Die Wintertriathlon-Weltmeisterschaften in Andorra wurden zum Debütantenball. Mit dem Norweger Hans Christian Tungesvik und der Italienerin Sandra Mairhofer feierten zwei Athleten ihren ersten Sieg bei den internationalen Titelkämpfen. Mannschaftsweltmeister in der Mixed-Staffel wurde Norwegen.
Pesavento läuft Polster heraus
Die Athleten mussten nach einem Crosslauf auf das Mountainbike wechseln und anschließend Skilanglauf absolvieren. Bereits beim Laufen mischte Tungesvik vorn mit, kam über die 6,2 Kilometer lange Strecke nach 22:46 Minuten als Fünfter in die Wechselzone. Ganz vorn hatte sich der Italiener Franco Pesavento mit 21:53 Minuten ein kleines Polster erlaufen, das er allerdings auf dem Mountainbike einbüste (26:37 Minuten).
Anspruchsvolle Radstrecke
Die Radstrecke mit ihren schnellen Abfahrten und Eispassagen auf 11,3 Kilometern wirbelte das Klassement durcheinander. Der Tscheche Marek Rauchfuss legte in 25:20 Minuten den schnellsten Radsplit hin. Tungesvik lieferte in 26:23 Minuten die zwölftschnellste Radzeit. Der achtmalige Weltmeister Pavel Andreev, der nach dem Laufen (23:16 Minuten) noch auf Rang 16 gelegen hatte, machte einiges an Boden gut und und übernahm bereits nach einer von vier Runden auf Skiern (insgesamt 12,8 Kilometer) die Gesamtführung.
Kraft, Ausdauer, Technik – Tungesvik triumphiert
In der letzten Disziplin aber demonstrierte Tungesvik Kraft, Ausdauer und technisches Können. Nach der ersten Runde lag der Norweger auf Rang zwei, zog zwei Runden vor Schluss an Andreev vorbei und sicherte sich den WM-Titel in 1:16:37 Stunden vor dem Russen Andreev (1:17:46 Stunden) und dem Italiener Giuseppe Lamastra (1:17:50 Stunden). Als einziger Deutscher in dem 31 Starter großen Teilnehmerfeld war Sebastian Neef vertreten, der am Ende auf Platz zehn einlief (1:19:55 Stunden).
Mairhofer setzt Ausrufezeichen
Bei den Frauen setzte Sandra Mairhofer bereits beim Laufen ein Ausrufezeichen und distanzierte die Konkurrenz um Anna Medvedeva in 25:54 Minuten um rund 30 Sekunden. Auf dem Mountainbike allerdings wurde sie von mehreren Athletinnen eingeholt und es entstand eine große Führungsgruppe rund um Mairhofer, die in 31:26 Minuten immerhin den viertbesten Radsplit ablieferte.
Sieg trotz Zeitstrafe
Auf dem Skikurs bot Medvedeva, die auf dem Mountainbike in 35:18 Minuten dem Feld hinterherfuhr, eine starke Leistung und machte Platz um Platz gut. Auch Romana Slavinec, die sich in der ersten Disziplin (26:57 Minuten) und auf dem Rad (32:33 Minuten) im Mittelfeld einordnete, spielte ihre Stärken aus. Mit der besten Skizeit von 29:45 Minuten lief die Russin Medvedeva mit insgesamt 1:33:49 Stunden auf Rang drei vor. Die Österreicherin Slavinec schaffte es mit dem zweiteschnellsten Skisplit (30:56 Minuten) in 1:33:23 Stunden auf Rang zwei. Vorn aber war Mairhofer trotz einer Langlaufzeit von 32:24 Minuten und einer 15-Sekunden-Zeitstrafe für das nicht in der Box verstaute Equipment nicht mehr einzuholen und sicherte sich ihren ersten WM-Titel nach 1:32:35 Stunden. Die ursprünglich als Dritte über die Ziellinie gelaufene Norwegerin Elizabeth Sveum wurde disqualifiziert, da sie es versäumt hatte, eine Zeitstrafe abzusitzen.
Tungesvik und Sveum bilden gutes Team
Beim Mannschaftsrennen mit zwei Startern, die zwei Durchgänge mit jeweils 1,5 Kilometern Laufen, 3,2 Kilometern Radfahren und 2,25 (letzter Starter 2,55) Kilometern Skilanglauf absolvieren mussten, sicherte sich Norwegen mit Tungesvik und Sveum den Titel in 1:25:36 Stunden vor Italien (1:26:44 Stunden) und Russland (1:27:01 Stunden).