Der 29-Jährige kommt beim dritten Stopp der Serie als bester deutscher Athlet ins Ziel und schafft das beste Einzelergebnis seiner Karriere bei der WTCS. Im Interview spricht er über den Wettkampf, die Olympischen Spiele in Paris 2024 und das Heimrennen in Hamburg Mitte Juli.
Beim dritten Stopp der World Triathlon Championship Series (WTCS) im italienischen Cagliari hat Jonas Schomburg über die olympische Distanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 38 Kilometer Radfahren, zehn Kilometer Laufen) seinen größten Erfolg dieser Rennserie gefeiert. Als Sechstplatzierter kam er zugleich als bester deutscher Athlet ins Ziel. Dabei verpasste der EM-Siebte von München 2022 in 1:37:39 Stunden das Podium mit Sieger Alex Yee aus Großbritannien (1:36:28 Stunden), Hayden Wilde aus Neuseeland (1:36:33 Stunden) und Léo Bergère aus Frankreich (1:37:04 Stunden) um 35 Sekunden. Hinter dem 29-Jährigen kam Lasse Lührs (1:38:04 Stunden) beim Wettkampf auf Sardinien gerade noch in die Top Ten. Valentin Wernz (1:38:28) wurde 13., Johannes Vogel (1:38:29) landete einen Rang dahinter. Lasse Priester belegte in 1:42:36 Stunden Platz 40.
Tertsch und Eim in den Top Ten
Die deutschen Frauen durften mit Lisa Tertsch (1:48:51 Stunden) als Achter und Nina Eim (1:48:55 Stunden) als Neunter beim Sieg der Britin Georgia Taylor-Brown (1:46:43 Stunden) zwei Top-Ten-Plätze bejubeln. Die Französin Emma Lombardi 1:47:06 Stunden) und die US-Amerikanerin Taylor Spivey (1:47:36 Stunden) komplettierten das Podium, während die weiteren deutschen Starterinnen Annika Koch (1:50:44 Stunden) auf Rang 24, Laura Lindemann (1:51:55 Stunden) als 29. Und Anabel Knoll (1:54:58 Stunden) als 38. das Tempo vorn nicht ganz mitgehen konnten.
Schomburg: „Bin super happy“
Nach dem besten Einzelergebnis seiner Karriere bei einem WTCS-Wettkampf haben wir mit Jonas Schomburg über das Rennen auf Sardinien, die bevorstehende Heim-WM in Hamburg und seine zukünftigen Ziele gesprochen.
Jonas Schomburg, du hast mit Rang sechs beim WTCS-Rennen in Cagliari dein bestes Einzelergebnis erzielt. Wie zufrieden bist du am Ende mit deinem Rennen?
Ich bin super happy mit dem Rennen und mit dem Ergebnis. Und ich bin ganz optimistisch, dass es diese Saison weiter so läuft, auch wenn jedes Rennen unterschiedlich ist und man ebenfalls Glück benötigt. Aber meine Form ist gut und ich bin auf dem richtigen Weg. Das Podium ist natürlich mit Alex und Hayden noch einen Schritt weg.
Nach dem Wettkampf in Yokohama zwei Wochen zuvor hast du von „taktischen Fehlern“ gesprochen. Was hast du dieses Mal anders gemacht und inwiefern sind dir die Bedingungen in Cagliari entgegengekommen?
Ich konnte mich größtenteils auf dem Fahrrad besser positionieren und dadurch ein bisschen Energie sparen. Vor Yokohama hat mir auch ein bisschen Rennhärte gefehlt. Taktisch bin ich insgesamt besser gefahren und konnte meine Ziele beim Laufen besser umsetzen – ich bin mit meiner Laufleistung echt zufrieden. Das Wetter ist mir auf jeden Fall entgegengekommen. Ich mag die Hitze und die relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Jedenfalls lieber, als wenn es kalt ist und regnet, wie in Yokohama. Und ich mag die Strandstarts.
Nach dem Auftakt in Abu Dhabi mit Rang 47 und Platz 17 beim zweiten Stopp in Yokohama hast du jetzt das beste Ergebnis deiner Karriere erzielt. Die Tendenz zeigt deutlich nach oben. Hast du diese Entwicklung nach deiner Vorbereitung auch so erwartet, oder hast du nach dem Auftakt etwas verändert?
Nach Abu Dhabi haben wir uns zusammengesetzt und überlegt, was man ändern kann. Seitdem trainiert mein Vater mich wieder. Ich bin gewissermaßen zurück zu den Wurzeln gegangen. Wir sprechen jeden Tag miteinander. Das ist eine gute Ebene. Die Ergebnisse und meine Leistungsentwicklung zeigen, dass es funktioniert. Ich bin auf dem richtigen Weg.
Mit den Olympischen Spielen in Paris steht 2024 ein Großereignis an. Wie sieht deine Zielsetzung dahingehend aus?
Alex Yee und Hayden Wilde sind zusammen mit den drei Franzosen (Léo Bergère, Dorian Coninx, Pierre Le Corre, Anm. d. Red.) dahinter die Favoriten. Vincent Luis kommt auch noch zurück. Für mich ist das Testevent in Paris in diesem Jahr das große Highlight, um dort die Olympia-Qualifikation klarzumachen. Mein Ziel ist es, bester Deutscher zu werden und unter die Top-8 zu kommen.
Wie geht es für dich im Rennkalender jetzt weiter, bevor im Juli mit der Heim-WM ein ganz besonderes Event auf dem Programm steht und welchen Stellenwert nimmt das Rennen in Hamburg für dich ein?
Am Sonntag starte ich in Madrid bei der Europameisterschaft. Danach kommt ein Trainingsblock, bevor die nächsten Rennen anstehen, unter anderem mit der Deutschen Meisterschaft in Düsseldorf. Hamburg ist natürlich ein besonderes Rennen in dieses Jahr. Zum einen, weil es ein Heimrennen ist, zum anderen aber wegen des Formats mit Halbfinale und Finale. Das habe ich, genau wie viele andere Athleten, noch nicht so häufig gemacht. Ich bin gespannt, wie es wird – aber es wird bestimmt eine Riesenshow.