Der Snow Canyon wird als Scharfrichter des WM-Rennens gehandelt. Als ein Abschnitt, an den die allermeisten Teilnehmer nach dem Wettkampf keine guten Erinnerungen haben werden. Wenn es hier zur Sache geht, wird trotz der Hitze ein kühler Kopf gefragt sein, denn wer an diesem Anstieg zu weit über seine Grenzen geht, um Anschluss zu halten oder sich abzusetzen, wird dafür mit ziemlicher Sicherheit auf der harten Laufstrecke leiden müssen. Doch in den Tagen vor dem Startschuss zeigt sich der Snow Canyon noch ganz harmlos – als Schauplatz für wunderschöne Einheiten in einer Kulisse, die wie modelliert wirkt. Von einem Künstler, der offenbar ein Herz für Rennradfahrer hat.
In den frühen Morgenstunden ist es noch überraschend ruhig. Nur alle paar Minuten erklettert sich ein neuer Athlet den Weg Richtung Gipfel. Zeit, um die Gedanken auf eine wunderschöne Reise zu schicken. Jeder Meter reinster Rennradgenuss, wenn man es mit dem Tempo nicht übertreibt.
Sehen, ohne gesehen zu werden: Die ganz frühen Vögel haben die Straße für sich allein. Ein Umstand, der trotz der Anstrengung für grinsende Gesichter sorgt.
Als die Sonne bereits recht hoch am Himmel steht, wagen sich immer mehr Triathleten auf die Strecke, um sich einen Eindruck für den Renntag zu verschaffen. Die Temperaturen kratzen nun schon fast an der 30-Grad-Marke und die trockene Luft flirrt auf dem Asphalt.