Auf einer sieben Kilometer langen Rundstrecke im Wiener Prater, die extra für die offenen Meisterschaften abgesteckt wurde, stellte die 31-jährige Wutti mit ihrer Zeit von 2:30:43 Stunden den österreichischen Rekord von Andrea Mayr aus dem Jahr 2009 ein. Die Norm für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio, die für Frauen bei 2:29:30 Stunden liegt, verpasste sie bei niedrigen einstelligen Temperaturen nur knapp.
Ursprünglich hätten die Meisterschaften bereits im April im Rahmen des Vienna City Marathons durchgeführt werden sollen, der allerdings aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurde. Für die Neuansetzung habe man sich bewusst einen sehr späten Termin herausgesucht, heißt es auf der Homepage des Österreichischen Leichtathletik Verbands (ÖLV), da jetzt das Zeitfenster für die Erbringung von Olympia-Normen beziehungsweise Leistungen für das World-Ranking wieder geöffnet sei.
Wutti, die die Spiele von Tokio als persönliches Ziel ausgegeben hat, lag am Sonntag bei der Halbmarathonmarke noch auf Normkurs, verlor dann jedoch auf den folgenden Runden jeweils mehrere Sekunden pro Kilometer. So entstand ein Abstand zur angepeilten Normzeit, den die ehemalige Erdinger-Athletin trotz eines Endspurts nicht mehr aufholen konnte.
Mit Kampf zur Rekordzeit
Dass die Österreicherin statt der Olympia-Qualifikation eine neue Bestzeit mit nach Hause nahm, ist für Wutti nicht nur ein Trostpflaster: „Ich freue mich mehr über den Rekord, als ich mich über das verpasste Olympialimit ärgere. Ich hatte meine Erwartungen nach dem Lauf in Valencia (DNF beim Marathon Valencia, Anmerkung der Redaktion) etwas heruntergeschraubt, auch weil ich dachte, es wird heute etwas zu kalt für mich sein. Zwischen Kilometer 30 und 40 musste ich ziemlich kämpfen, aber gegen Ende hatte ich noch Reserven. Den Rekord jetzt mit Andrea gemeinsam zu halten ist etwas ganz Besonderes. Es ist eine Erleichterung, dass mir zum Ende dieses schwierigen Jahres noch einmal eine so eine gute Leistung gelungen ist“, wird Wutti auf der ÖLV-Seite zitiert.