Zum 40-jährigen Bestehen des Ironman Neuseelands setzt sich die Favoritin im Frauenfeld souverän durch. Im äußerst spannenden Rennen der Männer ist es am Ende der Australier Steve McKenna, der den Sieg nach Hause läuft.

Im Vorhinein des Rennens lag das Augenmerk im Frauenrennen auf dem Zweikampf zwischen Chelsea Sodaro, Hawaii-Siegerin von 2022, und der Vorjahressiegerin Els Visser. Dass zur Jubiläumsaustragung kein Weg an ihr vorbeiführen sollte, bewies die US-Amerikanerin ab dem Schwimmen. In einer fünfköpfigen Spitzengruppe, unter anderem mit der Hawaii zehnten aus dem vergangenen Jahr Jocelyn McCauley, erreichten sie nach 55:51 Minuten die Wechselzone am Ufer des Lake Taupō. Mitfavoritin Els Visser folgte mit knappen 5:20 Minuten Rückstand.
Zeitstrafe für Chelsea Sodaro
An der Spitze setzte sich das US-amerikanische Duo Sodaro und McCauley schnell vom Rest des Feldes ab. Nach knappen 100 Kilometern bekam Chelsea Sodaro eine fünfminütige Draft-Strafe, konnte aber auf den restlichen Kilometern Richtung der zweiten Wechselzone wieder ein wenig Zeit gut machen und den Rückstand auf 2:38 Minuten auf die Führende McCauley reduzieren. Die Niederländerin Els Visser folgte auf Platz drei liegend mit einem Rückstand von fast sieben Minuten.
Die Aufholjagd von Chelsea Sodaro ließ nicht lange auf sich warten. Das Lauftempo der ehemaligen Hawaii-Siegerin war für die restlichen Athletinnen in einer anderen Liga. Mit einer Marathonzeit von 2:49:59 Stunden lief die 34-Jährige nach insgesamt 8:40:07 Stunden mit neuem Streckenrekord als erste Athletin über die Ziellinie. Auf Platz mit 17:27 Minuten Rückstand folgte mit Els Visser (8:57:34 Stunden), die Jocelyn McCauley (8:58:23 Stunden) knappe acht Kilometer vor dem Ziel überholen konnte.
Nach dem Rennen zeigte sich Chelsea Sodaro sichtlich erleichtert und sagte: „Bis zu dieser Saison hatte ich seit der Geburt meiner Tochter nur ein Rennen, die Ironman-Weltmeisterschaft gewonnen. Letztes Jahr war wirklich hart für mich, aber ich wollte zurück zur Liebe zum Rennsport und es ist viel einfacher, Rennen zu lieben, wenn man gewinnt. Ich wollte einfach mein ganzes Training auf die Rennstrecke bringen und Spaß dabei haben, denn es ist so solch ein Privileg, diesen Sport zu betreiben“.
Sieg für Steve McKenna

Nur ein paar Stunden vor dem Rennen musste der einheimische Favorit Braden Currie krankheitsbedingt seinen Start absagen. Vom Start weg war es der Australier Steve McKenna sowie der Niederländer Niek Heldoorn, die das Tempo an der Spitze bestimmten. Vorjahressieger Mike Philipps folgte nach dem Schwimmen mit einem Rückstand von knappen 2:30 Minuten auf Platz sieben. Der Neuseeländer konnte die Lücke während der ersten 48 Kilometer auf der Radstrecke schließen und auf der zweiten Radrunde einen Abstand von zwei Minuten auf McKenna und Heldoorn herausfahren.
Auf der Laufstrecke beeindruckte Steve McKenna von Anfang an und holte den Kiwi immer weiter ein, bis er bei Kilometer 21 die Führung übernahm. Zu diesem Zeitpunkt schien McKennas Sieg nur noch eine Formsache zu sein, doch der junge Niederländer Niek Heldoorn hatte andere Vorstellungen. Etwas mehr als zehn Kilometer vor dem Ziel überholte Heldoorn McKenna und sah schon wie der sichere Sieger aus, doch der Australier holte sich die Führung auf den letzten Kilometern zurück und verwies Niek Heldoorn mit 2:30 Minuten Rückstand auf Platz zwei. Mike Phillips musste sich am Ende noch dem Profi-Debütanten Ben Hamilton (NZL) geschlagen geben und folgte nach 9:45 Minuten nach dem Sieger auf dem vierten Platz.
Steve McKenna, dessen Markenzeichen ein Robotertanz auf der Ziellinie ist, wenn er gewinnt, konnte seinen zweiten Ironman-Langdistanzsieg erneut mit Stil in einer Zeit von 8:01:13 Stunden feiern. Niek Heldoorn (8:03:46 Stunden) und Ben Hamilton (8:08:13 Stunden) vervollständigten das Podium.