Nachdem er im September bei der Ironman-WM in Nizza das letzte Rennen seiner Karriere absolviert hat, erhält Jan Frodeno im Rahmen des Deutschen Sportpresseballs die Auszeichnung als „Legende des Sports 2023“.
„Legende bedeutet, dass man damals verdammt gut war. Ich bin noch nicht bereit, eine Legende zu sein.“ So hatte Jan Frodeno noch im vergangenen Jahr reagiert, wenn er auf ein möglicherweise nahendes Karriereende angesprochen wurde. Dieses wurde am 10. September 2023 um 15:38 Uhr zur Realität, als Frodeno bei der Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza das Ziel seines letzten Rennens erreichte.
Preisverleihung Anfang November
Am 4. November erhält der 42-Jährige ganz offiziell den Legendenstatus: Beim Deutschen Sportpresseball wird ihm in der Alten Oper in Frankfurt am Main der Pegasos-Preis in der Kategorie „Legende des Sports 2023“ verliehen. „Die Bilanz des Sportlers Jan Frodeno ist höchst beeindruckend, aber mehr noch hat uns stets der Mensch beeindruckt“, sagen die Veranstalter. „Sein Ehrgeiz wirkte nie verkrampft, sein hoher Anspruch an sich selbst nie unangenehm verbissen. Er ist stets nahbar geblieben und hat zudem seine Popularität für die eingesetzt, die nicht im Rampenlicht stehen. Deshalb freuen wir uns außerordentlich, Jan Frodeno am 4. November persönlich bei uns zu begrüßen.“
Mit der Ehrung, die seit 2007 verliehen wird, wird sowohl das sportliche Lebenswerk des Preisträgers oder der Preisträgerin gewürdigt als auch soziales und karitatives Engagement. Bisher nahmen den Preis unter anderem Uwe Seeler, Reinhold Messner, Michael Schumacher, Laura Dahlmeier und Magdalena Neuner sowie Boris Becker entgegen. Die Trophäe, ein geflügeltes Pferd, wird von der traditionellen Porzellanmanufaktur Meißen gefertigt und soll als Bezug zur griechischen Mythologie Weisheit, Kraft und Stärke symbolisieren.
Neue Maßstäbe gesetzt
Aus sportlicher Sicht sprechen der Olympiasieg 2008, drei Weltmeistertitel beim Ironman Hawaii sowie die Langdistanz-Weltbestzeit mit Ansage im Jahr 2016 bei der Challenge Roth für sich. Jan Frodeno habe neue Maßstäbe im Triathlonsport gesetzt und mit seiner Professionalität, Akribie, aber auch zugänglichen Art den Fokus zahlreicher Sportfans auf diese faszinierende Disziplin gelenkt, heißt es in einer Pressemitteilung. Im Hinblick auf soziales Engagement wird von den Veranstaltern insbesondere für seine Charity-Aktion „Tri@home“ als positives Beispiel hervorgehoben, bei der er während der Coronapandemie eine Langdistanz in den eigenen vier Wänden absolvierte und dabei rund 250.000 Euro Spenden sammelte. Die Spendensumme kam einem Krankenhaus in seiner damaligen Heimat Girona sowie der Stiftung „Laureus Sport for Good“ zugute. Bei dieser ist Frodeno bereits seit 2011 Botschafter. Außerdem gründete er 2021 in Girona den Verein „Frodeno Fun(d)“, mit dem er durch Sport (insbesondere Radfahren) positiven Einfluss auf das Leben sozial benachteiligter Kinder nimmt.