Der Marathon bei der Challenge Roth entwickelt sich zu einer heißen Angelegenheit. Anne Haug drückt vom ersten Meter an aufs Tempo, um die Führende Fenella Langridge noch einzuholen. Bei den Männern sorgt Magnus Ditlev schnell für klare Verhältnisse. Der Schwede Robert Kallin kann den Rückstand auf Ditlev nicht verkürzen und fällt zurück. Auch Maurice Clavel ist nach dem Radfahren nicht mehr in der Lage, Boden gutzumachen. Einzig Patrick Lange scheint in der Lage, Ditlev das Leben noch einmal schwer machen zu können, falls dieser eine Schwäche zeigen sollte. Der Darmstädter Roth-Sieger von 2021 macht das, was er am besten kann: Tempo! Und Jan Frodeno? Für den Triathlonstar kommt nach vier Kilometern auf der Laufstrecke das bittere Aus. Die Achillessehne macht erneut Probleme. Nichts wird es mit einem zweiten Sieg in Roth nach 2016. Auf Sam Long waren in Roth alle gespannt. Der US-Amerikaner hat sichtlich Spaß am Rennen, kann … … heute aber nicht mit den Schnellsten mithalten. Und was macht Anne Haug? Schon nach wenigen Kilometern hat die spätere Siegerin ihren Rückstand auf die Führende Langridge halbiert. Es sieht gut aus für Haug, solang sie die Basics nicht vergisst. Dazu gehört kühlen, kühlen, kühlen! Das gilt natürlich für alle Profis und … … die rund 3.000 Agegrouper. Sam Long setzt beim Laufen auf eine kühle Mütze. Der Kurs führt erst am Kanal entlang, dann wird es für die Triathleten schattiger. Altmeister Cameron Brown läuft zwei Wochen nach seinem 50. Geburtstag unter die Top 20. Robert Kallin muss sich nach dem starken Radfahren immer nach hinten orientieren. Er wird heute Fünfter. Patrick Lange hat Kallin längst überholt. Vor ihm läuft jetzt nur noch Ditlev. Doch der Däne lässt sich den Triumph nicht mehr nehmen. Er gewinnt seine erste große Langdistanz … … und lässt sich im Ziel gebührend feiern. Auf der letzten Rille kommt Lange als Zweiter ins Ziel. In 2:35:10 Stunden läuft er Streckenrekord und ist im Ziel völlig k.o. Die Profis haben die 226 Kilometer geschafft. Jetzt schlägt die Stunde der Altersklassenathleten. Viele laufen, … … manche gehen, … … doch egal wie, immer wieder bringt der Zauber von Roth den Athletinnen und Athleten ein Lächeln ins Gesicht. Die Sonne knallt am Nachmittag erbarmungslos auf die Teilnehmer. Allzu weit kann es nicht mehr sein. Noch ein paar Schritte … … laufen oder gehen, … … dann kommt das Stadion in Sicht. Auf dem grünen Teppich läuft niemand mehr. Ab hier wird ins Ziel geflogen.
Fotos: Anna Bruder und Frank Wechsel