Freitag, 18. April 2025

Jan Frodeno: „Ironman-Entscheidung hat mir meinen Traum vom letzten Hawaii-Start genommen“

Peter Jacob

Die letzte Saison steht: Jan Frodeno hat seinen Fahrplan für das Jahr 2023 bekannt gegeben. Mit dem Ironman Hamburg, Rennen der PTO-Tour und der Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza stehen einige Höhepunkte auf dem Programm. Auf tri-mag.de räumt der 41-Jährige letzte Zweifel aus und spricht über den geplatzten Traum, vor dem Karriereende noch einmal eine WM auf Hawaii zu erleben, sein Mindset für die anstehende Saison nach einem wahren Seuchenjahr, das Verlassen der Komfortzone und seine Entscheidung, beim Ironman Hamburg an den Start zu gehen.

Jan Frodeno, in deinem Rennkalender für 2023 steht der Ironman Hamburg. Wie kam es zu der Entscheidung, bei diesem Rennen zu starten?
Ich wollte schon immer gern mal in Hamburg starten. Das ist die Triathlonmetropole in Deutschland. Ich bin auch zu Kurzdistanzzeiten dort gern gestartet und habe mich immer wohlgefühlt. Bisher hat der Termin für den Ironman nie gepasst. Aber mit der Terminänderung der WM vier Wochen früher passt es nun perfekt. So war schnell klar, dass das die favorisierte Variante ist.

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Mit welchem Mindset startest du in deine Comeback-Saison nach dem Seuchenjahr 2022?
Anpassungsfähigkeit. Dass das letzte Jahr einfach Mist war, ist offensichtlich. Aber gerade deshalb bin ich so motiviert. Es war nicht der Plan, dass ich noch mal neue Wege für eine Weltmeisterschaft beschreiten muss. Aber so ist es jetzt. Das letzte Jahr war ein „Reset“ in vielerlei Hinsicht und ich war immer ganz gut im Zurückkommen und mich neu erfinden. Das werde ich nun tun müssen und habe bisher Riesenspaß daran. Ich nehme die Herausforderung an und will beweisen, dass ich es noch kann.

Es scheint so, dass du mit deinem Saisonplan in mehreren Rennen, zum Beispiel mit dem PTO-Format und der WM in Nizza, deine bisherige Komfortzone verlässt. Sorgt das eher für Vorfreude und neue Motivation oder für Anspannung und Unsicherheit aufgrund der geringeren Berechenbarkeit des Ausgangs?
Ohne dass ich von alledem wusste, bin ich letztes Jahr in die Höhe nach Andorra gezogen. Weil ich diesen neuen Reiz noch mal mit in die letzte Saison nehmen wollte. Somit habe ich da in gewisser Weise schon mit dem Verlassen der Komfortzone begonnen. Und nichts machen zu können und verletzt im Krankenhaus zu liegen, ist so weit außerhalb der Zone, dass es sogar zu weit weg ist, um die Wachstumszone zu sein.

Mit dem Wegfall von Hawaii 2023 haben sich ein weiteres Mal die Umstände für dein mögliches Karriereende geändert. Dürfen sich deine Fans noch Hoffnung machen, dass du dein Ziel „einmal noch Hawaii“ in 2024 umsetzt, oder spielen solche Gedanken für dich keine Rolle?
Die Ironman-Entscheidung hat mir meinen Traum von meinem letzten Hawaii-Start genommen, weil mir auch klar ist, dass noch eine weitere WM-Saison dann einfach zu viel werden würde. Diese Situation habe ich erst mal verdauen und mich dann umprogrammieren müssen. Aber mittlerweile sehe ich es auch positiv: Ich erlebe mit meinem Sport noch mal Neues.

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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