Blick von oben vor dem Renntag: Die Wechselzone am Sand Hollow Reservoir, in dem die 3,86 Kilometer Schwimmen absolviert werden. Zeit für die Fans: Sebastian Kienle stellt sich beim Check-in gut gelaunt für Selfies zur Verfügung. Die US-Amerikanerin Skye Moench bringt ihr Rad in die Wechselzone. Während sie keine Maske trägt… … schiebt Florian Angert sein Bike mit Mund- und Nasenschutz zum Check-in. Sebastian Kienle richtet seine Wechselzone ein, bevor es für die Athleten … … am nächsten Morgen ernst wird. Hier lässt sich Lisa Nordén ihre Startnummer verpassen. Auch Kristian Blummenfelt erhält seine Nummer – die 5. Die Ruhe vor dem Sturm: Die Athleten versammeln sich im Startbereich. Volle Konzentration, … … dann fällt der Startschuss … … und die Athleten gehen auf die Titeljagd. Fünf Minuten später versammeln sich die Profifrauen am Start. Dann beginnt auch ihre erste Ironman-WM außerhalb Hawaiis. Die Bedingungen sind annehmbar. Das Wasser ist zwar nur 17 Grad kalt, … … aber es weht kein starker Wind, sodass keine hohen Wellen entstehen. Nach der ersten Disziplin wechselt Florian Angert auf Rang fünf nach 47:39 Minuten auf das Rad. Der spätere Sieger Kristian Blummenfelt folgt genau zwei Minuten hinter dem Deutschen. Lionel Sanders und Sebastian Kienle sind zusammen aus dem Wasser gestiegen. Bei den Frauen nimmt hinter Haley Chura, Fenella Langridge und Lisa Nordén eine siebenköpfige Gruppe die Verfolgung auf. Daniela Ryf ist dabei, … … genauso wie Katrina Matthews, deren Visier kaputt ging, und … … Anne Haug ist ebenfalls in der Verfolgergruppe, muss auf dem Rad aber abreißen lassen. Laura Zimmermann wechselt als 16. in die zweite Disziplin. Die Radstrecke bietet beeindruckende Bilder vor dem Hintergrund der spektakulären Landschaft. Die Bedingungen sind nicht einfach für die Athleten um Sam Long. Das Streckenprofil ist wellig mit einigen bissigen Anstiegen. Florian Angert kommt mit den Bedingungen gut zurecht und legt mit 4:16:14 Stunden den drittschnellsten Bikesplit hin. Ohne sich von den Konkurrenten unter Druck setzen zu lassen, fährt Sebastian Kienle seine eigene Pace und kommt nach 4:17:27 Stunden auf dem Rad in T2. Bei den Frauen ist Daniela Ryf eine Klasse für sich. Zunächst zieht die Schweizerin mit Katrina Matthews und Skye Moench nach vorn. Dann düpiert sie die Konkurrenz und fährt in der zweiten Hälfte sieben Minuten Vorsprung auf … … die Zweitplatzierte Katrina Matthews heraus. Anne Haug fährt derweil ihr Rennen, bekommt von Ryf vor dem zweiten Wechsel insgesamt 15 Minuten aufgebrummt. Fenella Langridge (vorn), die nach dem Schwimmen noch auf Rang zwei lag, wird auf dem Rad durchgereicht und von Landsfrau Laura Siddall überholt. Mehr Grund zur Freude hat in der zweiten Disziplin die Britin Ruth Astle, die die fünftschnellste Zeit liefert (4:50:49 Stunden) und Plätze gutmacht. Der abschließende Marathon wird nicht nur für Sam Long zum Kraftakt. Braden Currie sucht sein Heil in der Offensive und setzt alles auf Sieg. In der Hitze Utahs benötigt er eine ordentliche Abkühlung. Auch Kristian Blummenfelt ist dankbar für jede Verpflegungsstation, die Energie und Abkühlung verspricht. Bei den Frauen rennt Daniela Ryf ein einsames Rennen an der Spitze. Die läuferisch stärker eingeschätzte Katrina Matthews kommt nicht heran – im Gegenteil. Sie spürt zunächst den heißen Atem von … Anne Haug, die anfangs näher kommt, dann aber nichts mehr zuzusetzen hat. Der Rückstand pendelt sich bei zwei Minuten ein. Nach 7:49:15 Stunden ist der Arbeitstag für Kristian Blummenfelt beendet. Der Norweger sichert sich nach dem WM-Titel über die Kurzdistanz und dem Olympiasieg auch den Ironman-Weltmeistertitel und … … sackt nach dem Zieleinlauf entkräftet zusammen. Rang zwei sichert sich Lionel Sanders, der … … den lange Zeit Führenden Braden Currie in einem Schlussspurt noch überholt. Florian Angert schleppt sich von Krämpfen geplagt über die Laufstrecke. Beim Zieleinlauf weicht der angestrengte Gesichtsausdruck einem zufriedenen Lächeln. Bei den Frauen zeigt sich Daniela Ryf auf den letzten Marathonmetern ungewohnt emotional. Die 34-Jährige zeigt es deutlich an und schreit ihre Freude heraus: Es ist ihr fünfter Ironman-WM-Titel, für den sie 8:34:58 Stunden benötigt hat. Hinter ihr folgt Katrina Matthews, die mit Rang zwei überglücklich ist. Anne Haug gibt auf der Laufstrecke alles und kommt letztlich als zufriedene Dritte ins Ziel, ehe sie … … vollkommen fertig zu Boden sinkt … … und sich eine Abkühlung gönnt. Dem deutschen Doppelsieg bei der letzten Ironman-WM 2019 folgt ein Duo aus Norwegen und der Schweiz. Das Podium der Frauen: Weltmeisterin Daniela Ryf eingerahmt von Katrina Matthews und Anne Haug. Bei den Männern krönt sich Kristian Blummenfelt vor Lionel Sanders und Braden Currie.
Fotos: spomedis (Silke Insel, Nils Flieshardt, Frank Wechsel), Getty Images