Schwimmen, Radfahren, Laufen – wer die drei Disziplinen plus die beiden Wechsel auf Hawaii in Summe am schnellsten hinter sich bringt, krönt sich zum Ironman-Weltmeister oder zur Ironman-Weltmeisterin. Abgesehen davon gibt es durchaus Athleten, die nicht unbedingt bis zum Ende um den Titel mitkämpfen, dem Rennen aber durch ihre Stärke in einer der drei Teildisziplinen ihren Stempel aufdrücken können. Deutlich wird das an den drei aktuell gültigen Rekorden in den Splits beim Schwimmen, Radfahren und Laufen.
Niemand schwamm schneller als Lucy Charles-Barclay und Jan Sibbersen
Beim Schwimmen schien es lange so, als würden sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen zwei Rekorde aus den 90er-Jahren für die Ewigkeit gelten: Jodi Jackson (USA) war 1999 nach 48:43 Minuten aus dem Wasser gestiegen. Schneller hatte vor ihr niemand die 3,86 Kilometer zurückgelegt – und nach ihr dauerte es schier unendliche 19 Jahre, ehe die Ex-Schwimmerin Lucy Charles-Barclay 2018 eine neue Bestmarke setzte. Mit 48:13 Minuten – also 30 Sekunden schneller – hält die Britin den aktuellen Splitrekord der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii bei den Frauen. Bei den Männern hatte die Zeit von Lars Jorgensen sogar noch länger Bestand, ehe sie geknackt werden konnte. Der US-Amerikaner benötigte für die erste Disziplin 1995 nur 46:44 Minuten. 23 Jahre lang bissen sich die Athleten die Zähne an dieser Marke aus, dann kam der Deutsche Jan Sibbersen und stieg im Jahr 2018 nach 46:29 Minuten als Erster aus dem Pazifik.
Daniela Ryf und Cameron Wurf halten besten Bikesplit
Beim Radfahren lieferte auf Hawaii die Ironman-Weltmeisterschaft 2018 Top-Zeiten. Neun der zehn schnellsten von Frauen jemals aufgestellten Bikesplits resultieren aus diesem Jahr. Unter anderem auch die aktuelle Rekordmarke, aufgestellt von Daniela Ryf. Die Schweizerin brannte in 4:26:07 Stunden für die 180 Kilometer eine Zeit in den Asphalt, die knapp 20 Minuten schneller als die vorherige Bestmarke von Landsfrau Karin Thuerig aus dem Jahr 2011 war (4:44:19 Stunden). Bei den Männern lieferte das Jahr 2018 ebenfalls reihenweise schnelle Bikesplits. Kaum überraschend: Niemand war bisher schneller als Cameron Wurf in diesem Jahr, als der Australier nach 4:09:06 Stunden auf dem Rad in T2 ankam. Seinen alten Rekord aus dem Vorjahr (4:12:54 Stunden) verbesserte er damit um knapp sechs Minuten. Insgesamt finden sich unter den zehn schnellsten Radzeiten bei den Männern sechs aus dem Jahr 2018.
Mirinda Carfrea und Patrick Lange sind die schnellsten Läufer
Beim Laufen hat Mirinda Carfrae sich gleich mehrfach in der Bestenliste auf Hawaii verewigt. Die Australier lief 2014 den Marathon in 2:50:26 Stunden und damit so schnell wie keine Frau zuvor. Ihre Vorgängerin war sie übrigens selbst, als sie 2011 (2:52:09 Stunden) und 2013 (2:50:38 Stunden) jeweils Bestzeiten in der dritten Disziplin aufgestellt hatte. Insgesamt taucht Mirinda Carfrae fünf Mal in den Top 10 der Laufsplits auf. Bei den Männern hält Patrick Lange den Marathonrekord: Der Deutsche lief 2016 in 2:39:45 Stunden auf WM-Gesamtrang drei. Mit 2:39:59 Stunden aus 2017 und 2:41:31 Stunden aus dem Jahr 2018 liegt der zweifache Ironman-Weltmeister in den Top 10 der besten Laufzeiten auf Hawaii zudem auf den Plätzen zwei und sechs. Bis Lange eine neue Rekordmarke setzte, war die Zeit von Mark Allen aus dem Iron War 1989 über die 42,195 Kilometer (2:40:04 Stunden) unantastbar geblieben.
Mark Allens Rekord war inklusive T2… von daher hält er eigentlich immernoch den Streckenrekord…
…und die Strecke von 1989 war einiges langsamer (Stichwort „The Pit“) 😉