Peterson, Kristian Hogenhaug, Joe Skipper, Sam Long und dem Schweizer Samuel Huerzeler gingen mit knapp vier Minuten Rückstand auf den Marathon. Frommhold und Herbst wechselten auf Platz 14 und 16 mit zehn und elf Minuten in die Laufschuhe.

Lange zündet zu Beginn des Marathons den Turbo

Die Führung von Antony Costes hielt nur kurz: Patrick Lange eilte auf den ersten Kilometern des Marathons von Platz drei heran und übernahm schnell die Spitze des Feldes. Dahinter konnten seine Verfolger dem Tempo des zweifachen Ironman-Weltmeisters schnell nicht mehr folgen und mussten die Lücke größer werden lassen. Nach zehn Kilometern im Marathon hatte Lange einen Vorsprung von 1:43 Minuten auf Costes und 2:19 Minuten auf Angert herausgelaufen. Zur Halbmarathonmarke betrug Langes Zeitpolster bereits 4:16 Minuten auf Rang zwei, den Baekkegard mittlerweile von Angert übernommen hatte. Auf den Positionen hinter dem Podium entwickelte sich ein zweites spannendes Rennen um die fünf Kona-Slots, die zur Hälfte des Marathons bei Jan van Berkel (Platz vier), Bart Aernouts (Platz sechs), Andy Potts (Platz sieben), Kennett Peterson (Platz acht) und Kristian Hogenhaug auf Platz neun lagen.

Dass Patrick Lange am Ende als Sieger hervorgehen würde, war in der zweiten Hälfte des Marathons eigentlich bereits klar. Hinter dem 34-Jährigen blieb das Rennen nach wie vor extrem spannend und es gab unzählige Positionswechsel. Vor allem Jan van Berkel stellte seine Laufstärke unter Beweis und kämpfte sich kurz vor der 30-Kilometer-Marke auf Platz zwei vor. Hinter dem Schweizer festigte Daniel Baekkegard seinen Platz auf dem Podium. Auf den Plätzen vier bis sieben tauschten Bart Aernouts, Denis Chevrot, Florian Angert und Joe Skipper immer wieder die Positionen.

Getty Images for IRONMAN Patrick Lange jubelt über den Sieg beim Ironman Tulsa.

Emotionales Finish

Nach 7:45:22 Stunden kam Lange schließlich als Erster über die Ziellinie, 5:35 Minuten vor Jan van Berkel und mehr als siebeneinhalb Minuten vor Daniel Baekkegard. Mit 2:36:46 Stunden lieferte Lange den zweitschnellsten Marathon des Tages ab. Schneller auf der Laufstrecke unterwegs war an diesem Tag nur der Franzose Denis Chevrot, der nach einem Marathon über 2:36:03 Stunden und insgesamt 7:54:27 Stunden Platz vier belegte. Fünfter wurde Bart Aernouts (7:55:13 Stunden), Joe Skipper belegte Rang sechs (7:57:40 Stunden) und Florian Angert finishte als Siebter (7:58:17 Stunden). Den letzten der fünf Kona-Slots sicherte sich Andy Potts auf Rang acht (7:59:55 Stunden). Patrick Lange zeigte sich nach seinem Sieg im Ziel äußerst emotional und widmete den Titel seiner im vergangenen Jahr an Krebs verstorbenen Mutter. Andreas Jung belegte als drittbester Deutscher Rang 18 (8:19:51 Stunden). Markus Herbst kam als vierter Deutscher auf Platz 20 ins Ziel (8:22:57 Stunden).

Getty Images for IRONMAN Jan van Berkel, Sieger Patrick Lange und Daniel Baekkegard im Ziel des Ironman Tulsa 2021.

Ironman Tulsa 2021 | North American Championship | Profi-Männer

23. Mai 2021 | Tulsa (Oklahoma), USA
PlatzNameLandGesamt3,8 km Swim180 km Bike42,2 km Run
1Patrick LangeGER7:45:2247:054:17:072:36:46
2Jan van BerkelSUI7:50:5849:474:18:202:39:05
3Daniel BaekkegardDEN7:52:5946:344:17:522:44:35
4Denis ChevrotFRA7:54:2746:504:27:082:36:03
5Bart AernoutsBEL7:55:1350:164:17:392:43:21
6Joe SkipperGBR7:57:4052:204:15:572:45:38
7Florian AngertGER7:58:1747:044:17:082:50:16
8Andy PottsUSA7:59:5547:084:21:012:46:13
9Samuel HuerzelerSUI8:02:5249:564:18:232:50:13
10Mauricio Mendez CruzMEX8:04:0947:114:30:462:42:36
18Andreas JungGER8:19:5149:544:27:502:58:14
20Marcus HerbstGER8:22:5750:074:24:323:04:10
29David BreuerGER8:56:1749:524:47:323:14:22
34Lukas KrämerGER9:35:5656:514:39:563:55:17
DNFNils FrommholdGER-:--:--49:024:24:15-:--:--
DNFBoris SteinGER-:--:--59:494:22:56-:--:--
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Daniela Ryf feiert dominanten Sieg beim Ironman Tulsa

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Getty Images for IRONMAN Daniela Ryf kann sich einen Einbruch beim Marathon leisten, um den Ironman Tulsa noch immer dominant für sich zu entscheiden.

Daniela Ryf macht dort weiter, wo sie bereits bei den Mitteldistanzen in Dubai und St. George begonnen hat: Mit einer dominanten Vorstellung gewann die Schweizerin beim Ironman Tulsa auch ihre erste Langdistanz im Jahr 2021 und stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass sie knapp fünf Monate vor der WM auf Hawaii wieder in Bestform ist. Auf Platz zwei kämpfte sich die Britin Katrina Matthews, Dritte wurde die US-Amerikanerin Skye Moench.

Pamella Oliveira schwimmt allen davon

Abseits der Ironman-Nordamerikameisterschaft in Tulsa war es wohl selten so einfach für die Profifrauen, einen Slot für die Weltmeisterschaft auf Hawaii im Oktober zu ergattern. Neun Athletinnen hatten ihr Ticket für Kailua-Kona bereits in der Tasche. Die verbleibenden 14 Profifrauen kämpften um drei Startplätze für das Rennen des Jahres auf Big Island. Ohne Hawaii-Ticket und als extrem starke Schwimmerin bekannt trat die Brasilianerin Pamella Oliveira bereits auf dem ersten der insgesamt 3,8 Kilometer im Wasser die Flucht nach vorn an. Die vermeintlich schwächeren Schwimmerinnen konnten Oliveira trotz Neoprenfreigabe bei 23 Grad Wassertemperatur im Keystone Lake nicht ansatzweise folgen. Nach 51:01 Minuten hatte Oliveira als Erste wieder Boden unter den Füßen und dabei bereits einen Vorsprung von 1:20 Minuten auf ihre ersten beiden Verfolgerinnen Daniela Ryf (Schweiz) und Kesley Withrow (USA). Die darauffolgende Gruppe rund um Meredith Kessler (USA), Sarah Crowley (Australien), Kimberley Morrison (Großbritannien) und Skye Moench (USA) kam mit rund zweieinhalb Minuten Rückstand auf die Führende aus dem Wasser. Die einzige deutsche Starterin Carolin Lehrieder erreichte als Achte mit bereits knapp sechs Minuten Rückstand die erste Wechselzone.

Oliveira beißt sich an Ryfs Hinterrad fest

Auf dem Rad war Oliveira nur für kurze Zeit in alleiniger Begleitung der Führungskamera. Bereits nach wenigen Kilometern preschte die Schweizer Topfavoritin Ryf von hinten heran und übernahm nach 1:15 Stunden Rennzeit die Führung des Feldes. Jedoch konnte sich Ryf zunächst nicht, wie sonst bei vielen Wettkämpfen üblich, von ihrer Kontrahentin absetzen. Die Brasilianerin ließ nicht locker und blieb im Rahmen der gebotenen Abstandsregeln am Hinterrad der vierfachen Ironman-Weltmeisterin. Bei Kilometermarke 48,3 hatten Ryf und Oliveira ihren Vorsprung auf die nachfolgende Kimberley Morrison auf drei Minuten ausgebaut. Zu diesem Zeitpunkt des Rennens hatte sich das Feld bereits weit auseinander gezogen. Weitere 40 Sekunden nach der Britin Morrison folgte Skye Moench auf Platz vier. Meredith Kessler und Sarah Crowley passierten den Zeitnahmepunkt eine weitere Minute später mit knapp fünf Minuten Rückstand auf Ryf. Carolin Lehrieder belegte zu diesem Zeitpunkt des Wettkampfs Platz neun mit rund neun Minuten Rückstand auf die Schweizerin.

Daniela Ryf sorgt für geregelte Verhältnisse

Bereits einige Kilometer vor der Halbzeitmarke der Radstrecke sorgte Daniela Ryf für geregelte Verhältnisse. Pamella Oliveira konnte das Tempo der Schweizerin nicht mehr mitgehen und fiel in die Verfolgergruppe mit den Britinnen Katrina Matthews und Kimberley Morrison sowie der US-Amerikanerin Skye Moench zurück, die nach etwas mehr als 90 Kilometern auf dem Rad einen Rückstand von mehr als sechs Minuten auf Ryf hatten. Auf den Rängen sechs und sieben folgten Sarah Crowley und Meredith Kessler mit mehr als neuneinhalb Minuten Rückstand. Carolin Lehrieder lag nach rund dreieinhalb Stunden Rennzeit auf Platz acht, knapp 13 Minuten hinter Ryf. Im Laufe der zweiten Disziplin konnte die Schweizerin ihr Zeitpolster mit jedem Kilometer mehr in Richtung T2 ausbauen. Nach 130 Kilometern war ihr Vorsprung bereits mehr als achteinhalb Minuten groß. Pamella Oliveira musste ihrer Verfolgungsjagd weiter Tribut zollen und verlor auch den Anschluss an Ryfs erste Verfolgerinnen Moench, Morrison, Matthews und Crowley.

Ryfs Vorsprung in T2 bereits bei 15:30 Minuten

Auch im letzten Drittel der zweiten Disziplin ließ Daniela Ryf nichts mehr anbrennen und baute ihr Zeitpolster auf ihre Kontrahentinnen weiter aus. Nach 5:33:40 Stunden im Rennen und 4:39 Stunden auf dem Rad kam sie bereits mit einem Vorsprung von 15:29 Minuten auf Skye Moench und 15:31 Minuten auf Kimberley Morrison in der zweiten Wechselzone an.

Auf den abschließenden 42 Kilometern des Rennens im Marathon bestritt Ryf ein weiterhin einsames Rennen an der Spitze. Hinter der Schweizerin wurde der Wettkampf noch einmal richtig spannend, auch mit Blick auf die drei Kona-Slots, die es an diesem Tag in Tulsa an die Frau gebracht werden sollten. Vor allem Katrina Matthews packte die Siebenmeilenstiefel aus und kämpfte sich im Laufe des Marathons von Platz fünf auf Platz zwei vor. Hinter der Britin festigte Skye Moench den dritten Platz. Ebenfalls äußerst schnell unterwegs zum Ende des Wettkampfs war die Spanierin Gurutze Frades Larralde, die mehrere Plätze gutmachte und hinter Heather Jackson und Sarah Crowley auf Rang sechs das erste der Hawaii-Tickets vorläufig in der Tasche hatte.

Im Ziel halbiert sich Ryfs Zeitpolster

Das Zeitpolster von Ryf schmolz auf dem Weg zur Ziellinie noch einmal deutlich. Nach 8:40:34 Stunden kam die Schweizerin als Erste ins Ziel. 5:01 Minuten später finishte die vom deutschen Coach Björn Geesmann trainierte Britin Katrina Matthews (8:45:35 Stunden) als Zweite, 7:11 Minuten nach der Siegerin komplettierte Skye Moench (8:47:45 Stunden) das Podium. Im Zielinterview sagte Ryf, dass sie wohl auf dem Rad zu viel Energie verbraucht habe und die letzten 20 Kilometer des Marathons dementsprechend hart und anstrengend wurden. Auf Platz vier kam Heather Jackson ins Ziel (8:57:58 Stunden). Gurutze Frades Larralde kämpfte sich noch auf den fünften Platz vor und gewann damit eines der drei Hawaii-Tickets. Sarah Crowley kam als Sechste ins Ziel. Die Britin Ruth Astle wurde Siebte. Auf Rang acht sicherte sich Astles Landsfrau Kimberley Morrison einen der weiteren Kona-Slots.

Getty Images for IRONMAN Das Podium der Frauen: Skye Moench (3. Platz), Siegerin Daniela Ryf und die Zweitplatzierte Katrina Matthews.

Carolin Lehrieder, die einzige deutsche Athletin bei den Profifrauen, kam nicht ins Ziel. Sie stieg kurz nach der Hälfte der Radstrecke aus dem Rennen aus.

Ironman Tulsa 2021 | North American Championship | Profi-Frauen

23. Mai 2021 | Tulsa (Oklahoma), USA
PlatzNameLandGesamt3,8 km Swim180 km Bike42,2 km Run
1Daniela RyfSUI8:40:340:52:214:39:003:04:55
2Katrina MatthewsGBR8:45:350:56:574:54.482:49:49
3Skye MoenchUSA8:47:450:53:394:53:042:56:57
4Heather JacksonUSA8:57:581:00:324:53:562:59:45
5Gurutze Frades LarraldeESP9:02:191:00:425:03:342:52:53
6Sarah CrowleyAUS9:06:300:53:344:56:393:11:41
7Ruth AstleUSA9:12:361:00:335:03:353:03:52
8Kimberly MorisonGBR9:17:470:53:384:53:043:26:18
9Tara GrosvenorGBR9:35:470:58:565:17:093:15:11
10Meredith KesslerUSA9:48:510:53:285:17:173:32:51
DNFCarolin LehriederGER-:--:--0:56:56-:--:---:--:--

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Alles oder nichts – Das Rennen um die letzten beiden deutschen Olympia-Startplätze

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Am kommenden Mittwoch ist es so weit: Beim internen Supersprint-Rennen der DTU werden in Kienbaum unter Ausschluss der Öffentlichkeit die letzten beiden deutschen Tickets für die Olympischen Spiele in Tokio Ende Juli vergeben. Laura Lindemann und Jonas Schomburg sicherten sich bereits 2019 beim Testevent auf dem olympischen Rennkurs in Japan durch eine Top-10-Platzierung ihr Startrecht – zu einem Zeitpunkt, als noch fest davon auszugehen war, dass die Olympischen Spiele 2020 stattfinden und nicht verschoben werden müssen. Da sich Deutschland im Laufe des Qualifikationsprozesses über die neue Team-Relay-Wertung qualifiziert hat, stehen dem deutschen Team jeweils zwei Startplätze bei den Frauen und Männern zu. Dieser Umstand und die Hoffnung darauf, als Staffel beim neuen und erstmals olympischen Mixed-Relay-Format (alle vier Athleten absolvieren je 300 m Schwimmen, ca. 7 km Radfahren, ca. 1,6 km Laufen) eine vordere Platzierung zu belegen, sind auch der Grund dafür, warum die beiden verbleibenden Olympia-Startplätze über einen Supersprint im Time-Trial-Format verteilt werden. Eine strategische Entscheidung des Verbands, um die Athleten zu finden, mit denen ein möglichst gutes Staffelergebnis möglich sein soll. Obwohl dabei ganz andere Qualitäten gefordert sind als bei den Einzelrennen über die olympische Distanz, werden die qualifizierten Athleten in Tokio auch die Einzelwettkämpfe bestreiten.

Kein Windschatten und Einzelstarts alle zwei Minuten

Der Startschuss zum Rennen in Kienbaum fällt am kommenden Mittwoch, den 26. Mai, um 10:30 Uhr. Die Strecken von 300 Metern Schwimmen, 6,7 Kilometern Radfahren und 1,9 Kilometern Schwimmen werden dabei alleine absolviert, alle zwei Minuten wird eine Athletin beziehungsweise ein Athlet auf die Strecke geschickt. Direkte Konkurrenz im Rennen gibt es damit nicht, auch das Windschattenfahren fällt als taktische Komponente weg – ein ungewöhnliches Format für alle Beteiligten. Auch die mangelnde Rennpraxis durch die Absage vieler Wettkämpfe könnte einen Einfluss auf die Leistungen haben, da bei rund 20 Minuten Renndauer am Ende jede Sekunde entscheidend sein könnte. Nur die Gewinner des Frauen- und Männerrennens bekommen letztendlich einen Startplatz für die Olympischen Spiele in Tokio, bei denen die Einzelrennen am 26. und 27. Juli stattfinden.

Fünfkampf zwischen Breinlinger, Hellwig, Lührs, Nieschlag und Wernz

Bei den Männern gibt es einen Fünfkampf um das Olympia-Ticket: Am Start sind Jonas Breinlinger, Tim Hellwig, Lasse Lührs, Justus Nieschlag und Valentin Wernz. Drei der Starter haben am vergangenen Wochenende ein Rennen bestritten und somit doch noch kurzfristige Rennpraxis sowie einige Rangpunkte in diesem Jahr gesammelt. Jonas Breinlinger, bekannt als starker Schwimmer und Radfahrer, belegte Platz zehn beim Europa-Cup-Rennen in Italien, Valentin Wernz kam im gleichen Rennen auf Rang 55 ins Ziel. Tim Hellwig bestritt in Yokohama das erste WTCS-Rennen des Jahres und beendete das Rennen auf Platz 30. Den enormen Reisestress und großen Aufwand so kurz vor dem wichtigen Wettkampf in Kienbaum nahm Hellwig auf sich, um entscheidende Punkte für das Olympia-Ranking zu sammeln. Dort liegt er nach dem Resultat in Japan nun auf Rang 156, müsste im Falle eines Sieges in Kienbaum allerdings bis zum Ende des Qualifikationszeitraumes für Tokio in den Top 140 sein, um bei Olympia starten zu dürfen. Die anderen vier Kandidaten liegen bereits – zum Teil sehr deutlich – unter den ersten 140 Athleten: Lasse Lührs (40.), Justus Nieschlag (51.), Wernz (72.) und Breinlinger (101.).

NameJahrgang
Jonas Breinlinger1994
Tim Hellwig1999
Lasse Lührs1996
Justus Nieschlag1992
Valentin Wernz1995

Justus Nieschlag blieb vor Kienbaum lediglich ein Start beim Super-League-Rennen in London am 27. März. Einen ausführlicheren Artikel mit Details zu Nieschlags Vorbereitung, seinen beiden Trainingslager und einigen Gedanken und Einschätzungen zum Quali-Event gibt es hier. Auch Lasse Lührs bestritt 2021 noch keine größeren Rennen, bereitete sich aber – wie Justus Nieschlag auch – zuletzt mit seiner Trainingsgruppe mehrere Wochen im Höhentrainingslager in der Sierra Nevada auf die Saison und den Wettkampf in Kienbaum vor. Auch wenn Prognosen aufgrund des außengewöhnlichen Formats und der wenigen Vorergebnisse schwierig sind, scheint es aufgrund der Resultate aus vergangenen Jahren so, als wäre Justus Nieschlag des ausgeglichenste Athlet zwischen allen Disziplinen und gleichzeitig derjenige, der auch mit dem Supersprint-Format bisher am meisten Erfahrung besitzt. Insbesondere mit einer starken Radleistung könnte er einen entscheidenden Unterschied machen. Dass die zweite Disziplin ohne Windschattenfahren ausgetragen wird, dürfte ihm eher entgegenkommen.

Mixed-Team-Relay-WM Hamburg 2019
Jörg Schüler Bei der Mixed-Relay-WM 2019 in Hamburg gingen Justus Nieschlag, Nina Eim, Valentin Wernz und Laura Lindemann an den Start und gewannen Silber für Deutschland. Lindemann ist bereits für Olympia qualifiziert – Nieschlag, Eim und Wernz kämpfen am kommenden Mittwoch um einen Startplatz.

Die vielleicht beste Schwimm-Rad-Kombination besitzt Jonas Breinlinger, für den es vermutlich darauf ankommen wird, auf den abschließenden 1,9 Laufkilometern eine möglicherweise gute Ausgangslage auch ins Ziel zu bringen. Insgesamt dürfte Lasse Lührs, der in allen Disziplinen auf einem hohen Niveau ist und bereits sehr gute Laufleistungen auf den kürzeren Strecken gezeigt hat, eine gute Chance auf den Sieg in Kienbaum haben. Auf dem Papier deutet vieles auf ein Duell zwischen Nieschlag und Lührs hin, durch das spezielle Format und die kurze Renndauer werden mögliche Fehler allerdings doppelt bestraft, wodurch der Ausgang wiederum deutlich offener sein könnte. Neben der vielleicht rennentscheidenden Rad-Lauf-Kombination, die am Ende wohl den Unterschied machen wird, kommt es daher wohl außerdem darauf an, mit dem großen Druck umzugehen, keine entscheidenden Fehler zu machen und sich das Rennen trotz der fehlenden direkten Konkurrenz im Wettkampf genau richtig einzuteilen, ohne dabei wichtige Sekunden liegen zu lassen.

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Acht Olympia-Kandidatinnen bei den Frauen

Bei den Frauen wird das Rennen um die Quali zwischen acht Athletinnen ausgefochten: Nina Eim, Marlene Gomez-Islinger, Anja Knapp, Anabel Knoll, Annika Koch, Lena Meißner, Caroline Pohle und Lisa Tertsch. Lena Meißner dürfte mit einer gehörigen Portion Rückenwind ins Quali-Rennen gehen, nachdem sie am vergangenen Wochenende das Europa-Cup-Rennen in Italien gewann. Anabel Knoll landete dabei auf Platz vier, Annika Koch wurde 19. Marlene Gomez-Islinger macht in diesem Jahr mit einigen starken Laufleistungen auf sich aufmerksam, absolvierte unter anderem die Deutschen Meisterschaften in der Halle über 3.000 Meter und erzielte eine neue Bestzeit von 9:21 Minuten.

NameJahrgang
Nina Eim1998
Marlene Gomez-Islinger1993
Anja Knapp1988
Anabel Knoll1999
Annika Koch1999
Lena Meißner1998
Caroline Pohle 1995
Lisa Tertsch1998

Als starke Läuferin ist auch Lisa Tertsch bestens bekannt, die dieses Jahr erstmals bei einem Super-League-Rennen teilnahm und den Wettkampf in Rotterdam Anfang April als einziges Vorbereitungsrennen vor Kienbaum bestritt. Tertsch dürfte in der dritten Disziplin nur schwer zu schlagen sein und für einen Sieg wird es bei ihr darauf ankommen, möglichst gut durch das Schwimmen und Radfahren zu kommen, wo sie nach eigener Aussage nach den Rennen im vergangenen Jahr noch einiges an Potenzial sieht. Wie viel sie sich seit den starken Ergebnissen aus dem Sommer 2020 bereits verbessern konnte, wird sich wohl erst am nächsten Mittwoch zeigen. Auch Nina Eim konnte in den vergangenen zwei Jahren mit einer starken Entwicklung auf sich aufmerksam machen und hat sich international bereits mehrfach gut präsentiert. Ihr Schlüssel zum Sieg könnte darin bestehen, ein möglichst ausgeglichenes Rennen auf einem hohen Niveau in allen drei Disziplinen hinzulegen. Vieles deutet aufgrund der Vorleistungen darauf hin, dass der Olympia-Startplatz insbesondere zwischen Tertsch, Gomez-Islinger, Meißner und Eim ausgefochten wird. Aber: Wenn Überraschungen möglich sind, dann definitiv bei diesem Format.

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Das Briefing für die Trainingswoche 24. bis 30. Mai 2021

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Im Wochenbriefing erklären Coach Björn Geesmann und Publisher Frank Wechsel euch, was in der nächsten Trainingswoche auf den Plänen von power & pace steht. Wo stehen wir, welche Trainingseinheiten sind besonders wichtig und was gilt es zu beachten, um aus dieser Woche den bestmöglichen Effekt mitzunehmen? In dieser Epiosode geht es um die letzte Pfingsteinheit – und natürlich den Ironman Tulsa.

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Etappenziel erreicht – Jonas Deichmann ist in Wladiwostok

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Auch der Triathlon rund um die Welt hat seine schönen Seiten. „Ich liege hier gerade am Strand und genieße das schöne Wetter“, berichtet Jonas Deichmann. Nach 228 Tagen und dem herausfordernden Abschnitt durch Sibirien heißt es für ihn zunächst: ausruhen. Der 34-Jährige ist aus dem sibirischen Winter direkt in den pazifischen Sommer gefahren. 20 Grad und Sonne, ein willkommener Kontrast zu den zurückliegenden Wochen. Er ist in Wladiwostok angekommen, wird aber vermutlich mehr Zeit in der zweiten Wechselzone verbringen als gedacht. Immer noch ist er händeringend auf der Suche nach einer Möglichkeit, per Boot über den Pazifik nach Mexiko zu kommen, wo er die 5.000 Laufkilometer in Angriff nehmen wird. Die Optionen USA und Kanada sind aus dem Rennen. „Aus den Ländern habe ich definitive Absagen für die Einreise erhalten.“

Plötzlich Sommer

Im Schlussspurt Richtung Wladiwostok war Deichmann zunächst ab Chabarowsk nach Süden abgebogen und entlang der chinesischen Grenze gefahren. „Es gab noch einen Tag mit Dauerregen, an dem es kalt und ungemütlich war, dann war plötzlich innerhalb von zwei Tagen Sommer. Das ging so schnell, weil ich nach Süden gefahren bin und der Wechsel in dieser Region ohnehin recht schlagartig kommt. Die Landschaft hat sich verändert, die Vegetation, es ist auch wieder besiedelter“, so Deichmann, der kurz vor Wladiwostok auf der hügeligen Strecke noch einmal einen 220-Kilometer-Tag absolviert hat. „Ich wollte nicht zu spät dort sein.“

Gefährliche Einfahrt in die Stadt

Bevor er es sich am Strand gemütlich machen konnte, war es noch einmal in die Vollen gegangen. Gewohnte russische Verkehrsverhältnisse. „Die Einfahrt nach Wladiwostok war extrem lang, mit viel Verkehr auf einer schmalen Straße ohne Seitenstreifen, dafür mit vielen Schlaglöchern. Das war teilweise schon sehr gefährlich und ging über rund 80 Kilometer so.“ Die Ankunft in der 600.000-Einwohner-Stadt entschädigte für die Strapazen. „Das Zentrum ist wunderschön, ein atemberaubendes Gefühl, wenn man das erste Mal den Pazifik sieht. Der Verkehr ist aber auch dort total verrückt, fast wie in Bangkok. Überall Stau.“ Am Stadtrand hatten zwei Radfahrer auf Deichmann gewartet, um ihn zu begleiten.

Markus Weinberg Auch die Begegnung mit Menschen macht den Triathlon rund um die Welt aus.

Spektakuläre Brückenüberfahrt

„Wir sind eine Stunde vor Sonnenuntergang angekommen und mussten über die Golden Horn Bay. Eine spektakuläre Brücke führt über die Bucht, man sieht unter sich den Industrie- und Militärhafen mit U-Booten, Frachtschiffen, Militärkreuzern. Ich bin auf der anderen Seite dort angekommen, wo ich auch vor vier Jahren angekommen bin. Mich haben bereits zehn Leute erwartet, die ich von damals kannte. Ich bin auch wieder vom selben Gastgeber eingeladen worden.“

„Froh, das hinter mir zu haben“

Als der Abenteurer aus dem Sattel stieg, kam die Erleichterung. „Ich bin froh, dass es geklappt hat. Russland im Winter und Frühjahr zu durchqueren, war ein Abenteuer, bei dem es einem ziemlich oft schlecht geht. Ich hatte nur wenige einfache Tage in Russland und bin froh, das hinter mir zu haben“, betont Deichmann, der seine Ankunft in kleiner Runde feierte – mit einem Abend in einem traditionellen russischen Dampfbad, einer Banja. „Da wirst du mit Zweigen ausgepeitscht, dann sind wir ins Meer gesprungen, der Pazifik hat derzeit 9,4 Grad. Aber ich wollte unbedingt noch baden gehen, das mache ich bei jedem Projekt: Wenn man ans Meer kommt, muss man reinspringen.“

Noch keine Möglichkeit zur Pazifiküberquerung

Nach einer kurzen Pause ging es für Deichmann zurück an die Planung. Die Suche nach einer Möglichkeit zur Pazifiküberquerung geht weiter. „Der Bruder von einem Radkollegen arbeitet im größten Segelclub in Wladiwostok und hat mich dem Präsidenten des Clubs vorgestellt. Das war zunächst leider sehr ernüchternd“, verrät Deichmann. Der Yachthafen ist quasi leer. „Hier friert das Meer zu, daher gibt er im Winter keine Boote. Die werden alle nach Korea gebracht, sollten aber normalerweise wieder zurück sein – die Grenze ist aber zu, die Boote liegen dort und können nicht zurück“, verdeutlicht der Abenteurer das Dilemma. „Ausländische Segler gibt es auch nicht. Da kommt höchstens mal einer im Jahr vorbei – und der könnte gerade ohnehin nicht einreisen.“ Auch die Option, mit einem Frachtschiff überzusetzen, hat sich in Luft aufgelöst. „Es gibt keine Direktverbindungen nach Mexiko. Die dürften mich auch nicht mitnehmen.“

Ein kleines Fünkchen Hoffnung

Eine kleine Hoffnung bleibt. „Es ist zwar äußerst schwierig, aber der Präsident vom Yachtclub ist begeistert und hilft mir. Er ist in der Politik als Generalkonsul tätig und war am Donnerstag beim Sportminister. Ich habe Hoffnung, dass es doch noch ein Segelboot für mich gibt. In den nächsten zwei bis drei Tagen werde ich Bescheid wissen, ob noch etwas möglich ist. Irgendeine Lösung wird es sicherlich geben.“

Markus Weinberg Gewohntes Bild: Auch auf dem Weg nach Wladiwostok musste sich Jonas Deichmann an Schlaglöchern vorbeikämpfen.

Mexikos Pazifikküste möglichst meiden

Nebenbei plant der 34-Jährige bereits die Laufroute durch Mexiko. „In Tijuana wird es losgehen, an der amerikanischen Grenze, dann laufe ich Baja California runter, das wird heiß in der Wüste. Dann geht es rüber auf das Festland nach Mazatlan, anschließend durch die Berge im Hochland, an Mexiko-City vorbei, durch den Bundesstaat Chiapas bis nach Cancun, damit ich auch auf meine 5.000 Kilometer komme – und weil ich wenig Zeit an der mexikanischen Pazifikküste verbringen möchte. Dort sitzen die Drogenkartelle, es ist dort sehr gefährlich.“

Körper schaltet in den Ruhemodus

Bis es so weit ist, gönnt Deichmann seinem Körper ein wenig Ruhe. „Ich genieße es derzeit, nicht acht Stunden am Tag Sport machen zu müssen. Mir ging es zwar körperlich gut, aber jetzt nach zwei, drei Tagen Beine hochlegen ist der Körper im Ruhemodus angekommen und ich merke die Müdigkeit. Ich bin mir aber sicher, dass ich nach zwei bis drei Tagen einlaufen in meinem Marathonrhythmus sein werde. Das wird super.“

Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig von seinem Triathlon rund um die Welt. Weitere Informationen zu seinen bisherigen Abenteuern sowie ein Livetracker zu seinem Triathlon rund um die Welt finden sich auf seiner Website jonasdeichmann.com.

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„Ein rein konservatives Rennen wird selten mit einem starken Ergebnis belohnt“

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Jonas Blank

Carolin Lehrieder, du stehst nach deinem Sieg beim Ironman Italy 2019 zum ersten Mal wieder bei einer Langdistanz am Start. Überwiegt nach so langer Zeit die Vorfreude oder die Nervosität?

Wie es in der Rennwoche so üblich ist, gewinnt zugegebenermaßen allmählich die Nervosität die Oberhand … Allerdings hat mich in den letzten Wochen die Aussicht, wieder eine Langdistanz bestreiten zu können, sehr motiviert. Und ich freue mich, endlich testen zu können, wo ich nach dieser langen Trainingsphase wirklich stehe. 

Du hast deinen Einstand in die Rennsaison 2021 jüngst bei der Challenge Riccione gegeben und hast nun einen vierten Platz auf der Mitteldistanz im Gepäck. Konntest du aus deinem Auftritt noch kurzfristige Erkenntnisse für Tulsa gewinnen, oder lassen sich eventuelle Lehren nicht auf die Langdistanz übertragen?

Die Challenge Riccione vor zwei Wochen war vor allem ein Test für Körper, Kopf und Material und die letzte harte Belastung vor dem Ironman. Trainingstechnisch hatte ich also keinen Spielraum mehr. Für mich war es sehr wertvoll, das Gefühl der Anspannung vor einem Rennen wieder zu erleben, alle Abläufe im Rennmodus durchzugehen und auch meine Verpflegungsstrategie zu testen. Insgesamt fehlte mir aufgrund des Langdistanztrainings in Riccione sicherlich der letzte Punch, jedoch gab mir der stabile Halbmarathon ein positives Gefühl, das ich gerne für Sonntag mitnehme!

Du bist ja bereits für die Ironman-WM auf Hawaii qualifiziert. Warum hast du dich trotzdem entschieden, jetzt eine Langdistanz zu machen, und warum hast du dir Tulsa ausgesucht?

Als ich mich für Tulsa entschieden habe, war noch nicht absehbar, ob es dieses Jahr überhaupt eine andere Möglichkeit geben wird, über die volle Distanz an den Start zu gehen. Es war zunächst also alternativlos. Allerdings sehe ich mittlerweile einige Vorteile: Der Zeitpunkt ist optimal, um anschließend noch viel Zeit für einen langen Formaufbau bis Oktober zu haben und an den aufgedeckten Stellschrauben zu drehen.

Wo siehst du dich mit deinem jetzigen Leistungsstand im Vergleich zur starken Konkurrenz, in der außer dir noch acht weitere von insgesamt 25 Frauen die Quali bereits in der Tasche haben.

Um genau diese Frage zu beantworten, stehe ich am Sonntag am Start! Ich sehe es als große Chance, mich zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison einem starken Profi-Feld zu stellen, um meine Baustellen für die kommenden Monate auf dem Weg nach Hawaii aufzudecken. Nach der langen wettkampffreien Zeit fällt es sicher noch schwerer, vorherzusagen, wo wir alle gerade leistungstechnisch stehen. Eines weiß ich aber: Ich habe die Zeit gut genutzt (lächelt).

Bist du aufgrund des hohen Preisgelds bereit, Risiken einzugehen, die dich, wenn es schief ginge, auch das Rennen kosten könnten?

Weder das Preisgeld noch meine bereits erfolgte Qualifikation haben großen Einfluss auf die Renntaktik: Bei jedem Rennen geht es für mich darum, die bestmögliche Leistung an dem Tag abzurufen. Selbstverständlich gehört dazu auch immer etwas Risikobereitschaft, denn ein rein konservatives Rennen wird selten mit einem starken Ergebnis belohnt.

Wie sieht deine weitere Saisonplanung aus? Hast du schon weitere Rennen eingeplant?

Meine Planung geht erst mal nur bis Sonntag. Danach wird es sicher eine kleine Pause geben, bevor der Fokus auf der Hawaii-Vorbereitung liegt. Es ist schön zu sehen, dass auch die europäische Saison langsam Fahrt aufnimmt und ich hoffe sehr, noch bei der einen oder anderen Mitteldistanz im deutschsprachigen Raum an den Start gehen zu können.

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