
Können Tim Hellwig und Laura Lindemann ihre Vorjahressiege beim Heimrennen der WTCS in Hamburg wiederholen? Am späten Samstagnachmittag wird man schlauer sein, wenn die Einzelrennen über die Bühne gegangen sind. Sie werden über die Sprintdistanz ausgetragen. Nach 750 Metern Schwimmen in der Binnenalster geht es auf den 21 Kilometer langen Radkurs, der in sechs Runden gefahren wird und dank zwei 180 Grad Kurven pro Runde technisch anspruchsvoll ist. Der abschließende Lauf über fünf Kilometer, aufgeteilt auf zwei Runden, führt die Athletinnen und Athleten schließlich ins Ziel auf dem Rathausmarkt. Die komplette Rennstrecke befindet sich in einem Umkreis von rund einem Kilometer. Zuschauer können das Geschehen somit leicht verfolgen, Action dürfte garantiert sein.
Aus deutscher Sicht gehen, wie eingangs erwähnt, die beiden Vorjahressieger Tim Hellwig und Laura Lindemann an den Start. Komplettiert wird das DTU-Team von Anabel Knoll, Marlene Gomez-Göggel, Lisa Tertsch, Nina Eim, Annika Koch und Lena Meißner sowie Lasse Nygaard Priester, Lasse Lührs, Valentin Wernz und Jonas Schomburg. Justus Nieschlag hat seinen Start kurzfristig abgesagt.
Olympiasieger und mehrfache Weltmeister
Die Konkurrenz ist sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern groß. Die Olympiasiegerin Flora Duffy von den Bermudas wird ebenso an den Start gehen wie der zweifache Weltmeister Vincent Luis (FRA). Dessen Landsmann Léo Bergère geht mit der Startnummer eins ins Rennen. Er war in dieser Saison stets ein verlässlicher Kandidat für das Podium, für einen Sieg hat es bislang allerdings noch nicht gereicht. In der WTCS-Rangliste steht er derzeit an erster Stelle und hat sich durch die Top-Platzierungen jedoch ein solides Polster erarbeitet, sodass er in Hamburg mit weniger Druck an der Startlinie stehen kann. Der Neuseeländer Hayden Wilde hat derweil die Chance, in Hamburg die Gesamtführung zu übernehmen. Seine Bilanz in dieser Saison sind zwei zweite Plätze und ein Sieg. Zwei Comebacks werden der dreifache Weltmeister Mario Mola (ESP) und der für die Niederlande startende Südafrikaner Richard Murray geben. Mola kehrt als frisch gebackener Vater nach mehrmonatiger Rennpause zurück, Murray wird nach einer Herz-OP im vergangenen Jahr wieder ins Geschehen eingreifen.
Bei den Frauen dürften sich einige wenige Athletinnen in der Rolle der Favoritin befinden. Neben Duffy gehört dazu sicherlich die Britin Beth Potter. Sie landete beim letzten WTCS-Rennen in Montreal auf dem Podium und geht zum ersten Mal auf dem Innenstadtkurs in Hamburg an den Start. Auch die US-Amerikanerinnen Taylor Spivey und Summer Rappaport sowie die Niederländerin Rachel Klamer können das Rennen mitbestimmen. Für die DTU-Athletinnen kann es an einem guten Tag jedoch definitiv für Top-Platzierung reichen. Für Laura Lindemann seien Druck und Motivation gleichermaßen hoch, wie sie im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Rennen sagte. Wenn sie diesen Druck vor heimischem Publikum kanalisieren und an ihre Leistung aus dem vergangenen Jahr erneut abrufen kann, dürfte sie um die vorderen Plätze mitmischen können.
Gute Chancen im Mixed Relay
Nach den Einzelrennen am Samstag steht am Sonntag schließlich das Mixed Relay auf dem Programm. Hierbei absolviert jedes Teammitglied einen Triathlon aus 300 Metern Schwimmen, rund sieben Kilometern auf dem Rad und 1,7 Kilometern Laufen. Die Besetzung des deutschen Teams soll nach dem ersten Renntag festgelegt werden. Hier will die DTU-Staffel schließlich an die Leistung in Leeds anknüpfen, die mit einem Sieg belohnt wurde.
Der Startschuss für die Einzelrennen fällt am Samstag um 13:35 Uhr für die Frauen und um 15:35 Uhr für die Männer, das Mixed Relay startet am Sonntag um 15 Uhr. Die Rennen werden live übertragen. Alle Infos dazu findet ihr hier.
„Back to racing“ beim größten Triathlon der Welt
Bevor am Nachmittag die Profis ins Rennen geschickt werden, geht es für die Agegoruper rund. Mit rund 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist der Triathlon in Hamburg nicht ohne Grund ein Event der Superlative. Am Samstag wird die Sprintdistanz ausgetragen, am Sonntag die olympische Distanz. Beide Wettkämpfe sind als Einzelrennen und Staffel möglich. Etwa 40 Prozent der gemeldeten Sportlerinnen und Sportler gehen als Rookies an den Start.