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SzeneBahrain Victorious 13: Personelle Entwicklungen im umstrittenen Team 

Bahrain Victorious 13: Personelle Entwicklungen im umstrittenen Team 

Das Triathlon-Profiteam „Bahrain Victorious 13” hat für die neue Saison prominenten Zuwachs bekommen. Gleichzeitig ist ein besonderer Leistungsträger ab sofort nicht mehr Teil des Teams.

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Getty Images for Ironman Kristian Blummenfelt hat das Team zu dieser Saison verlassen.

Das Triathlon-Profiteam „Bahrain Victorious 13“, ehemals „Bahrain Endurance 13“, hat für die neue Saison prominenten Zuwachs bekommen. Gleichzeitig ist ein besonderer Leistungsträger ab sofort nicht mehr Teil des Teams. Die Teamzugehörigkeit einer Athletin oder eines Athleten wird in der Triathlonszene stets heiß diskutiert, schließlich ist das Königreich nicht unbedingt für seine demokratische und liberale Haltung bekannt und steht für Menschenrechtsverletzungen in der Kritik. Kritische Kommentare sind im Team allerdings nicht erwünscht und werden daher abgeschwächt, ignoriert oder gelöscht. 

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Wer gehört zum Team? 

Wie der Teamname bereits verrät, gehören zu Bahrain Victorious 13 stets 13 Triathletinnen und Triathleten, darunter einige der besten der Welt. Seit dieser Saison neu dabei ist unter anderem die Britin Katrina Matthews. Die berühmtesten Namen und zwei der langjährigsten Mitglieder sind Jan Frodeno und Daniela Ryf.

Frodeno begegnete kritischen Stimmen in der Sportschau folgendermaßen: „Ich stimme da nicht mit allem überein, ganz und gar nicht, was da politisch passiert. Dennoch bin ich der Meinung, dass die aktive Rolle dort mehr bringt, als mit dem Finger drauf zu zeigen.“ Außerdem gehören zum Team Alistair Brownlee (GBR), Amelia Watkinson (NZL, neues Mitglied seit 2023), Holly Lawrence (GBR), Joe Skipper (GBR) sowie von der Kurzdistanz Vincent Luis (FRA), die Paratriathletin Lauren Parker (AUS), Henri Schoeman (RSA), Hayden Wilde (NZL, neues Mitglied seit 2023), Georgia Taylor-Brown (GBR) und Cassandre Beaugrand (FRA).  

Wer ist nicht mehr dabei? 

Einige Athletinnen und Athleten sind aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr Teil des Teams. Sebastian Kienle etwa gehörte nur im Gründungsjahr 2015 dazu, gab jedoch alsbald seinen Austritt bekannt und positionierte sich deutlich gegen die politische Position von Bahrain. Bei der Verkündung der diesjährigen Teammitglieder fiel auf, dass ein Name nicht mehr auftauchte: Kristian Blummenfelt. Er ergänzte Bahrain Victorious 13 in den Jahren 2021 und 2022, hat sich nun jedoch dazu entschieden, das Team zu verlassen. Auf die genauen Gründe wurde auf Nachfrage nicht weiter eingegangen. 

Wer steckt dahinter? 

Das Team wurde unter dem Namen „Bahrain Endurance 13“ im Jahr 2015 von Prinz Nasser bin Hamad al Khalifa gegründet. Er ist der Sohn des Königs und war Präsident des Bahrainischen Olympischen Komitees. Al Khalifa hat selbst einen sportlichen Hintergrund. 2006 gewann er die Silbermedaille der Asien-Spiele im Distanzreiten. In dieser Disziplin werden Distanzen zwischen 25 und 160 Kilometer zurückgelegt, und es werden regelmäßig Vorwürfe der Tierquälerei laut, da die Pferde an und über ihre Erschöpfungsgrenze gebracht werden. Später wendete sich Nasser bin Hamad al Khalifa dem Triathlon zu und absolvierte unter anderem den Ironman Hawaii 2018 in 9:19:09 Stunden. 

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Anna Bruder
Anna Bruder
Anna Bruder wurde bei triathlon zur Redakteurin ausgebildet. Die Frankfurterin zog nach dem Studium der Sportwissenschaft für das Volontariat nach Hamburg und fühlt sich dort sehr wohl. Nach vielen Jahren im Laufsport ist sie seit 2019 im Triathlon angekommen und freut sich auf die erste Langdistanz.
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17 Kommentare

  1. Es geht nicht nur um die politische Situation in Bahrain. Die Bahrain 13 waren eine Gruppe Oppositioneller, die teils vom Herrscher persönlich zu Tode gefoltert wurden. Das Team ist einzig und alleine dazu da, diese originären Bahrain 13 aus dem Gedächtnis (und den Google Ergebnissen) zu löschen.

  2. Auch wenn sie “nur” von gefoltert und zum Teil zu lebenslanger Haft verurteilt wurden, wäre ein Verweis auf die “echten” Bahrain 13 bei der Berichterstattung im Trimag durchaus zu begrüßen. Also eigentlich sogar journalistisch zwingend, will man sich nicht selber vor den Bahrain-sportswashing-Karren spannen lassen.

  3. @Stephan W & Jeremy: Das Team von Trimag hat sich in der Vergangenheit schon sehr umfangreich um dieses Thema bemüht. Ich erinnere da an einen Podcast mit Simon dazu. Das einzige, was man hier noch tun könnte, wäre am Ende eine Verlinkung zu den entsprechenden Beiträgen bzw. zum Podcast einzupflegen. Mehr bedarf es an der Stelle nicht. So traurig es auch ist, so bedarf es nicht jedes Jahr einen riesigen Beitrages, wenn es zu einer Änderungen bei der Besetzung des Teams geht.

    • Hallo Gerald,
      der angesprochene Podcast mit Frank und Simon ist im Artikelabschnitt “Mehr zum Thema bei Carbon & Laktat” verlinkt. Falls der Podcast nicht sichtbar ist, muss auf den Button “Inhalt laden” geklickt werden.
      Liebe Grüße

      • Hallo Lars,
        vielen Dank. Das hatte ich übersehen. “Dienstrechner” blenden so manche Plugins aus. 🙁
        Viele Grüße
        Gerald

        • Hallo Gerald, hallo Lars,
          ja, den Podcast kenne ich und bin weit weg davon, der Redaktion eine unlautere Haltung zu unterstellen. Dieser Artikel zum Beispiel thematisiert ja auch die Kritik.
          Meine Anregung war auch nicht, ellenlange Absätze über die Menschenrechtsverletzungen in Bahrain zu produzieren, sondern lediglich in Artikeln über die Bahrain 13 der Triathlonprofis in einem Satz auf die aktuelle Besetzung der Bahrain 13 in den Folterknästen zu verweisen um nicht (unfreiwillig, völlig zweifellos!) Mittel ihrer Kommunikationsstrategie zu werden.
          Viele Grüße
          Jeremy

  4. Die müssen beim Bahrain-Team eine große Summe zahlen, wenn sich doch so viele sehr namhafte Triathleten, die eigentlich auch vom Preisgeld und der Unterstützung anderer Sponsoren gut leben können, so vor den Karren spannen lassen. Es sind eben doch ganz viele einfach käuflich. Das “große Erwachen” erfolgt dann meistens, nachdem man sich die Taschen vorher schön vollgestopft hat.

  5. bis zu 160km mit einem Pferd was für ein kranker Sport. Tierquälerei pur. Hab selbst ein Pony und könnte heulen wen ich so was lese. Das alleine wäre für mich schon der Grund nicht für so ein Team zu starten. Menschen und Tierschänder.

  6. Begrüßt hätte ich es, wenn auch darüber berichtet worden wäre, dass Frau Matthews konsequent alle Kommentare unter dem Post, die Nachfragen zum Thema Menschenrechte, Kritik am Engagement bei diesem Team etc. Gelöscht hat bzw. weiter konsequent löscht. Da wurde die Philosophie des sportswashing von der gesponserten Athletin bereits perfekt verinnerlicht. Charakterlich und menschlich ein Totalversagen.

  7. Update!!
    Auf direkte Nachfrage bei Frau Matthews, warum der Kommentar von mir und anderen gelöscht wurde, hat Frau Matthews mich blockiert.
    Respekt für dieses reife Verhalten.

    • Was erwartest du? Entweder bekommst du eine Antwort oder sie kündigt ihren Vertrag. Ich habe noch nie gesehen, dass jemand eine ernsthafte Antwort auf solche Fragen gegeben hat. Uli Hoeneß würde dich danach im Rechtfertigungsmodus so lange anschreien, bis dir die Ohren bluten.
      Abgesehen davon nützt es nichts, hier auf der Webseite die Luft rauszulassen. Geht an die frische Luft zum Trainieren!

      • Lieber Gerald,
        meine sachlichen Anmerkungen haben rein gar nichts mit „Luft rauslassen“ zu tun.
        Es ist meiner Meinung nach erwähnenswert, dass eine Person des öffentlichen Lebens hier Zensur betreibt und ihr Instaprofil schönt. Keine Antwort ist ja o.k., das löschen sämtlicher kritischen oder negativen Kommentare jedoch nicht.

  8. Tatsächlich lese ich den Hintergrund zu Bahrain 13 so wie von Gerald und Jeremy benannt, hier das erste Mal, höre aber auch nicht alle Podcasts. Insofern meine ich auch, dass dazu ein Satz bei: “Wer steckt dahinter” dazu gehört. LG Hans

  9. Hallo zusammen,
    ich möchte mich Hans anschließen.
    Nicht jeder mag sich hinsetzen und einen langen Podcast hören. Eine kurze Schilderung der historischen Fakten, so wie es Stephan W. getan hat, wäre ausreichend. Da genügt ein Satz.Wer dann mehr wissen will, kann immer noch selbst recherchieren oder den Podcast hören.
    Aber diesen wichtigen, bei weitem nicht jedem bekannten Fakt zu unterschlagen, finde ich schwach. So politisch sollte die Berichterstattung dann doch sein.
    Einen schönen Abend,
    Michael

    • Stimme zu. Wenn Staatsakteure Profiteams unterhalten und Events sponsorn (Super League) ist eine Trennung von Sport und Politik ohnehin nicht möglich.

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