Droht dem Ironman 70.3 Erkner am 10. September das Aus? Nach Informationen von tri-mag.de ist beim Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) eine einstweilige Verfügung gegen den Landkreis Oder-Spree eingereicht worden, der das Rennen genehmigt hat. Eine Beiladung erfolgte an den Veranstalter Ironman Germany.

Am 10. September geht es in Nizza um den Titel des Ironman-Weltmeisters. Natürlich steht an dem Wochenende dieses Rennen im Fokus der Öffentlichkeit. Dennoch finden an dem Datum auch weitere Wettkämpfe statt – oder sind zumindest geplant. Eines davon ist der Ironman 70.3 Erkner, bei dem rund 3.000 Athleten an den Start gehen sollen. Ob der allerdings wie geplant ausgetragen werden kann, ist derzeit zumindest fraglich. Medien berichteten gestern Abend darüber, dass die Gemeindevertreter von Gosen-Neu Zittau (Landkreis Oder-Spree) eine einstweilige Verfügung auf den Weg gebracht hätten.
Stellungnahmefrist zum Ironman 70.3 Erkner: Montag, 12 Uhr
Auf Nachfrage von tri-mag.de bestätigte das zuständige Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder), dass am Donnerstagnachmittag eine einstweilige Verfügung eingegangen ist und sofort zugestellt wurde. Antragsgegner ist der Landkreis Oder-Spree, der die Veranstaltung genehmigt hat und für den eine Stellungnahmefrist bis Montag, 12 Uhr, gilt. Eine Beiladung hat ebenfalls Ironman Germany als Veranstalter erhalten. Wann über den Antrag entschieden wird, steht noch nicht fest. Aufgrund der Kurzfristigkeit dürfte es aber schnell gehen.
Ein Sprecher von Ironman erklärte ebenfalls im Laufe des Freitags: „Gosen-Neu Zittau hat eine einstweilige Verfügung gegen den Ironman 70.3 Erkner beantragt. Wir haben vom Verwaltungsgericht Frankfurt Oder eine Frist bis Montag, 12 Uhr erhalten, um Stellung zu nehmen. Wir erwarten am Dienstag eine Entscheidung.“ Man rechne allerdings damit, dass das Rennen auf jeden Fall ausgetragen werden könne. „Je nachdem, wie das Ergebnis ausfällt, werden wir entsprechend Anpassungen machen müssen. Aber wir gehen nicht davon aus, dass die Durchführung der Veranstaltung gefährdet ist.“
Chaos sei durch Straßensperrungen entstanden
Laut lokalen Medienberichten möchten die Gemeindevertreter von Gosen-Neu Zittau gerichtlich gegen die Sperrungen rund um den Ironman 70.3 Erkner vorgehen. Der ehrenamtliche Bürgermeister Thomas Schwedowski habe gegenüber dem rbb erklärt, dass Erkner einen Dreijahresvertrag mit dem Ironman-Veranstalter abgeschlossen habe, ohne jedoch mit seiner Gemeinde zu sprechen. Im vergangenen Jahr habe es aufgrund der Straßensperrungen während des Ironman zu Chaos geführt, da Grundstücke nicht erreichbar gewesen seien. So seien beispielsweise Pflegedienste oder Essen auf Rädern nicht zu ihren Klienten gelangt. In einer Audiodatei, die als Stellungnahme des Gosen-Neu-Zittauer Gemeindevertreters Lutz Fleischfresser kenntlich gemacht ist, kritisiert die Person das Fehlen von Abstimmungen. Darin heißt es: „Es wird über unseren Kopf hier entschieden.“ Daher habe man sich entschieden, den Klageweg zu beschreiten.
Hans-Joachim Schröder, Amtsdirektor des Amts Spreenhagen, das die Verwaltungsgeschäfte seiner drei zugehörigen Gemeinden Gosen-Neu Zittau, Rauen und Spreenhagen bearbeitet, war für eine Stellungnahme gegenüber tri-mag.de bisher nicht erreichbar.