Drei Tage gesund, zwei Tage Fieber: So sieht das Leben von Andrea Salvisberg seit August aus. Kurz vor der Ironman-70.3-WM klagte er über Kopfschmerzen. Die Ärzte wissen bis heute keinen Rat.
Sechs Monate nach den ersten Symptomen geht es wieder aufwärts für Andrea Salvisberg. Im August wurde bei dem 35-Jährigen eine Hirnhautentzündung diagnostiziert. Ursache: unbekannt. Starts bei der Ironman-70.3-WM und der Ironman-WM in Nizza waren ausgeschlossen. Ein herber Rückschlag für den Schweizer. Ein halbes Jahr später geht es Salvisberg nun besser. Er kann einigermaßen trainieren. Doch das Fieber kommt stets zurück. Wir haben mit ihm über die Krankheit, Herausforderungen und seine Zukunft gesprochen.
tri-mag.de: Andrea, du warst im Trainingslager in St. Moritz zur Vorbereitung auf die Ironman-70.3-WM. Und als du aus der Höhe gekommen bist, hast du über Kopfschmerzen geklagt?
Andrea Salvisberg: Genau, da hat es angefangen mit den Kopfschmerzen. Ich dachte erst, die kommen durch Höhe zustande oder von der Hitzewelle. Dementsprechend habe ich das nicht so ernst genommen und bin zur WM geflogen. Ich habe dann nicht mehr so viel trainiert, weil meine Temperatur erhöht war. Manchmal habe ich trainiert, manchmal nicht, und in der Nacht hatte ich Schweißausbrüche. Es war relativ schwierig zu beurteilen, ob ich wirklich krank bin oder nicht. Dazu kam, dass die Blutwerte alle gut aussahen. Ich habe vor dem Wettkampf noch einen kleinen Test auf dem Rad gemacht, aber da war der Puls sehr hoch. Dann habe ich entschieden, das Rennen nicht zu machen.
Und anschließend hast du die Diagnose Meningitis bekommen?
Ja. Als ich zu Hause war, wurde es dann immer schlimmer und schlimmer. Die Ärzte konnten mir leider nicht weiterhelfen. Eine Kollegin hat mir empfohlen, eine Lumbalpunktion (Entnahme von Rückenmarksflüssigkeit, Anm. d. Red.) zu machen. Dadurch wurde die Hirnhautentzündung diagnostiziert.
Wie sah dein Alltag fortan aus?
Eigentlich lag ich zwei Monate nur im Dunkeln im Bett. Das war echt die schlimmste Zeit. Mental war das sehr herausfordernd. Das Fieber hat zwischenzeitlich immer wieder die 40-Grad-Marke überschritten und die Schmerzen waren wie eine Messerattacke in meinem Kopf.
Und eigentlich hattest du einen Start bei der Ironman-WM in Nizza noch fest eingeplant?